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Kirche(n) und Staat

AW: Kirche(n) und Staat

Was sich so herumspricht:

Was mich an unserem Staat stört, ist,dass er nicht nur unsere röm. kath. Kirche großzügigst unterstützt, sondern auch alle staatlich anerkannten Religionen fürstlich belohnt, aus unseren Steuergeldern natürlich.

Die Katholiken z.B. unterhalten viele soziale Einrichtungen, wie Kindergärten etc. Jeder glaubt, dass die Kirche das alles leistet. Weit gefehlt. Der Großteil des dafür benötigten Geldes zahlt der Staat aus dem Steuertopf. Aber die Kirche brüstet sich damit. Obwohl sie selbst viele Güter besitzt, zapft sie unsere Steuergelder an und bittet immer wieder um Spenden.

Auch die jüdischen Gemeinden bekommen zu ihrer Erhaltung Geld von uns und angeblich gar nicht wenig.

Wie es bei den Moscheen ist, kann ich nicht sagen.

Da werden Religionsgemeinschaften unterstützt, die es nicht immer verdienen, doch gibt es hier alte Rechte, die niemals geändert wurden.
Hier könnte endlich ein Durchforsten dieser alten Privilegien für das Volk sehr nützlich sein.

Wo sind die dafür zuständigen Politiker? Schlafen sie?

suche
 
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AW: Kirche(n) und Staat

Richtigstellung:


Zur Kirchensteuererhebung sind alle religiösen Körperschaften des öffentlichen Rechts in Deutschland berechtigt.

Die Pflicht zur Zahlung an die Kirchensteuer ist an die Zugehörigkeit zu den jeweiligen religiösen Organisationen gebunden und erlischt mit dem formalen Schritt des Kirchenaustritts.


In Deutschland verzichten die in der Vereinigung Evangelischer Freikirchen zusammengeschlossenen Konfessionen - aber auch andere freikirchliche Gemeinden - auf die Erhebung von Kirchensteuern. Ihnen ist eine deutliche Unterscheidung zwischen Staat und Kirche wichtig. Die Mitgliedsbeiträge werden als freiwillige Spenden

Zu den Kirchengemeinden die in Deutschland auf eine Erhebung von Kirchensteuern verzichten, gehören auch die Liberalen Jüdischen Gemeinden. Die Beiträge werden als freiwillige Spenden geleistet



Situation in anderen Ländern

Der staatliche Kirchensteuereinzug ist im Wesentlichen eine deutsche Besonderheit, in anderen Ländern ist die Kirchensteuer weitgehend unbekannt. Dort erfolgt die Finanzierung der Kirchen über interne Beitragserhebungen oder Spenden, ähnlich dem teilweise auf Gemeindeebene erhobenen Kirchgeld. Ansatzweise vergleichbar sind noch die Modelle in Schweden, Dänemark sowie die Kirchengemeindesteuer in mehreren Kantonen der Schweiz und der, allerdings ohne staatliche Mithilfe, erhobene Kirchenbeitrag in Österreich.

Österreich

In Österreich ist die Erhebung eines Kirchenbeitrages in den Kirchen bzw. den römisch-katholischen Bistümern gesetzlich geregelt. Das System wurde in der Zeit der nationalsozialistischen Herrschaft am 1. Mai 1939 eingeführt. Nach eigenen Angaben beabsichtigten die Nationalsozialisten, die kirchlichen Organisationen damit letztendlich zu beseitigen; denn mit der Einführung des Kirchenbeitrages wurden zugleich alle früheren gesetzlich garantierten Staatsleistung, die als Abgeltung für die Säkularisierung, d.h. Enteignung und Verstaatlichung, des Kirchenguts gezahlt wurden, gestrichen.


Als ein "österreichisches Kuriosum vor tragischem Hintergrund" muss es angesehen werden, dass die israelitische Kultusgemeinde auf Grund einer Regelung des Israelitengesetzes von 1890 weiterhin den Kultusbeitrag mit staatlicher Verwaltungshilfe erheben kann.

Anmerkung

Die Finanzierung der israelitischen Kultusgemeinden wird einzig und alleine von den Mitgliedern dieser Gemeinden getragen und nicht wie fälschlich behauptet:

Auch die jüdischen Gemeinden bekommen zu ihrer Erhaltung Geld von uns und angeblich gar nicht wenig.

Ich bleibe bei meiner etwas ausgefallenen Ansicht: sich erst dokumentieren - und dann erst behaupten.

Die Diskussion hatten wir schon, es wurde auch damals schon diese Behauptung mit Fakten widerlegt. Aber von gern gepflegten Clichées trennt man sich halt ungern...

Die Zitate stammen aus:

http://www.aha-express.de/Artikel/Steuern_und_Abgaben/Kirchensteuer.html
 
AW: Kirche(n) und Staat

Hallo fussel!
Danke für Deine Aufmerksamkeit!

Ja mit "Staat" und "Politik" könnte in diesem Zusammenhang wirklich etwas missverständlich sein. Ich sehe hier beim Staat, genauso wie bei der Kirche, in erster Linie die Institution!
Aber ich versuche weiter unten dann nochmals eine Klarstellung.


Hallo Zeili!
Habe mich natürlich gefreut, dass du wenigstens mal meine Site www.muvana.de "überflogen" hast :reden:


Gleich mal vorweg:
Weil mir hier in diesem Thread schon wieder zuviel vom "Geld" die Rede ist, möchte ich noch folgendes mit einem Satz zu Bedenken geben:
Wenn wir nur annähernd soviel
über die Würde des Menschen reden würden wie wir über das Geld reden
und wenn wir unsere Würde besingen würden wie wir die Liebe besingen,
dann würde diese Welt wahrlich eine ganz andere sein!


Und nun zum anscheindend hier vorliegenden grundsätzlichen Mißverständnis:
Ich sprechen nicht davon, dass Kirche und Staat wieder "eins" werden sollten!
Nein, das wäre sicherlich ein großer Rückschritt! Gott sei's gedankt, dass wir diese klare Trennung von Staat und Kirche haben. Wir sollten es auch als bedeutsamen gesamtgesellschaftlichen Fortschritt sehen, dass wir uns sogar um eine klare Unterscheidung von "Kultur und Religion" bemühen.
Zudem sollten wir in der Tat auch nicht vergessen, dass diese Trennungs-Geschichte von Kirche und Staat durch und durch auch eine Leidens-Geschichte ist und bleibt!
... aber wer möchte sich hier jetzt wirklich das Amt eines "Menschheit-Richters" anmaßen? - der werfe dann den ersten Stein!

Um was geht es mir hier im eigentlichen?
Es gibt den Staat als große Institution und es gibt ebenso die Kirche(n) als große Institution - das ist Fakt!
Auch wenn viele Menschen in unserem Land mit Kirche nichts mehr anzufangen wissen, so wird sie sich deshalb nicht einfach in "Luft auflösen", denn es gibt auf der Welt wahrscheinlich noch weitaus mehr Menschen, die mit Kirche anscheinend durchaus etwas anfangen können.
Warum also aus der "Klärungs-Not" des Verhältnisses von Staat und Kirche nicht eine Tugend machen?!

Ich persönlich sehe durchaus die Kirche als gleichberechtigte Institution neben dem Staat als Institution stehen - allerdings mit grundverschiedenen Auftrag und Aufgaben.

So sieht sich die Kirche in Deutschland beispielsweise an das Grundgesetz gebunden, weil sie sich ebenfalls dem Artikel 1,1 verpflichtet sieht!

Und genau das ist nun mein Anliegen, dass eben mittels dieses Schnittpunktes das ganze "Miteinander" oder "Gegeneinander" endlich auf "vernünftige" und "verständliche" Art und Weise zum Wohle der Menschen geklärt wird!

„Im Schnittpunkt von kirchlichem Auftrag und politischer Aufgabe steht der Respekt gegenüber der Würde des Menschen.“ (Die deutschen Bischöfe, Gerechter Friede, Nr. 66, Sekretariat der Deutschen Bischofskonferenz (Hrsg.), Bonn 2000, unter Abschnitt 58 )

Dabei habe ich ein anschauliches Tier-Bild für für mein Anliegen:
Betrachten wir einmal die Institution Staat als "Stier" und die Institution Kirche als "Bären".
"Stier" wie "Bär" können den Menschen erheblichen Schaden zufügen, wenn sie nicht angebunden sind und vielleicht auch noch "gereizt" werden. Die Menschheits-Geschichte des Westens erzählt davon nur zu deutlich.
Viele haben dann z.B. immer wieder versucht den Stier gleich "bei den Hörnern zu nehmen" und haben ihn dadurch noch mehr gereizt, so dass er in seiner Wildheit meist gleich vielen Menschen zum (tödlichen) Verhängnis wurde. Dabei trägt dieser oft so unberechenbare Stier schon immer einen "Nasenring"! So ein "Nasenring" ist eine praktische Erfindung des Menschen. Denn damit kann er ein großes Tier wirkungsvoll festbinden, damit es nicht mehr überall wild herum trampeln kann und dabei alles kapput macht.

Der "Nasenring" eines jeden Staates ist seiner Beschaffenheit nach, die "unantastbare Würde des Menschen"!
Deutschland hat es nun in seiner Verfassung auf geniale Weise geschafft, mit dem vorstaatlichen Artikel 1,1 GG eine sichere Festhalte für seinen "Stier" in dieser Welt zu verankern, mit deren Hilfe der Stier (hoffentlich auf immer) untrennbar an die Würde des Menschen gebunden bleibt!
"Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt."

Der "Bär der Kirche" hat sich im Vergleich zu den vorausgegangenen Jahrhunderten inzwischen ja beruhigt und hat sich seinem Wesen nach schon wieder sehr zum Guten hin gewandelt - sein derzeitiges Fell glänzt voller "Liebe" :kuss1: und lädt uns sogar zum Streicheln ein. Aber man sollte dennoch vorsichtig bleiben, denn so ein großes Tier trägt immer etwas Unberechenbares in sich. Seit dem der Stier angebunden ist, stellt sich ja auch der Bär einigermaßen friedlich neben den Stier - ja er schnuppert sogar schon seit längerem sehr intensiv an dieser neuartigen Festhalte des Stieres.
Könnten wir denn da nicht die Zeit nützen und auch gleich den Bären, solange er noch friedlich an der Festhalte des Stieres schnuppert, gleich fest mit anbinden? Denn auch der Bär trägt ja schon immer diesen Nasenring der "Menschenwürde" an sich.
Ich denke, als Christen sollten wir all unseren Mut zusammenfassen und dies möglichst bald in gemeinsamer Anstrengung tun!


Denn WIR alle selbst müssen uns letztendlich ernsthaft darum bemühen, das zu fördern und zu unterstützen, was uns dabei wirklich hilft ein Leben in Würde führen zu können - und der durch das Recht absolut an die "unantastbare Würde des Menschen" gebunde Staat und ebenso die daran gebunde Kirche gehören sicherlich dazu:
Denn der Staat sind WIR (als Österreicher/als Deutsche/....)!
und die Kirche sind WIR als Christen!
... und WIR - jeder von uns, ohne Ausnahme -
muß erkennen und anerkennen, dass die Würde des Menschen unantastbar ist!


Gruss Eisi
 
Zuletzt bearbeitet:
AW: Kirche(n) und Staat

Richtigstellung:










Zitat von suche:
Auch die jüdischen Gemeinden bekommen zu ihrer Erhaltung Geld von uns und angeblich gar nicht wenig.


Leider eine Verdrehung! Vorangehender Satz hat sich nicht auf Deutschland bezogen.

Die Finanzierung der israelitischen Kultusgemeinden wird einzig und alleine von den Mitgliedern dieser Gemeinden getragen und nicht wie fälschlich behauptet:


Richtig vielmehr ist, dass es sich meine Behauptung nur auf Österreich bezieht.

Als ein "österreichisches Kuriosum vor tragischem Hintergrund" muss es angesehen werden, dass die israelitische Kultusgemeinde auf Grund einer Regelung des Israelitengesetzes von 1890 weiterhin den Kultusbeitrag mit staatlicher Verwaltungshilfe erheben kann.

Ich möchte nur darauf hinweisen, dass meine Behauptung richtig war, auch wenn ich "nur" aus dem Gedächtnis gesechrieben habe.

suche
 
AW: Kirche(n) und Staat

Meine Richtigstellung und der Text aus dem Link den ich angegeben habe, bezogen sich auf Österreich.

Ich brachte nur am Anfang und zum Vergleich Daten betreffend Deutschland.
Wobei in beiden Ländern nur die Angehörigen der jeweiligen Jüdischen Gemeinden bzw. Kultusgemeinden diese durch Steuern finanzieren - nur die Art wie Steuer erhoben werden unterscheidet sich in D undö - siehe meinen Beitrag #22.

Zum Satz von Anfang des Beitrages #21:

Was sich so herumspricht

passen natürlich die Aussagen. Das spricht sich so herum. Und wird sehr gerne, nicht für das erste mal, ins Denkforum weitergetragen.
 
AW: Kirche(n) und Staat

Würde

Die Würde des Menschen
ist unantastbar.
Manche Menschen haben mehr,
manche weniger Würde.
Deshalb ist die würde mancher
Menschen auch weniger antastbar
als die anderer.

© Alexander Konrad​
 
AW: Kirche(n) und Staat

Würde

Die Würde des Menschen
ist unantastbar.
Manche Menschen haben mehr,
manche weniger Würde.
Deshalb ist die würde mancher
Menschen auch weniger antastbar
als die anderer.

© Alexander Konrad​

Komisches Statement.

Zum Vergleich:

Das Eigentum des Einzelnen ist unantastbar.
Manche haben mehr, manche weniger Eigentum.
Deshalb ist das Eigentum mancher Menschen auch weniger antastbar als das anderer.

Und wo bleibt da die Logik?

*Joan versteht nur mehr Bahnhof....*
 
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AW: Kirche(n) und Staat

Es ist hier zwar hoffnungslos OT, aber ich will trotzdem darüber ein paar Worte verlieren.



Selbstverständlich, Zeili. Jedes Volk hat seine Qualitäten. Aber so, wie du dir die 35 Std./Wo. vorstellst, ist sie eine Illusion. So lange die neu Eingestellten vom Staat subventioniert werden, funktioniert es noch ein klein bisschen... aber wirklich nur wenig. Unter dem Strich blieb faktisch nix. Es gab/gibt ohnehin viele Ausnahmen mit längerer Arbeitszeit und dort, wo 35 Std. gearbeitet wird, gibt es einfach ein höheres Arbeitstempo, kürzere Pausen usw. usf. Die Bessersituierten ---> höhere Position, haben mehr Freizeit, die Aermeren -----> Arbeiter, mehr Stress. Und mir, die im Moment nur manchmal und erst noch als Selbständigerwerbende arbeite, bringt es ausserdem noch Frust, wenn ich wieder vor einem Laden stehe und lese: "Wegen zu - geschlossen". ;)
Aber an dem Gesetz wird laufend gebastelt, eben, weil's nichts brachte. Schau dir doch die Arbeitslosenzahlen an.
(Jérôme hat es hier mal erläutert, weitaus qualifizierter als ich, wenn interessiert bist, kannst du ja danach suchen.)
Als Vorbild taugt hier F nicht.

In Frankreich gibt es die 35 Stunden Woche schon seit 2002, und ich glaube es wird auch in Österreich nicht mehr lange dauern. Das Leben ist doch weit mehr, als sich nur am Arbeitsplatz abzurackern. 80 % seines Lebens verbringt der Mensch am Arbeitsplatz.. das ist vielzuviel. Das Privatleben leidet etc. Bedenke man nur das es Jobs gibt wo 50-60 Stunden pro Woche gearbeitet wird.
 
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