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Maximen einer gelingenden Kommunikation

AW: Maximen einer gelingenden Kommunikation

Hallo Aktivdenker,
dies ist doch ein spannendes Thema, was mich reizt, Dich vom Denken zum Fühlen zu verführen. 90% finden im Unterbewusstsein statt 10% im Bewusstsein. Hier im Forum ergibt sich ja die Ideale Möglichkeit der Kommunikation ohne den direkten Blickkontakt. Übrigens ein Setting was die klassischen Analytiker Freudianischer Schule vorziehen.Da bleibt dann noch die Stimme wahrzunehmen. Die hier im Internet auch völlig fehlt. Also was ich jetzt hier schreibe und meine Meinung ist abhängig davon, auf welche Resonanz es bei Dir stößt.

Das ist doch einmal ein wunderbares Beispiel, für ein großartiges Klischee Denken. Die Idee das ein abgesenkter Blick etwas mit guter Erziehung oder auch nur Schüchternheit zu tun hat scheint hier gar nicht in Betracht zu kommen. Da kommt gleich der moralische und abwertende Begriff der Lüge ins Spiel. Das verstehe ich nicht? Was soll diese Unterstellung?
Ich empfehle Dir doch ehrlich einmal von Watzlawick: Wie wirklich ist die Wirklichkeit.

Genau dieser Blick wurde uns mal in einem Psychoseminar, als der hilflose und suchende Blick eines Säuglings nach den bestätigenden Augen der Mutter gedeutet.
Wenn Du so willst etwas grober ausgedrückt: "Ein ratloser Spinner."

Genau diese Deutung halte ich für eine faschistoide Deutung. Jedes Tier noch frei in seinen Instinkten, bekommt bei einer solch ausgedrückten Demutshaltung Beißhemmungen. Nur der von seinen Urinstinkten abgetrennte Mensch haut noch einmal auf eine offensichtliche ausgedrückte Sprach-und Ratlosigkeit mit einem vernichtendem moralischen Urteil voll ins Kontor und vorbei ist es mit einer gelungenen Kommunikation.

Ja ganz logisch, weil das Urvertrauen sich nicht entwickeln konnte. Es waren keine liebevollen und annehmenden Augen der Mutter vorhanden. Jeder zu nahe Kontakt wird vermieden, weil der Schreck und die Angst in hassende Augen zu sehen zu groß ist.

Ich glaube hier ist die Linie zwischen Desinteresse und Schutz vor zu großer Nähe und Angst verletzt zu werden fließend.

Ja die Körperhaltung zeigt mir einen gehemmten, einen freien oder einen ungehemmten Menschen.

Also eine solche Körperhaltung spricht bei mir das Urteil über einen ungehobelten Flegel an, der sich nicht zu benehmen weiß. Er ist für mich das Gegenteil von einem gebildeten Menschen. Aber dieses Urteil ist bestimmt mit meinem anerzogenen Verständnis von Kultur verbunden.
Dazu fällt mir nur ein: "Wer für alles offen ist, kann nicht ganz dicht sein."

Spannend finde ich an Deiner Aufzählung, dass es alles Spekulationen und Phantasien sind für den direkten Kontakt auf der Straße, Im Cafe, im Zug oder wo auch immer.
Mich interessiert noch wie kann hier im Forum eine Kommunikation so gestaltet werden, dass sie gelingt?
fragt rg

Hallo Rote Gräfin,

Mein Darlegung beruht auf meine Lebenserfahrung - nicht mehr und nicht weniger. Sicherlich habe ich dazu auch diverse Bücher gelesen, sowohl aus dem Bereich der Psychologie, als auch aus dem Bereich der Quirkologie, die das Lügen meiner Meinung nach viel deutlicher und konkreter hat untersucht.

Jedoch zeigt mir meiner Erfahrung sehr häufig ein anderes Bild.
Und dieses Bild habe ich versucht hier darzustellen. Es sind meine Kriterien, daher werden sie Dir weder in Pseudopsychologie-Seminaren, der Neo-Freudschen Schule begegnen, noch sind sie irgendwo im Buch nachzulesen.

"Wer für alles offen ist, kann nicht ganz dicht sein." Ja es ist so, denn die Dichtheit ist die Anpassung an die Normalität, die Funktionalität an der Pseudogesellschaft. Deshalb werden die Nicht-Genormten als Verrückte genormt und glaube mir auch meiner Sicht bin ich Normal und die Normalen sind die Verrückten, die sich das nicht eingestehen wollen.


Die Maske der Falschheit ist für mich sehr leicht zu durchschauen, weil ich mich schon immer für das "dahinter" interessiere und nur dies mein Interesse hervorruft. Das Offensichtliche ist für alle ersichtlich, das ist das was mich nicht interessiert. Die Fassadenspielerei ist doch überall ähnlich.

Zum Thema: Eine gelingende Kommunikation endet nie. Sie entwickelt sich und greift in die Tiefe und zeigt dadurch den GANZEN Menschen, wie er wirklich ist, nicht wie er sein will.

Axl
 
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AW: Maximen einer gelingenden Kommunikation

Maximen einer gelingenden Kommunikation

nach Aktivdenker Axl

Grundfaktoren - ist nur eine davon nicht gegeben, ist keine Maxime möglich.
1. Echtheit
2. Natürlichkeit
3. Klarheit


Das zusammen ergibt dann die GANZHEIT.

Die Kommunikation findet über 90 % nonverbal statt.

A) Die Körpersprache ist mit am wichtigsten, wenn sie misslingt, scheitert die Kommunikation.
B) Die Bedeutungssprache, also welche Bedeutung werden den Worten beigemessen, die sprachlich verwendet werden. Hier haben wir die meisten Kommunikationsprobleme, weil man sich an den Worte reibt, ohne die Inhalte und Substanzen zu erfassen. Deshalb müssen alle variablen und labilen Begrifflichkeiten definiert werden.
C) Die Sprach der Augen. Nur in den Augen, also im Tiefblick, kann ich die Echtheit und Natürlichkeit der Person erfahren, mit der ich kommuniziere.

Wenn A, B und C zueinander passen, dann entsteht dieses wortlose Verstehen, eine Maxime der Kommunikation, die nicht nachfragt, die nicht bezweifelt, die nicht wertet, die nicht ablehnt oder in Frage stellt, sondern die versteht, begreift und erfasst. Ein Blick reicht aus, um ALLES zu durchdringen, weil alle Seinsphären offen und wahrhaftig sind.

Die Sphäre des Geistes ist die Bedeutung des Wortes, über die Klarheit herrscht.
Die Sphäre des Körpers ist die Körpersprache, die mit Klarheit anzeigt, was wirklich Sache ist.
Und die Sphäre der Seele ist der Tiefblick in den Augen, die die Echtheit und Natürlichkeit anzeigt.

Mir begegnen immer wieder Menschen, wo man ohne langes Kennlern-Prozedere, eine Vertrautheit schafft, die diese Art der Kommunikation möglich macht. Sie ist sicherlich selten, aber man findet sich, wenn man selbst für diese Art der Echtheit mit einhergehender Natürlichkeit und Klarheit offen und frei ist.

Mit modisch glatt gebügelten Nettigkeiten, mit pseudogesellschaftlichen Erwartungen und einer funktionellen Anpassung jedoch ist diese Art der Kommunikationsmaxime NICHT möglich.

Freiheit, Offenheit, Ehrlichkeit bringen automatisch eine warmherzige Natürlichkeit hervor, die man selbst nicht beschränken darf. Sie beruht, wie die Liebe selbst, auf Freiwilligkeit, die in Wechselwirkung zueinander steht.

Wenn man diese Maxime der Kommunikation erlebt, dann ist es so, als würde ich meinem eigenen Selbst im anderen erleben. Ich trete quasi dann meinem eigenen Selbst gegenüber. Die Faszination ist dabei nicht das Offensichtliche, das dies ja für alle erkennbar ist, sondern das Innere mit der Schattenseite zu erleben, ohne darüber zu urteilen und zu bewerten, ist wie das Erkennen, das der Schatten des anderen mein eigener ist, mit dem man gerade Bekanntschaft macht.

Manch einer mag diese Kommunikations-Maxime auch mit Seelenverwandschaft oder Geistesverwandschaft beschreiben. Es gibt keine rationelle Begründung dafür, warum dies so ist, sondern es ist wie bei der Liebe das Irrationale, das Verrückte selbst, das das "Gleichschwingen" in Einklang anzeigt.

Diese aufeinander abgestimmte Resonanz ist aber nicht willkürlich hervorgerufen, weil man sich dies so wünscht, dass es so wäre, sondern es ist so = als ECHTHEIT. Man mag es auch als Wunder begreifen, denn wer nicht an Wunder glaubt, ist kein Realist, im Sinne von Johannes Mario Simmel.....

Lieben Denkergruß
Axl

hallo axl,
schön, wie du das beschreibst.....das, was ich als "offen sein für die verständigung mit dem/der anderen" benenne.
wenn schon eine seite offen und annehmend ist, ist es für die andere seite natürlich leichter auf das angebot zur kommunikation einzusteigen.

wenn beide seiten (oder alle teilnehmer) offen dafür sind, gelingt es nochmal umso schneller.

wenn beide seiten (oder teilnehmer) nicht offen dafür sind, dann geht´s halt gar nicht.
natürlich auch dann nicht, wenn sie von sich behaupteten, offen zu sein. ;)

offenheit ist ja kein willensakt - sondern ein zustand.

liebe grüße
kathi
 
AW: Maximen einer gelingenden Kommunikation

Man sollte sein (psychologisches) Wissen für sich selbst nutzen, um sich z.B. davor zu schützen von einem anderen Menschen vereinnahmt oder verletzt zu werden. Aber man sollte sich davor hüten es einzusetzen, um einen anderen zu be- oder gar verurteilen.

Wenn der andere spürt, wie er mit abschätzenden Blicken eingeordnet wird, leistet diese kontrollierende Haltung einen erheblichen Beitrag dazu, dass der sich kontrolliert Fühlende ein kommunikationsbehinderndes Verhalten annimmt.

Wer sein Wissen in dieser Weise gegen andere einsetzt bringt selbst die nötigen Voraussetzungen für eine gelingende Kommunikation gar nicht mit und sollte sich erstmal vom Balken im eigenen Auge befreien, bevor er sich mit den Splittern in dem des anderen befasst.
 
AW: Maximen einer gelingenden Kommunikation

Was verstehst du unter den Lehren des Katholizismus? Das sind doch wohl die Glaubenssätze, die in den Dogmen gesammelt sind.
Okay, Du nennst es Glaubenssätze, ich sehe Lehren darin; wir meinen in diesem Fall dieselben Texte.

Ich bin kein Fachmann darin; darum auch mein Rückgriff auf wikipedia. Das kommt nicht oft vor, da ich dem System wiki, trotz mancher Vorzüge, die es hat, eher misstraue.

Aber du kannst dort unter "römisches Recht" Anfangsinformationen erhalten.
Auch hier http://archiv.jura.uni-saarland.de/Rechtsgeschichte/Ius.Romanum/RoemRFAQ.html
findest du erste Antworten.
Meine Information, dass sich das Römische Recht und die Bibel in der Substanz gleichen, stammt von einem Geschichts- und Literatur-Professor einer Handelsakademie.

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Wir sind vom Thema abgekommen: 2 Maxime der Kommunikation, auf die ich selbst draufgekommen bin (ich glaube Kathi hat sie auch schon erwähnt).

  1. Bereitschaft, dem anderen zuzuhören bzw. ihn genau zu lesen und
  2. Ehrlichkeit.

Liebe Grüße

Zeili
 
vor(urteile) hindern

ja kaawi,
ich seh es auch so, dass kommunikation sehr erschwert ist, wenn ein teil den anderen geringschätzt oder gar verurteilt.

gute kommunikation kann doch nur zwischen menschen gelingen, die sich vorurteilsfrei und offen begegnen.

das vorurteil ist ja schon die blockade in der kommunikation.


mensch bedenke, dass das wort kommunikation = ver-EIN-igung bedeutet.
wie können sich zwei vereinigen, wenn der eine den anderen abwertet.
resp. wie holperig wird dann die vereinigung ausschauen?

leider ist es meistens so, dass der/die abwertende diese haltung im "vollen recht" einnimmt......da wäre halt selbstreflektion schön.
gelingt aber wieder nur denjenigen menschen, die dafür offen sind: nämlich dafür, sich selbst bei der nase zu nehmen, bevor sie es bei den anderen tun.

stattdessen wird gerne dem anderen vorgehalten, was diese an der kommunikation falsch machen.
gerade be-lehr-ende menschen machen das gerne.......nämlich diejenigen, die als vorbild vorzeigen sollten, wie´s gut gehen könnte.

naja, es ist immer das gleiche: die, die mich verstehen, denen bräuchte ich es nicht zu sagen.
und die anderen, die können es wieder nicht verstehen!

das wird sich auch nicht ändern.
....außer....
....wenn beide seiten die gegenseitige liebe zueinander spüren können.
daran wäre zu arbeiten.
nämlich an der gegenseitigen wertschätzung.

liebe leute,
das ist leider auch nicht so oft der fall - oder?
aber vielleicht können wir es positiv verändern....

liebe grüße
kathi
 
AW: Maximen einer gelingenden Kommunikation

Du bist hartnäckig, Zeili!

Okay, Du nennst es Glaubenssätze, ich sehe Lehren darin; wir meinen in diesem Fall dieselben Texte.

Glaubenssätze und Lehren meinen dasselbe. Die beziehen sich aber nicht auf das Rechtssystem. Der Codex iuris canonici (CIC) gehört nicht zu den Glaubenslehren, ist also kein Dogma!, sondern sind die ergänzenden Bestimmungen, die Verwaltung und Ausgestaltung der Organisation der Kirche betreffend.
Ist also weit entfernt von einem Strafgesetzbuch.

Die Glaubenssätze dagegen lehren, dass z. B. Gott ein Wesen aber drei Personen hat; dass Vater, Sohn und Geist gleichartig innerhalb der Dreifaltigkeit; dass Maria Jungfrau war als sie Mutter wurde; dass sie leibhaftig in den Himmel aufgenommen wurde, dass in der Hostie Jesus Christus höchsteigenpersönlich enthalten ist.

Dass diese Dogmen aller menschlichen Vernunft Hohn sprechen und nur durch einen Rückfall in längst obsolete antike Philosophien zu erklären, aber keineswegs zu verstehen sind.

Der CIC regelt die Papstwahl, die Bischofsernennungen, den Empfang der Priesterweihe, die Spendung der Sakramente und all den Quatsch.

Meine Information, dass sich das Römische Recht und die Bibel in der Substanz gleichen, stammt von einem Geschichts- und Literatur-Professor einer Handelsakademie.

Dadurch wird sie nicht akzeptabler; zumal die Formulierung: dass sich das Römische Recht und die Bibel in der Substanz gleichen, alles andere als klar ist. Das ist Wischiwaschi! Was meint "Substanz" in dem Fall? Die dahinterstehenden Prinzipien? Der Geist, aus dem beide gebildet sind? Der gleiche Glaube, dieselben Überzeugungen? Dieselben Absichten und Ziele?

Aber genug der Disgressionen.

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Wir sind vom Thema abgekommen: 2 Maxime der Kommunikation, auf die ich selbst draufgekommen bin (ich glaube Kathi hat sie auch schon erwähnt).

  1. Bereitschaft, dem anderen zuzuhören bzw. ihn genau zu lesen und
  2. Ehrlichkeit.

Da stimme ich gerne zu. Vielleicht findest du für die Umschreibungen, die ich weiter oben nannte, auch so griffige Begriffe

Liebe Grüße auch von mir
Fritz
 
AW: Maximen einer gelingenden Kommunikation

Hallo Fritz!

Es fällt mir natürlich sofort auf, dass du meine Fehler korrigierst- nachdem Lehrer meine Familie durchsetzen, ertrage ich es mit Fassung.Gib mir bloß keine Noten!

Ob es eine Ehre ist, mir nicht zu entkommen, kann ich nicht sagen. Deine Art zu schreiben weckt einerseits eine gewisse Bewunderung, weil du offensichtlich sehr beschlagen bist, andererseits meinen Widerstand, weil es mir zu einseitig scheint!

Die iK ( ineffiziente Kommunikation) wird von manchen Menschen als die einzige Form beherrscht, was wirklich schade ist. Und langweilig. Aber es gibt auch Momente, in denen eine gewisse Leichtigkeit, auch beim Sprachgebrauch, gut tut und amüsant ist.

Ich nehme an, dass es für dich bei deinen Ansprüchen zur gK um bestimmte Situationen geht. Wenn ich in meiner Rolle als Vorgesetzte ein Mitarbeitergespräch führe agiere ich mit Sicherheit anders,als wenn ich ein Elterngespräch führe oder mit einer Freundin plaudere.

Außerdem gibt es grundlegende Unterschiede zwischen weiblicher und männlicher Kommunikation.:sekt:

Zu meinem platten Versuch, mein vermeintliches ( nur unentdecktes) Talent ins Rampenlicht zu rücken sei noch gesagt- ich steh dazu!!! Manchmal lasse ich mich von einem inneren Trieb dazu verführen iK zu betreiben!!!:blume1:

Schönen Abend noch!

WW
 
AW: Maximen einer gelingenden Kommunikation

Du bist hartnäckig, Zeili!
Das halte ich an sich einmal für wertfrei !

Glaubenssätze und Lehren meinen dasselbe. Die beziehen sich aber nicht auf das Rechtssystem. Der Codex iuris canonici (CIC) gehört nicht zu den Glaubenslehren, ist also kein Dogma!, sondern sind die ergänzenden Bestimmungen, die Verwaltung und Ausgestaltung der Organisation der Kirche betreffend.
Ist also weit entfernt von einem Strafgesetzbuch.
Johann Wolfgang von Goethe sagte einmal:
"Name ist Schall und Rauch; Gefühl ist alles, . . . . "

Davon ausgehend, würde ich einmal sagen, dass Glaubenssätze, Lehren, Rechtssysteme (welcher Art auch immer), Bestimmungen etc. einmal vorwiegend aus der Einsicht entstanden, dass dort, wo mehrere Menschen zusammenleben wollen oder müssen, auch Regeln vonnöten sind. Diese Regeln wurden dann vor zweitausend Jahren oder noch früher von 2 % der Bevölkerung (denen, die sich einbildeten, die einzig Gescheiten zu sein) gemacht, seit Erfindung der Demokratie werden sie von der Mehrheit aller wahlberechtigten Bürger aufgestellt.

Um sie allen Bürgern auch ins Bewusstsein zu bringen, werden diese Regeln dann mündlich und schriftlich verbreitet (auch schon eine Form der Kommunikation). Da man schwer erkennen kann, dass diese Verbreitung auch gelungen ist, müssen sie dann noch, wieder von eigenen Leuten, überwacht werden. Wären wir alle einsichtig und kultiviert, wäre das dann genug. Sehen und hören wir uns in den Medien dann aber auch nur einmal täglich die Nachrichten an, erfahren wir, dass wir auch noch Mitbürger jenseits des 50. Lebensjahrs haben, die wir keinesfalls als sozial und/oder friedfertig bezeichnen können. Also brauchen wir - und das (leider) schon Jahrtausende, auch Menschen, die etwaige Regelverstösse (in modernen Staaten nennen wir sie Gesetze) auch ahnden.

Hätten wir genug Fantasie und/oder die nötige soziale Einstellung, würden uns die 10 Gebote und die 7 Hauptsünden (das sind insgesamt keine 200 Worte) genügen; da dies aber nicht der Fall ist, brauchen wir hunderte Gesetze mit tausenden Durchführungsverordnungen (eine davon scheint mir Dein Codex iuris canonici zu sein) und Ausnahmebestimmungen.

Die Glaubenssätze dagegen lehren, dass z. B. Gott ein Wesen aber drei Personen hat; dass Vater, Sohn und Geist gleichartig innerhalb der Dreifaltigkeit; dass Maria Jungfrau war als sie Mutter wurde; dass sie leibhaftig in den Himmel aufgenommen wurde, dass in der Hostie Jesus Christus höchsteigenpersönlich enthalten ist.

Dass diese Dogmen aller menschlichen Vernunft Hohn sprechen und nur durch einen Rückfall in längst obsolete antike Philosophien zu erklären, aber keineswegs zu verstehen sind.
Würde es genug Anhänger aller Religionen geben, die die gemeinsamen moralischen Vorstellungen suchen würden, wären mMn die meisten aller bewaffneten Konflikte bereits gelöst.

Hier wird dann die - praktizierte und realisierte - Kommunikation unabdingbar.

Was meint "Substanz" in dem Fall? Die dahinterstehenden Prinzipien? Der Geist, aus dem beide gebildet sind? Der gleiche Glaube, dieselben Überzeugungen? Dieselben Absichten und Ziele?
Im wesentlichen ja; ich würde einfach sagen: hinter jedem Gesetz und jeder Regel steht eine Moral; eine davon ist der Katholizismus, das heißt aber nicht, dass die Bibelschriftsteller für alle Zeit die einzigen "Weisheitsfähigen" sein müssen; weil für viele Menschen der Begriff Moral ein rotes Tuch ist, habe ich das Wort Substanz gewählt.

Da stimme ich gerne zu. Vielleicht findest du für die Umschreibungen, die ich weiter oben nannte, auch so griffige Begriffe
Ein Meister darin, mit wenigen Worten viel auszudrücken, war der Herausgeber der Zeitschrift "Fackel", Karl Kraus.

Übrigens war auch ich lange Zeit ein Anhänger von Nietzsche, als ich aber erfuhr, wie lange er welcher Macho war und wie er endete, habe ich mich anderweitig umgesehen.

Liebe Grüße

Zeili
 
Zuletzt bearbeitet:
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@Westwind (etwas weiter oben):

Außerdem gibt es grundlegende Unterschiede zwischen
weiblicher und männlicher Kommunikation.​

Wir können uns aber annähern. - Nicht wahr, Westwind?

:blume1:
 
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