Nicht "böse" sondern "schlecht"!
Original geschrieben von Alzii
Du willst nicht über "Gut" und "Böse" diskutieren, Menssano, das wird sich jedoch nicht ganz vermeiden lassen.
Wertungen entstammen einem allgemein anerkannten Kontext, in dem auch Du Dich bewegst, denn Du bist nunmal Teil dieser Gesellschaft. Willst Du Dich jetzt auch noch darüber streiten, ob eine rote Ampel auch wirklich rot zeigt? Bzw. ob die Umkehrung der Bedeutung zulässig ist?
Denn erstens ist das Wertepaar nicht Gut/Böse, sondern
gut und schlecht.
Wissen das wenigstens die Redaktionen von Wahrig oder Duden schon, wenn 99,9% aller Deutschsprechenden es nicht wissen? Aber Du würdest das nicht einfach so behaupten, wenn Du Dir dazu nicht schon Gedanken gemacht hättest. Was ist also bitte der konkrete Unterschied?
Das (personalisierte) Böse ist eine Erfindung von Zarathustra und seinem Mithraskult vor 2500 Jahren, welche später dankbar von den Christen übernommen wurde.
Du kennst also die Herkunft und ursprüngliche des Wortes "Böse"? Gab es vor Zarathustra kein Wort für "Böse"? Ich lasse mich ja gerne belehren!
Korrekt ist das Paar Gut/Schlecht und somit liegt auch die Relativität von Gut und Schlecht offen vor uns: gut für, schlecht für.
Aus Böse <> Schlecht folgt Gut <> Böse, bzw. Gut/Böse sind - seit Alzii - nicht mehr Elemente des philosophischen Vokabulars. Auch interessant! Bitte zeige mir die Zwischenschritte Deiner Beweisführung!
Diese Relativität wurde natürlich von den Christen so gut wie möglich verwischt, denn wo käme der rechte Glaube denn hin, wenn Gut und Böse nichts Absolutes ist, sondern vom Standpunkt des Betrachters abhängt.
Jemand schlägt Deinem Kind den Schädel ein, dann sagst Du: "Gut gemacht! Ein Esser weniger!" Ein anderer rettet 1000 Juden, dann kommt der Alzii daher und wettert: "Schweinerei, der Bösewicht sabotiert die Endlösung!"
Denn merke:
alles ist ja relativ! Deine Behauptung beruht auf einem wertenegierenden, nihilistischen Konzept. Aber da sie ein
rein logischer Widerspruch in sich ist - denn "alles" ist eine
absolute Aussage - hat sie bedenkliche Schieflage, meine ich.
Und jetzt die Frage: warum handelt der Mensch so, daß es für den einen gut und für den anderen schlecht ist?
Wenn Du "gut" und "schlecht" keine absoluten Bedeutungen zugestehst, wie können sie dann plötzlich für den einzelnen diese eindeutige Bedeutung haben? Begründest Du nicht die Relativität mit einer Subjektivität?