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Führt die "Duftindustrie" Krieg gegen die Menschheit?

querulant

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6. Januar 2009
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123
Jüngst hatte ich vormittags einen Termin beim Hausarzt zwecks vorsorglicher Ultraschalluntersuchung.

Der Arzt meinte sich zu erdreisten, ich solle mich, auch aus "Rücksicht auf seine Mitarbeiterinnen" (ein richtiger Kavalier und Frauenversteher also..) beim nächsten mal vorher duschen, er könne es sogar durch seine Corona-Schutzmaske riechen.
Meine Erwiderung ich hätte mich am Vorabend geduscht, lehne aber prinzipiell die Verwendung von Deos und Parfum wie auch jegliche Duftstoffe in Seife, Wasch- oder Putzmitteln ab und würde folglich wohl einfach nach Mensch riechen, statt nach Chemie, nahm er ziemlich ratlos wirkend schweigend zur Kenntnis.

So weit ist es also schon, selbst ein studierter Arzt ist von der "Duftindustrie" derart gehirngewaschen und verblödet, so dass er erwartet, dass seine Mitmenschen nicht mehr nach Mensch sondern nur noch nach Chemie riechen.

Ich bin mir sicher, dass es bei mir Stress-/Angstschweiß war, der einen typischen aber nicht zwangsläufig unangenehmen Geruch hat (entsprechende hormonelle Schweiß-Zusammensetzung eben), wohl der Erwartungshaltung bzw. Befürchtung wegen, dass bei der Untersuchung vielleicht eine Erkrankung entdeckt würde (im Nachhinein war meine Befürchtung unbegründet).
Hier wird von "Weißkitteleffekt" gesprochen, der sich bei mir auch in beim Arzt gemessenem höherem Blutdruck äußert, bei Zuhause gemessenem Idealblutdruck.

Mein langjähriger vorheriger Hausarzt, der gestorben war und ich deshalb zum aktuellen Arzt wechseln musste, war etwa in meinem Alter, ganz offensichtlich nicht konsumverblödet und aus ganz anderem Holz geschnitzt, als der momentane jüngere.
Der nahm sich Zeit, erklärte alles und war, ganz in meinem Sinne mit Medikamentenvergabe sehr zurückhaltend, baute eher auf Selbstheilungskraft. Der hätte Angstschweiß bestimmt richtig interpretiert. Er gab mir aber durch sein Auftreten nie Anlass, Stress zu haben.
Er konnte auch das Vertrauen meiner damals kleinen Tochter gleich gewinnen, zumal er, damals noch eher selten bei Ärzten, keinen weißen Kittel trug.

Dagegen bin ich beim neuen Arzt gleich gestresst, wenn er statt mich anzugucken die meiste Sprechstundenzeit in den Bildschirm glotzt und irgendwas eintippt als ob er in meiner Gegenwart noch schnell die Daten des vorherigen Patienten abarbeitet.
Denn meinen Besuchsgrund konnte ich ja noch gar nicht vortragen bzw. unterbricht er meinen versuchten Vortrag mit "moment".

Es ist ja nun mal im Leben so, dass es, egal welche Meinung man vertritt, sei es über politische, wirtschaftliche, technologische oder spirituell/religiöse Anschauungen, immer Andersdenkende gibt.
Das liegt in der Natur der Sache und ist auch gut so, weil es uns weiter gebracht hat und bringt. Dagegen bedeutet eine Art "glückselige Einigkeit" Stillstand.

Trotz aller Meinungs-Vielfalt und damit konstruktiven Uneinigkeit scheinen sich die Menschen aber unabhängig von Bildung und sozialem Status nur in einem Bereich fast schon beängstigend einig zu sein:
In einer fast schon panisch zu nennenden kollektiven Vermeidungshaltung, "peinlich" aufzufallen.

Was "peinlich" ist, wird ihnen durch Werbesprüche wie etwa "peinliche Achselnässe" seit Jahrzehnten eingeflüstert. Kaum jemand hinterfragt, wieso lebensnotwendiges Schwitzen peinlich sein kann.
Es gibt aber auch gefährlich zu nennende "Duftindustrie"-Werbung, die gehirnwäscheartig Menschen dazu erzieht, statt natürlicher Körpergerüche Chemiegerüche vorzuziehen (Parfum eben).

Das hat fatale Folgen:
Das vorgaukeln von optischer Attraktivität durch "nachhelfende" Mode und Kosmetik, wie auch die Übertünchung natürlicher Gerüche nimmt potentiellen Eltern die Möglichkeit der Selektion gesunder genetisch besser zueinander passender Partner ("sich riechen können") was zu Erbschäden bei den Kindern führen kann, (sich über die Generationen dann potenzierend).
Ich bin schon lange davon überzeugt, dass in uns spezielle Geruchsmuster genetisch angelegt sind und der "Selektion" und "Anregung" dienen.
Wer das nicht begreift oder begreifen will, sollte sich mal anschauen wie Tiere bei der "Partnerwahl" selektieren, sei es optisch bezüglich Körpergeometrie und Körperkraft, wie auch durch "beschnuppern".
Ich glaube sogar Laien würden begreifen, das es ein Umwelt-Verbrechen wäre, wenn man Tiere mit Parfum einnebeln und damit u.U. die Art zum aussterben bringen würde.

Wenn sich aber Menschen mit Chemie einnebeln, ist das dann ok und chic, oder was?
Nein, es ist unethisch, wenn die Industrie mittels ihrer Duftstoffe die Fähigkeit der Menschen über Gerüche Gesundheit, Befindlichkeit und Krankheit zu erkennen, verkümmern lässt.

Einst waren Badezimmer in Wohnungen noch Luxus. Ich glaube erst 1980 waren alle Wohnungen in Deutschland mit Badezimmern ausgestattet, also eine "Sättigung" erreicht.
Bei Familien die schon vorher über ein Bad verfügten, galt der Samstag als "Badetag" und bei mehreren Kindern musste eine Wannenfüllung für alle reichen. Bei noch in vielen Wohnungen fehlendem Warmwasseranschluss musste Wasser vorher im großen Kochtopf gekocht werden, in die Badewanne geschüttet und dann mit Kaltwasser auf die richtige Badetemperatur vermischt werden. Ich habe mich noch in den 50ern mangels Bad an der Küchen-Spüle waschen müssen.

Hemden wurden mehrere Tage getragen, das wurde erst problematisch, als Hemden aus Nylon oder Mischfasern erfunden wurden. Ein Nylonhemd war zwar bügelfrei, aber nach zwei Stunden tragen roch man schon streng, weil der Nylonstoff im Gegensatz zum Naturfaserstoff, nicht richtig "atmen" konnte.

Die Toilette war im Treppenhaus eines heidelberger Altbaus, und wurde von mehreren Familien genutzt. Zum abwischen gab es Zeitungspapier.
Als notorischer Schulschwänzer und nicht Nachhause-Kommer, hatte ich einmal so einen barbarischen Durst, dass ich aus der Schüssel dieser Allgemein-Toilette Wasser trank, ohne davon irgendwie krank geworden zu sein.

Wie selten im Vergleich zu heute damals Wäsche gewaschen wurde, mag die "Persil 59"-Werbung deutlich machen, angesichts dieser in die Luft gestreckten klitzekleinen Waschpulver-Packung.

Bei solchen beileibe nicht idealen Zuständen kann ich mich dennoch nicht erinnern, dass die Menschen damals schreiend voreinander geflüchtet sind, weil sie sich nicht riechen konnten.

Ist da nicht eher angesagt, statt sich heute irgendwo festzukleben, besser Industriezweige, die des Profites wegen Menschen mittels Werbungs-Gehirnwäsche denaturieren und damit immer krankheitsanfälligere, erbgutgeschädigtere und von Pharma immer abhängigere Generationen zu generieren oder gar die Existenz der Menschheit zu gefährden, also eine Art Krieg gegen die Menschheit zu führen, vor den internationalen Strafgerichtshof für Menschenrechte zu zitieren um ein Menschenrecht auf menschlichen Geruch einzuklagen?

Das wäre auch ein Beitrag zum Umweltschutz, denn die von der Duftindustrie weltweit verbrauchten Ressourcen sind gigantisch.
 
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Werbung:
Jüngst hatte ich vormittags einen Termin beim Hausarzt zwecks vorsorglicher Ultraschalluntersuchung.

Der Arzt meinte sich zu erdreisten, ich solle mich, auch aus "Rücksicht auf seine Mitarbeiterinnen" (ein richtiger Kavalier und Frauenversteher also..) beim nächsten mal vorher duschen, er könne es sogar durch seine Corona-Schutzmaske riechen.
Meine Erwiderung ich hätte mich am Vorabend geduscht, lehne aber prinzipiell die Verwendung von Deos und Parfum wie auch jegliche Duftstoffe in Seife, Wasch- oder Putzmitteln ab und würde folglich wohl einfach nach Mensch riechen, statt nach Chemie, nahm er ziemlich ratlos wirkend schweigend zur Kenntnis.

So weit ist es also schon, selbst ein studierter Arzt ist von der "Duftindustrie" derart gehirngewaschen und verblödet, so dass er erwartet, dass seine Mitmenschen nicht mehr nach Mensch sondern nur noch nach Chemie riechen.

Ich bin mir sicher, dass es bei mir Stress-/Angstschweiß war, der einen typischen aber nicht zwangsläufig unangenehmen Geruch hat (entsprechende hormonelle Schweiß-Zusammensetzung eben), wohl der Erwartungshaltung bzw. Befürchtung wegen, dass bei der Untersuchung vielleicht eine Erkrankung entdeckt würde (im Nachhinein war meine Befürchtung unbegründet).
Hier wird von "Weißkitteleffekt" gesprochen, der sich bei mir auch in beim Arzt gemessenem höherem Blutdruck äußert, bei Zuhause gemessenem Idealblutdruck.

Mein langjähriger vorheriger Hausarzt, der gestorben war und ich deshalb zum aktuellen Arzt wechseln musste, war etwa in meinem Alter, ganz offensichtlich nicht konsumverblödet und aus ganz anderem Holz geschnitzt, als der momentane jüngere.
Der nahm sich Zeit, erklärte alles und war, ganz in meinem Sinne mit Medikamentenvergabe sehr zurückhaltend, baute eher auf Selbstheilungskraft. Der hätte Angstschweiß bestimmt richtig interpretiert. Er gab mir aber durch sein Auftreten nie Anlass, Stress zu haben.
Er konnte auch das Vertrauen meiner damals kleinen Tochter gleich gewinnen, zumal er, damals noch eher selten bei Ärzten, keinen weißen Kittel trug.

Dagegen bin ich beim neuen Arzt gleich gestresst, wenn er statt mich anzugucken die meiste Sprechstundenzeit in den Bildschirm glotzt und irgendwas eintippt als ob er in meiner Gegenwart noch schnell die Daten des vorherigen Patienten abarbeitet.
Denn meinen Besuchsgrund konnte ich ja noch gar nicht vortragen bzw. unterbricht er meinen versuchten Vortrag mit "moment".

Es ist ja nun mal im Leben so, dass es, egal welche Meinung man vertritt, sei es über politische, wirtschaftliche, technologische oder spirituell/religiöse Anschauungen, immer Andersdenkende gibt.
Das liegt in der Natur der Sache und ist auch gut so, weil es uns weiter gebracht hat und bringt. Dagegen bedeutet eine Art "glückselige Einigkeit" Stillstand.

Trotz aller Meinungs-Vielfalt und damit konstruktiven Uneinigkeit scheinen sich die Menschen aber unabhängig von Bildung und sozialem Status nur in einem Bereich fast schon beängstigend einig zu sein:
In einer fast schon panisch zu nennenden kollektiven Vermeidungshaltung, "peinlich" aufzufallen.

Was "peinlich" ist, wird ihnen durch Werbesprüche wie etwa "peinliche Achselnässe" seit Jahrzehnten eingeflüstert. Kaum jemand hinterfragt, wieso lebensnotwendiges Schwitzen peinlich sein kann.
Es gibt aber auch gefährlich zu nennende "Duftindustrie"-Werbung, die gehirnwäscheartig Menschen dazu erzieht, statt natürlicher Körpergerüche Chemiegerüche vorzuziehen (Parfum eben).

Das hat fatale Folgen:
Das vorgaukeln von optischer Attraktivität durch "nachhelfende" Mode und Kosmetik, wie auch die Übertünchung natürlicher Gerüche nimmt potentiellen Eltern die Möglichkeit der Selektion gesunder genetisch besser zueinander passender Partner ("sich riechen können") was zu Erbschäden bei den Kindern führen kann, (sich über die Generationen dann potenzierend).
Ich bin schon lange davon überzeugt, dass in uns spezielle Geruchsmuster genetisch angelegt sind und der "Selektion" und "Anregung" dienen.
Wer das nicht begreift oder begreifen will, sollte sich mal anschauen wie Tiere bei der "Partnerwahl" selektieren, sei es optisch bezüglich Körpergeometrie und Körperkraft, wie auch durch "beschnuppern".
Ich glaube sogar Laien würden begreifen, das es ein Umwelt-Verbrechen wäre, wenn man Tiere mit Parfum einnebeln und damit u.U. die Art zum aussterben bringen würde.

Wenn sich aber Menschen mit Chemie einnebeln, ist das dann ok und chic, oder was?
Nein, es ist unethisch, wenn die Industrie mittels ihrer Duftstoffe die Fähigkeit der Menschen über Gerüche Gesundheit, Befindlichkeit und Krankheit zu erkennen, verkümmern lässt.

Einst waren Badezimmer in Wohnungen noch Luxus. Ich glaube erst 1980 waren alle Wohnungen in Deutschland mit Badezimmern ausgestattet, also eine "Sättigung" erreicht.
Bei Familien die schon vorher über ein Bad verfügten, galt der Samstag als "Badetag" und bei mehreren Kindern musste eine Wannenfüllung für alle reichen. Bei noch in vielen Wohnungen fehlendem Warmwasseranschluss musste Wasser vorher im großen Kochtopf gekocht werden, in die Badewanne geschüttet und dann mit Kaltwasser auf die richtige Badetemperatur vermischt werden. Ich habe mich noch in den 50ern mangels Bad an der Küchen-Spüle waschen müssen.

Hemden wurden mehrere Tage getragen, das wurde erst problematisch, als Hemden aus Nylon oder Mischfasern erfunden wurden. Ein Nylonhemd war zwar bügelfrei, aber nach zwei Stunden tragen roch man schon streng, weil der Nylonstoff im Gegensatz zum Naturfaserstoff, nicht richtig "atmen" konnte.

Die Toilette war im Treppenhaus eines heidelberger Altbaus, und wurde von mehreren Familien genutzt. Zum abwischen gab es Zeitungspapier.
Als notorischer Schulschwänzer und nicht Nachhause-Kommer, hatte ich einmal so einen barbarischen Durst, dass ich aus der Schüssel dieser Allgemein-Toilette Wasser trank, ohne davon irgendwie krank geworden zu sein.

Wie selten im Vergleich zu heute damals Wäsche gewaschen wurde, mag die "Persil 59"-Werbung deutlich machen, angesichts dieser in die Luft gestreckten klitzekleinen Waschpulver-Packung.

Bei solchen beileibe nicht idealen Zuständen kann ich mich dennoch nicht erinnern, dass die Menschen damals schreiend voreinander geflüchtet sind, weil sie sich nicht riechen konnten.

Ist da nicht eher angesagt, statt sich heute irgendwo festzukleben, besser Industriezweige, die des Profites wegen Menschen mittels Werbungs-Gehirnwäsche denaturieren und damit immer krankheitsanfälligere, erbgutgeschädigtere und von Pharma immer abhängigere Generationen zu generieren oder gar die Existenz der Menschheit zu gefährden, also eine Art Krieg gegen die Menschheit zu führen, vor den internationalen Strafgerichtshof für Menschenrechte zu zitieren um ein Menschenrecht auf menschlichen Geruch einzuklagen?

Das wäre auch ein Beitrag zum Umweltschutz, denn die von der Duftindustrie weltweit verbrauchten Ressourcen sind gigantisch.
Ich lese hier heraus, dass du dich - aber so richtig - geärgert hast und nun alles herbeiziehst, was deinen Unmut (mit) stützen könnte. Deinen Ärger verstehe ich schon, glaube aber auch, dass du so etwas nicht noch einmal erleben willst.
Dir wird - wenn du deine Duftstoff-Abstinenz beibehalten willst - nichts anderes übrigbleiben, als das Duschen vom ´am Abend zuvor´ auf den ´Morgen zuvor´ zu verlagern.
LG * Helmfried
 
Ich lese hier heraus, dass du dich - aber so richtig - geärgert hast und nun alles herbeiziehst, was deinen Unmut (mit) stützen könnte. Deinen Ärger verstehe ich schon, glaube aber auch, dass du so etwas nicht noch einmal erleben willst.
Dir wird - wenn du deine Duftstoff-Abstinenz beibehalten willst - nichts anderes übrigbleiben, als das Duschen vom ´am Abend zuvor´ auf den ´Morgen zuvor´ zu verlagern.
LG * Helmfried

Danke für Ihren gut gemeinten Rat, aber:

Der Vorfall war Anfang März, also bei kühleren Temperaturen. Deshalb konnte ich über Nacht am nächsten Morgen schwerlich "streng" gerochen haben.
Wenn ich mir nun zur Gewohnheit machte, mich kurz vor jeweiligen Anlässen zu duschen, wo fängt das an und wo hört das auf. Vor jedem Einkauf, jeder Busfahrt, jedem Termin, oder gar bevor ich den Müll runter trage, denn da könnte ich ja Nachbarn begegnen (es soll ja Frauen geben, für die es undenkbar ist, ungeschminkt den Müll runter zu bringen..).

Ich könnte mich duschen bis der sprichwörtliche Arzt kommt, besagten spontanen Angst-/Stress-Schweiß kann ich damit aber nicht verhindern.
Der wird wie gesagt vielleicht gar nicht bewusst wahrgenommen, aber dennoch kann die chemisch/hormonelle Zusammensetzung von Angst-/Stress-Schweiß unterbewusst negative Gefühle bis hin zu Fluchtgedanken beim "Empfänger" auslösen. Wohl ein Relikt aus Urzeiten, zwecks Einschätzung und Warnung vor Gefahr.

Spontaner Angst-/Stress-Schweiß ist ja auch eine ganz andere Baustelle gegenüber kontinuierlichem Temperaturregelungs-Schweiß, der sich mit der Zeit auf der Haut zersetzt und irgendwann unangenehm riechen kann.
Dieser Schweiß kann eben durch Duschen beseitigt werden, nicht aber unvorhersehbarer Angst-/Stress-Schweiß, bei dem man dann ja schlecht den Arzt fragen kann, ob man sich bei ihm mal kurz duschen könne.
Die einzige Möglichkeit wäre, vorsorglich mittels Deos oder Parfum einen zukünftig möglichen Geruch zu überdecken.
Das ist aber für mich als Deo- und Parfum-Muffel ausgeschlossen.
Denn wenn "Parfumwolken-Träger" m.E. ihre Mitmenschen belästigen oder fast schon Körperverletzung an ihnen begehen, wäre widersinnig, es selbst zu tun.

Mein "Unmut", wie Sie es nannten, bezog sich weniger auf die "peinliche" Situation selbst, die ist mir ziemlich egal, zumal ich mir nichts vorzuwerfen habe, sondern auf meine Endtäuschung, dass sogar ein studierter Arzt wohl wider besseres Wissen diese Dinge offenbar so sieht wie es ihm die Werbung eingeflüstert hat.

Was "Werbungs-Gehirnwäsche" anrichten kann, mag etwa ein 2004 in den Medien verbreitetes Angela Merkel-Foto belegen, auf dem sie freundlich winkte und dadurch ein Achsel-Schwitzfleck sichtbar wurde.
Das war Anlass für Medien, darüber zu lästern. Ich meine sogar, dass in der "Bild" auf dem Foto sogar ein dicker Hinweispfeil in Richtung des Schwitzfleckens einmontiert wurde. Andere Medien retuschierten den Fleck einfach weg was aber genauso übergriffig, respektlos und bevormundend war, denn es ist ja nicht auszuschließen, das Frau Merkel Schwitzflecken vernünftigerweise gar nicht als peinlich erachtet.

Wenn etwa ein weltbekannter Filmstar einen sympathischen, mutigen und erfolgreichen Kommissar spielten würde, bei dem das Drehbuch Schwitzflecken vorsähe, würden doch seine Fans scharenweise ihre negative Einstellung zu Achselnässe überdenken.
Vielleicht würde Achselnässe dann sogar zum Statussymbol für Möchtegern-Macher oder -Superhelden.

Bisher ist es doch schon so, das Filmhelden, nachdem sie joggen oder dem Bösewicht hinterher rennen, zwar von der Maske auf der Hemd-Vorder und -Rückseite Schwitzflecken verpasst bekommen, aber kaum an den Achseln.
Also wird hier Schwitzen als positiv, sportlich und heldenhaft dargestellt, solange dabei die Achseln ausgenommen werden.

Wie bekloppt ist das denn?
Antwort: Es ist schlicht die Auswirkung von Werbungs-Gehirnwäsche, nach der Schwitzen in den Achseln als peinlich gilt, dagegen aber Schwitzen an Nacken/Rücken oder Vorderhals/Brust als sportlich.

Durch verschließen der Schweiß-Poren in der Achsel mittels chemischer Stoffe, sucht sich der seine Temperatur halten müssende Körper einen Ausweg, was dann zu übermäßigem Schwitzen an Körperbereichen jenseits der Achseln führen kann.

Angenommen besagter Filmstar würde es wirklich schaffen, Tabus zu brechen und Achselschweiß als Synonym für Heldenhaftigkeit zu etablieren, würde doch die Mode-Industrie, ähnlich wie sie etwa einst den "Knitterlook" populär machte, dann Hemden mit industriemäßig aufgedruckten Achsel-Schwitzflecken anbieten.

Solche 180 Grad-Meinungs-Wendungen gab es doch schon früher, etwa als einst die Adeligen die Sonne mieden um Blass auszusehen, dabei auch noch mit Schminke nachhalfen, damit sie nicht für Proleten gehalten werden, die ja, weil auf dem Feld schwer arbeitend, immer braungebrannt waren (braungebrannt gleich Prolet).
Heute dagegen wird bei Blassen angenommen, sie könnten sich im Gegensatz zu Braungebrannten keinen Urlaub leisten (nun also blass gleich Prolet).

Heute wird man diskriminiert, wenn man nicht Marionette der Industrie ist oder sein will, sich nicht dem gesellschaftlichen Druck beugt so zu riechen, oder auszusehen, wie es die Industrie ihren ergebenen Marionetten diktiert.

Es ist auch eine Art Konsumverblödung und Dekadenz, wenn sich Menschen absurd mit Lockstoffen irgendwelcher argentinischer Büffelhoden einsprühen, obwohl sie sogar kostenlos einfach nur ihre eigenen menschlichen Gerüche/Lockstoffe wirken lassen könnten, weil wir nun mal Menschen sind, und keine Büffel.., statt sie mit übertriebener Hygiene und Chemie zu übertünchen.

Regelmäßige (nicht exzessive) den Jahreszeiten entsprechende Körperpflege ist selbstverständlich. Sie ist aber mit weitgehend geruchsneutralen und hautverträglichen (ph-neutralen) Pflegemitteln machbar.
Alles was darüber hinaus geht (Parfum, Deo usw) dient lediglich der Vortäuschung falscher Tatsachen, woraus sich offensichtlich eine Massenzwangshandlung und Angst, nach Mensch zu riechen, generiert hat.

Also ist eine Änderung der Denke angesagt, ein zurück zu mehr Akzeptanz natürlicher Vorgaben. Ein Aussteigen aus fortschreitender Denaturierung und damit verbundener gigantischer Verschwendung von Ressourcen.

Das alles haben aber auch die lieber große Sonntagsreden haltenden Grünen nicht auf dem Schirm, wie so vieles.
Sie machen vermutlich alle mit, schwärmen etwa über die Rückbesinnung auf den Waschlappen zwecks Wassereinsparung, halten sich aber selbst nicht dran, weil auch sie es nicht schaffen, vom Dreimal-am-Tag-duschen-, Wohlgeruchs-Vortäuschungs- und Peinlichkeitsvermeidungs-Zug abzuspringen, bevor er entgleist.
 
Zuletzt bearbeitet:
@querulant Brauchst du die Ärzte noch oder können die weg?
Ne mal ernsthaft... es soll Menschen geben, die sich beim Arzt sog. Dia-gnosen besorgen.
Das sie dann irgendwelche Filme fahren, kommt vor.

Nicht so zu Herzen nehmen.
Das schlägt auch ohne Schläge ganz gut ^^
 
Der Vorfall war Anfang März, also bei kühleren Temperaturen. Deshalb konnte ich über Nacht am nächsten Morgen schwerlich "streng" gerochen haben.

Doch, ist schon möglich. Der Körper scheidet über Nacht auch Giftstoffe über die Haut aus.

In gewisser Hinsicht denke ich ganz ähnlich wie Du.
Deos und Düfte lehne ich nämlich genauso ab, allenfalls sehr gelegentlich benutze ich mal (ein gutes, teures) Parfüm wenn ich Abends ausgehe.
Zumal Deos meistens der allerbilligste Schrott sind.

Als Koch arbeite ich allerdings in einem Hygieneberuf, und daher ist es für mich unabdingbar, Morgens vor dem Arbeitsantritt zu duschen. Das tägliche Wechseln der Unterwäsche gehört genauso zum Pflichtprogramm, sowie das der Berufskleidung.
Ein Parfüm oder Rasierwasser aufzutragen kann in meinem Beruf schon kontraproduktiv sein, und deshalb lasse ich es auch.

Stinkfuß war für mich lange ein leidiges Thema, aber irgendwann hatte ich die Schnauze voll. Ich verordnete mir ein aufwändiges Pflichtprogramm, dass ich für Monate durchzog - mit Erfolg. Seitdem habe ich keine Schweißfüsse mehr, auch ohne Maßnahmen nicht.

Wenn ich mir nun zur Gewohnheit machte, mich kurz vor jeweiligen Anlässen zu duschen, wo fängt das an und wo hört das auf. Vor jedem Einkauf, jeder Busfahrt, jedem Termin, oder gar bevor ich den Müll runter trage, denn da könnte ich ja Nachbarn begegnen (es soll ja Frauen geben, für die es undenkbar ist, ungeschminkt den Müll runter zu bringen..).

Einkauf oder Kurzstrecken-Busfahrt wäre mir egal. Langstrecken-Busfahrt oder Theater/Kinobesuch ist da schon etwas Anderes.
 
BTW: Hm, gegen Schweissgeruch reibe ich mich mit Eichenrindentee (gemischt mit etwas Olivenöl) ein.
Gibts auch als Extrakt in der Literflasche - das reicht mir etwa ein halbes Jahr.

Bei meinen Arztbesuchen (etwa alle 5 Jahre) dusche ich lieber erst kurz vorher.
 
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PS: Besonders schnell entsteht ''Stinke-Talg-Geruch'' (bei mir) hinter den Ohren + unter Lippe bis zum Kinn + Haaransatz-Stirn bis zum Mittelkopf.
Stetiger Test: Mit dem Handrücken drüberreiben - schnüffeln. Im Sommer hab' ich daher immer einen kleinen Pumpspray mit 1% Salicylspiritus oder Franzbranntwein zum Abreiben dabei.
 
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