Ja? Existieren und Sein bedeutet landläufig das Selbe. Wenn wir hier ansetzen wollen, dann bedarf es einer genaueren Definition. Auch ein Stein existiert, wenn auch ohne eigenes Bewusstsein. Er liegt passiv herum, kann von außen bewegt und benutzt werden. Zum Sein gehört, nach meiner bisherigen Lesart dagegen zumindest ein Bewustsein. Ob auch noch diesem unterstellte Handlungsfähigkeit sein muss, ich bin mir nicht sicher, denke eher nein, diese ist ein Privilleg von Lebewesen z.B in Gestalt eines Menschen, die hinzu kommen kann - so lange wir leben.
Die entscheidende Frage scheint mir aber, nach wie vor die zu sein, woraus wir eigentlich bestehen. Sind wir autonome Wesen, deren Geist sich als Funktionalität des Körpers darstellt, und nach außen völlig abgegrenzt, allein durch unsere "inneren" Informationen und Werte bestimmt, oder sind wir körperliche Instanzen, Ausdruck des Geistes, der uns innewohnt und gewissermaßen unsere Körper benutzt, um durch eben dieses individualisierte Sein zu wachsen? Und, wenn dem so ist, wie weit sind wir dann frei? Wieviel freien Willen besitzen wir und wieviel ist determiniert?
Wir haben nicht die Wahl zu sein, weil wir nicht gefragt werden. Meinst du das so?