AW: Fluch(t) oder Segen
Ich stelle fest, daß ich einen Fehler gemacht habe. Ich hätte die Begriffe Fluch nicht mit Flucht verquicken dürfen, lieber notfalls eine Antwort mehr zur Verfügung stellen sollen. Mit der Kombination habe ich schon eine - mögliche - Argumentation für Fluch vorgegeben. Fluch, weil es auch Flucht bedeuten könnte.
Tut mir leid.
Zwetsche
Nein, das sehe ich nicht so, dieses Wortspiel ist überaus passend und anregend. Hast Du also - aus meiner Sicht - gut gemacht
Es ist eher so dass mir ein Schlagwort noch FEHLT ...
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Spiritualität - ja auch ich denke, dass wir Menschen, solange wir nicht schwer krank sind und unsere geistigen Fähigkeiten leiden, irgendwie dem Spirituellen verhaftet sind.
Es kommt jetzt natürlich darauf an, wie wir damit umgehen.
Postulieren wir es jetzt als Allgemeingültiges, oder stellen fest, dass diese Erfahrungswerte, die ich z.B. dabei über die vergangenen Jahrzehnte gesammelt habe, nur für mich Gültigkeit besitzen.
Wenn man selbst damit lernt umzugehen und es als nur für sich selbst Gültiges betrachtet, so wie ich das tue, dann kann ich schon sagen, ebenfalls nur für mich persönlich, es ist ein Segen. Etwas ganz Wunderbares, Zugang dazu zu bekommen.
Allerdings - so wie ich es erlebte - auch sehr schwierig damit umzugehen.
Sarchi, auch von mir ein - danke schön - für Deinen Beitrag.
Da die Seele als Gefühlsebene wahr genommen wird, ist es auch einem kranken Menschen möglich sich selbst wahr zu nehmen.
Ich schwimme auf der Linie, dass ich es nur für mich selbst, wie jeder andere für sich selbst erkennen und erfahren kann.
Meine Paradieswahn - Aussage bezog sich auf jene "Spiritualisten" die ich hier in Anführungsstrichen setze, weil ich von einer Weltveränderung und / oder Weltverbesserung mit (oder ohne) spirituellem Hintergrund nichts halte.
Meist wird hierbei ein Feldzug betrieben, der Weltfrieden anstrebt, während sie das selbe tun wie alle zuvor (ob Politiker oder Herrscher), sie führen Krieg.
Menschen die glauben das non plus ultra gefunden zu haben und nun ihre Veränderrungen anderen "angedeihen" lassen möchten, halte ich für Besserwisser unter dem Deckmantel der Spiritualität. Sie stellen sich über andere und überschreiten meiner Ansicht nach ihre Kompetenzen; kein Mensch weiß was für einen anderen und die Welt gut ist.
Ein ähnliches Verhalten legen viele an den Tag, die glauben andere bekehren zu müssen. Hier wird Religion mit Spiritualität gleich gesetzt, verwechselt bis missbraucht.
Allerdings gibt es auch Menschen die sich diesem Bereich erschließen und wie Du selbst schreibst, an Grenzen stoßen. So wie ein anderer seinen Körper trainiert um sportliche Leistungen zu erziehlen, kann es Menschen geben die ihren Geist trainieren um sich diesen Bereichen zu erschließen.
Wie extrem jemand soetwas betreibt, bleibt jedem selbst überlassen.
Allerdings: Und nun möchte ich doch zu einem gewissen Punkt kommen ...
So wie sich Schwimmclubs bilden, Tennisvereine und dergleichen, so ist eine Gemeinschaft von Gleichgesinnten im Bereich der Spiritualität ebenfalls nichts Schlechtes. Gerade die angesprochenen Grenzen werden als - wie Du sagst - nicht einfach empfunden. Dieses Empfinden kann sich in einer Gemeinschaft wieder legen. Ein heikles Thema ... ich weiß.
Auch wenn sich religiöse Gruppierungen als eher einschränkend erweisen, manche damit nur Geld machen wollen, auch wenn es also viele Gruppierungen gibt die nicht gerade förderlich sind, so ist eine "gute" Gemeinschaft in diesem Sinne bestimmt anregend und nicht von vorn herein abzulehnen.
Die Herausforderung einer "guten" ich sage lieber förderlichen spirituellen Gemeinschaft ist keine kleine.
Die Herausforderung besteht darin, jeden Menschen so zu belassen wie er ist; damit ist man gefordert unter Umständen ein Gemeinschaftsgefühl zu jemanden aufzubauen, der anders denkt, der anders handelt ... dies ist im alltäglichen Sinne keines wegs der Fall, fühlt sich der Mensch mit gleich denkenden oder gleich fühlenden Menschen leichter verbunden. Eine derartige Offenheit in diesem Bereich sollte aber für Spiritualisten möglich, machbar und lebbar sein. Ebenso halte ich Gruppierungen wo einer das große Oberhaupt ist und alle anderen die kleinen Lehrlinge darstellen für nicht förderlich. Wie gesagt, jeder Mensch IST bereits spirituell, keiner ist weniger wert als ein anderer.
Dies sind nur wenige Herausforderungen die sich stellen - versucht man Spiritualität auch zu leben ... Offenheit, Gleichheit, Respekt, Ehrlichkeit wie Authentizität ... sollten für Spiritualitsten umsetzbar sein.
So wie eben ein Langstreckenläufer nach 100m nicht die Kondition verliert.
Die Tätigkeit, sich wochends zum Guru in den Ashram zu begeben, OM zu chanten und fliessende Gewänder zu tragen, das kann, muss aber nicht, spirituell sein. So wie ich den Begriff "Spiritualität" verwende, bedeutet er so ziemlich das genaue Gegenteil von Flucht - nämlich Auseinandersetzung mit sich selbst, ganz egal, auf welche Weise das geschehen mag.
Ganz meine Ansicht Barabara.
Gurus sind für mich die Hochleistungssportler des geistigen, spirituellen Bereichs. Voraus gesetzt wir sprechen hier nicht von Scharlatanen. Sich zum Guru zu begeben bedeutet einen "Meister" zu akzeptieren, bei diesem es gilt als Schüler zu lernen ... dagegen spreche ich mich aus.
Ich weiß, dass ich hier etwas heikles anspreche.
Allerdrings: Wer sucht ist mit diesem Thema konfrontiert - denn suchende Menschen schließen sich oft den falschen, weil unpassenden Gruppierungen an.
LG Elladana