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Verlust

Complicated

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2. September 2006
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Wütend knallte Elena die Tür zu, dass sie überhaupt einen Gedanken daran verschwendet hatte, war vollkommen absurd. Jetzt war sie wütend auf sich selbst. Elena gehörte nicht zu der Sorte Mädchen, die mit ihrem mangelndem Selbstbewusstsein ständig kämpften, Aufmerksamkeit um jeden Preis zu erringen versuchten und diese vor allem bei den Jungs suchten. Aber vor allem war Elena kein Mädchen, das ihre Sorgen in Alkohol ertränkte. Viele ihrer Bekannten und auch einige Freundinnen hatten schon öfters zur Flasche gegriffen, wenn es ihnen schlecht ging. Alkoholiker waren sie jetzt noch keine, dafür war es zu selten, aber wenn sie so weitermachen würden, würde sie eines Tages dieses Schicksal ereilen und bei Gott, nein, dass war ganz und gar nicht Elenas Stil. Sie stellte sich ihren Problemen, auch wenn sie dadurch schon tagelang geweint und Trübsal geblasen hatte. Elena raffte sich wieder auf. Doch jetzt hatte sie vor der Weinflasche gestanden und fragte sich, was so falsch daran wäre, sich ein paar Gläser zu genehmigen, nur um leicht angeheitert zu sein. Ein bisschen würde schon reichen und es würde ihr besser gehen. Doch jetzt wo sie in ihrem Bett lag, war Elena heilfroh, dass sie genug Selbstdisziplin hatte, es nicht zu tun. Sie war wütend auf sich selbst, weil sie nicht nur mit dem Gedanken gespielt hatte, sondern auch schon davor stand – zum Greifen nah. Um ihr Gewissen zu beruhigen sagte sie sich selbst, dass sie es erstens nicht getan hatte und zweitens dass ihr früher immer Sebastian zur Seite gestanden war, ihr treuer Freund, der immer für sie da war. Er war da, wenn sie sich mit wem gestritten hatte, wenn sie Liebeskummer hatte oder einfach so eine Schulter zum Anlehnen gebraucht hatte. Doch jetzt würde er nie wieder da sein. In ihrem Herzen würde er ewig weiterleben und wenn es so was wie Engel gab, dann ist er ganz bestimmt einer von ihnen, dass war Elena klar, aber warum musste es genau ihn treffen. In den letzten Tagen hatte sich Elena aber gewünscht, dass er endlich erlöst werden würde. Sie konnte ihn nicht länger leiden sehe. Die Chemotherapie schlug nicht an und letzte Nacht starb er schließlich an seinem Lungenkrebs. Es war ein langer Kampf, dem er schließlich erlegen ist, aber zum Schluss war es eigentlich nur mehr die Erlösung für ihn. Doch wie es jetzt weitergehen sollte ohne ihn, war Elena nicht klar. Natürlich hatte sie eine Familie und Freunde, die ihr zu Seite standen, doch auch ihre Familie hatte so was wie einen Sohn verloren, denn für Elena war er wie ein Bruder und für ihre Eltern und Großeltern, der liebenswürdige Sohn bez. Enkeln, den man einfach ihn sein Herz schließen musste. Elena stand eine harte Zeit bevor, aber sie würde ihre Schmerzen nicht ertränken. Sebastian wäre auch total dagegen.... Wenn sie nicht für sich selbst stark sein konnte, dann musste sie es zumindest für..................er hätte es so gewollt....................

C.
 
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AW: Verlust

Ich finde den Text richtig gut. Er passt so gut hier rein. Ich war fasst gewillt, nach Hause zu marschieren um dann sofort darüber abzuwichsen. So gut hat er mir gefallen. Ich finde auch dass offener Austausch mehr bringt, als zynische comments.

fuel.
 
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