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Grüne Gentechnik - hui oder pfui?

AW: Grüne Gentechnik - hui oder pfui?

Was ich aber tatsächlich fragwürdig finde ist das Patentieren von genmanipulierten Pflanzen. Ich weiss, dass es hier nicht darum gehen soll, aber für mich ist mein Befürworten dieser Technologie so lange mit einem grossen Vorbehalt versehen, bis auch diese Frage offen diskutiert werden darf.

Wenn man alle gentechnischen Bestrebungen, welche profit- oder machtorientiert gefördert werden, herauszieht, dann bleibt kaum noch etwas vom "Gutmenschhaften", zum Wohle der Menschheit forcierten Forschen und Entwickeln übrig.

Der eigentliche Zweck einer Forschung und Betätigung auf dem Gebiet der Gentechnik ist kommerzieller Natur, und die Ablehnung, dieses in einer Argumentation zu berücksichtigen, ist vergleichbar mit einer Annahme der Existenz eines Weihnachtsmannes bei gleichzeitiger Ablehnung von Weihnachten.

Den Lobbyisten der Gentechnikbranche kann es nur Recht sein, wenn die Gegner sich daran aufreiben, nach wissenschaflichen Beweisen für eine ökologische Schädlichkeit zu suchen, während sich die Branche die bisherige Unbeweisbarkeit zu Nutze macht um sich die Rechte an Leben und an der Welt durch die Erzeugung von Abhängigkeiten zu sichern.
 
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versuch des ausräumens diverser missverständnisse:

hallo pispezi,
bemerke - wie schon des öfteren - dass wir beide aneinander vorbeidiskutieren...resp., dass meine aussagen von dir nicht so verstanden werden, wie ich sie gemeint hab:

z.b.:

Kathi, die Abhängigkeiten, die Du bei der Landwirtschaft (tatsächlich etwas zu romantisch am Bauern mit seiner "Scholle" orientiert) beklagst, gibt es doch auf allen Gebieten! Du bist doch in Deiner Existenz auch von Bauunternehemen, Autobauern, Textilindustrie, Pharmaindustrie... abhängig.
Das müsstest Du dann konsequenterweise auch schlecht finden und noch konsequenter die gesamte Arbeitsteilung abschaffen. Dann wärst Du "frei", würdest aber wohl sehr schnell verhungen, erfrieren....

wieso meinst du, dass ich andere abhängigkeiten (bauunternehmung, textilindustrie) besser finde als die weltweite nahrungsmittelindustrie....ich finde sie genau so "schlecht" - jedoch nicht im allgemeinen; nur dann, wenn sie von einzelnen manipulativ zur eigenen bereicherung missbraucht werden.
das ist aber leider sehr häufig - wie mensch ja auch hin und wieder mitkriegt - der fall.

kathi schrieb:
die abhängigkeit der landwirtschaft von der saatgut- und pflanzenschutz-industrie ist für mich einfach grauenhaft.
hier wie dort.

...aber ich ahne: die überfuhr ist schon passiert.....wir sind schon mitten drin in den abhängigkeiten. weltweit.

denn da kann sich ein land schwer ausnehmen - aus weltweiten veränderungen, die nicht vorherzusehen sind...aus pollenflug, schädlingsvermehrung, marktwirtschaftsabhängigkeiten.

durch meine obige aussage habe ich deutlich klargelegt, dass ich die weltweiten zusammenhänge von wirtschaft, industrie und landwirtschaft durchaus mitbekommen habe.
ein zurück in zeiten, in denen die vernetzung der gesamten menschheit nicht so dich war, erscheint mir unmöglich......und was mich betrifft - so halte ich mich nicht für eine nostalgische romantikerin, die sich das wünscht. auch wenn du mich schon wieder in diese schublade steckst.

pispezi schrieb:
Was "veräppelnde" Aussagen betrifft, glaube ich nicht, dass ich hier solche gemacht habe. Ich habe Euch ja um Eure Meinung gebeten und glaube nicht, dass ich da irgendwie spöttisch gegenüber jemandem war... :confused:
pispezi, mit meiner aussage:
kathi schrieb:
so gesehen wäre es mir lieb, wenn romantisierende vorstellungen auf der einen seite gegenüber veräppelnden aussagen auf der anderen seite in den hintergrund träten.
sodass doch noch eine brauchbare realitätsnahe mitte gefunden werden kann....zwischen dem wunsch nach bio und den vorgaben der nahrungsmittelindustrien im allgemeinen.
hatte ich absolut nicht dich persönlich gemeint.
ich meinte sie viel mehr im sinne ela´s obiger wortmeldung, wo es darum geht, dass die kritischen geister innerhalb der bevölkerung ernsthaft und ordentlich informiert werden sollen und auf deren kritikpunkte sachlich und auch selbstkritisch eingegangen werden soll - statt dass sie lächerlich gemacht würden.

ich finde, es ist an der zeit, die gegenstimmen von anderen ernst zu nehmen und sich nicht einfach lächelnd darüber hinwegzusetzen.

jetzt, da wir in einer mediengesellschaft leben, ist dieses verhalten zwecklos.
nun gibt es auch innerhalb der bevölkerung so viele informationen, meinungen und widersprüchliche berichterstattungen, sodas eine andere art der behandlung von ungleichen standpunkten angesagt wäre...und ebenso ein anderer umgang mit andersdenkenden - wie auch ein anderer umgang mit kritik ganz allgemein.

pispezi schrieb:
Dein Streben nach einer "Mitte" zwischen Bio und "Genfood" ist ja im Grundsatz heute auch möglich. Das wird allerdings vollständig nur für "nichtverarbeitete" Originalpflanzen gehen. Produkte, die (z.B.) Maismehl enthalten, sind nur schwer vollständig kontrollierbar, ob sie keinen "Genmais" enthalten. Da musst Du dann Dein Kaufverhalten entsprechend einrichten.

Allerdings sehe ich persönlich keinen Grund, aus meiner Ernährung "Genfood" auszuschließen. Warum sollte ich? Die Argumente, die Belair in seiinem Beitrag als Fragen auflistet, sind doch richtig. Man hat doch bisher keine gesundheitlichen oder ökologischen Schäden durch Genfood gefunden!
Aber wenn man natürlich keinem glaubt, der diese Nachrichten bringt, dann wird man sich auf keinem Wege davon überzeugen lassen. Ich finde alllerdings, dass so ein fundamentales Miisstrauen übertrieben ist. Denn die kapitalistischen, aus Auflagegründen an schlechten Nachrichten interessierten Massenmedien hätten es schon herausbekommen, wenn da was wäre.
auch hier ein missverständnis:

mit meinem streben nach mitte zwischen bio und genfood meinte ich nicht "meine persönliche" auswahl meiner nahrungsmittel.....die nimmt mir ja sowieso keiner ab - das ist ja ganz klar.
auch hab ich persönlich auch gar keine so große angst vor genetisch veränderten nahrungsmitteln. denn der mensch und auch die menschheit wird sowieso laufend mit verändrungen konfrontiert und hat diese zu verarbeiten. das ist also nicht meine größte befürchtung.

ich meinte vielmehr, dass die verantwortlichen personen (wissenschafter, auftraggeber, politiker, landwirte...) eine "mitte" finden mögen, die die verschiedenen ansätze zu einem guten und brauchbaren miteinander bringen kann.
...aber letztlich zweifle ich gerade daran, weil ich glaube, dass das derzeit nicht möglich ist.

und zwar weil die passende kommunikation zwischen den verschiedenen lagern fehlt....und die passende aufmerksamkeit dem anderen gegenüber....auch aus profitgier einiger heraus!!!

sehen wir beide doch schon hier, wie sehr missverständnisse an der tagesordnung sind.
und dabei geht´s bei uns beiden, pispezi, dir und mir, eigentlich um nichts.

jedenfalls aber würde es mich freuen, wenn ich mich nun etwas klarer dir gegenüber verständlich machen könnte.

ich bin weit weniger gegnerin neuer errungenschaften als du denkst.
weiterentwicklungen, veränderungen sind des menschen realität. und auch des menschen chance und aufgabe.
aber bitte mit köpfchen!

liebe grüße
kathi
 
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AW: Grüne Gentechnik - hui oder pfui?

Danke Ela, Windreiter und Kathi!

Ihr drückt im Großen und Ganzen das aus, wozu ich die passenden Worte leider nicht mehr fand.

:blume1:
 
AW: Grüne Gentechnik - hui oder pfui?

Liebe (mehr oder weniger heftige) Opponenten,

vielleicht kann ich ein kurzes Fazit ziehen, in der Hoffnung, Euch nun weitgehend verstanden zu haben ;)

Also zunächst:
Es lag mir fern, hier irgendjemanden von Euch zu belächeln, in die Ecke zu drücken oder ähnliches.
Die Heftigkeit des Disputs ist dem schwierigen Thema geschuldet, das man - da hat Belair Recht - ohne einiges Fachwissen nicht sinnvoll diskutieren kann.
Dass Fachwissen die (oft diffuse, also besonders schlimme) Angst vor der GenTech nehmen kann, hat Ela beschrieben. Aber es erfordert Anstrengung, die man im heutigen Alltag oft nicht aufbringen kann.

Weiterhin bin ich ja nicht der Lobbyist der großen GenTech-Firmen, wollte also nicht deren Lied singen.
Ich bin der Auffassung, dass diese Methoden grundsätzlich nicht böse und nicht gefährlich sind - soweit wir wissen.
Und nur das wollte ich hier vertreten.

Ihr habt sowohl darin Recht, dass diese Pflanzenpatente und diverse üble Methoden der Genfood-Firmen das ganze Thema diskreditieren. Hier müssen internationale Regelungen her, die soetwas verhindern.
Außedem stimmt es, dass die Kommunikation der "Wissenden" mit dem "Fußvolk" (Lilith) zu wünschen übrig lässt. Versteht aber bitte, dass ich alleine hier deses Defizit nicht ausgleichen kann/konnte - habe aber trotzdem stellvertretend die Prügel bezogen, die jene miesen Politiker und Geschäftemacher verdient hätten.

Ich bin mir jetzt nicht sicher, ob wir noch weiter über diesen Gegenstand debattieren können/sollen.
Falls ja, bitte ich Euch, zu berücksichtigen, dass ich nur meine Auffassung mit Euch besprechen will und kein Lobyist bin.

Und: Ich kann nichts dafür! :autsch:

LG, Euer pispezi :zauberer2
 
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AW: Grüne Gentechnik - hui oder pfui?

aber pispezi,
das ist für mich doch klar!

du stellst ein thema zur diskussion und nimmst deinen standpunkt ein.
und die mitdiskutierer/innen sagen, wie es von ihrer warte aus ausschaut und was von ihrer warte aus noch dazu gehört....sie zeigen ihre ansichten und ihre standpunkte her.
so weit - so gut.

wenn diese ansichten nicht in allen punkten gleich sind (was ja nur selten vorkommt), so muss es aber deswegen nicht gleich zum streit kommen.

stattdessen könnte bei reifen menschen so lange geredet werden, bis die verschiedenen standpunkte klar erklärt und untereinander verständlich gemacht wurden.
und das schöne daran ist: meistens stellen sich manche gegensätze als gar nicht so gegensätzlich heraus.

liebe grüße
kathi
 
AW: Grüne Gentechnik - hui oder pfui?

Hi Forianer,


eigentlich nichts Neues.
Solange wir - also das Volk, der Konsument - sich immer nur einlullen lässt, solange nichts dagegen auf einer sehr breiten Basis und gut organisiert nicht dagegen unternommen wird, solange wird der das Sagen haben,d er das Geld scheffelt.

Das begann schon lange, nämlich als bereits

von einer "Grünen Revolution" gesprochen wurde und man Entwicklungsländern gewisse Samen aufzwang - inzwischen weiß man, dass dies alles ja nicht stimmte;

alles "genormt" wurde, wie lange, was zu sein hat beim Gemüse und Obst;

es geht weiter, dass der Diversität - durch Jahrmilionen gewachsen - ein Riegel vorgeschoben wurde und noch vehementer heitzutage wird;

es geht weiter damit,
dass nur ein paar (zwei oder drei - weiß nicht ganz genau!) Firmen sich erlauben, Patente einzureichen
und - was ich noch schlimmer finde - diesen auch stattgegeben wird, obwohl dies eigentlich nicht sein dürfte;

es führt zur Katastrophe in Ländern, die die Diversität dringend benötigen würden, aber ihnen ein Riegel durch den Welthandel und der IWF vorgeschoben wird und sie gezwungen werden nur das zu kaufen, was diejenigen - die aber zu denen gehören, die dabei ihr Geld scheffeln - ihnen vorschreiben;

das geht weiter mit UNSERER GESUNDHEIT UND DER UNSERER NACHKOMMEN !

Das Letztere wird viel zu wenig beachtet, vor allem in Europa.

Freier Handel ? doch wirklich lächerlich so etwas heutzutage zu behaupten.

Es geht um Milliardengeschäfte - und wir alle sehen untätig zu.
DAS IST DAS BETRÜBLICHE DABEI.
Es gibt keine Generation zur Zeit, die wirklich etwas zuwege bringt zum Wohle von uns allen.
Denn wir leben schließlich nur alle auf dieser Erde. Sie ist unser gemeinsames Gut.
Und auch das wird vor allem in unseren Bereichen so gerne vergessen: würde man auch anderen Ländern nicht andauernd einen Riegel für deren Handel und deren Samen und Bebauungen vorschieben, dann würden wir wahrscheinlich in Europa nicht einen Massenexodus aus Entwicklungsländern in dem Maße ausgesetzt sein, in dem es zur Zeit ist.

Aber auch das wird so leicht negiert - und wir alle schaden uns letztendlich selbst.

PS: habe jetzt den ganze thread nicht durchgelesen, weil Mangel an Zeit. Hole dies aber nach un d hoffe, dass ich doch in der Linie schrieb.

sartchi
 
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AW: Grüne Gentechnik - hui oder pfui?

Ein schöner Überblick über das Thema Grüne Gentechnik: KLICK

ich bin gespannt, wie wir in 20 jahren über grüne gentechnik reden. ob sie dann selbstverständlich geworden ist, oder ob sie noch immer ein tabu ist, eine technik, die von der gesellschaft nicht gewollt wird.
 
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