AW: Fanatismus!
Fundamentalismus lässt sich verstehen als Reaktionsbildung und Gegenbewegung gegen Modernisierung, Säkularisierung, Liberalisierung und Verwestlichung der Welt.
Fundamentalistische Strömungen haben sich mit einer nationalistischen Ideologie zu ethnonationalistisch-religiösen Varianten verbunden.
Weniger der Hass sondern eher eine Existenzangst (weniger Raum für relig. Überzeugungen u. Werte) spielen bei Fundamentalisten eine dringlichere Rolle.
Eine weiter Rolle spielen auch materielle (Ungleichheit), soziale (Krieg), politische (Unterdrückung) Umstände.
Arbeitslosigkeit und die Kluft zwischen armen und reichen Ländern schafft eine Menge an frustrierter Männer ohne eine Zukunftshoffnung.
Gewalt dient in der Paranoia als Selbstschutz.
In der Offenbarung wird von Völkermord berichtet, Gott handelt als Terrorist.
Die Präsenz von z. B. Nuklearwaffen (besitzen Göttliche Macht) bringt das Auftreten mörderischer Kulte, neuen Terrorismus, sogar Fundamentalismus hervor.
Die Aggressionsbereitschaft deutet auf massive Sicherheitsbedürfnisse (Schutz der scheinbar heilen Innenwelt) und Verlustängste.
Die Apokalyptik im Christentum ist eine Antwort auf eine tiefer liegende Krise (Überforderung), Reaktion auf ein Bedrängnis.
Wir alle haben innere, rassistische Strukturen (innere rassistische Organisation), durch die der rassistisch Andere dämonisiert wird.
Sobald wir erkennen, dass wir durch Triumphieren die Angst loswerden, können wir abhängig davon werden u. Freude daran haben, anderen Leid zuzufügen.
In der inneren Realität schützt die Entmenschlichung Anderer den Terroristen vor Empathie und Reue. Wird das Selbst entmenschlicht, dämonisiert, besitzt man weniger Angst vor Verletzung des eigenen Körpers u. weniger Trauer über ein verlorenes Leben (nützliche Waffe!).
Der unbewusste Wunsch nach Fusion mit einer größeren Entität spielt zentrale, motivierende Rolle. Selbstmordattentate gelten nicht als Selbstmord, sondern als Martyrium (ob sie gerechtfertigt werden oder "Sünde" sind, wird unterschiedlich ausgelegt). Trotz Tod erntet man Akzeptanz, Beifall, Stolz in seiner Familie und der Gemeinschaft, wären im Paradies 70 Jungfrauen (die im Koran genannten großäugigen Huris könnten übrigens aufgrund eines Übersetzungsfehlers weiße, kristallklare Trauben meinen) auf einen warten.
War die frühe Kindheit defizitär (zu wenig Bindung, Überstimulierung, Gewalterfahrung) wird der adoleszente dissozial und gewalttätig. Alte Erfahrungen werden wiederholt.
Die Gefahr ist, dass überbewertete Ideen den Islam Dämonisieren können, ihn für den Terrorismus verantwortlich machen.
Fortsetzung folgt...