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Leben wir noch in einer Demokratie oder schon in einer Art Diktatur?

Es gibt halt private Auffassungen, die für andere nicht zu ertragen sind.
Denken bedeutet doch auch, das, was man reflexartig ablehnen würde, aus verschiedenen, also auch aus der Position des Gegenüber kurz nachvollziehen zu wollen. Frei sein bedeutet doch auch, sich selber zu einem Thema eine eigene - meinetwegen auch merkwürdige - Meinung zugestehen zu können. Spiegelbildlich, diese auch dem anderen zugestehen zu können, ohne in den Mechanismus "alles andere, was er sagt, muss dann auch Blödsinn sein"... zu fallen.

Wenn ich mit jedem bei jedem Thema zu 100% übereinstimmen müsste, um mit ihm klar zu kommen, hätte ich nur Klone um mich herum. Die würden dann genauso grün sein wie ich und ich wäre nichts einzigartiges mehr. Außerdem würden sie mir die Bratwürstchen wegessen und den Rumtopf wegtrinken. Gruselig!
 
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In einer Demokratie sollte über alle Fragen des Zusammenlebens, auch über die des "Länderwechsels", ein Konsens gefunden werden. In einer Art Diktatur zählt allein die Vorliebe des Diktators.
 
Da kann was Wahres dran sein: Erinnern wir uns an *Friedrich Torberg*
Obwohl es ihm in Amerika schor recht gut ergangen war, schmerzte ihn
sein Heimweh sosehr, dass er zu seinen "Wurzeln" zurück kehren wollte:
musste!
Besser wäre gewesen, die Europäer wären niemals nach Amerika gegangen, dann hätte es die entsetzlichen Völkermorde an den Ureinwohnern dort nicht gegeben.
 
In einer Demokratie sollte über alle Fragen des Zusammenlebens, auch über die des "Länderwechsels", ein Konsens gefunden werden. In einer Art Diktatur zählt allein die Vorliebe des Diktators.
Warum sollte bezüglich des "Länderwechsels" ein Konsens in der Demokratie gefunden werden? Warum kann man nicht unterschiedlicher Meinung sein und bleiben? Denn der zustandegekommene Konsens entspräche allzu oft der Vorliebe des "Diktators" (auch wenn dieser sich "oberster Demokrat" nennen sollte). Übrigens verlange ich von niemandem meiner Meinung zu sein.
 
Der für jeden beliebig realisierbare "Länderwechsel" ist eine Erscheinung der Neuzeit (sogar der allerneuesten Neuzeit). Vorher ging es Jahrtausende ohne beliebigen "Länderwechsel". Und nun ist man, sobald man ihn ablehnt, gleich ein ganz böser. Johann Gottlieb Fichte hat ein wunderbares Buch "Der geschlossene Handelsstaat" geschrieben. Darin geht er mit seinen Forderungen sogar noch viel weiter als ich gehen würde. Ist Fichte jetzt böse?
 
Warum sollte bezüglich des "Länderwechsels" ein Konsens in der Demokratie gefunden werden?
Weil es in einer Demokratie definitionsgemäß so sein müsste. Aber die Frage, ob wir in einer Demokratie leben, ist ja noch unbeantwortet.
Warum kann man nicht unterschiedlicher Meinung sein und bleiben?
Kann man natürlich. Nur im Verfahren muss ein Konsens bzw. ein Kompromiss gefunden werden. Der eine mag die Tür offen, der andere geschlossen, aber die Tür kann nicht gleichzeitig offen und geschlossen sein.
Denn der zustandegekommene Konsens entspräche allzu oft der Vorliebe des "Diktators" (auch wenn dieser sich "oberster Demokrat" nennen sollte).
Das ist nebulös. Eine Demokratie kennt keine "obersten Demokraten ".
Übrigens verlange ich von niemandem meiner Meinung zu sein.
Ist klar. Den Wunsch wird auch kaum jemand erfüllen. :)
 
Der für jeden beliebig realisierbare "Länderwechsel" ist eine Erscheinung der Neuzeit (sogar der allerneuesten Neuzeit).
Ob das wohl so stimmt?
Aber selbst wenn es so wäre: Neue Entwicklungen müssen ja nicht immer schlecht sein.
Vorher ging es Jahrtausende ohne beliebigen "Länderwechsel". Und nun ist man, sobald man ihn ablehnt, gleich ein ganz böser.
Aber nicht doch.
Johann Gottlieb Fichte hat ein wunderbares Buch "Der geschlossene Handelsstaat" geschrieben. Darin geht er mit seinen Forderungen sogar noch viel weiter als ich gehen würde. Ist Fichte jetzt böse?
Kenne ich leider nicht, diese Geschichte von Fichte. Aber sicher hätte auch ein "geschlossener Handelsstaat" Vorteile. Ich würde auch gerne manchmal auf einer Insel leben, ohne Nachbarn ... aber wer kocht dann für mich? ;)
 
Weil es in einer Demokratie definitionsgemäß so sein müsste. Aber die Frage, ob wir in einer Demokratie leben, ist ja noch unbeantwortet.
Ja.

Kann man natürlich. Nur im Verfahren muss ein Konsens bzw. ein Kompromiss gefunden werden. Der eine mag die Tür offen, der andere geschlossen, aber die Tür kann nicht gleichzeitig offen und geschlossen sein.
Die Tür wird offen bleiben, weil die Zeiten eben so sind. Das ändert nichts daran, daß ich offene Türen für falsch halte, und zwar weil sie grundfalsch sind.

Das ist nebulös. Eine Demokratie kennt keine "obersten Demokraten ".
Dem Amt nach nicht.

Ist klar. Den Wunsch wird auch kaum jemand erfüllen. :)
Bezüglich des "Länderwechsels" verbleiben doch die allermeisten hier. Noch ist es jedenfalls so.
 
Ob das wohl so stimmt?
Aber selbst wenn es so wäre: Neue Entwicklungen müssen ja nicht immer schlecht sein.
In diesem Fall sind sie es.

Dann bin ich zufrieden.

Kenne ich leider nicht, diese Geschichte von Fichte. Aber sicher hätte auch ein "geschlossener Handelsstaat" Vorteile. Ich würde auch gerne manchmal auf einer Insel leben, ohne Nachbarn ... aber wer kocht dann für mich? ;)
Das solltest du selbst übernehmen.
 
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Die Tür wird offen bleiben, weil die Zeiten eben so sind. Das ändert nichts daran, daß ich offene Türen für falsch halte, und zwar weil sie grundfalsch sind.
In mancher Hinsicht finde ich die Türen auch zu offen. Z.B. für Steuerflüchtlinge aber auch für kriminelle Clans.
Bezüglich des "Länderwechsels" verbleiben doch die allermeisten hier. Noch ist es jedenfalls so.
"Bleibe im Lande und nähre Dich redlich", heißt es. Aber natürlich gibt es auch Umsiedlungen, die sehr segensreich waren.
 
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