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Ort der Erinnerungen

@benjamin
Du triffst niemals Aussagen über die Wirklichkeit sondern immer nur Aussagen über deine Wahrnehmung. Das sprach ich mit "Hochmut der Materiallisten" an. Sie sind viel zu stolz auf ihre vermeintliche Wirklichkeit und glauben Wahrheit und Wirklichkeit definieren zu können, aber alles, was sie fähig sind zu definieren, ist nichts, nur Wahrnehmung. Keine wahre Wirklichkeit, sondern eine persönliche Wirklichkeit.

Das ist ja von einigen Wissenschaftlern (Einstein, Heisenberg, Hawking) bestätigt worden. Denn was auf der Ebene der kleinsten Bausteine beobachtet wurde, gilt dann ja für die gesamte materielle Wirklichkeit, die sich somit als sehr labil und von der Beobachtung (dem bewussten Hinschauen und der Erwartung !) eines einzelnen Menschen abhängig erweist.

Ich kann dir zu deiner Aussage
Wir haben keinen Grund zur Annahme, dass es etwas wirklich Materielles gibt. Es gibt nur die Vorstellung davon.
nur zustimmen.

Zu dieser Wirklichkeit, die nur in unserer Vorstellung so existiert, gehört auch das, was ich als ICH wahrnehme: mein Körper, mein Verstand, meine Gefühle. Ich nehme es wahr, ich kann das alles beobachten, also gibt es da auch etwas, das außerhalb dieses "wirklichen Ichs" sein muss. Da ich aber auch meinen Verstand beobachten kann,(ich kann mir zusehen dabei, wie sich meine Gedanken formen, wie ich Geschichten erfinde, welche Überlegungen ich anstelle), kann ich ihn höchstens als Werkzeug dessen, was außerhalb der Wirklichkeit liegt, identifizieren. Er ist damit nicht mehr fähig, dieses außerhalb liegende zu erforschen und zu erkennen.

Ich halte die Erklärung für annehmbar, dass es sich dabei um reines Bewusstsein handelt, um Energie, die ungeteilt alles in sich enthält, was in der Dualität erkennbar wird. Quasi ein Energiepotential, aus dem alles entstehen kann, was es an vorstellbaren Möglichkeiten gibt.

Der "Sinn" dieser ganzen Geschichte ist mMn nichts anderes, als das vorhandene unerschöpfliche Potential an Möglichkeiten "Wirklichkeit" werden zu lassen und damit erfahrbar zu machen. "Sein" ist nicht genug, es soll erkennbar werden. Welchen Sinn dieses Leben hat, das ist jedem von uns überlassen. Jeder kann sich seinen Sinn suchen, jeder ist über seine "Sinne" und seinen Verstand mit dem Bewusstsein verbunden, jeder hat die Möglichkeit, die Verbindung auch herzustellen, indem er auf seine Intuition hört. Die Einheit ist vorhanden, wir unterliegen nur der Illusion, dass dieses Leben wirklich ist und das wir getrennte Individuen SIND.

Das Leben ist nichts weiter als ein Rollenspiel, in Beziehung mit der Außenwelt machen wir unsere Erfahrungen.
Der Tod ist nichts anderes als ein Heimkehren in die Einheit des reinen Bewusstseins.

Um so viele Erfahrungen wie nur möglich zu machen :schaukel: ist es hilfreich, ALLE unsere Wahrnehmungsmöglichkeiten (nicht nur den Verstand!) zu nützen.

herzlich
lilith51
 
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mwirthgen[QUOTE schrieb:
Wo also sind die Erinnerungen, wenn wir sie nicht erinnern?
Wie ist der Vorgang des Sich-Erinnerns zu verstehen, bzw. wie zeigt er sich
?
Hallo Manni !

Ich denke, im Laufe unseres Lebens machen wir positive und negative Erfahrungen, haben positive und negative Erlebnisse. Die positiven, die uns
glücklich machten,
das Gefühl, geliebt zu werden bzw. geborgen zu sein vermittelten,
von einem länger anhaltenden Angstgefühl befreiten,
die uns von einer Not befreiten,
die Chance gaben, ein glückliches und/oder materiell abgesichertes Leben zu führen und alle sonstigen Erlebnisse, die wir (individuell) als gut, schön oder nützlich empfanden,​
fest in unser Bewusstsein und auch in unserem Herzen (wer's kompliziert will, in unserem Gefühlsleben) verankert sind.

An die erinnern wir uns gerne - wir brauchen nur etwas ähnliches zu hören oder zu sehen (lesen) - und schon sind sie da; wir beschleunigen den Vorgang des Erinnerns.

Alle anderen Erlebnisse und Erfahrungen, also die, die wir weder als gut, schön oder nützlich empfinden, die aber so stark waren, dass sie eben auch in unserem Bewusstsein sind,
wollen wir mehrheitlich einmal verdrängen, geht das nicht,
machen wir uns daran, sie aufzuarbeiten.​
An die erinnern wir uns nicht gerne; wir verzögern den Vorgang des Erinnerns.

Wollen wir uns wünschen, dass alle unsere Erlebnisse und Erfahrungen einen Sinn hatten und haben und wir die Einsicht haben, dass wir eben nicht alles sofort oder in Monaten verstehen.

Viele Grüße

Zeili
 
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