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Lesen lernen

Um was geht es noch?
Ich denke, es geht noch um eine gewisse Unvoreingenommenheit und einer Fähigkeit den Text erstmal auf sich wirken zu lassen, um die Botschaft im vollen Umfang begreifen zu können.

Ich kommentiere nebenbei im Standard (österreichische Tageszeitung) und da bin ich oft enttäuscht, wenn ich sehe wie viele sich auf einzelne Begriffe scheuklappenmäßig festklammern und dadurch der Botschaft ihren Sinn berauben. Ich denke mir oft: wozu tu ich mir das eigentlich an - wenn die Leut eh nur das lesen wollen, was ihre eigene Meinung bestätigt und dazu ihre Jubelknechte einfordern?

Die Kultur des Ressentiments steht auf ihrem Höhepass. Unzweifelhaft.
 
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wenn ich sehe wie viele sich auf einzelne Begriffe scheuklappenmäßig festklammern und dadurch der Botschaft ihren Sinn berauben.
Ich weiß jetzt nicht, was Sie mit "Botschaft" meinen.
Mit der Vielfältigkeit der Situationen und Interessen kommen feste Begriffsinhalte nicht mit: Da wird der Begriff "sinnerfassend" relativiert.
 
Um was geht es noch?
Um die gleichzeitige Ausführung von Lesen (die Schrift in Worte zu fassen) und dem Verstehen des Inhaltes.
Wenn jemanden das Lesen selbst schon so vereinnahmt, dass seine gesamte geistige Kapazität dafür benötigt wird,
dann bleibt nichts mehr übrig um auch den Inhalt zu verstehen.

Das heißt, die einzelnen Wort vermag der Lesende sehr wohl zu erkennen und weiß mitunter auch um ihre Bedeutung. Aber der Sinn des
Textes erschließt sich ihm dabei dennoch nicht.
 
Zuletzt bearbeitet:
Lesen will gelernt sein. Und wenn man bedenkt, dass viele Kinder bis zum Ende der Grundschule noch nicht sinnerfassend lesen können, was sagt uns das?

Es genügt wohl, wenn man -erfreulicher Weise- beobachten kann, dass
sämtliche Absolventen aus bspw. des Lycee Francais de Vienne oder
aus verschiedenen International Schools, dass also dort die Kinder sehr
wohl sinnerfassend lesen erlernen konnten "durften" -!
 
Lesen will gelernt sein. Und wenn man bedenkt, dass viele Kinder bis zum Ende der Grundschule noch nicht sinnerfassend lesen können, was sagt uns das?
Bildungszerfall!

Der Oberlehrer und Psychologe Josef Kraus (Jg. 49) hielt vor einiger Zeit einen Vortrag
zum Thema Bildungsverfall, in dem er behauptete, der Wortschatz eines Kindes im
frühen Schulalter, habe sich in den vergangenen 30 Jahren fast halbiert.

Diese Behauptung scheint sich mit Studien zu decken, die nachzuweisen versuchen,
dass die Menschen nach jahrzehntelangem geistigem Höhenflug nunmehr
immer dümmer werden. Soweit es Deutschland betrifft.

Es scheint sich auch mit der Beobachtung zu decken, dass die Menschen immer mehr palavern
und schreiben, vor allem auf ihren Smartphones schreiben, aber ihrem Palaver
und Geschreibsel keinen Inhalt mehr gestatten und sich obendrein mit einem
eingeschränkten Wortschatz, Smilies und Symbolen zufriedengeben.

Wer mehr über die Bildungskatastrophe wissen will, braucht sich nur die peinlichen
Auftritte der Schulabbrecher anzusehen, die mittlerweile Deutschland regieren. o_O

https://www.diss-duisburg.de/2020/0...ms-als-chiffre-fuer-den-untergang-der-nation/

https://www.sueddeutsche.de/bildung/josef-kraus-der-patriarch-1.3503754

 
Zuletzt bearbeitet:
Es war und ist noch immer offensichtlich, dass in Privat-Unternehmen
der Stoff anders beigebracht wird als in öffentlichen Unternehmen!
(und das gilt bspw. bis ins Hochschulstudium: Beispiel Paracelsus-Uni)
"Wieso" benötigt denn ein Kind aus einer International School niemals
Nachhilfe?
-!
Für Nachhilfe in sogenannten "normalen Schulen" wird ein Vermögen
ausgegeben: Von? Von Lehrkräften, die "komischerweise" am Vormittag
ihren Stoff nicht so gut beibringen können - nicht wollen?
-!
 
Hallo liebe Community!
Ich habe bis zu meinem Erwachsenenalter wenig gelesen. Ich war eher der sportliche Typ Mensch und konnte nicht still sitzen und mich einem Buch zuwenden. Mit dem 18 jährigen Geburtstag habe ich dann begonnen "Selbsthilfeliteratur" zu lesen. Besonders "7 Wege zur Effektivität" von Steven Covey hat mich sehr inspiriert und mir den Mehrwert am lesen offenbart. Seitdem habe ich viele solche Bücher gelesen, vieles gelernt und am Ende mich mehr und mehr davon entfernt. Der Wunsch ist entstanden, auch Literaturklassiker zu lesen. Ich hatte nie Gefallen an einem Roman gefunden, weil ich die ausschweifenden Beschreibungen der Umgebun etc. langweilig und redundant fande.

Gestern habe ich meinen ersten richtigen Roman angefangen und es gefällt mir sehr gut. Allerdings fällt es mir manchmal schwer den Sätzen zu folgen und Verkpfungen zu machen. Die Folge ist, dass ich einzelne Passage öfters lesen muss um den Kontext der Aussagen zu verstehen.

Wie schafft ihr es, einen Roman zu lesen und alles auf Anhieb zu verstehen, sodass man in einen Lesefluss kommt? Kommt das mit der Zeit und ich tue mir schwer, weil mein Gehirn an eine derartige Art der Konzentration nicht gewühnt ist? Wie kann man das Lesen lernen? Macht ihr euch ein mentales Bild der Situation um das Geschriebene besser vorzustellen? Merkt ihr euch die Namen der erwähnten Personen aktiv?

Wäre euch für ein paar Tipps sehr dankbar, sodass der Roman kein Studium, sondern ein Genuss wird.

Vielen Dank für eure Antworten!
Max
Hey Lieber Max,

Der Lesefluss ist wirklich etwas, das sich mit der Zeit entwickelt, mir passiert es hin und wieder, dass ich in eine Leseflaute gerate und dann geht absolut gar nix mehr.
Was mir geholfen hat: Erstmal locker bleiben und definitiv sich nicht unter Druck setzen, alles sofort „verstehen“ zu müssen. Oft merkt man erst beim zweiten oder dritten Lesen einer Passage, wie die Zusammenhänge immer klarer werden. Ich stelle mir die Szenarien gerne bildlich vor meinem inneren Auge vor, während ich lese, das fällt aber manchen Menschen auch nicht so leicht. Namen merke ich mir nicht immer aktiv, aber ich achte darauf, wer mit wem spricht, das reicht meist fürs Verständnis.

Am wichtigsten find ich aber ist es, den Spaß nicht zu verlieren. Wenn du mal eine Passage mehrmals lesen musst, ist das völlig normal, mit der Zeit merkt man, dass man weniger zurückspringen muss und der Lesefluss kommt dann einfach von selbst.
 
Ja, das Lesen ist eine Fertigkeit, die aus der Mode gerät - genau aus diesen Gründen. Es kostet ggf etwas Mühe. Leichter ist es, Videos zu gucken oder vorgefertigte Zusammenfassung inkl. Interpretation zu konsumieren. Das macht es auch leichter für Populisten mit ihrer Propaganda, wie man auch bei manchen User hier sieht.
Einzelne bekommen keinen sinnvollen eigenen Text zusammen und versuchen es daher mit Zitierorgien, um vorzutäuschen, irgendetwas zu sagen zu haben.
 
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Ich lese so gut wie nichts mehr,..hab 10 Jahre intensiv gelesen,irgendwann die Philosophie für mich entdeckt und gut is.
 
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