AW: macht das "Gesundheitssystem" krank?
ja, unser Gesundheitswesen macht krank, es ist darauf angelegt. Die Leute sollen nicht geheilt werden, sondern in Dauerbehandlung verweilen. Vorwerfen kann man das keinem Arzt, sondern, wen wundert es, dem industriell-politischen Komplex. Die böswillig installierte Instrumentalisierung des Arztes zum abhängigen Entscheider in Sachen Behandlung ist skandalös. Er sitzt nun da, in einem oft kaum auflösbaren Dilemma zwischen der sinnvollen Behandlung des Patienten und der Finanzierbarkeit dieser Maßnahmen. Er wurde bewusst in die Zange genommen, deren eine Schneide die Pharmaindustrie darstellt, die andere Krankenkassen und die KV. Wenn wir jetzt noch beachten, dass der wirtschaftlich selbständige Mediziner politisch gar nicht mehr gewollt ist, sondern den Konzernen der Weg geebnet werden soll, dann werden die Motive hinter dieser Entwicklung deutlich.
Seit Jahrzehnten treiben die beteiligten Gruppen dieses üble Spiel. Reförmchen jagt Reförmchen, besser wurde nichts, nur alles wird immer teurer. Schuld sind natürlich angeblich die Patienten, klar. Nur nicht vor der eigenen Türe kehren.
Kürzlich sah ich einen Bericht im TV, in dem es um die Berliner KV ging. Dort sieht die Satzung für ausscheidende Vorstände ein Übergangsgeld von ca. 600000€ vor, damit sie wieder wirtschaftlich auf die Beine kommen. Beim Ablauf ihrer Wahlperiode genehmigten sich die 3 Damen und Herren des weißen Gewerbes dieses Übergangsgeld, obwohl sie im Amt blieben, strichen es als Bonus ein. Nachdem einige Mitglieder dagegen protestierten, wurden sie als Nestbeschmutzer beschimpft und damit gut. Die Raffkes kommen mit ihrem Handstreich durch.