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Lehrer arbeiten wenig und verdienen zu viel!

Ich hab nochmal über das große Ganze des Threads nachgedacht, also den Lehrerberuf insgesamt, und mir ist dabei ein Aspekt aufgefallen, das nach Corona eventuell anders ist: In meinem Freundeskreis hat im Grunde jeder einen Job, der vor allem nun nach Corona viel Home-Office zulässt. Klar, das wäre auch schon vor der Pandemie möglich gewesen, nun aber wird es vom Arbeitgeber in der Regel entspannter gesehen. Beispiel: Ein Freund von mir war vor der Pandemie Mo-Fr im Büro. Nun hat er fix zwei Tage Home-Office. Wie gesagt: Ich habe in meinem Freundes- und Bekanntenkreis viele solcher Beispiele. Auch kenne ich quasi niemanden, der pünktlich zu einer gewissen Uhrzeit im Büro sein muss.

Das ist zumindest ein Aspekt, bei dem der Lehrerberuf vergleichsweise unattraktiv erscheint. Zumindest für mich. Gutes Gehalt hin oder her. Stand jetzt findet an Schulen alles in Präsenz statt. Wenn nicht gerade Lockdown ist. Und Stand jetzt muss man - so nehme ich an - zu einer gewissen Uhrzeit vor Ort sein.

Während viele Jobs genau in die andere Richtung gehen: Du kannst sein, wo Du willst. Du kannst arbeiten, wann Du willst. Hauptsache Du erledigst Deinen Job.

Diese Gedanken vielleicht als Abschwächung für das Argument "Lehrer haben so lange Ferien/Urlaub." Selbst wenn... dafür müssen sie unterm Jahr ihrem strikten Kalender/Uhrzeiten/Präsenzdiensten folgen - während man bei vielen Jobs quasi spontan entscheiden kann: "Heute schlaf ich mal länger." Oder: "Heute bleib ich ganz zu Hause." (Ich weiß... das alles trifft auf viele Jobs auch nicht zu. Aber wie gesagt: In meiner Bubble geht die Tendenz extrem in diese Richtung.)
 
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Während viele Jobs genau in die andere Richtung gehen: Du kannst sein, wo Du willst. Du kannst arbeiten, wann Du willst. Hauptsache Du erledigst Deinen Job.
.Naja, der Akkordarbeiter am Band steht oder sitzt doch auch meistens während der Arbeit in der Fabrik.
Und der Strassenbauarbeiter macht die Strasse auch meist nicht zu Hause im Büro, dass er nicht hat.
 
.Naja, der Akkordarbeiter am Band steht oder sitzt doch auch meistens während der Arbeit in der Fabrik.
Und der Strassenbauarbeiter macht die Strasse auch meist nicht zu Hause im Büro, dass er nicht hat.

Na ja, deswegen schrieb ich ja: "Ich weiß... das alles trifft auf viele Jobs auch nicht zu. Aber wie gesagt: In meiner Bubble geht die Tendenz extrem in diese Richtung."
 
Na ja, deswegen schrieb ich ja: "Ich weiß... das alles trifft auf viele Jobs auch nicht zu. Aber wie gesagt: In meiner Bubble geht die Tendenz extrem in diese Richtung."
Möglicherweise arbeitet deine Bubble aber immer schon zu wenig für ihren Verdienst im Vergleich zum Arbeiter. Egal wo.
 
Möglicherweise arbeitet deine Bubble aber immer schon zu wenig für ihren Verdienst im Vergleich zum Arbeiter. Egal wo.

Habe ich Gegenteiliges behauptet? Nein. Warum nicht? Weil ich Dir hier zu 100% Recht gebe. Nur: Ist das hier das Thema des Threads? Nein, würde ich sagen. Ich habe nur auf einen Aspekt hingewiesen, der den Lehrerberuf im Vergleich zu vielen - nicht allen - anderen Jobs unattraktiv erscheinen lässt.
 
Nein, würde ich sagen. Ich habe nur auf einen Aspekt hingewiesen, der den Lehrerberuf im Vergleich zu vielen - nicht allen - anderen Jobs unattraktiv erscheinen lässt.

Ich denke viele (wahrscheinlich sogar die meisten) müssen ausserhalb deiner Bubble ausser Haus arbeiten.
Innerhalb deiner Bubble mag der Lehrerberuf unattraktiv erscheinen wegen ausser Haus arbeiten.
Mir ist er aus anderen Gründen unattraktiv. Wegen eines basischen Oppertunismusses. Der wird dann aber aufgrund seiner selbst gut bezahlt.
Ich denke so ein basischer Oppertunismus ist aber auch tatsächlich anstrengend und erschöpfend.
 
Zuletzt bearbeitet:
Zu den Krankentagen:



Beim Lehrer fällt das viel leichter auf, wenn er sich krank meldet und währenddessen seine Garage renoviert. Denn der Lehrer steht in seiner beruflichen Funktion in unmittelbareren Kontakt zum Bürger, dessen Kinder von ihm unterrichtet werden. Wenn man andere Nachbarn beim Arbeiten am Haus sieht, dann reflektiert man nicht, dass das Zoll-Finanz- oder Telekombeamte sind und weiß auch nicht, dass sie auf Krankenschein zuhause sind.
 
Ich hab nochmal über das große Ganze des Threads nachgedacht, also den Lehrerberuf insgesamt, und mir ist dabei ein Aspekt aufgefallen, das nach Corona eventuell anders ist: In meinem Freundeskreis hat im Grunde jeder einen Job, der vor allem nun nach Corona viel Home-Office zulässt. Klar, das wäre auch schon vor der Pandemie möglich gewesen, nun aber wird es vom Arbeitgeber in der Regel entspannter gesehen. Beispiel: Ein Freund von mir war vor der Pandemie Mo-Fr im Büro. Nun hat er fix zwei Tage Home-Office. Wie gesagt: Ich habe in meinem Freundes- und Bekanntenkreis viele solcher Beispiele. Auch kenne ich quasi niemanden, der pünktlich zu einer gewissen Uhrzeit im Büro sein muss.

Das ist zumindest ein Aspekt, bei dem der Lehrerberuf vergleichsweise unattraktiv erscheint. Zumindest für mich. Gutes Gehalt hin oder her. Stand jetzt findet an Schulen alles in Präsenz statt. Wenn nicht gerade Lockdown ist. Und Stand jetzt muss man - so nehme ich an - zu einer gewissen Uhrzeit vor Ort sein.

Während viele Jobs genau in die andere Richtung gehen: Du kannst sein, wo Du willst. Du kannst arbeiten, wann Du willst. Hauptsache Du erledigst Deinen Job.

Diese Gedanken vielleicht als Abschwächung für das Argument "Lehrer haben so lange Ferien/Urlaub." Selbst wenn... dafür müssen sie unterm Jahr ihrem strikten Kalender/Uhrzeiten/Präsenzdiensten folgen - während man bei vielen Jobs quasi spontan entscheiden kann: "Heute schlaf ich mal länger." Oder: "Heute bleib ich ganz zu Hause." (Ich weiß... das alles trifft auf viele Jobs auch nicht zu. Aber wie gesagt: In meiner Bubble geht die Tendenz extrem in diese Richtung.)

Tatsächlich habe ich genau über diesen von dir vorgebrachten Aspekt in den letzten Monaten immer wieder mal nachgedacht. So arbeitet z.B. mein Schwager (Ing. für Maschinenbau) zwei Tage in der Woche daheim und kann deshalb meine Schwester entlasten bei der Kinderbetreuung. Es ist ja dann egal, wann er an diesen Tagen arbeitet, sofern er sein Soll am Ende erfüllt.

Im Lehrerberuf wird dies voraussichtlich niemals möglich sein, gerade durch Corona wurde allen bewusst, wie wichtig der direkte soziale Kontakt zwischen Schüler-Schüler und Lehrer-Schüler ist. Für mich ist das aber gut, da ich mich schlecht daheim zur Arbeit motivieren kann und geregelte Strukturen benötige, die mir den Takt vorgeben, wenn ich dauerhaft produktiv sein soll. Schulstrukturen sind hier meine Stützräder. Das jedenfalls war das Fazit meiner dahingehenden Überlegungen, ob ich meinen Schwager nun beneiden sollte oder nicht.
 
Ich denke viele (wahrscheinlich sogar die meisten) müssen ausserhalb deiner Bubble ausser Haus arbeiten.
Innerhalb deiner Bubble mag der Lehrerberuf unattraktiv erscheinen wegen ausser Haus arbeiten.
Mir ist er aus anderen Gründen unattraktiv. Wegen eines basischen Oppertunismusses. Der wird dann aber aufgrund seiner selbst gut bezahlt.
Ich denke so ein basischer Oppertunismus ist aber auch tatsächlich anstrengend und erschöpfend.

Das mit der guten Bezahlung ist - wie schon hier im Thread dargestellt - ja auch relativ zu sehen. Natürlich verdienen Lehrer und die Bekannten von Dyrnberg im Schnitt mehr als Akkordarbeiter am Fließband. Es ist anzunehmen, dass ihre berufliche Qualifikation ungleich höher ist, vermutlich haben sie alle studiert und gehen folglich sogenannten akademischen Berufen nach. Die Quintessenz der Arbeit findet dabei vermehrt im Kopf statt, ist also nach außen hin weniger sichtbar und dies lässt den voreiligen Schluss zu, dass man in diesen Berufen weniger leisten müsse. Dabei ist es eine andere Art der Leistung.

Frage aus Neugier: Was ist denn unter "basischem Opportunismus" zu verstehen?
 
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Das mit der guten Bezahlung ist - wie schon hier im Thread dargestellt - ja auch relativ zu sehen. Natürlich verdienen Lehrer und die Bekannten von Dyrnberg im Schnitt mehr als Akkordarbeiter am Fließband. Es ist anzunehmen, dass ihre berufliche Qualifikation ungleich höher ist, vermutlich haben sie alle studiert und gehen folglich sogenannten akademischen Berufen nach. Die Quintessenz der Arbeit findet dabei vermehrt im Kopf statt, ist also nach außen hin weniger sichtbar und dies lässt den voreiligen Schluss zu, dass man in diesen Berufen weniger leisten müsse. Dabei ist es eine andere Art der Leistung.

Frage aus Neugier: Was ist denn unter "basischem Opportunismus" zu verstehen?
Bleibt die Frage offen, warum "Kopf" arbeit höher bezahlt sein sollte.
Meine Seelenarbeit ist auch nicht "sichtbar" und auch noch unbezahlt.
Ich verstehe unter basischem Opportunismus ein geistige Anpassungsfähigkeit an herrschende Strukturen, um mehr Anerkennung( in welcher Form auch immer)zu bekommen, die in charakterlische Züge übergegangen ist, die den Opportunismus des eigenen Verhaltens nicht mehr merkt und eine aufgesetzte Ideologie zur Folge hat, die es allzu gut meint.
 
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