versuch des ausräumens diverser missverständnisse:
hallo pispezi,
bemerke - wie schon des öfteren - dass wir beide aneinander vorbeidiskutieren...resp., dass meine aussagen von dir nicht so verstanden werden, wie ich sie gemeint hab:
z.b.:
Kathi, die Abhängigkeiten, die Du bei der Landwirtschaft (tatsächlich etwas zu romantisch am Bauern mit seiner "Scholle" orientiert) beklagst, gibt es doch auf allen Gebieten! Du bist doch in Deiner Existenz auch von Bauunternehemen, Autobauern, Textilindustrie, Pharmaindustrie... abhängig.
Das müsstest Du dann konsequenterweise auch schlecht finden und noch konsequenter die gesamte Arbeitsteilung abschaffen. Dann wärst Du "frei", würdest aber wohl sehr schnell verhungen, erfrieren....
wieso meinst du, dass ich andere abhängigkeiten (bauunternehmung, textilindustrie) besser finde als die weltweite nahrungsmittelindustrie....ich finde sie genau so "schlecht" - jedoch nicht im allgemeinen; nur dann, wenn sie von einzelnen manipulativ zur eigenen bereicherung missbraucht werden.
das ist aber leider sehr häufig - wie mensch ja auch hin und wieder mitkriegt - der fall.
kathi schrieb:
die abhängigkeit der landwirtschaft von der saatgut- und pflanzenschutz-industrie ist für mich einfach grauenhaft.
hier wie dort.
...aber ich ahne: die überfuhr ist schon passiert.....wir sind schon mitten drin in den abhängigkeiten. weltweit.
denn da kann sich ein land schwer ausnehmen - aus weltweiten veränderungen, die nicht vorherzusehen sind...aus pollenflug, schädlingsvermehrung, marktwirtschaftsabhängigkeiten.
durch meine obige aussage habe ich deutlich klargelegt, dass ich die weltweiten zusammenhänge von wirtschaft, industrie und landwirtschaft durchaus mitbekommen habe.
ein zurück in zeiten, in denen die vernetzung der gesamten menschheit nicht so dich war, erscheint mir unmöglich......und was mich betrifft - so halte ich mich nicht für eine nostalgische romantikerin, die sich das wünscht. auch wenn du mich schon wieder in diese schublade steckst.
pispezi schrieb:
Was "veräppelnde" Aussagen betrifft, glaube ich nicht, dass ich hier solche gemacht habe. Ich habe Euch ja um Eure Meinung gebeten und glaube nicht, dass ich da irgendwie spöttisch gegenüber jemandem war...
pispezi, mit meiner aussage:
kathi schrieb:
so gesehen wäre es mir lieb, wenn romantisierende vorstellungen auf der einen seite gegenüber veräppelnden aussagen auf der anderen seite in den hintergrund träten.
sodass doch noch eine brauchbare realitätsnahe mitte gefunden werden kann....zwischen dem wunsch nach bio und den vorgaben der nahrungsmittelindustrien im allgemeinen.
hatte ich absolut nicht dich persönlich gemeint.
ich meinte sie viel mehr im sinne
ela´s obiger wortmeldung, wo es darum geht, dass die kritischen geister innerhalb der bevölkerung ernsthaft und ordentlich informiert werden sollen und auf deren kritikpunkte sachlich und auch selbstkritisch eingegangen werden soll - statt dass sie lächerlich gemacht würden.
ich finde, es ist an der zeit, die gegenstimmen von anderen ernst zu nehmen und sich nicht einfach lächelnd darüber hinwegzusetzen.
jetzt, da wir in einer mediengesellschaft leben, ist dieses verhalten zwecklos.
nun gibt es auch innerhalb der bevölkerung so viele informationen, meinungen und widersprüchliche berichterstattungen, sodas eine andere art der behandlung von ungleichen standpunkten angesagt wäre...und ebenso ein anderer umgang mit andersdenkenden - wie auch ein anderer umgang mit kritik ganz allgemein.
pispezi schrieb:
Dein Streben nach einer "Mitte" zwischen Bio und "Genfood" ist ja im Grundsatz heute auch möglich. Das wird allerdings vollständig nur für "nichtverarbeitete" Originalpflanzen gehen. Produkte, die (z.B.) Maismehl enthalten, sind nur schwer vollständig kontrollierbar, ob sie keinen "Genmais" enthalten. Da musst Du dann Dein Kaufverhalten entsprechend einrichten.
Allerdings sehe ich persönlich keinen Grund, aus meiner Ernährung "Genfood" auszuschließen. Warum sollte ich? Die Argumente, die Belair in seiinem Beitrag als Fragen auflistet, sind doch richtig. Man hat doch bisher keine gesundheitlichen oder ökologischen Schäden durch Genfood gefunden!
Aber wenn man natürlich keinem glaubt, der diese Nachrichten bringt, dann wird man sich auf keinem Wege davon überzeugen lassen. Ich finde alllerdings, dass so ein fundamentales Miisstrauen übertrieben ist. Denn die kapitalistischen, aus Auflagegründen an schlechten Nachrichten interessierten Massenmedien hätten es schon herausbekommen, wenn da was wäre.
auch hier ein missverständnis:
mit meinem streben nach mitte zwischen bio und genfood meinte ich nicht "meine persönliche" auswahl meiner nahrungsmittel.....die nimmt mir ja sowieso keiner ab - das ist ja ganz klar.
auch hab ich persönlich auch gar keine so große angst vor genetisch veränderten nahrungsmitteln. denn der mensch und auch die menschheit wird sowieso laufend mit verändrungen konfrontiert und hat diese zu verarbeiten. das ist also nicht meine größte befürchtung.
ich meinte vielmehr, dass die verantwortlichen personen (wissenschafter, auftraggeber, politiker, landwirte...) eine "mitte" finden mögen, die die verschiedenen ansätze zu einem guten und brauchbaren miteinander bringen kann.
...aber letztlich zweifle ich gerade daran, weil ich glaube, dass das derzeit nicht möglich ist.
und zwar weil die passende kommunikation zwischen den verschiedenen lagern fehlt....und die passende aufmerksamkeit dem anderen gegenüber....
auch aus profitgier einiger heraus!!!
sehen wir beide doch schon hier, wie sehr missverständnisse an der tagesordnung sind.
und dabei geht´s bei uns beiden, pispezi, dir und mir, eigentlich um nichts.
jedenfalls aber würde es mich freuen, wenn ich mich nun etwas klarer dir gegenüber verständlich machen könnte.
ich bin weit weniger gegnerin neuer errungenschaften als du denkst.
weiterentwicklungen, veränderungen sind des menschen realität. und auch des menschen chance und aufgabe.
aber bitte mit köpfchen!
liebe grüße
kathi