• Willkommen im denk-Forum für Politik, Philosophie und Kunst!
    Hier findest Du alles zum aktuellen Politikgeschehen, Diskussionen über philosophische Fragen und Kunst
    Registriere Dich kostenlos, dann kannst du eigene Themen verfassen und siehst wesentlich weniger Werbung

Lehrer arbeiten wenig und verdienen zu viel!

Werbung:
Ich finde das in Ordnung das Lehrer so viel verdienen, bei Politikern hingegen regt es mich auf.
 
Es ist nicht nur so, dass nicht ein jeder Abitur machen kann, sondern es muss auch die weniger intellektuellen Menschen geben, die eine Stadt am Laufen halten. Ein Gefüge braucht auch Köche, Kellner, Spülkräfte und Putzfrauen - und es ist absolut nicht richtig, dass man diesen Menschen mit Minimalllöhnen und exorbitanten Lebenshaltungskosten das Leben zur Hölle macht.
Zumal sich die Arbeitsanforderungen auch so entwickeln, das selbst ich als Koch mit Abitur jeden Tag vor neuen Herausrforderungen stehe (=Anforderungen der Gäste, Gluten, Laktose, Sprachen whats or ever).
Man hat den werktätigen Menschen in den letzten 20 Jahren systematisch abgewertet, und dies finde ich nicht richtig.

Das verstehe ich absolut nicht, dass man in der Gastronomie teilweise wirklich abartig wenig verdient, so dass die hier beschäftigten Menschen kaum in der Lage sind, vernünftig über die Runden zu kommen. Dies und die oftmals nicht gerade rosigen Arbeitsbedingungen sind vermutlich auch Grund dafür, dass - zumindest in Deutschland - in der Gastronomie ein eklatanter Mangel an Arbeitskräften herrscht. Teilweise können neu gebaute Hotels deshalb nicht eröffnen bzw. geplante nicht gebaut werden.

Ich muss sagen, dass ich gerne bereit wäre, für ein gut und frisch zubereitetes Essen auch gutes Geld zu zahlen. Es wird immer schwerer, solche Restaurants zu finden, wo man sich sicher sein kann, dass einem keine "hausgemachten" Fertigprodukte brühwarm serviert werden. Es ist klar, dass mit zunehmend fehlenden und gut qualifizierten Fachkräften (z.B. Köchen) auch die Qualität der Produkte zwangsläufig immer weiter sinken muss. Immer mehr Leute, die leidenschaftlich gerne hervorragendes Essen zubereiten, werden dies als Privatvergnügen betreiben (müssen) und nur noch diejenigen die Kochschürze anziehen, die schlicht und ergreifend nichts anderes finden konnten.
 
Das verstehe ich absolut nicht, dass man in der Gastronomie teilweise wirklich abartig wenig verdient, so dass die hier beschäftigten Menschen kaum in der Lage sind, vernünftig über die Runden zu kommen. Dies und die oftmals nicht gerade rosigen Arbeitsbedingungen sind vermutlich auch Grund dafür, dass - zumindest in Deutschland - in der Gastronomie ein eklatanter Mangel an Arbeitskräften herrscht. Teilweise können neu gebaute Hotels deshalb nicht eröffnen bzw. geplante nicht gebaut werden.
Ist in Österreich nicht anders. Etliche Gastronomiebetriebe müssen ihr Angebot einschränken oder gar schließen bzw geschlossen halten.
Womöglich auch eine Folge davon, dass "Essen gehen" in der Regel ein Luxus ist, den sich angesichts der aktuellen Lage nicht viele leisten wollen oder können, was die Freiräume der Betreiber bezüglich Gehälter ihrer Angestellten auch nicht gerade erweitert.
Andererseits sind die Mittagsmenüs die etliche Gastronomien für 5-9 Euros anbieten zwar etwas, das Umsatz bringt, aber nichts, was den Betrieb am Leben halten kann.
 
Das verstehe ich absolut nicht, dass man in der Gastronomie teilweise wirklich abartig wenig verdient, so dass die hier beschäftigten Menschen kaum in der Lage sind, vernünftig über die Runden zu kommen. Dies und die oftmals nicht gerade rosigen Arbeitsbedingungen sind vermutlich auch Grund dafür, dass - zumindest in Deutschland - in der Gastronomie ein eklatanter Mangel an Arbeitskräften herrscht. Teilweise können neu gebaute Hotels deshalb nicht eröffnen bzw. geplante nicht gebaut werden.

Es ist ein Gemenge von Gründen, die zu dieser Situation geführt hat, nicht zuletzt Corona. Allerdings hatte die Branche auch schon lange vor Corona Personalprobleme.
Dem Kochberuf bricht der Nachwuchs weg. Zwar ist der Beruf des Kochs noch immer beliebt und wird auch von jungen Menschen ergriffen, auch wegen des Hypes um Medienköche. Aber sie halten nicht mehr durch, der Kochberuf hat mit knapp 50% die zweithöchste Abbrecherquote von allen Ausbildungsberufen (der mit der höchsten Abbrecherquote ist der des Restaurantfachmannes mit etwas über 50%).

Die jungen Leute haben den Durchhaltewillen nicht mehr, wenn sie irgendwann feststellen, dass es sich um eine harte Arbeit handelt, die einen fast täglich an seine Grenzen (und darüber hinaus) bringt: Physisch, psychisch und mental. Und mit dem Zinnober der Medienköche nur wenig gemein hat.
Erschreckend ist oft auch die mangelnde Allgemeinbildung der Anwärter. Mal etwas im Kopf rechnen - oder auch nur überschlagen, muss ja nicht alles supergenau sein (sonst wären wir Buchhalter geworden) ... ganz schwierig. Wenn da jemand bereits an den Größenordnungen scheitert ...
Oder auch andere Bildungsinhalte, schließlich kochen wir heutzutage nicht nur deutsch/österreichisch, sondern Gerichte aus der ganzen Welt. Was bedeutet also ein Begriff wie "mediterran"? Und der Kandidat kann das nicht beantworten, trotz vieler Hilfen nicht ("Was haben Spanien, Frankreich, Italien, Griechenland usw. usf. gemeinsam?"). Und gibt man die Antwort schließlich selbst: "Mittelmeerküche", dann weiß er nicht, wo das Mittelmeer liegt und schwafelt etwas von "Südsee".

Man könnte meinen: Wozu braucht ein Koch denn eine Allgemeinbildung? - Auch das habe ich schon im O-Ton von Leuten gehört.
Doch, er braucht sie, denn vllt. will man ihn ja auch mal hinter ein Buffet stellen, wo er eine Frage eines Gastes beantworten soll oder diesen beraten. Zumal die Gäste heutzutage anspruchsvoller geworden sind, was den Stil und die Qualität des Essens betrifft, vor allem aber auch mit ihren überkandidelten Allüren (Laktose, Gluten, Vegan, Allergien).
Die Gäste müssen mal wieder auf den Teppich zurückkehren: Wir sind Restaurants und keine Diätkliniken oder Nervenheilanstalten.

Aktuell sind ca. ein Drittel meiner Gäste Ausländer, die nur wenig oder kein Deutsch beherrschen. Sie leben und arbeiten hier in den Medien oder in der IT, aber man gewinnt den Eindruck: Sie werden hier nicht heimisch und wollen es auch nicht. Wir kommunizieren auf Englisch, das ich mehr oder weniger fließend beherrsche, auch Französisch kann ich anbieten (wenn auch nicht auf dem Niveau wie Englisch). Beherrscht der Gast keine dieser Sprachen, dann tut's mir leid - aber das ist heutzutage schon deutlich mehr, als man von einem durchschnittlichen Azubi erwarten kann.
Zumal sich manche Inhalte auch kaum übersetzen lassen, ein Tafelspitz ist auch auf Englisch ein Tafelspitz, das kann man eben nicht erklären. Die Gäste wollen aber heutzutage alles Mögliche erklärt haben, anstatt es einfach mal zu bestellen und zu probieren.

Es ist klar, dass mit zunehmend fehlenden und gut qualifizierten Fachkräften (z.B. Köchen) auch die Qualität der Produkte zwangsläufig immer weiter sinken muss. Immer mehr Leute, die leidenschaftlich gerne hervorragendes Essen zubereiten, werden dies als Privatvergnügen betreiben (müssen) und nur noch diejenigen die Kochschürze anziehen, die schlicht und ergreifend nichts anderes finden konnten.

Willkommen im Club.

Die Branche setzt zunehmend angelernte Hilfskräfte ein, die dann unter der Anleitung weniger Qualifizierter arbeiten sollen. Sicher kann es auch einfache Arbeiten geben, die von Hilfskräften geleistet werden können. Auch in der Allgemeinbevölkerung ist man oft der Meinung, es könne so funktionieren, kochen könne ja schließlich fast jeder.
So ist es aber nicht.
Real stellt man fest, dass auch bei Hilfsarbeiten qualifizierte Kräfte besser, schneller und mit besserer Effizienz arbeiten. Sie organisieren sich einfach besser, denken mehr über Prozesse nach und lassen Abläufe parallel laufen. Hilfskräfte muss ich ständig instruieren, überwachen und kontrollieren - und mache ich das mal nicht, weil ich denke: Der hat das schon zwei Dutzend Mal gemacht, das wird er also drauf haben ... dann kommt wieder einmal mehr nur Bockmist dabei heraus und die Teller sehen aus wie hingeschissen.
Es ist in wie jeder anderen Branche auch, man braucht gut ausgebildete Mitarbeiter. Einem Elektrikermeister wird man ja schließlich auch nicht sagen: Na, dann beschäftige halt ein paar Hilfskräfte für die Installation.
 
ich bin Lehrer. Ich verdiene vor Abzug der privaten Krankenversicherung ca. 3700 Euro Netto im Monat (A13 halt, ist ja kein Geheimnis)

Ich empfinde das Gehalt als sehr, sehr hoch - und zwar auch wenn man die ganze Provokation außen vor lässt, also auch für einen klassischen 40h-Job mit wenig Freizeit und Urlaub. Daher meine laienhafte Rückfrage: Ist das in Deutschland üblich? Oder ist das so ein Gehalt, das die "Boomer" bekommen haben, und die junge Generation kann nur davon träumen? A13 ist doch irgendwas für Beamte, oder? Ich dachte, die junge Generation läuft eben nicht mehr unter dieser Kategorie? (Sorry für die naiven Rückfragen. Ich hab zwei Ausreden: Ich bin kein Lehrer. Und lebe nicht in Deutschland ;)

Das Gehalt ist jedenfalls irre. An der Uni muss man auch unterrichten - und da kriegt man deutlich weniger.
 
überkandidelten Allüren

Nicht schon wieder!

Einmal sind es 'diiiie Ausländer' dann wieder 'diiiie Veganer' wodurch Du uns nur wiederholt
Deine eigentlichen Anliegen verrätst!

Also nochmal:
Auch wenn Du -wie Du uns verraten hattest- mit Deinem (ausländischen Mitbewohner) im
Clinch liegst, hat dies rein gar nichts mit anderen Mitmenschen zu tun!
Und weil Du keinen einzigen vernünftigen *Veganer* kennst, hat dies auch überhaupt nichts
mit -sich gesund ernährenden- VeganerInnen zu tun!
Was zeichnet solche Menschen, die sich vegan ernähren vor allem aus? *Mitgefühl* mit an
Qual leidenden *Lebewesen*zB. veganer Klimaaktivist *Al Gore*
Also-!

ein eklatanter Mangel an Arbeitskräften herrscht

Und worauf @PhilippP richtigerweise hinweist, herrscht Mangel an Arbeitskräften!
Warum eigentlich?

"Jahrzehntelang hat man die schwer arbeitenden Menschen in schlechten Kammerln
und Dachbödenlöchern untergebracht, Überstunden leisten lassen und dazu wenig
bezahlt!"
("Personalmangel ist selbst gemacht" heute aus den Salzburger Nachrichten)
 
Zuletzt bearbeitet:
Wenn ich für die Lehrer meiner Schulzeit Noten verteilen würde, dann bekäme nur ein Lehrer die Note 1. Er war der Bruder eines deutschen Geheimdienstchefs. Note 2 bekäme keiner. 70% Note 4 und schlechter. Das sage ich nicht, weil ich ein schlechter Schüler gewesen wäre. Ich hatte das drittbeste Abi meines Jahrganges. Lehrer sind nur selten Überflieger.
 
Werbung:
Ich empfinde das Gehalt als sehr, sehr hoch - und zwar auch wenn man die ganze Provokation außen vor lässt, also auch für einen klassischen 40h-Job mit wenig Freizeit und Urlaub. Daher meine laienhafte Rückfrage: Ist das in Deutschland üblich? Oder ist das so ein Gehalt, das die "Boomer" bekommen haben, und die junge Generation kann nur davon träumen? A13 ist doch irgendwas für Beamte, oder? Ich dachte, die junge Generation läuft eben nicht mehr unter dieser Kategorie? (Sorry für die naiven Rückfragen. Ich hab zwei Ausreden: Ich bin kein Lehrer. Und lebe nicht in Deutschland ;)

Das Gehalt ist jedenfalls irre. An der Uni muss man auch unterrichten - und da kriegt man deutlich weniger.

Tatsächlich ist das Gehalt von Lehrkräften in Deutschland durchaus unterschiedlich. Beispielsweise hängt es davon ab, welches Lehramt man studiert hat (Grundschullehrer verdienen meist weniger als Gymnasiallehrer) und in welchem Bundesland man arbeitet. Ich arbeite z.B. in Baden-Württemberg und das ist so ziemlich Spitzenreiter im Bundesländervergleich, hat allerdings auch vergleichsweise hohe Lebenshaltungskosten.

Da auch heute noch die meisten Lehrkräfte - ausgenommen Berlin und Thüringen - verbeamtet werden, kann man schon sagen, dass die Lebenszeitverbeamtung kein Traum vergangener Zeiten ist, sondern für die meisten Absolventen eine konsequente Folge ihrer Lehramtsausbildung darstellt.

Die durchschnittliche Wochenarbeitszeit eines Lehrers beträgt knapp 47 Wochenstunden. Wobei man hier berücksichtigen muss, dass es eben kein klassischer Job mit festen Arbeitszeiten ist, sondern die Arbeitsspitzen stark variieren (stehen z.B. Prüfungskorrekturen an, fallen gerne mal mehrere Wochenenden in Folge komplett ins Wasser); dies ist aber auch in Ordnung so, schließlich wird der verbeamtete Lehrer nicht nach festen Stundensätzen bezahlt und erhält kein Gehalt, sondern er bekommt Bezüge, die sicherstellen sollen, dass er sich um seinen Lebensunterhalt keine Sorgen machen muss, so dass er seinen dienstlichen Pflichten voll und ganz nachkommen kann.

Und genau so ist es letztlich auch: Ich verdiene genug, um mir keine finanziellen Sorgen machen zu müssen. Natürlich muss ich dennoch auf die Ausgaben achten, kann mir kein Luxusleben leisten und größere Ausgaben müssen mit Bedacht getätigt werden.

Ob das nun gleich "irre" ist, muss jeder selbst für sich entscheiden. Verglichen mit vielen Ausbildungsberufen und auch manchen akademischen Berufen mag das so erscheinen, ich kenne aber genügend Menschen, die mehr als ich verdienen - Rekordhalter hierbei ist ein ehemaliger Sandkastenfreund, der heute im Management tätig ist und über 200.000 Euro jährlich verdient. Das wäre dann schon eher "irre", aber vor dem Hintergrund seiner zielstrebigen und von Fleiß geprägten Karriere eigentlich auch wieder nur konsequent und logisches Resultat. Ich gönne es ihm. Selbst wollte und könnte ich seine Arbeit nicht leisten und erreicht hätte ich den Stand seiner Qualifikation (inklusive Promotion in einem schwierigen Fach) sicherlich auch nicht.

Noch zur Uni: Der Verdienst dort kann deutlich höher ausfallen. Natürlich verdienen Doktoranden oder/und wissenschaftliche Mitarbeiter in der Regel etwas weniger, was aber daran liegt, dass sie nicht verbeamtet sind. Ein ordentlicher Professor oder Akademischer Rat ist aber verbeamtet und verdient verglichen mit einem verbeamteten Lehrer mindestens genauso gut oder auch deutlich besser. Auch das ist folgerichtig.
 
Zurück
Oben