der wundersame Fremde
Zuerst erschien in der Ferne ein hoher, purpurroter Hut, der auf einem Braunen allmählich näher kam. Jetzt erkannte man auch den zugehörigen jungen Mann und die gebogene Hahnenfeder welche seine wundersame Kopfbedeckung schmückte. Sie strebten zum Ufer des Sees, genau zu dem Baumstamm, an dem Mimi eingeschlafen war. Hinter ihnen trabte willig ein Muli, das er am Zügel führte, und das mit allerlei Tand bepackt war.
Sein klarer Bariton sang das uralte Lied von der Fischerstochter:
"Einst ging ich am Strande der Donau entlang - oho oh olalala ...
Ein schlafendes Mädchen am Ufer ich fand - oho oh olalala ...
Sie hatte die Beine weit von sich gestreckt - oho oh olalala ...
Ihr schneeweißer Busen war halb nur bedeckt - oho oh olalala ...
Ich machte mich über die Schlafende her - oho oh olalala ...
Da hört sie das Rauschen der Donau nicht mehr - oho oh olalala ..."
Smeraldo stieg ab und ließ die beiden Tiere grasen.
Er liebte diese Jahreszeit, die Tag für Tag wärmer werdende Sonne, den Dunst des Atems, die ergrünende Natur, die Schwäne auf dem See und den scharfen Geruch seiner Reittiere. Smeraldo ging einige Schritte in Richtung Weide, die in ihrer Trauer die noch unbelaubten Äste tief ins eisige Wasser hing. Es tat gut, die Anstrengungen des Rittes aus den Gliedern zu vertreiben.
Unter der Weide, auf einem Baumstamm nahm er ein Bündel wahr. Neugierig und vorsichtig begab er sich näher und erkannte eine junge Frau, die sich schlafend von den Strahlen der Sonne wärmen ließ.
Ich habe es nicht gewagt, Mimi aufzuwecken, sie hatte einen so zufriedenen Zug um den Mund, und sie ist wunderschön ...
Jetzt seid Ihr am Zug.