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Ein paar meiner Gedanken zu Existenz...

Und natürlich ist dann auch immer noch nicht die Frage beantwortet, ob das Gehirn nicht ebenfalls nur aus Schwingung besteht - wir also Schwingungen sind, die andere Schwingungen wahrnehmen.
Aber WENN wir Schwingungen sind - warum gaukeln wir (oder unser Gehirn - sind wir das etwa nicht und wenn nicht, wer sind wir dann?) vor, dass da was Anderes ist, als tatsächlich da ist?
Existenz ist eben doch ein Mysterium - niemand kann es wirklich erklären.

.....Nun, die "Antwort" kann eine "wissenschaftliche eine philosophische oder meinetwegen auch eine theologische" sein! Bloß "befriedigend" wird sie (die Antwort) vermutlich nicht sein weil....."immer ein warum im Raum steht!" Sie kann meines Erachtens bloß "angenommen" werden oder eben auch nicht.....

meint plotin
 
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.....Nun, die "Antwort" kann eine "wissenschaftliche eine philosophische oder meinetwegen auch eine theologische" sein! Bloß "befriedigend" wird sie (die Antwort) vermutlich nicht sein weil....."immer ein warum im Raum steht!" Sie kann meines Erachtens bloß "angenommen" werden oder eben auch nicht.....

meint plotin


Eben!
Das meine ich mit Mysterium! :)
 
Man kann immerhin mit Logik drangehen - existierte nichts, könnte man auch nichts wahrnehmen.

Da muss man einen Schritt weiter denken - denn "man könne nichts wahrnehmen" ist hier nicht möglich. Wenn nichts existiert, gibt es auch kein "man", welches "nichts wahrnehmen könnte".

Es gibt in jedem Fall Dinge, die wir nicht wahrnehmen können, die wir aber inzwischen mit technischen Hilfsmitteln für uns sichtbar machen können.
Man kann natürlich glauben, dass zB Röntgenstrahlen erst durch die Entdeckung derselben entstanden sind.

Hier nimmst du eine Antwort vorweg, die aber so nicht gegeben ist. Wenn du meinst, die Röntgenstrahlen wären "entstanden", dann meinst du (so lese ich deinen Satz), mit dem Entstehen eine objektive Existenzwerdung, einen objektiven Schöpfungsakt im Sinne von "es werde Röntgen". Gemeint wäre aber hier der subjektive Schöpfungsakt. Erst mit der Entdeckung der Strahlen wurden sie FÜR UNS existent. Für die Menschen im Mittelalter waren diese Strahlen hingegen nicht existent. Wenn wir sagen, die Strahlen hätten damals sehr wohl existiert, nur wussten die damaligen Menschen nichts davon, dann sagen wir das aus unserer subjektiven Position heraus. Und diese ist eine, in der die Strahlen entdeckt wurden.
 
Da muss man einen Schritt weiter denken - denn "man könne nichts wahrnehmen" ist hier nicht möglich. Wenn nichts existiert, gibt es auch kein "man", welches "nichts wahrnehmen könnte".


Ja, war nicht gut ausgedrückt von mir.
Wahrnehmung setzt Existenz voraus, wollte ich ausdrücken.


Hier nimmst du eine Antwort vorweg, die aber so nicht gegeben ist. Wenn du meinst, die Röntgenstrahlen wären "entstanden", dann meinst du (so lese ich deinen Satz), mit dem Entstehen eine objektive Existenzwerdung, einen objektiven Schöpfungsakt im Sinne von "es werde Röntgen". Gemeint wäre aber hier der subjektive Schöpfungsakt. Erst mit der Entdeckung der Strahlen wurden sie FÜR UNS existent. Für die Menschen im Mittelalter waren diese Strahlen hingegen nicht existent. Wenn wir sagen, die Strahlen hätten damals sehr wohl existiert, nur wussten die damaligen Menschen nichts davon, dann sagen wir das aus unserer subjektiven Position heraus. Und diese ist eine, in der die Strahlen entdeckt wurden.


Logo, wenn ich nicht weiß, dass etwas existiert, existiert es nicht für mich - nicht bewusst jedenfalls.
Auswirken kann es sich aber trotzdem.
Man konnte auch Sonnenbrand kriegen, als man noch nichts über UV-Strahlung wusste.
 
Logo, wenn ich nicht weiß, dass etwas existiert, existiert es nicht für mich - nicht bewusst jedenfalls.
Auswirken kann es sich aber trotzdem.
Man konnte auch Sonnenbrand kriegen, als man noch nichts über UV-Strahlung wusste.

Ja, Selbiges gilt auch hier. Vor 500 Jahren existierte für die Menschen zwar wahrscheinlich Sonnenbrand (oder wie immer sie es nannten), aber für sie existierten UV Strahlen nicht. Dafür eventuell Dämonen, die einen für diverse Missetaten mit Hautschmerz bestraften. Erst unsere heutige Sicht lässt uns meinen, die damaligen Sonnenbrände wären auf UV-Strahlen zurück zu führen.

Die Frage ist, ob es neben einem "es existiert für mich" überhaupt ein von "für mich" unabhängiges "es existiert" gibt. Wir setzen es im Alltag unbewusst voraus, weil es "einfach" und praktisch ist - und an sich auch plausibel. Der alternative Ansatz ist aber nicht weniger plausibel.

Aber auch folgender Ansatz kann einen Nachdenkanstoß geben:
Ist etwas nur für 1 von 100 real, ist es eine Halluzination.
Ist etwas nur für 5 von 100 real, ist es paranormal.
Ist etwas für 100 von 100 real, ist es real.

Zwischen Halluzination, Paranomalem und Realem gibt es hier keinen qualitativen, sondern nur einen quantitativen Unterschied.
Wir schließen daraus, wenn etwas für 100 von 100 real, dann muss etwas "an sich" da sein, was es für alle 100 real erscheinen lässt. Aber eine genauso plausible Erklärung ist, dass es eine gemeinsame Eigenschaft der 100 (oder generell aller Menschen) ist, die etwas real erscheinen lässt.
Ist auch in der Praxis so. In einer Gemeinschaft von 100 Gläubigen ist Gott für 100 von 100 real, in deren Welt ist also Gott real.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ja, Selbiges gilt auch hier. Vor 500 Jahren existierte für die Menschen zwar wahrscheinlich Sonnenbrand (oder wie immer sie es nannten), aber für sie existierten UV Strahlen nicht. Dafür eventuell Dämonen, die einen für diverse Missetaten mit Hautschmerz bestraften. Erst unsere heutige Sicht lässt uns meinen, die damaligen Sonnenbrände wären auf UV-Strahlen zurück zu führen.


Ja, so ist es.
Im Grunde es ist es egal, wie man ein Phänomen benennt.
Ob man nun von Bakterien/Viren oder von Dämonen angegriffen wird.... krank ist krank! :schnl:
 
Ja, so ist es.
Im Grunde es ist es egal, wie man ein Phänomen benennt.
Ob man nun von Bakterien/Viren oder von Dämonen angegriffen wird.... krank ist krank! :schnl:

Es geht nicht darum, wie man ein Phänomen benennt, sondern was es ist bzw wie es zur erfahrenen Existenz eines Phänomenes kommt.
Im Mittelalter konnte man Bakterien und Viren nicht benennen, weil diese in der Welt jener Menschen subjektiv nicht existierten.
Wenn wir behaupten, dass es damals "natürlich auch schon Viren und Bakterien" existieren, dann ist das durchaus eine plausible, wissenschaftliche Aussage. Vom philosophischen Standpunkt aber muss man bedenken, dass die Wissenschaft voraussetzt, dass es ein Objekt gibt, das man objektiv untersuchen und über das man objektive Aussagen treffen kann. Dieses wissenschaftliche "Dogma" ist aber eben ein solches. Es wird vorausgesetzt. Nicht geprüft, bewiesen oder auch nur bestätigt.

Zu "krank ist krank" - in Mittelalter war man eventuell nicht krank, sondern verflucht oder besessen.
 
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Es geht nicht darum, wie man ein Phänomen benennt, sondern was es ist bzw wie es zur erfahrenen Existenz eines Phänomenes kommt.
Im Mittelalter konnte man Bakterien und Viren nicht benennen, weil diese in der Welt jener Menschen subjektiv nicht existierten.


Nun, wenn man 's mich nicht gelehrt hätte, wüsste ich selber auch nichts davon - hab noch nie ein Bakterium oder einen Virus mit eigenen Augen gesehen!


Wenn wir behaupten, dass es damals "natürlich auch schon Viren und Bakterien" existieren, dann ist das durchaus eine plausible, wissenschaftliche Aussage. Vom philosophischen Standpunkt aber muss man bedenken, dass die Wissenschaft voraussetzt, dass es ein Objekt gibt, das man objektiv untersuchen und über das man objektive Aussagen treffen kann. Dieses wissenschaftliche "Dogma" ist aber eben ein solches. Es wird vorausgesetzt. Nicht geprüft, bewiesen oder auch nur bestätigt.


Kann man ja auch nicht - ist ganz offensichtlich reine Glaubenssache.
Immerhin hat die Wissenschaft innerhalb ihres Glaubenssystems interessante Erkenntnisse geliefert! :)


Zu "krank ist krank" - in Mittelalter war man eventuell nicht krank, sondern verflucht oder besessen.


"Siech", sagte man damals auch.
Aber auch das ist ja nur die Benennung eines Phänomens! :D
 
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