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Die faule Wurzel: das Finanzsystem

....eine Aussage, die unter Missachtung des Umstands, dass das Schuldgeldsystem die Ursache für fast alle unsere derzeitigen, kaum mehr zu lösenden Probleme ist, nur von indoktrinierten Scheuklappendenkern nachgeplappert wird. Es geht sehr wohl ohne Schuldzins. Sie sind die Grundlage des laufenden Umverteilungsprozesses, der sicher in den Untergang führt und langsam, aber sicher, alle Werte in die Hände der Bankster überführt, die sich durch Lug, Trug und Morde in diese komfortable Situation gebracht haben. Noch nicht einmal heute, nachdem es praktisch keine Guthabenszinsen mehr gibt, aber noch immer die Sollzinsen, kommt ihr wirklich ins Denken. Nein, unser System ist guuut, guuuut, guuut, auch wenn auch alles verreckt. Es ist guuut. Guuut. Guuut. Basta!

Geld muss dringendst wieder auf das reduziert werden, was seine ursprüngliche Hauptaufgabe war: die als Tauschmittel und Wertspeicher, eben als Währung. Heute ist es selbst zur Handelsware verkommen und zum Hebel, der uns alle das Leben vergält. Es bevorzugt immer und systematisch den lachenden Dritten, der null Aufwand damit hat, sondern bei jeder Transaktion mitverdient, oft sogar mehr, als der Leistungserbringer. Das ist übrigens der wahre Hintergrund der Globalisierung! Je größer die Zahl der dem System ausgelieferten Teilnehmer und je geringer die der Anbieter, desto mehr sichere Profite kann er daraus schlagen, während der übergroße Rest das Nachsehen hat, auch, wenn er längst im Dauerlauf nur noch abgenagten Knochen hinterher rennt.
 
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Jaja, aus der Sicht der Schuldner wäre der Nullzins natürlich super. Daher habe ich dir ja vorgeschlagen, du leihst mir sofort all dein Geld und bekämst es in 20 Jahren wieder zurück, natürlich ohne Zinsen. Überraschenderweise hast du darauf nicht geantwortet. Warum wohl ? Wieder einmal zu wenig nachgedacht ? :D
 

Soll man Zinsen Haben ?

Muzmuz schrieb:
Jaja, aus der Sicht der Schuldner
wäre der Nullzins natürlich super.
[...]
Muzmuz,
nicht nur aus der Sicht der Schuldner, sondern auch
im Interesse eines stabilen Geldsystemes

ist ein möglichst niederer Zinssatz wünschenswert.


Für einen mathematik-affinen Diskutanten sollte der Hinweis
auf das exponentielle Wachstum der Geldmenge durch Zinseszinsen,
eine ausreichende Begründung sein.

Derzeit haben wir ja schon einen Nahezu-Nullzins,
allerdings nur auf der Habenseite, die Sollzinsen liegen
nach wie vor in jener hochproblematischen Größenordnung,
wie sie mit dem Beispiel "Josefs-Pfennig" illustriert werden.


> Das musste auch einmal in aller Klarheit gesagt werden. <

 
Soll man Zinsen Haben ?


Muzmuz,
nicht nur aus der Sicht der Schuldner, sondern auch
im Interesse eines stabilen Geldsystemes

ist ein möglichst niederer Zinssatz wünschenswert.


Für einen mathematik-affinen Diskutanten sollte der Hinweis
auf das exponentielle Wachstum der Geldmenge durch Zinseszinsen,
eine ausreichende Begründung sein.

Für einen wirtschafts-affinen Diskutanten ist klar, dass weniger der niedere Zinssatz als die Gegebenheiten, die einen niederen Zinssatz stabil machen wünschenswert seien. Ein exponentielles Wachstum der Geldmenge ist natürlich nur dann langfristig stabil, wenn es auch ein exponentielles Wachstum der Realwirtschaft gibt. Ist das nicht der Fall, kommt es früher oder später zur Inflation - und in dramatischen Fällen zu einem Crash. Aber: von Zeit zu Zeit ein Crash ist verglichen mit den Alternativen noch das geringere Übel.
Um eine Wirtschaft (oder sich ein Geschäft) aufzubauen braucht es Kapital. Zumeist hat man es nicht selbst, sondern braucht Investoren. Diese Investoren brauchen natürlich eine Motivation, damit sie ihr Geld hergeben - denn es besteht ja eine relae Gefahr, dass diese Geschäftspläne schief gehen und sie ihr Geld nie wieder sehen. Die Verzinsung gibt ihnen diese Motivation. Damit die Verzinsung aber nicht makroökonomisch aus besagten Gründen in die Hose geht, muss jeder, also der Geschäftsideeninhaber wie auch der Investor darauf vertrauen bzw hoffen, dass die Wirtschaft wächst. Fehlt das Vertrauen gibt es keine Investoren, und gute Geschäftsideen werden nicht umgesetzt. Andererseits findet auch der Investor keinen Weg, sein Geld in der Wirtschaft arbeiten zu lassen und kann es entweder "sinnlos" ausgeben oder horten. Und aus einem Wirtschaftskreislauf ausgeschlossenes Geld (z.B. Das Geld unterm Kopfpolster) schadet der Wirtschaft. Als Folge des fehlenden Vertrauens auf generelles Wachstum schrumpft die Wirtschaft dann tatsächlich.

Derzeit haben wir ja schon einen Nahezu-Nullzins,
allerdings nur auf der Habenseite, die Sollzinsen liegen
nach wie vor in jener hochproblematischen Größenordnung,
wie sie mit dem Beispiel "Josefs-Pfennig" illustriert werden.

Der Unterschied zwischen Soll- und Habenzins erscheint jetzt so groß, weil durch die niederen Absolutwerte der Habenzinsen die relativen Unterschiede größer geworden sind. 3% Sollzinsen bei 0.1% Habenzinsen erscheinen viel unfairer als 17.1% Sollzinsen bei 14% Habenzinsen. Beide aber heißen 3.1% Unterschied, mit denen die Bank ihre Kosten deckt und ihre Profite erwirtschaftet. Der missgünstige Laie sieht aber nur "Sollzinsen 30 mal so groß wie Habenzinsen, Wucher ! Betrug !"

Abseits davon gibt es noch eine Inflation. Dass eine gewisse Inflation überhaupt sinnvoll und für eine dynamische Wirtschaft notwendig ist, erschließt sich aber nur wenigen.

> Das musste auch einmal in aller Klarheit gesagt werden. <

Fein. Für noch besser halte ich, in aller Klarheit nachzudenken ;)
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich gebe dir recht Muzmuz, aber die Spareinlagen der Bürger wecken eben auch Begierden. Wie soll man sonst besser an dieses Geld herankommen als durch Konsum, weil ja „das Geld nichts mehr wert ist“, sonst würde man dafür Zinsen zahlen? Dann kauft der Bürger auch Immobilien, weil die Hypothekenzinsen niedrig sind und sieht nicht, dass er das Geld, das er früher den Banken durch Zins und Zinseszins bezahlt hat, jetzt im Voraus dem Immobilienhändler durch den horrend gestiegenen Immobilienpreis bezahlt. Der arme Schlucker, der sein Auto über die Bank finanzieren lässt, damit er auch was zu zeigen hat, der war schon immer das leichte Opfer der Banken. Von irgendwas müssen die Banken schließlich auch leben, sonst geraten sie wieder in die Situation, dass der Steuerzahler für sie aufkommen muss…
 

Geschäftsbanken trennen vom Investmentbanking !

scriberius schrieb:
[...]
Geld muss dringendst wieder auf das reduziert werden,
was seine ursprüngliche Hauptaufgabe war:
die als Tauschmittel und Wertspeicher, eben als Währung.

Heute ist es selbst zur Handelsware verkommen ...
scriberius,
auf der verlinkten Plattform "Büso" wird ohnehin die dringende
Notwendigkeit der Wiedereinführung des Trennbankensystemes
betont, das ja nicht aus Jux und Tollerei in den 30er-Jahren
verordnet wurde.

Die Aufhebung der strikten Trennung zwischen Geschäftsbanken
und Investmentbanking hat ja erst zu jener Bedrohung für die
Stabilität des Geldsystemes durch umfangreiche Malversationen
im Investmentbanking geführt.

Bei einer strikten Trennung hätte man die involvierten Banken
ohne nennenswerte Auswirkungen auf das Geldsystem in den Konkurs
gehen lassen können, und die Steuerzahler hätten nicht für
die kriminellen Bankster geradestehen müssen.


> Das musste auch einmal in aller Klarheit gesagt werden. <

 
Jaja, aus der Sicht der Schuldner wäre der Nullzins natürlich super. Daher habe ich dir ja vorgeschlagen, du leihst mir sofort all dein Geld und bekämst es in 20 Jahren wieder zurück, natürlich ohne Zinsen. Überraschenderweise hast du darauf nicht geantwortet. Warum wohl ? Wieder einmal zu wenig nachgedacht ? :D

nein, ich bin wegen Belanglosigkeit deines Vorschlags nicht darauf eingegangen. Er zeigt, dass du immer nur innerhalb des derzeitigen Systems denkst und es nicht infrage stellen, sondern um jeden Preis erhalten willst. Mein Standpunkt ist weder der des Schuldners, noch der des Gläubiger genannten Vorteilsnehmers. Hätten wir es mit dem Verfahren zu tun, dass ich dir etwas leihe, oder umgekehrt, dann hätte ich auch keinerlei Problem damit, dass der Geber dafür eine Entschädigung erhält - sie ist sinnvoll, ja gar notwendig. Das Problem liegt im heute üblichen Verfahren, dass sich eben nicht zwei gleichberechtigte Teilnehmer des Wirtschsftssystems zu einem Deal zusammenfinden, sondern dass es dabei fast immer auf der einen Seite um eine Großinstitution, genannt Bank handelt, und auf der anderen um einen kleinen Bittsteller, der deren Bedingungen akzeptieren muss. Dass er es auch lassen kann, ändert daran prinzipiell nichts, denn er wird schließlich vom System systematisch dazu verführt.

Ich persönlich handele dem entsprechend und gebe nur Mittel aus, die vorhanden sind, leide aber hingegen ebenso unter den Auswirkungen dieses kranken Systems. Letzte Woche hat Schäuble unsere Spareinlagen als Sicherheiten für überschuldete Banken anderer Länder freigegeben, was bis vor Kurzem als nicht akzeptabel galt. Wenige Tage später sanken die Zinsen für italienische Groß-Geldkäufer. Schön für sie, aber der Zeitpunkt ist absehbar, wann mit unseren Guthaben italinische Bankhäuser "gerettet" werden. Sie erlauben sich jeden dreidten Diebstahl, nur um ihr abartiges Spiel weiter treiben zu können. Zusammenbrechen wird es dennoch. Dabei gelangen dann wieder umfangreiche Besitztümer in neue Hände. Das ist der Sinn dieses Spiels. Wieviele es die materielle Existenz kosten wird, und wieviele sich dann die Kanne oder die Kugel geben werden, dss ist euch scheißegal.
 
Geschäftsbanken trennen vom Investmentbanking !


scriberius,
auf der verlinkten Plattform "Büso" wird ohnehin die dringende
Notwendigkeit der Wiedereinführung des Trennbankensystemes
betont, das ja nicht aus Jux und Tollerei in den 30er-Jahren
verordnet wurde.

Die Aufhebung der strikten Trennung zwischen Geschäftsbanken
und Investmentbanking hat ja erst zu jener Bedrohung für die
Stabilität des Geldsystemes durch umfangreiche Malversationen
im Investmentbanking geführt.

Bei einer strikten Trennung hätte man die involvierten Banken
ohne nennenswerte Auswirkungen auf das Geldsystem in den Konkurs
gehen lassen können, und die Steuerzahler hätten nicht für
die kriminellen Bankster geradestehen müssen.


> Das musste auch einmal in aller Klarheit gesagt werden. <


eben, du sagst es. Und wer hat das Casino mit Haftung durch die Allgemeinheit nach Deutschland geholt? Die SPD mit Schrödi und Münte. Genau wie Auch HartzIV haben die Neoliberalisten im Sozialistengewand diesem fatalen Treiben Tür und Tor geöffnet. Das ist es, was die ganzen Verteidiger dieses schlimmen Unsinns nicht begreifen wollen: Es hat vorher funktioniert! Die ganze Sch**** ist hausgemacht und gewollt.

Ich befürworte ausdrücklich die Marktwitsschaft, nicht aber die derzeitige Kombination mit Narrenfreiheit für Großkapitalisten und Sozialismus für das Volk.
 

Längerfristiges Denken !

Muzmuz schrieb:
Für einen wirtschafts-affinen Diskutanten ist klar,
dass weniger der niedere Zinssatz als die Gegebenheiten,
die einen niederen Zinssatz stabil machen
wünschenswert seien.

Ein exponentielles Wachstum der Geldmenge
ist natürlich nur dann langfristig stabil,
wenn es auch ein exponentielles Wachstum
der Realwirtschaft gibt.
[...]
... es sei denn, dem wirtschafts-affinen Diskutanten
ist auch klar, dass es ein exponentielles Wachstum
der realen Wirtschaftsleistung nicht unbegrenzt lange
geben kann.

Womit wir wieder beim mathematik-affinen Diskutanten wären.


> Das musste auch einmal in aller Klarheit gesagt werden. <

 
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Längerfristiges Denken !


... es sei denn, dem wirtschafts-affinen Diskutanten
ist auch klar, dass es ein exponentielles Wachstum
der realen Wirtschaftsleistung nicht unbegrenzt lange
geben kann.

Womit wir wieder beim mathematik-affinen Diskutanten wären.


> Das musste auch einmal in aller Klarheit gesagt werden. <

Ja, nur wie gesagt, löst der Glaube an die Endlichkeit des Wachstums nicht das Problem.
Ist wie die Frage, ob eine Entsagung aller Laster das Leben verlängern würde. Antwort: möglich ist es, auf alle Fälle wird es einem länger vorkommen.
Oder anders: wenn du dich gleich nach der Geburt in Stasis versetzen lässt, lebst du vielleicht 150 Jahre. Nur hast du nichts davon ;)
 
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