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Hamsterkäufe

In der Gärtnerei und Fischzucht plant man mindestens bis zum kommenden Jahr, im Jagdwesen oder in der Landwirtschaft vieleicht 1-5 Jahre, bei Nutzungsänderungen oder Investitionen länger. Im Waldbau muss noch weiter in die Zukunft gedacht werden. Jeder Unternehmer muss Trends ernst nehmen und weit vorausschauend agieren, selbst wenn er Seife herstellt. Nur der Intelektülle sitz, vom Zigarrettenqualm kaum noch zu erkennen, in seinem Ohrensessel, ängstigt sich vor unreinen Lebensmitteln, Gedanken und Menschen, schimpft auf die furchtbare Welt und findet es lächerlich, für das wichtigste vorzusorgen. Zumindest ein Paket Chiasamen und einen Reservedörrautomaten ... oder vielleicht ein paar Reservenägel für sein Brett vorm Kopf sollte er irgendwo stehen haben. Er muss es ja niemandem verraten.
 
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Einer der grundlegenden Unterschiede der europäischen und der asiatischen Küche ist:
Die europäische Küche arbeitet ständig daran, neue Variationen von Speisen zu finden, wenn auch teils auf der Basis von Klassikern. Die asiatische Küche hingegen bemüht sich um die möglichst genaue Wiedergabe und Einhaltung ihrer Klassiker, die dann z.T. Jahrhunderte alt (und älter) sind.
Auch individuelle Unterschiede, z.B. von Region zu Region, von Restaurant zu Restaurant sind aufgrund dieser Philosophie gering.



Die Ware, aber auch die Technik.
Was mir an so mancher Pizza aufstößt: Eine Pizza ist eine Pizza - und eine einfache Speise. Dennoch ist ihr Materialeinsatz überschaubar, zumal im Vergleich zu anderen Gerichten.
Man muss keinen Parmaschinken auf eine Pizza legen, ein guter Kochschinken sollte es aber schon sein. Und ein ordentlicher Käse auch. Denn der Wareneinsatz ist dermaßen klein, da kann man den Leuten schon eine anständige Qualität auflegen. Und dann ist das auch eine ordentliche Pizza, auch wenn Qualität und Preis natürlich nach oben offen sind.

Wer aber meint, er müsse auch noch am Sparen das Sparen anfangen, um im Centbereich Kosten einzusparen - der kann mir den Buckel runterrutschen. Denn Analogkäse und Formfleisch: Das kann er selber fressen.
Der kleine Bereich im centbereich macht es aber aus,oder ist nicht die Masse zu befriedigen:doof:
 
Ein Beitrag zu "Hamsterkäufe":

Im Buch 'Data Unser' wird einmal die Datennutzung von Walmart beschrieben: Während eines Wirbelsturms in den Staaten stellte Walmart neben Wasser und Brot und Milch auch sogenannte "Poptarts" zur Verfügung. (Bild unten) Da Poptarts benötigte Kohlenhydrate und Fette bringt (und vor allem eine Gewisse Sättigung), welche man ansonsten mit mehreren Lebensmitteln decken müsste. So hat man ein billiges Produkt um während dem Wirbelsturm sicher zu Hause alles hat was man braucht. Das Modell war übrigens sehr erfolgreich, da Walmart dank Kundendaten über die Beliebtheit des süßen Gebäcks wusste.

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Der kleine Bereich im centbereich macht es aber aus,oder ist nicht die Masse zu befriedigen:doof:

Bezugnehmend auf die Gastronomie: Nein, das sehe ich anders.
Waren, die ohnehin schon von einfacher Qualität sind, noch abspecken zu wollen: Das ist entweder blinder Geiz und Gier oder sture Dummheit.

Nichts gegen sinnvolles Wirtschaften, das ist sogar das oberste Ziel. Kaputt sparen hilft aber nicht weiter: Die Gäste kommen nicht mehr wieder, und das ist in den meisten Betrieben das wirkliche Problem.
Das Ziel muss sein, den Betrieb auszulasten, und das gelingt nicht mit Schrott auf unterstem Niveau.

Des weiteren muss man die Dinge auch zu Ende denken. Eine Frostware, die 20,-€ günstiger ist als eine Frischware (und meistens auch nur im Winter) ist nicht günstiger, wenn mich die Frosttruhe 50,-€ Strom kostet. In mehr als einem Betrieb habe ich nach einer gewissen Zeit Frosterkapazitäten stillgelegt: Zu viel eingelagerte Ware, keiner blickt durch, hohe Energiekosten.
In einem Betrieb habe ich die Reißleine gezogen und gesagt: Jetzt verbrauchen wir erst einmal die ganze gelagerte Ware, anstatt das ständig neue Ware blind bestellt wird, die ich dann kaum noch unterbringe.
Es hat dann etwa drei Monate gedauert, und ich habe einen Froster nach dem anderen stillgelegt. Schließlich hatte ich die Kapazitäten von 6 Truhen auf 2 reduziert (!), und es wäre vielleicht sogar möglich gewesen, sich auf eine Truhe zu beschränken. Bedenkt man, dass jede Truhe mindestens 50,- € Strom/Monat verbraucht, dann ist das immerhin eine Ersparnis von rund 200,-€ Strom jeden Monat.

Weiter: Tablettwagen angeschafft, die Mitarbeiter können effizienter arbeiten, 3 Leute gehen jeden Tag 1/2 Std. eher nach Hause: mind. 450,- € / Monat eingespart. Reinigung von Zellstoff auf Textilien umgestellt, die wir selbst waschen: 100,-€ Material eingespart. Dabei festgestellt, dass wir mit den Textilien effizienter arbeiten, wieder gehen 3 Leute 1/2 Std. eher nach Haus: Noch einmal 450,-€ eingespart.
Soviel billiges Zeug kannst Du gar nicht einkaufen, um solche Einsparungen zu erzielen.

Eine Pizza hat zwar nur einen kleinen Wareneinsatz - der Pizzaofen verbraucht aber auch Strom wie Hölle. Wenn man nicht mindestens 20 Pizzen / Schicht raushaut, dann ist an einer Pizza nichts verdient.
Vor allem auch deshalb nicht, weil man den Pizzaofen nicht kurzfristig ein- und ausschalten kann. Der braucht dann mindestens eine dreiviertel Stunde zum Vorheizen und läuft die ganze Zeit durch, ob ich nun Pizza backe oder nicht.

Verkauft man also nur wenige Pizzen, dann lässt man es lieber und denkt sich was anderes aus. Denn für Gerichte vom Gasherd wird nur Energie verbraucht, wenn man sie auch kocht.

Den Depp von Chef mühsam überzeugt, dass man eine italienische Kaffeemaschine abends auch mal ausschalten kann (sind eh elende Stromfresser, Drehstromanschluss, Trommel Null isoliert = teurer Kaffeetassenwärmer, Verbauch 4 KW!) = min. 50,-€ Strom eingespart.

Darüber muss man als Gastronom mal nachdenken, tut aber nie einer. Die scheinen alle zu meinen, die Energiekosten usw. seien gottgegeben.
 
Als ich gestern kurz vor 20 beim Aldi war, hatte ich nur noch wenige Minuten Zeit. Da ich wusste, was ich wollte, hätte ich nicht lange gebraucht. Doch zum ersten Mal in der Geschichte der "Supermärkte", seit ich in ihnen zum Einkauf gehe, gab es Ausverkauf bei der haltbaren Standard Nahrung:

Ich trottete mit leeren Händen zur Kasse, warf die Hände hoch und sagt: "Nix... eigentlich wollte ich Nudeln". Und das hier in dem kleinen Nest.

Nudeln - komplett ausverkauft
Reis - komplett ausverkauft

Und alles mit der bereits bekannten Erklärung des "Corona Hamsterkauf Fiebers". Vom Supermarkt leer gekauft, hatte ich zwar schon mal gehört, doch ich hab das noch nie zuvor mit eigenen Augen gesehen. Gut, es gab mal dies und das nicht, wie "Tabak", der mal fehlte oder eine Getränkesorte. Doch das von sämtlichen Arten alle Sorten verschwunden waren, das hatte ich noch nicht.

"Wohl dem Bauern, der noch einen Hof am Laufen hat"
 
^^ Was eher an den happigen und nicht zu verstehenden Preisen liegen wird, denn vegan bedeutet immer zeitgleich viel weniger drin für viel mehr Geld, auch die Portionen sind lächerlich klein. Aber heute in Pandemie und Lockdownzeiten und Ausgangssperren ist es sogar ratsam Hamsterkäufe zu machen, die Regierung sagt ja sogar für 14 Tage mindestens soll man also bunkern. Lebensmittelvorräte sind ja nichts neues, kennt mancher noch von den Nachkriegszeiten, aber wie es so ist: alles kommt eben wieder, Wirtschaft down, Geschichte mal eben zurückgedreht.
 
Supermärkte heben Preise erneut um bis zu 60 Prozent an

Die Preise für Lebensmittel sind diese Woche weiter um bis zu 60 Prozent gestiegen. Laut aktueller Umfrage will ein Großteil
der Unternehmen in Deutschland in den kommenden drei Monaten die Preise weiter erhöhen. Grund sind die höheren
Produktionskosten, die durch Energie, Lieferung, Rohstoffe und Verpackung verursacht werden.

 
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Aber heute in Pandemie und Lockdownzeiten und Ausgangssperren ist es sogar ratsam Hamsterkäufe zu machen, die Regierung sagt ja sogar für 14 Tage mindestens soll man also bunkern. Lebensmittelvorräte sind ja nichts neues, kennt mancher noch von den Nachkriegszeiten, aber wie es so ist: alles kommt eben wieder, Wirtschaft down, Geschichte mal eben zurückgedreht.

Ach, weiß nicht. Hamsterkäufe und Vorratshaltung sind nicht dasselbe. Vorratshaltung bedeutet, Lebensmittel zu lagern, die man in angemessener Zeit auch verbrauchen kann. Hamsterkäufe sind wiederum Einkäufe von Waren, die man gar nicht benötigt oder nicht so bald.
Ich finde Hamsterkäufe dumm.
Zu Beginn des Ukrainekrieges haben die Leute wie blöde Speisöle eingekauft, ich weiß nicht, was das soll. Wieviel Speiseöl verbraucht man denn? Vielleicht eine Flasche/Monat ... und dann kauft man sich sechs Flaschen Speiseöl, für das nächste halbe Jahr? Und wenn man es verwenden will, dann ist es ranzig?

Aber auch Vorratshaltung betreibe ich praktisch keine. Ich habe vllt. ein paar Dosentomaten und Nudeln auf Lager, das war es dann aber auch schon. Denn erstens habe ich überhaupt keinen Platz für eine Vorratshaltung, außerdem esse ich solche Konservennahrung nicht. Eine Vorratshaltung würde mich zwingen, irgendwann auch mal diesen Kram zu essen - und darauf habe ich keine Lust. Frostwaren bringen einen im Fall der Fälle auch nicht weiter. Denn wenn es schon so hart auf hart geht, dass man nichts mehr einkaufen kann, dann ist der Strom auch vorher schon ausgefallen.
In einer Großstadt wie meinen müssen sich in einer Notlage die Behörden ohnehin etwas einfallen lassen. Denn sonst gibt es da nach wenigen Tagen Plünderungen und Mord und Totschlag.

Den Opfern der Flutkatastrophe hätte alles Preppen dann auch nichts genutzt. Denn die Vorräte waren 100pro im Keller gelagert, und der ist dann voll gelaufen. Und der Notstromgenerator steht unter Wasser. Die Mobilfunknetze waren als erstes ausgefallen. Viel Sinnvoller wäre es m.E. so etwas zu haben wie ein Walkie-Talkie, denn der CB-Funk funktioniert auch ohne Netze. Die Reichweite ist zwar nicht groß, aber wenn jeder so ein Gerät hätte, dann kann man im Notfall vllt. Notrufe senden, empfangen und weiterleiten.
 
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