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Die Auswirkungen der Ich-bin-nicht(Being-No-one)-Philosophie

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AW: Die Auswirkungen der Ich-bin-nicht(Being-No-one)-Philosophie

... lieber nicht wir - lieber ich und du ...

:bier:
 
AW: Die Auswirkungen der Ich-bin-nicht(Being-No-one)-Philosophie

"Existieren" bedeutet der Zustand unserer Selbstwahrnehmung. So wie wir uns im Hier und Jetzt erleben.

"Sein" hingegen würde zB. heißen etwas Einzigartiges zu sein oder einen Freien Willen zu besitzen.

Ja? Existieren und Sein bedeutet landläufig das Selbe. Wenn wir hier ansetzen wollen, dann bedarf es einer genaueren Definition. Auch ein Stein existiert, wenn auch ohne eigenes Bewusstsein. Er liegt passiv herum, kann von außen bewegt und benutzt werden. Zum Sein gehört, nach meiner bisherigen Lesart dagegen zumindest ein Bewustsein. Ob auch noch diesem unterstellte Handlungsfähigkeit sein muss, ich bin mir nicht sicher, denke eher nein, diese ist ein Privilleg von Lebewesen z.B in Gestalt eines Menschen, die hinzu kommen kann - so lange wir leben.

Die entscheidende Frage scheint mir aber, nach wie vor die zu sein, woraus wir eigentlich bestehen. Sind wir autonome Wesen, deren Geist sich als Funktionalität des Körpers darstellt, und nach außen völlig abgegrenzt, allein durch unsere "inneren" Informationen und Werte bestimmt, oder sind wir körperliche Instanzen, Ausdruck des Geistes, der uns innewohnt und gewissermaßen unsere Körper benutzt, um durch eben dieses individualisierte Sein zu wachsen? Und, wenn dem so ist, wie weit sind wir dann frei? Wieviel freien Willen besitzen wir und wieviel ist determiniert?

Wir haben aber nicht die Wahl zu "sein". Die Möglichkeit dazu ist schlicht nicht vorgesehen.

Wir haben nicht die Wahl zu sein, weil wir nicht gefragt werden. Meinst du das so?
 

Ungeheure Flexibilität.

scriberius schrieb:
...
Existieren und Sein bedeutet landläufig das Selbe.

...
Na gut, dagegen habe ich nichts einzuwenden.

scriberius schrieb:
...
Zum Sein gehört,
nach meiner bisherigen Lesart dagegen zumindest ein Bewustsein.
...
scriberius,
widersprichst du dir da nicht selbst ?

Gerade eben hast du noch gemeint, dass Existieren und Sein dasselbe bedeuten!

Sooooviel Flexibilität ist mir nicht ganz geheuer,
die wirkt auf mich so richtig scharlatanisch-esoterisch. ;)


> Das musste auch einmal in aller Klarheit gesagt werden. <

 
AW: Die Auswirkungen der Ich-bin-nicht(Being-No-one)-Philosophie

Ja? Existieren und Sein bedeutet landläufig das Selbe. Wenn wir hier ansetzen wollen, dann bedarf es einer genaueren Definition.

Danke für den Hinweis.

"Existieren" bedeutet der Zustand unserer Selbstwahrnehmung. So wie wir uns im Hier und Jetzt erleben.

Durch ein "Ich-Bewusstsein" wären wir etwas Einzigartiges oder besäßen einen Freien Willen.

Die entscheidende Frage scheint mir aber ... sind wir körperliche Instanzen, Ausdruck des Geistes, der uns innewohnt und gewissermaßen unsere Körper benutzt, um durch eben dieses individualisierte Sein zu wachsen? Und, wenn dem so ist, wie weit sind wir dann frei? Wieviel freien Willen besitzen wir und wieviel ist determiniert?

Wie viel Individuum ist möglich ohne Ich-Bewusstsein? Kann es ohne Ich-Bewusstsein einen freien Willen geben? Ich meine nein.

Wir haben nicht die Wahl zu sein, weil wir nicht gefragt werden. Meinst du das so?

Die Aussage wurde geschärft:

Wir haben aber nicht die Wahl "Ich-bewusst" zu sein. Die Möglichkeit dazu ist schlicht nicht vorgesehen.

Blue
 
AW: Die Auswirkungen der Ich-bin-nicht(Being-No-one)-Philosophie

Danke für den Hinweis.

"Existieren" bedeutet der Zustand unserer Selbstwahrnehmung. So wie wir uns im Hier und Jetzt erleben.

Durch ein "Ich-Bewusstsein" wären wir etwas Einzigartiges oder besäßen einen Freien Willen.



Wie viel Individuum ist möglich ohne Ich-Bewusstsein? Kann es ohne Ich-Bewusstsein einen freien Willen geben? Ich meine nein.



Die Aussage wurde geschärft:

Wir haben aber nicht die Wahl "Ich-bewusst" zu sein. Die Möglichkeit dazu ist schlicht nicht vorgesehen.

Blue

Na, dann ... Nehmen wir an, es wäre so. Was sind die Auswirkungen?

Vielleicht diese? Du kannst jeden x-beliebigen Scheiß machen, ohne nachzudenken und ohne Rücksicht, weil es ist ja eh alles determiniert und wenn es wem weh tut, dann ist das nur Einbildung?
 
AW: Die Auswirkungen der Ich-bin-nicht(Being-No-one)-Philosophie

Ja? Existieren und Sein bedeutet landläufig das Selbe. Wenn wir hier ansetzen wollen, dann bedarf es einer genaueren Definition. Auch ein Stein existiert, wenn auch ohne eigenes Bewusstsein. Er liegt passiv herum, kann von außen bewegt und benutzt werden. Zum Sein gehört, nach meiner bisherigen Lesart dagegen zumindest ein Bewustsein. Ob auch noch diesem unterstellte Handlungsfähigkeit sein muss, ich bin mir nicht sicher, denke eher nein, diese ist ein Privilleg von Lebewesen z.B in Gestalt eines Menschen, die hinzu kommen kann - so lange wir leben.

Die entscheidende Frage scheint mir aber, nach wie vor die zu sein, woraus wir eigentlich bestehen. Sind wir autonome Wesen, deren Geist sich als Funktionalität des Körpers darstellt, und nach außen völlig abgegrenzt, allein durch unsere "inneren" Informationen und Werte bestimmt, oder sind wir körperliche Instanzen, Ausdruck des Geistes, der uns innewohnt und gewissermaßen unsere Körper benutzt, um durch eben dieses individualisierte Sein zu wachsen? Und, wenn dem so ist, wie weit sind wir dann frei? Wieviel freien Willen besitzen wir und wieviel ist determiniert?



Wir haben nicht die Wahl zu sein, weil wir nicht gefragt werden. Meinst du das so?

die wahl haben wir ,aber irgend etwas läßt uns doch wählen(so wie man kinder wählen läßt),oder haben wir das si verinnerlicht von kindes an:dontknow:
 
AW: Die Auswirkungen der Ich-bin-nicht(Being-No-one)-Philosophie

die wahl haben wir ,aber irgend etwas läßt uns doch wählen(so wie man kinder wählen läßt),oder haben wir das si verinnerlicht von kindes an:dontknow:

:ironie: Diese Frage werde ich sofort an den Begründer der Existenz-Philosophie im 19. Jahrhundert, den Dänen Sören KIERKEGAARD, :ironie: weiter leiten ...:rollen:
 
AW: Die Auswirkungen der Ich-bin-nicht(Being-No-one)-Philosophie

Die Aussage wurde geschärft:

Wir haben aber nicht die Wahl "Ich-bewusst" zu sein. Die Möglichkeit dazu ist schlicht nicht vorgesehen.

Blue

Gegenthese: es bleibt uns nicht erspart, durch Erfahrung und Scheitern Ich-bewusst zu werden, daraus folgt dann kein freier Wille, aber dennoch Verantwortung für die durch uns entstandenen Missstände, Wiedergutmachung geht meistens nicht, aber die eigenen Ansprüche und Verhaltensweisen sind zu verändern, um Missstände nicht zu wiederholen.
 
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AW: Die Auswirkungen der Ich-bin-nicht(Being-No-one)-Philosophie

scriberius,
widersprichst du dir da nicht selbst ?

ich denke nicht, denn ich habe ja gesagt, dass es zunächst das Selbe bedeutet, es sei denn, wir definieren hier genauer. Der Duden unterscheidet auch nicht, also kann ich nicht so falsch liegen. Dennoch können wir das schon tun, Blue macht es ja auch, allerdings so, wie ich nicht wirlich zustimmern würde.


"Existieren" bedeutet der Zustand unserer Selbstwahrnehmung. So wie wir uns im Hier und Jetzt erleben.
dem kann ich so nicht zustimmen, für mich ist Sein umfassender, siehe mein Beispiel mit dem Stein.

Durch ein "Ich-Bewusstsein" wären wir etwas Einzigartiges oder besäßen einen Freien Willen.

wieso soll mein Bewusstsein kein Ich-Bewusstsein sein? Und einzigartig sind wir auch.

Gerade eben hast du noch gemeint, dass Existieren und Sein dasselbe bedeuten!

Nein, ich habe differenziert, sage: zum Sein gehört mehr.

Wie viel Individuum ist möglich ohne Ich-Bewusstsein? Kann es ohne Ich-Bewusstsein einen freien Willen geben? Ich meine nein.

das ist eine gute Frage. Ich würde einma behaupten, dass mein Kater ein Bewusstsein besitzt, vermutlich aber kein Ich-Bewusstsein, denn er erkennt sich nicht selbst im Spiegel, wohl aber mich und alle anderen Objekte und Subjekte seiner Umwelt.


Die Aussage wurde geschärft:

Wir haben aber nicht die Wahl "Ich-bewusst" zu sein. Die Möglichkeit dazu ist schlicht nicht vorgesehen.

aber nicht klarer: Ich-Bewusstsein kann vorhanden sein oder auch nicht. Ob es dazu kommt, das entscheidet das Subjekt allerdings nicht, es ist gegeben oder halt nicht.
 
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