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Ein Gefühl, schöner als Glück

auf jeden fall! ich denke louiz hat es sehr gut zusammengefasst, wie mit solchen forschungsergebnissen umzugehen ist. danke!

ich für meinen teil, der ein laie auf diesem gebiet ist, gehe erst einmal davon aus, dass ich mich weigere mit meinem ganzen selbst nur "opfer" irgendwelcher hormone/neuronenblitze/magnetfelder zu sein.
und wie louiz schon sagte: man trennt hier nicht was ursache und was nur folge ist.
 
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Ich für meinen Teil denke, dass es Dinge gibt, die man mit dem Verstand niemals begreifen kann, weil der Verstand nur versteht, was er kennt. Alles, was über den begrenzten Menschenverstand, und sei er noch so begnadet, hinaus geht, kann er nicht begreifen. Für diesen Teil haben wir unser Herz und damit meine ich nicht das physische Herz, sondern Herz als Definition für die Mitte unseres Wesens. Es mag sein, dass die geschilderten Erfahrungen ganz banal durch Hirnlappen ausgelöst werden können. Doch was würde uns dieses Wissen einbringen? Ist es nicht eher so, dass die *Dummen* diese Dinge eher verstehen als die *Klugen*? Manchmal denke ich, die Menschen machen es sich viel zu kompliziert und alles ist ganz schrecklich einfach und simpel, wenn man nur auf sein Herz hört und ihm vertraut. Das ist meine persönliche Erfahrung ohne Anspruch auf Verallgemeinerung: Je mehr ich still werde und in mich hineinhorche, desto besser gelingt mein Leben. Je achtsamer und bewusster ich bin, desto glücklicher bin ich.

Vielleicht habe ich ja auch bloß etwas lockere Hirnlappen...*lach

Die Wissenschaftler kommen mir manchmal vor wie Chirurgen, die alles bis zur Unkenntlichkeit sezieren. Da kommt mir Rainer Maria Rilke in den Sinn: Ich fürchte mich so vor des Menschen Wort...
 
Herz als Definition für die Mitte unseres Wesens.

dunkel, mystisch, geheimnisvoll.....

Viele Leute finden es geradezu empörend, wenn jemand behauptet, die „Wunder des Lebens und des Universums“ seien einfach nur Ausdruck der Bewegungen mikroskopischer teilchen, die sich nach den Gesetzen der Physik richten,
und daß Gefühle wie Freude, Haß, Trauer nichts als elektrochemische Reaktionen im Gehirn sind, die sich auf elementarste vorgänge, (nach neuesten Erkenntnissen) auf das vibrieren der Grundbausteine aller Materie, den Strings, zurückführen lassen.

Der Nobelpreisträger Steven Weinberg meinte dazu:

>>>Das reduktionistische Weltbild ist tatsächlich kalt und unpersönlich. aber man muß es akzeptieren, nicht weil wir es mögen, sondern weil die Welt eben so beschaffen ist.<<<
 
Hallo Claus,

mag sein, dass die Welt tatsächlich kalt und unpersönlich ist und nur Ausdruck der Bewegungen mikrokosmischer Teilchen.

Ich finde die Welt wunderbar und wunderschön und Leben einfach supi - nicht, dass es so wäre, aber ich empfinde es so.

Was ich damit sagen will: Jeder kann die Welt so sehen und empfinden, wie er möchte. Für den einen ist sie so, für einen anderen anders. Niemand hat die absolute Wahrheit gepachtet und jeder nur einen Teil (seinen eigenen persönlichen) vom Ganzen.

Sicher kann man die banalen Gefühle, auch die der Liebe, messen und sichtbar machen und vielleicht auch in ihre chemischen Bausteine zerlegen - nur, ist es das, was uns menschlich macht? Ist es nicht der Zauber, die Magie, das Geheimnis - was glücklich macht? Zu viel zu wissen, nimmt dem Zauber die Wirkung. Ist es das wert? Ich muss mich fragen, ob ich das alles wirklich so haargenau wissen will und ob ich mich danach überhaupt noch überraschen lassen kann? Entgeht mir nicht sehr viel, wenn ich alles rationalisiere?

Für Kinder ist die Welt noch zauberhaft. Irgendwann verlieren sie diese wunderbare Eigenschaft, die Dinge so zu sehen und werden erwachsen. Selig, wer sich ein Stück Kindsein bewahren konnte.

Glücklich, wer die Wärme und Menschlichkeit spüren kann und umgeben ist, von liebenden Menschen. Kann überhaupt ein Mensch in einer kalten, unpersönlichen Welt leben wollen? Ist er dann nicht mehr Maschine denn Mensch?
 
Entgeht mir nicht sehr viel, wenn ich alles rationalisiere?

Das ist die frage:
Sag ichs meinem Kinde, daß es gar keinen Weihnachtsmann gibt?
Entzaubere ich damit nicht seine Phantasie?

So sieht es der Erwachsene.
Aber das Kind ist wißbegierig, es sucht jede Schwachstelle des Weihnachtsmannes um hinter dessen Geheimnis zu kommen und ist nicht etwa traurig, sondern glücklich über die entdeckung, daß hinter der Larve eigentlich Onkel Max steckt.

Gewisse Geisteskranke (Autisten) sind im glückseeligen Zustand, sie leben in ihrer kleinen abgeschlossenen welt und schotten sich unbewußt ab.
Ihnen ist es aber nicht gegeben,
das höhere Glück eines „heureka“, ich habs herausgefunden!
zu empfinden.

So wird also jeder einzelne Mensch sein individuelles glück finden irgendwo zwischen den beiden Extremen.

claus
 
Weißt du denn so genau, ob es den *Weihnachtsmann*, in welchem Sinne auch immer, gar nicht gibt?

Das Kind sucht und findet...die Täuschung der Erwachsenen. Doch der Traum vom Weihnachtsmann lässt sich nicht so einfach begraben, nur weil einige Erwachsene Weihnachtsmann SPIELEN. Das Kind wird sein Leben lang weiter suchen, ob es nicht doch den Weihnachtsmann gibt. Manchmal begegnet man jemanden, der könnte es sein...

Autismus ist für mich keine Geisteskrankheit, sondern eine andere Variante mit dem Leben zurecht zu kommen. Autisten schotten sich von der Welt ab und leben in einer, die anderen nicht zugänglich ist. Wer denkt, er wäre der einzig Gesunde in der Welt, sollte mal zum Arzt gehen...*lach. Wer bestimmt, was normal ist und was krank? Wo fängt Krankheit an, wo endet Gesundheit?

Was beinhaltet *Heureka!*? Doch nur, dass ich mein Gedankensystem untermauern kann. Ich habe herausgefunden, was ich immer schon geahnt habe. Wirkliches HERAUSFINDEN macht ganz still und demütig, da schreit niemand Heureka!

Mag sein, dass Glück individuell ist (oberflächlich betrachtet für den einen ein neues Auto, für den anderen vielleicht die Genesung nach langer körperlicher Krankheit). Meine Theorie: Wir haben alle ein Ich (Ego), dass sich in der Welt manifestiert und darstellt und wir haben alle ein Selbst, unserer innerer Wesenskern. Dieses Selbst ist in mir ist dassselbe selbst wie in dir oder in allen anderen. Das hat zur Folge, dass wir uns alle nach demselben sehnen, letztendlich, also Glück so individuell (tiefgründig betrachtet) gar nicht sein kann.

Nicht der, der alles hat, ist glücklich, sondern der, der alles so annehmen kann, wie es gerade kommt.

Die Fähigkeit glücklich sein zu können ist erlernbar. Das Glück hingegen kann nur empfunden werden. Es ist immer da, doch wird es verkannt und nicht gesehen. Dualität bewertet in gut und schlecht, obwohl die Sache an sich eben nur die Sache an sich ist.

Ihr kennt die Geschichte von dem alten Mann auf dessen Weide eines Tages Wildpferde standen. Die Dorfbewohner sagten: Welch ein Glück. Der alte Mann sagte. Wir werden sehen. Der einzige Sohn des alten Mannes wollte die Pferde zähmen und fiel dabei aus dem Sattel, verletzte sich das Bein. Die Dorfbwohner sagten: Welch ein Unglück. Der alte Mann sagte: Wir werden sehen. Es kam ein Krieg, die anderen Söhne wurden eingezogen, nur der vom alten Mann nicht. Die Dorfbewohner sagten: Welch ein Glück. Der alte Mann sagte: Wir werden sehen. usw.

Der Mensch vermag nich zu überblicken, ob etwas zum Guten ist oder nicht. Er kann darauf vertrauen, dass alles zum Guten geschieht, er kann aber auch daran verzweifeln und zu Grunde gehen. Da ist der freie Wille des Menschen gefragt.
 
Was beinhaltet *Heureka!*? Doch nur, dass ich mein Gedankensystem untermauern kann. Ich habe herausgefunden, was ich immer schon geahnt habe. Wirkliches HERAUSFINDEN macht ganz still und demütig, da schreit niemand Heureka!

darüber denken Wissenschaftler und Erfinder aber ganz anders!

Ob es bei philosophischen und spirituellen Entdeckungen so still und demütig zugeht, kann ich nicht beurteilen.
Aber:
wenn mir plötzlich ein Gottesbeweis unterkommen sollte, werde ich freudig ausrufen:
„na endlich!“

Der Mensch vermag nich zu überblicken, ob etwas zum Guten ist oder nicht.

die Erfahrung hat uns gelehrt, daß alles nach beiden Seiten ausgehen kann.

schon lange her:
das Schießpulver als verwendung im Krieg oder im Bergbau
aktuell:
Atomenergie als Bombe oder im Kraftwerk
künftig:
Gentechnik zur Züchtung von Monstern oder zur Heilung von Krankheiten

Claus
 
Das Gute steckt im Bösen und das Böse im Guten, alles ist miteinander verbunden, verwebt und involviert. In letzter Instanz ist meiner Meinung nach alles Notwendigkeit zum Wachstum. Die eine Pflanze braucht Sonnenschein, die andere Schatten, um zu gedeihen. Was für den einen gut ist, ist vielleicht für den anderen schlecht. Glück ist, zu bekommen, was man braucht und darauf vertraue ich, eben auch, wenn das, was auf mich zukommt, einen subjektiv wenig positiven Eindruck macht. Wozu es letztendlich führt kann ich nicht überblicken, also muss ich, bevor ich urteile, die weitere Entwicklung abwarten.

Oft habe ich aktiv an meinem Glück gearbeitet und es erzwingen wollen, mit dem Ergebnis...ich war unglücklicher als je zuvor.

Mittlerweile habe ich eine andere Strategie...loslassen, abwarten, annehmen und schauen, was passiert - und fühle mich glücklich dabei.

Es ist beruhigend, nicht für alles selbst verantwortlich zu sein und auch mal für sich sorgen lassen können. Die Welt geht nicht unter, wenn ich aufhöre etwas zu wollen.

Der Wissenschaftler geht berufsbedingt mit dem Verstand an Probleme heran. Doch ist er auch Mensch und lebt von Eingebungen, Einfällen und dem, was ihm zufällt (Wenn Zufälle sich häufen, ist es Schicksal, gibt es überhaupt Zufälle?).

Ich kann mir gut vorstellen, dass ein Erfinder *ich hab's* ausruft, wenn er die Natur endlich verstanden hat, doch ist es nicht dasselbe Herausfinden, wenn das, was ist, einem plötzlich ohne Verschleierung offen und klar vor Augen liegt und Erkenntnis da ist. Die Letztere beinhaltet meine eigene Erkenntnis, wer ich selbst bin, wo meine Grenzen sind und mein fehlgeleitetes Denken und Handeln. Wenn ich mir selbst bewusst werde, kommt die Stille. Eher ein wortloses Nicken *ja, so ist es* aus tiefster innerer Freude, als ein Freudenschrei. Die laute Freude und das laute Vergnügen unterscheiden sich für mich von der stillen inneren Freude, in der viel Frieden mitschwingt und der inneren Vergnüglichkeit, in der ich einer allumfassenden Zufriedenheit begegne. Der Spaß draußen in der Welt ist solange oberflächlich und auch manchmal eine Flucht aus der Angst heraus, sich mit sich selbst zu befassen, bis die Freude wahrhaftig auch innerlich besteht und der Mensch wirklich glücklich ist - nicht nur gespielt, sich selbst und andere betrügend, nur zum Schein.

Der Mensch flüchtet in Illusionen (Lebensverlängerung durch Klonen, Glückhormone und -pillen, Alkohol, Sex, Freizeitvergnügen usw.), er lenkt sich ab und windet sich, weil er die Stille nicht ertragen kann. Er muss sein kleines Ego in der Welt aufplustern, will etwas gelten und wichtig sein. Jemand, der gelernt hat, den Dingen auf den Grund zu gehen, braucht keinen Egotripp da draußen. Das Vergängliche ist vom Ewigen zu trennen. Wer Glück nicht in sich selbst findet, der findet es auch da draußen nicht. Die Welt ist kurzlebig und verändert sich fortlaufend. Nichts bleibt so, wie es war. Doch es gibt etwas, das war so, ist so und wird auch immer so bleiben: Du selbst. Nicht dein Körper (natürlich altert er), nicht dein Verstand (natürlich lernt er dazu), sondern dein Wesen (du bist derselbe, gestern, heute und morgen). Die Motivation, die dich treibt, macht den Unterschied. Sind es egoistische Ziele oder handelst du aus dir selbst heraus?

Auch der Gedanke, was will ich unter gar keinen Umständen aufgeben, woran halte ich fest, was kann ich nicht lassen? - brachte mir Aha-Erlebnisse beim Verstehen meiner selbst. So ist das also, so funktioniert das, so funktioniere ich. Die Maschine ICH greift auf Verhaltensfixierungen zurück, bis ich meinen freien Willen wahrnehme und aus meinem Inneren heraus handel. Ich kann nicht tun, was ich will, sondern ich tue, was andere von mir wollen. Erst, wenn mir das bewusst wird, bin ich frei davon - und glücklich.
 
Liebe Karinamixipi!

Danke für deinen Beitrag, ich stimme dir aus vollstem Herzen zu!
:kuss1:

herzlich
lilith
 
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Gott

:ola:


Hat sich schon einmal jemand gefragt, warum man mit Gott reden darf (beten), wenn man ihn aber antworten hört, ist man krank ?
 
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