Problematisch wird's erst, wenn jemand seine Überzeugungen für allgemeingültig erklärt, der Objektivitätsanspruch wirkt provokant auf Menschen mit anderen, ebenfalls auf Erfahrungen beruhender Überzeugungen.
Die von Einbildungen und Projektionen geleiteten sind immer die anderen.
ja, das ist sehr interessant, was du schreibst.
mir hat es einmal vor langem meine welt komplett zerlegt, nachdem auf mich geschossen wurde, also ich rannte um mein leben in tiefer nacht, ein irrer stand hinter mir mit der knarre - lange geschichte, sehr lange her.
über weltzerlegungen hab mich dann viel später mit einem werbefachmann unterhalten, der 3 erfolglose alkoholentziehungskuren hinter sich hatte.
kurz nach der dritten, und wieder "nass" hörte er dann durch "zufall" von den massai, bei denen es so gehandhabt wird, dass es rituale und zeremonien gibt, bei denen der heranwachsende junge mann - damit er zum mann wird - seine welt völlig zerlegt, um sie dann nach eigenem denken wieder zusammenzusetzen.
er hat von heute auf morgen sein bündel geschnürt, seinen mitarbeitern in der werbeagentur alles auf zeit übertragen, ist zu den massai nach afrika, die ihn aufgenommen haben - auch auf zeit - und kam gesund wieder, nachdem er an gewissen zeremonien, riten und der gemeinschaft mit diesen menschen teilgenommen hatte.
er hat nie wieder einen tropfen angerührt.
wenn man sich, völlig am boden, bzw. in völliger auflösung begriffen, seine welt einmal wieder vollständig zusammen setzen mußte, verteidigt man diese, weil man weiß, wie es ist, wenn die nicht mehr da ist, wenn nichts mehr gilt und nichts mehr stimmt, auch nicht die filigranste orientierung mehr möglich ist, man bei dem blick auf die uhr nicht weiß, ist es 2.00 oder 14.00 uhr, ist das noch luft, was man einnatmet, ist er der unbemerkte tod, das vakuum im nichts oder was auch immer auf der unbenennbaren skala. worte brauchts ja im nichts auch keine mehr, man fühlt nichts mehr, man denkt nichts mehr, man will nur, dass das aufhört öund weiß nicht wie, weil man aufs gefühlte nichts ja nichts drauf schaufeln kann und nichts reinfüllen kann, klar.
so erkernnen sich die leute von der "firma", wie ich das üblicherweise nenne. solche leute sind lebenslang vor einer gewissen "beliebigkeit" gefeit.
was kostbar ist, wird verteidigt, kostbar ist meist das, was von verlust bedroht ist oder schon einmal gänzlich verloren war, gänzlich verloren schien - so gewissermaßen die kostbarkeit bewiesen hat.
wirklichkeit entsteht ja nur durch kontrast/widerstand.
leben ist eine interessante, spannende sache.