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Mädchensozialdienst ?

Wie sinnvoll ist es überhaupt, etwas obligatorisch einführen zu wollen, das nicht unbedingt notwendig ist? Sind es nicht sowieso vorwiegend die Frauen, die sog. sozialen Berufe ausüben und auch zuerst angerufen werden, geht es darum, jemanden in der Familie oder im Freundeskreis zu pflegen? Also hört doch endlich auf damit, immer alle Pflichten gerecht verteilen zu wollen. Es wird eh nie gelingen. Soll doch jeder das machen, was ihm besser liegt und halt auch, wozu er durch die Biologie "verurteilt" wurde - wir haben ja schlussendlich doch die Wahl. Sooo schlecht fahren wir ja dabei nicht, oder?

Ich hab zwar keine Ahnung, wie verbreitet es ist, aber in einigen Ländern gibt es ein Obligatorium (auch 1 Pflichtjahr) für Leute, die eine Ausbildung im sog. Sozialdienst anstreben (Pflegeberufe usw.). Die Leute arbeiten dann in K'häusern, Alters-, Pflege- und Erholungsheimen, in kinderreichen Familien usw. Das scheint mir viel sinnvoller (auch für die Entscheidung "ist der Beruf für mich überhaupt der richtige?), die Leute sind sicher engagierter usw. usf.

scilla schrieb:
zur Larve

ich habe diesen Ausdruck einfach übernommen nicht ganz, du hast vom Balg geschrieben ;)
mir war klar, daß in der Biologie eine exakte Definition von Larve vorhanden sein wird
klar ist aber auch, daß das menschliche Baby zu früh geboren wird
und daß deshalb eine Unterscheidung gegenüber anderen Säugetierbabys,
die sehr viel fertiger auf die Welt kommen,
abgebracht wäre
(wie nennt man die Babys von Beuteltieren?) weiss nicht, ich rede dann vom Jungtier

Generell hast du sicher mit den Jungen der Säugetiere recht, aber gerade das junge Beuteltier ist von der Mutter noch viel abhängiger als das menschliche Baby von seiner Mutter. So ein Riesen-Kängu kannste im Gewicht und Grösse mit einem Menschen vergleichen, sein Junge kommt aber bereits nach etwa 30 Tagen auf die Welt, gleicht tatsächlich eher einer Larve, wiegt etwa 1 g und ist vielleicht 3 cm gross. Es findet zwar den Weg in den Beutel von alleine, muss dort aber (mit einer der Zitzen wie verwachsen) bis zu 9 Monaten bleiben und bleibt noch, wenn es für den Beutel schon zu gross geworden ist, für etwa ein halbes Jahr bei der Mutter, um immer wieder seinen Kopf in den Beutel zu stecken, um sich Nahrung zu holen, etwas anderes als die Muttermilch kommt für das kleine Kängu gar nicht in Frage.

Vielleicht interessiert jemanden, wie das Känguru zu seinem Namen kam:
Angeblich erkundigten sich die Männer von Captain Cook Schiffsbesatzung bei den Aborigines nach dem Namen des seltsamen Tieres und diese antworteten wahrheitsgemäss *lol* kangaroo (ich verstehe dich nicht).

Bitte, mich für den Ausflug in die Biologie nicht zu hauen. :danke:

[/scilla]
 
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"drehen wir mal den Spieß um

angenommen, Mädchen müssten wie Jungs ein soziales Pflichtjahr ableisten

wie gedenkst Du, den Aufwand, den eine Mutter hat,
ein Kind auszutragen und als Kleinkind aufzuziehen
(das sind pro Kind locker vier Jahre)
auszugleichen,
so daß die Jungs,
die von diesen Tätigkeiten freigestellt sind,
keinen Vorteil haben?"

den aufwand, den eine mutter auf sich nimmt, nimmt sie freiwillig auf sich
kein gesetz schreibt ihr das vor, auch kein mensch hat die macht bzw das recht ihr das vorzuschreiben, ergo sind frauen auch freigestellt *es steht ihnen frei, mutter zu werden*
wenn man mütter für ihren aufwand in dieser art "entschädigen" möchte, dann müsste man auch väter, die viel arbeiten (und somit auf wirtschaftlichem wege den sozialen nutzen einbringen) ebenfalls befreien
dann wären alle befreit und es gäbe keinen derartigen sozialdienst mehr

deinen postings nach stellst du mutterschaft als den frauen aufgezwungen dar
das ist nicht der fall, da der kinderwunsch in der regel aus der mutter selbst kommt
so lange frauen nicht per gesetz gezwungen werden, mütter zu werden (gott behüte!), gibt es keinen grund, sich dafür etwas gegenrechnen lassen zu wollen

du stellst meiner ansicht nach das aufziehen von kindern als reine frauensache dar
dem möchte ich auch widersprechen:
zwar sind es in der regel die mütter, die zu hause bei den kindern sind, jedoch leisten väter ihren beitrag, indem sie dann arbeiten gehen und es der mutter und dem kind wirtschaftlich ermöglichen, das zu tun, was sie tun
ausnahmen, wo eltern sich ihrer verantwortung gegenüber ihren kindern entziehen, gibt es auf beiden seiten

per gesetz sind väter und mütter ihren kindern gegenüber in gleichem maße verantwortlich
warum es also nur dem einen geschlecht gutschreiben, dem anderen nicht ?

lg,
Muzmuz
 
eine Mutter, die noch nie gearbeitet hat,
hat dank ihrer Kinder mehr für die Gesellschaft geleistet,
als ein Mann, der noch nie gearbeitet hat

und jetzt gibt es kein Gegenargument mehr
 
dazu braucht es kein gegenargument, weil deine behauptung pauschal ist und deshalb so nicht stimmt

es gibt mütter, die sich nicht um ihre kinder kümmern und männer (väter), die das jedoch tun
das ist, wenn man dies überhaupt als argument für sozialdienstbefreiung in betracht ziehen will, individuell zu beurteilen und keinesfalls pauschal über das geschlecht hinweg

ein mann, der ein großverdiener ist, leistet durch steuern und sozialversicherung der gesellschaft einen größeren dienst als ein kleinverdiener
großverdiener befreien, kleinverdiener nicht ?

du siehst, dass deine argumentationsschiene nicht der weisheit letzter schluss ist

lg,
Muzmuz
 
Gesetze sind furchtbar pauschal

es ist also genau umgekehrt
aufgrund dem 'Fehlverhalten' vereinzelter Frauen ein Gesetz zu postulieren
macht wenig Sinn
 
ich betrachte kinderlosigkeit nicht als 'fehlverhalten'
und du bist es ja, der pauschalierung per gesetz festhalten will
du behauptest, männer tun ja eh nichts, also ab zum sozialdienst,
frauen tun ja eh so viel, also kein sozialdienst

gesetze sind insofern pauschal, dass sie für jeden unabhängig von der person gleich sind bzw sein sollten
("justizia ist blind")
so ist es auch in der verfassung festgehalten, dass kein mensch aufgrund von geburt, herkunft, geschlecht, hautfarbe oder sonstigen gründen diskriminiert werden darf

du willst jedoch genau das durchsetzen, indem du ein geschlecht pauschal verpflichten willst, das andere pauschal nicht

weiters wäre ich dir dankbar, wenn du auf argumente eingehen würdest
(wie sieht es denn mit den unterschiedlich verdienenden aus, wobei der großverdiener mehr beiträgt als der kleinverdiener ?)

lg,
Muzmuz
 
jetzt bringst Du was durcheinander

Empirische Untersuchungen ergeben, daß nicht alle Frauen Kinder kriegen.
Reicht dieser Befund aus, um ein soziales Pflichtjahr für Frauen einzuführen?

Nein!
1) Frauen können Kinder nicht allein kriegen
2) Frauen können Kinder nur in einem bestimmten Zeitraum kriegen.
(Kinder austragen und aufziehen nimmt viel Zeit in Anspruch)
3) es gibt keine Alternative, als daß Frauen Kinder kriegen
(das dümmste, was man tun kann, ist Frauen vom Kinderkriegen abzuhalten)

eine Mutter, die noch nie gearbeitet hat,
hat dank ihrer Kinder mehr für die Gesellschaft geleistet,
als ein Mann, der noch nie gearbeitet hat

der berufliche Erfolg (das Geldverdienen) steht theoretisch beiden Geschlechtern offen
praktisch (wie empirische Untersuchungen zeigen) ist dem aber nicht so

Menschen, die Steuern zahlen, haben in einer Demokratie nicht mehr Rechte als Menschen, die keine Steuen zahlen.
(sehr wichtig !!!)

Männer, die mehr Steuern als Mütter zahlen, können sich durch ihre Steuerzahlung nicht von ihrer sozialen Verpflichtung freikaufen

da Männer dank ihrer Muskeln die besseren Soldaten, Feuerwehrmänner, THWler sind,
ist es sinnvoll für Männer einen sozialen Pflichtdienst mit eben diesen Aufgaben (als Augleich zum Kinderkriegen der Frauen) einzuführen
(diesen gibt es bereits, die Musterung ist allerdings schlecht,
da sie zu viele Männer ausmustert)

Daß die meisten Zivildienstleistenden derzeit Dinge tun,
die Frauen genauso gut könnten,
gibt Dir keinen Recht,
selbst wenn Du der größte Steuerzahler wärst,
einen sozialen Pflichtdienst für Frauen einzufordern.
 
Zuletzt bearbeitet:
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scilla schrieb:
eine Mutter, die noch nie gearbeitet hat,
hat dank ihrer Kinder mehr für die Gesellschaft geleistet,
als ein Mann, der noch nie gearbeitet hatRein Volkswirtschaftlich verursachen Kinder erstmal für die Gesellschaft kosten, während der Mann einen Mehwert verdient, von dem erst Kindergeld bezahlt werden kann.
Die ganze Diskussion ist unsinnig, da beides gleich notwendig ist und die Frage, was ist wichtiger, nicht zu beantworten ist, es ist gleichwertig.
Allerdings, man zieht nicht Kinder auf, um etwas für die Gesellschaft zu tun, man tut es aus einem angeborenem Instikt heraus, und das ist gut so. Wo Arterhaltung und Artvermehrung endet, stirbt eine Spezies aus, und bekanntlich ist dafür Frau und Mann notwendig, eine Reihenfolge in der Bedeutung gleicht der Frage, was eher da war, das Ei oder das Huhn.
 
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