faschistische Schwärmer

[Thorsten]

AW: faschistische Schwärmer

Aber scilla!

die Schlüsselreize von damals
werden heute nicht mehr verstanden
(wer verbindet noch Emotionen mit dem 1. oder 2. WK?)

Aber jeder, der noch Familiengehörige hat, die damals lebten - ob sie in den Krieg einberufen wurden wie meine Großväter, oder Kinder waren, wie mein Vater, der die Ausbombung 1943 nie - in keinem Satz, den er zu Lebzeiten sprach - vergessen hat. Er war sechs Jahre alt, damals.

Nur die "Schlüsselreize", das stimmt, die verstehen wir "nicht mehr". Schon mein Vater hat sie nicht ("nicht mehr?") verstanden.

 

[Thorsten]

AW: faschistische Schwärmer

Ohne jetzt Julius Evola gelesen zu haben, muß ich doch meinem Befremden über folgenden Gedankengang Ausdruck verleihen:

die Menschen haben Hitlers Reden gebannt gelauscht
(sie haben nicht stillschweigend gelacht
und sie haben sich auch nicht gefürchtet)
und das heißt für mich nichts anderes,
als daß Hitler beim Volk als Autoriät anerkannt war

Ja, unbedingt;

daß ist auch der Grund,
warum Hitler-Reden heute nicht frei verfügbar sind
(und warum man mir mein Faschismus-Referat übel genommen hat)
nämlich die Angst vor der Autorität

Nein, eben nicht. Die Nicht-Veröffentlichung der Hitler-Reden (und der Goebbels- und anderer Reden) ist zwar (für uns, möglicherweise) ein Skandal der Feigheit; vor allem aber ein Symptom dafür, daß wer anderes die Macht auf sich übertragen sah - damit wurden Äußerungen früherer Staatschefs hinfällig. Bzw., in jener antifaschistischen Zwischenzeit, die mindestens von Walter Ulbricht bis zu Joschka Fischer reicht, war selbst der bloße Gedanke der "Machtübertragung" undenkbar. Das Wort des Vorsitzenden gilt.

Autoritätsangst, scilla, dürfte dennoch nicht der Hauptgrund der Ablehnung Deines Referats sein. Daß Deine Gedanken nicht so ganz hundertprozentig in die offiziellen Lesarten passen - schon eher. Oder siehst Du Dich bei "Phoenix" referieren ? -

- Ich konnte mir beim Lesen Deiner Gedanken bisher selten klar werden, woher der Wind eigentlich weht. Zeitweise hab ich Dich immer wieder für einen Linksnazi gehalten - für so einen, gegen den Kurt Schumacher schwadroniert hätte ohne Ende.


Thorsten