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Erlebnispädagogik für Arbeitslose?

johko

Member
Registriert
17. August 2003
Beiträge
248
Nur mal ein Denkanstoß:
Wäre es nicht viel billiger für den Staat, nicht nur straffällige Jugendliche, sondern auch seine Langzeitarbeitslosen auf Abenteuerdauerurlaub in kostengünstige Regionen zu schicken?
Die Winterrentner auf Teneriffa zeigen doch seit Jahrzehnten, dass das funktioneren müsste? Und die Stacheldrähte um die Touristenghettos in Tunesien und anderswo könnten vielleicht sogar abgebaut werden?

Johko
 
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Ja aber Johko, stell dir nur mal vor, was dann passieren würde! Da würden plötzlich die wirklich breiten Massen alles daran setzen, ihre Jobs zu verlieren um in die ALG-Ghettos zu dürfen! :eek:


Naja. Wäre vielleicht auch nicht so tragisch.

Ländertausch:
:megaphon: Tausche kaltes Schmodderwetter mit viel Arbeitspotential gegen warmes, sonniges Land am Meer mit viel Freizeit!

:zauberer1 wirrlicht
 
Der wirklich ernste Hintergrund dabei:
Der Lebensunterhalt (natürlich nicht auf Touriniveau!) ist in den meisten Ländern der Erde wirklich viel günstiger (Jugendliche werden ja nicht aus Jux und Dollerei verschickt) - ausserdem wäre das für einen gewissen Zeitraum eine Art Entwicklungshilfe. Und vor allem wäre der Staat seine unzufriedenen Geister los.
Alternative:
"Unbezahlte" Haus- und Familienarbeit attraktiv machen - auch für Männer. Die wären dann einigermaßen zufreiden, und immerhin wird mit solch reproduktiver Arbeit die Hälfte des Brutoinlandsproduktes erwirtschaftet.
Geld verdienen allein reicht nicht- es muss einer auch damit vernünftig haushalten.
Damit wäre ich wieder beim Anfang: Während der Verschickung lernten die Betroffenen womöglich, mit ihrem Leben auch ohne geldwerte Arbeit etwas anzufangen - ohne die Krankenkassen belastende Depressionen, Saufen und andere Drogen.
 
>johko

Rein volkswirtschaftlich gesehen scheint die Idee nicht schlecht.

Bleibt die Frage, wie sich Langzeitarbeitslose aus Teneriffa logistisch z.B. in Deutschland oder Österreich bewerben können.

Was ist, wenn der Arbeitslose am Montag die Nahricht erhält, dass er sich am Dienstag vorstellen muss ? Dann muss er zweimal hin und hergeflogen werden.
Ich würde sagen, gesunde, arbeitsfähige Menschen bis 50 sind nicht dauerarbeitslos - und gibt es nach dem 50. Lebensjahr eine Dauerarbeitslosigkeit von mehr als 5 Jahren, dann sollte es die Möglichkeit einer Pensionierung geben, wie es in Österreich bereits einmal der Fall war.

Hättest Du eine Freude mit jugendlichen Straftätern aus den USA ?

fragt

Zeili
 
@Zeilinger:
Ich denke, die USA- Frage hat sich mit dem Crossposting erledigt.
Ich denke da an Entwicklungsländer.
Was die Pension betrifft: Auch eine frühzeitige Pensionierung schützt bei irreversibler Arbeitslosigkeit trotz Beschäftigungstherapien nicht vor einer Unzufriedenheit, wobei das Einkommen dann auch kaum über dem Sozialhilfesatz liegt. (eigene Erfahrung)
Ausserdem wird es keine neuen zusätzlichen Arbeitsplätze geben, und die obligatorischen Umschulungskurse könnten auch im Senegal stattfinden.
 
Zuletzt bearbeitet:
>johko

Was ist mit dem "verbannten" Arbeitslosen, der in die Hoffnung auf Arbeit noch nicht aufgegeben hat, sich in seiner Stammheimat um Arbeit bewirbt und zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen wird ? Bezahlt der Staat die Hinreise - und wenn er die Stelle nicht bekommt, auch die Rückreise ? Was ist, wenn das alle 2 Monate der Fall ist ? Ist es dann auch noch wirtschaftlich ?

fragt

Zeili
 
Sicherlich ist die Idee an sich zu präzisieren und der Adressatenkreis einzuschränken. In erster Linie wären das wohl (ledige) Kinderlose über 30 Jahre. Da der Hang ohnehin gerade auch hier zur Kinder(aushilfs)arbeit geht, entspräche das in ca. 10 Jahren dem "gefühlten" Rentenalter, von dem an Arbeits"wille" keine Bedeutung mehr hat. Ausserdem treffen solche Maßnahmen nur auf Leute zu, die Arbeitslosenunterstützung beantragen. Wer weiss, vielleicht gefällt es ihnen im Gastgeberland dermaßen gut, dass sie sogar dort bleiben wollen?
http://galerie.homepageparadies.com/index.php?acc=6508&album=2468&id=10&pic=100644

denkt sich Johko
 
Warum sollte der Arbeitslose zu einem Vorstellungsgespräch hin- u. hergeflogen werden? In Zeiten des Hightech-Internets sollte es dem Arbeitsamt doch möglich sein, ein PC mit Webcam und Voice zur Verfügung zu stellen (wenn der Arbeitslose das nicht schon selbst zu Hause hat). Somit könnte dieses Vorstellungsgespräch/Bewerbung auf Dauer kostengünstig und bequem zwischen Bewerber und Stellenanbieter durchgeführt werden; egal um welches Land es sich dabei handeln würde. Für etwas ärmere Länder, die sich kein PC/Internet leisten können, hätte die BRD bestimmt auch noch ein paar Spenden übrig. :weihnacht

Ich finde die Gedanken von Johko recht gut! Aber der Beamtenapparat ist doch sowas von kompliziert und schneckenhaft unterwegs, das diese Idee wohl noch ein paar Jährli´s für die Umsetzung benötigen würde.

Grüßerl
Lacu
 
Okay, lacuna777 und Johko, aber . . .

. . . sollte sich Eure Idee wirklich (auch in Österreich) durchsetzen: ich habe gerade eine schnuggelige Frau kennengelernt, wenn sie in die Verbannung nicht mitfährt, wehre ich mich gegen Eure "soziale" Maßnahme mit Händen und Füßen.

Zeilinger
 
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*ggg* mal nebenbei ganz lieb Zeili beglückwünscht :blume1: :kuesse:

Es sollte ja auch nicht auf eine Verbannung bezogen sein, sondern eher eine "freiwillige Arbeitsaufnahme/Urlaubsaufenthalt" im Ausland des hier so gelangweilten und unterforderten Arbeitslosen hinauslaufen :heilig:

Natürlich würde das problematisch werden, wenn die Angetraute/Geliebte da nicht mitmachen würde und dann etwa so reagiert-----> :nudelwalk , bei uns gibt es so etwas wie "Trennungsgeld", wenn zum Beispiel ein Beamter als Marionette vom Staat einfach weit weg versetzt wird und seine Lieben zurücklassen muss. Finde das auch nicht die Feine Art, aber immerhin...

Gruss und alle Gute
Lacu
 
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