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Gendersprache, - Fluch oder Segen?

Was haltet ihr von Gendersprache?


  • Umfrageteilnehmer
    10
Also noch einmal:
Wer
hier WIEDERHOLT Menschen in einer Debattenrunde angreift
entzieht sich jedweder *habermannschen Diskursethik*JEDER!
 
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Sprache
Ja, dass Maturanten schwere Rechtschreibfehler machen "dürfen" - auf Interpunktion
auf Grammatik-Wissen "verzichten dürfen" ist nach wie vor umstritten, sehr umstritten!
Als meine Töchter in den Zweitausender Jahren ihren Schulweg bestritten, fand ich das Niveau der Deutschkurse und die Ansprüche des Lehrplans noch passabel. Allerdings wunderte mich, dass bis in die sechziger Jahre das Niveau in der von mir besuchten Volksschule ähnlich gut war. Wie bei Mathe, wo ab Punkt X der richtige Lösungsweg ähnlich honoriert wurde wie das richtige Ergebnis, wurde irgendwann Stil, Phantasie oder künstlerischer Ausdruck durch Sprache wichtiger empfunden als z. B. das semiologische Regelwerk dahinter. Seit es kaum noch Korrektoren in den Redaktionen gibt, fällt es schmerzhaft auf, wie oft durch studierte Redakteure falsch konjugiert wird oder Groß- und Kleinschreibung nicht beherrscht werden. Die Qualität von Lektoren messe ich inzwischen gern am zugelassenen Gebrauch der Formulierung "Wegen ihm" statt "Seinetwegen".
Aber ich versuche nicht kleinlich zu sein, trotz Schriftsetzerlehre stehe ich noch immer mit der Interpunktion auf Kriegsfuß.
 
Ich mache meine Sätze aus Akzeptanz vor "Weiterentwicklung" oft etwas länger und gebrauche die weibliche und danach die männliche Form, z. B. Ärztinnen und Ärzte. Hört sich oft lächerlich an, wenn in Moderationen gegendert wird, kommen die Journalisten sich da nicht blöd vor?
Dann bist du ja schon viel weiter als die Frau-am-Herd Fraktion. Ich mache es auch nicht anders als du, aber mir kommt es zusätzlich nicht blöd vor, wenn Journalistinnen und Journalisten - so viel Zeit muss sein... - statt von Teilnehmern einer Veranstaltung, von Teilnehmenden sprechen, denn das gehört auch zum Gendern. Gendersternchen wirst du wohl in den Moderationen nicht gehört haben.
Überlege, nicht boshaft, oft warum die militanten Verfechterinnen so viel Wert darauf legen. Welche innere Entwicklung muss da stattgefunden haben, sich durch einen lange gewachsenen Sprachgebrauch benachteiligt zu sehen. Gleichberechtigung fängt für mich woanders an. Las auch eben über die Zuordnung der einzelnen Geschlechter. Durch welche Befindlichkeitsstörungen treiben uns derzeit die Tugendterroristen vor sich her? Jene, die die den Namen der Mohrenapotheke verbieten lassen möchten oder den Weihnachtsengel, wie einst im Sozialismus, als Jahresendfigur bezeichnet wissen wollen.
Da ich ein Mann bin, Hetero und mit meinem Geschlecht sehr zufrieden, maße ich mir nicht an, nachvollziehen zu können, welche inneren Konflikte bei solchen eine Rolle spielen, die nicht in meiner Situation sind. Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass solche ein Leben in Diskriminierung hinter sich haben, gerade von solchen, die nicht wahrhaben wollen, dass Menschen nicht genormt sind, denn die Natur erlaubt sich Abweichungen von der Norm.
Mit welchen Tugendterroristen du bisher konfrontiert wurdest, das weiß ich nicht. Ich weiß, dass viele sich immer noch nicht damit anfreunden können, dass das freie ausleben der eigenen Sexualität nicht mehr strafbar ist und manche von ihnen gehen sogar gewaltsam dagegen vor.
Was die Mohrenapotheke angeht, die du in Schutz nimmst, mir ist aufgefallen, dass das Hotel Drei Mohren in Augsburg seinen Namen in Maximilian Hotel geändert hat, aber es gibt immer noch in dieser Hotelkette etliche Hotels die ihren Namen weiterhin führen. Das werden wohl betriebswirtschaftliche Gründe für die Namensänderung in Augsburg gewesen sein. Verboten hat niemand was.
Davon abgesehen, unsere Sprache hat eine umfangreiche Aufräumaktion aushalten müssen als Folge unserer jüngeren Geschichte und das hat ihr nicht geschadet, finde ich. Man darf nicht vergessen, dass die Sprache den kulturellen und zivilisatorischen Status eines Landes wiederspiegelt und wenn in diesem Land die Diskriminierung von Gesellschaftsgruppen verpönt ist, dann passt sich auch die Sprache diesem Umstand an - zwar nicht sofort und nicht bei allen, aber bei solchen, die der Landeskultur entsprechen, schon.
Statt einen unproduktiven und oft albernen Kulturkampf als Symbol für die etablierte, starke und selbstbewusste Frau anzuzetteln, sollten die mir (sorry) jungfernhaft und als irgendwie "zu kurz gekommen" scheinenden Kämpferinnen für die schlechte Sprache lieber eine andere Front aufmachen:
Kümmert Euch bitte eher um die Frauen, die in ihrem politischen und ethischen Aktivismus vergessen, dass es ein langer Kampf war um die heutige Stellung ihres Frauseins zu erreichen.
Als verheirateter Vater einer Tochter empfinde ich diese Unverschämtheit als persönliche Beleidigung - trotz deiner Entschuldigung.
Ich weiß nicht, mit welcher Sorte Frauen du Erfahrungen gemacht hast, aber die selbstbewussten Frauen, die ich kenne, wissen sehr wohl, wie schwierig und lang dieser Kulturkampf war und immer noch ist, weil bestimmte ideologisch Verblendete vieles wieder rückgängig machen wollen.
Als ich nach dem Überfall der Hamas Greta Thunberg in Holland für die Palästinenser reden sah, kam es mir regelrecht hoch. Als wären bei den grausamen Vergewaltigungen und Metzeleien nicht gerade Frauen Opfer extremer sexualisierter Gewalt durch instrumentalisierte dumme Männer geworden. Beraubt ihrer Würde, ihres Rechts zu leben und ihres Selbstverständnisses als selbstbestimmte Menschen.
Du wirst hoffentlich auch Frauen eine eigene politische Meinung zugestehen. Greta Thunberg ist keine Deutsche und ihre Einstellung zu anderen Themen als zum Klima sollte irrelevant sein. Die deutsche Klimabewegung hat sich von Thunberg distanziert und das war gut so.
Man ignoriert auch nicht unbedingt das Vorgehen der Hamas-Terroristen, wenn man das grausame Schicksal der palästinensischen Bevölkerung insgesamt betont.
Das Vorgehen Netanyahus gegen die palästinensischen Zivilisten im Gasastreifen wird schließlich auch international verurteilt.
 
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