• Willkommen im denk-Forum für Politik, Philosophie und Kunst!
    Hier findest Du alles zum aktuellen Politikgeschehen, Diskussionen über philosophische Fragen und Kunst
    Registriere Dich kostenlos, dann kannst du eigene Themen verfassen und siehst wesentlich weniger Werbung

Der Dauerflirtblick, oder: untreue Menschen

PhilippP

Well-Known Member
Registriert
8. April 2003
Beiträge
930
Hallo zusammen,

ich möchte etwas thematisieren, was mir im Laufe der Jahre häufiger auffiel. Und zwar geht es mir - da ich ein Mann bin - um Frauen. Das heißt nicht, dass Männer besser seien, sondern dass ich aus meiner subjektiven (Männer-)Blickrichtung heraus einschätze.

Zum Thema: in meinem Umfeld erlebte ich nun schon häufiger, dass Freundinnen meiner Freunde untreu wurden. Nun ist das nicht weiter spannend, denn sowas passiert bekanntlich (auf beiden Geschlechtsseiten gleichermaßen) häufiger. Was ich jedoch dabei feststellte: die Freundinnen jener Freunde schienen mit mir zu flirten, was ich an einem ganz speziellen Blick (Art und Weise des Anschauens) auszumachen glaube. Das Auffällige hierbei ist, dass immer nur diejenigen Freundinnen, die dann später untreu wurden, jenen irgendwie merkwürdigen Blick aufsetzten. Wichtig wäre noch anzumerken, dass zu jenem Zeitpunkt die Beziehungen jeweils noch intakt (zumindest äußerlich) waren.

Reagiert habe ich auf jene Blicke nie, da ich zum einen in einer langjährigen Beziehung lebe und zum anderen ein solches Verhalten geringschätze.

Wäre es also möglich, dass manche Menschen (ich beziehe mich hierbei nun explizit auf beide Geschlechter) eine Art des Dauerflirts betreiben, ob sie dies nun bewusst merken oder nicht? Schließlich ist mir dieser 'flirtige' Blick nur an jenen Menschen (Frauen) aufgefallen, die (wenig) später tatsächlich andere Partner wählten.

Könnte es also sein, dass Menschen noch in scheinbar funktionierenden Beziehungen stehen und dennoch damit beginnen, im eigenen näheren Umfeld (resp. das des/der Freundes/Freundin) nach alternativen Partnern/Partnerinnen Ausschau zu halten? Oder flirten diese Menschen schlichtweg ständig, gleichgültig, ob sie ihren momentanen Partner noch lieben oder nicht?

Natürlich wäre es auch denkbar, dass ich harmlose Blicke überbewerte und daher einem fatalen Missverständnis unterliege - das kann ich nicht gänzlich ausschließen. Ich bilde mir jedoch zumindest ein, dass diese Blicke nicht harmlos und freundlich sind, sondern dass hier dieser spezielle Unterton mitschwingt: ihr wisst schon, was ich meine, oder?

Andere Meinungen zu dieser meiner (subjektiv eingefärbten) Feststellung würden mich interessieren: Gegenargumente sind herzlich willkommen.

Es grüßt,

Philipp
 
Werbung:
AW: Der Dauerflirtblick, oder: untreue Menschen

Hallo PhilippP!

Könnte es also sein, dass Menschen noch in scheinbar funktionierenden Beziehungen stehen und dennoch damit beginnen, im eigenen näheren Umfeld (resp. das des/der Freundes/Freundin) nach alternativen Partnern/Partnerinnen Ausschau zu halten? Oder flirten diese Menschen schlichtweg ständig, gleichgültig, ob sie ihren momentanen Partner noch lieben oder nicht?

Ob nun Einbildung oder nicht,
es gibt Menschen, die sind mit ihrem Partner nur zusammen,
weil sie nicht allein sein möchten,
oder grad Unterstützung in irgendeiner Sache brauchen.
Daher ist es nicht abwegig anzunehmen, dass solche
immer Ausschau nach jemand Passenderen halten.
Sie verhalten sich so, als ob sie Single wären und
senden eindeutige Signale.
Kein Wunder also, dass diese Signale mal von dem/der Angeflirteten
als Einladung verstanden wird
und es zum Seitensprung oder zum Beziehungsende kommt.

Aber ich würde es auch nicht ausschließen,
dass es Frauen und Männer gibt,
die immer eine Art Bestätigung suchen.
Also flirten um zu sehen,
ob sie auch noch gut bei anderen ankommen würden.


Natürlich wäre es auch denkbar, dass ich harmlose Blicke überbewerte und daher einem fatalen Missverständnis unterliege - das kann ich nicht gänzlich ausschließen.

Vor einer Überbewertung ist man nie sicher,
vorallem was das Zwischenmenschliche anbelangt,
aber wenn man nie darüber redet, kann mans auch nicht rausfinden,
wie es tatsächlich ist.

Ich bilde mir jedoch zumindest ein, dass diese Blicke nicht harmlos und freundlich sind, sondern dass hier dieser spezielle Unterton mitschwingt: ihr wisst schon, was ich meine, oder?

Sicher bin ich mir jetzt bei diesem speziellen Blick nicht,
ob du den selben meinst wie ich,
aber dadurch dass ich was mit der Thematik anfangen kann,
werden die von uns beiden wahrgenommenen Blicke wohl nicht allzu unähnlich sein.


LG *raindrop*
 
AW: Der Dauerflirtblick, oder: untreue Menschen

Sicher bin ich mir jetzt bei diesem speziellen Blick nicht,
ob du den selben meinst wie ich,
aber dadurch dass ich was mit der Thematik anfangen kann,
werden die von uns beiden wahrgenommenen Blicke wohl nicht allzu unähnlich sein.

Im Blickdicht des Dschungels ist es manchmal besser, wenn man mit der Wurzel eins wird...

Der Rote Baron
 
AW: Der Dauerflirtblick, oder: untreue Menschen

Huhu Philipp,

ich würde es ähnlich ausdrücken wie Fluuu.

Was mir auffiel war aber dies:
Reagiert habe ich auf jene Blicke nie, da ich zum einen in einer langjährigen Beziehung lebe und zum anderen ein solches Verhalten geringschätze.

Verstehe ich das richtig, du selber flirtest nie?
(Ich gehe davon aus, dass sich der Dauerflirtblick nicht wesentlich vom Gelegenheitsflirtblick unterscheidet...)
Beim Flirten selber passiert doch nichts was Geringschätzung wert wäre.

Flirten bedeutet ja nicht gleich = Hey komm, ich will mit dir ins Bett.
Sondern eben auch -oder erstmal- nur eine Form der Bestätigung oder Anerkennung des "Senders":
a) Ich finde dich symphatisch.
b) Ich finde dich optisch attraktiv.
c) Mir gefällt etwas an dir was du (gerade) tust, sagst, ausdrückst, darstellst.

Wer flirtet hat nicht zwangsläufig Sex im Sinn, das schrieb Fluuu ja schon.
Aber natürlich, wer viel flirtet, zeigt auch ohne sexuelle Interessen ein Stück weit ein offenes Wesen, Interesse an anderen, neuen Menschen, dass sich da eher sexuelle Dinge entwickeln können ist logisch, man lernt sich eben leichter kennen. Man steigt ja generell eher nicht mit Leuten ins Bett, egal ob "Fremde" oder der eigene Partner, wenn nicht eine gewisse Portion Sympathie und einige nette Worte da sind.

Was wäre denn passiert, wenn du auf solche Blicke, mit ebensolchen Blicken geantwortet hättest? Ein netter Blick, ein Lächeln, schaltet ja deine Prinzipien trotzdem nicht aus. Bremsen kann man immer....zumindest sehr lange noch.

Irgendwo gabs mal einen Spruch:
"Flirten ist ein Spiel, wer sich verliebt hat verloren."
Ich sehe es als Spiel ohne Ziel so lange es allen Spaß macht. Es verpflichtet zu nichts und nur vom Flirten ist man noch kein Fremdgänger. Egal ob mit Blicken oder mit Worten oder mit anderen Gesten geflirtet wird.


Liebe Grüße
Salem

PS: Für mich hat das Thema ein bißchen was von: Wenn Frauen abends mit kurzem Rock und Stiefeln auf die Piste gehen, dann müssen die sich nicht wundern, wenn sie angegrabscht werden. "Du willst das doch" <-- so schon gehörte Männermeinung.
 
AW: Der Dauerflirtblick, oder: untreue Menschen

Lieber Philipp,

flirtest Du denn nicht gerne?
Oder bereitet es Dir Unbehagen, weil Du Dich fürchtest?

Na ja ~ allen Grund hast Du dazu ~ denn der Mensch - vor allem die Männer - sind von Natur aus polygam. Es liegt in der Natur der Sache selbst, möglichst breit sein Genmaterial unter den paarungswilligen "Weibchen" zu verteilen.

Dies aber steht im Gegensatz zu dem angeblichen "gesunden Menschenverstand" des naiven Realisten bzw. des durch die Religionen hervorgerufenen moralisch-sittlichen Bewerten von natürlichen Sachverhalten und Tatsachen.

Je mehr man sich gegen so etwas zu wehr setzt, desto größer wird die Lust und das Verlangen. So war es jedenfalls bei mir.

Also fürchte Dich nicht vor den verführerischen Blicken der Frauen und genieße Dein Leben ~ denn Du hast nur dieses EINE.

meint
Axl

PS: Frühsport im Bett hilft über den Tag hinweg und ist bei mir die wirkungsvollste Methode, um sich gegen die "Fremdfickparanoia" zu schützen.
 
AW: Der Dauerflirtblick, oder: untreue Menschen

Hallo Salem,

Huhu Philipp,

ich würde es ähnlich ausdrücken wie Fluuu.

Wer ist Fluuu?

Verstehe ich das richtig, du selber flirtest nie?
(Ich gehe davon aus, dass sich der Dauerflirtblick nicht wesentlich vom Gelegenheitsflirtblick unterscheidet...)

Nun ja, da wäre tatsächlich zu klären, was Flirt genau meint. Ich denke im Wiki-Artikel trifft es folgende Formulierung sehr gut: "Der Flirt lebt vom Spiel mit erotischer bzw. sexueller Spannung."

Es geht also nicht um eine bloße zwischenmenschliche Höflichkeit, sondern das jeweilige Tun (der Blick, die Geste, die Worte) ist tatsächlich ein eindeutig mit sexueller Motivation versehenes.

Also muss ich sagen: ja, ich flirte, allerdings nur mit meiner Freundin.

Beim Flirten selber passiert doch nichts was Geringschätzung wert wäre.

Das kommt wohl auf die persönliche Wertung an. Wenn ich mit einer Frau einen sexuell motivierten Kontakt aufnehme (oder ihren Kontaktversuch entsprechend erwidere), so ist daran gering zu schätzen, dass ich weiß, dass meine Freundin damit nicht einverstanden wäre und ich sie also verletze - ich missbrauche zudem ihr Vertrauen.

Flirten bedeutet ja nicht gleich = Hey komm, ich will mit dir ins Bett.
Sondern eben auch -oder erstmal- nur eine Form der Bestätigung oder Anerkennung des "Senders":
a) Ich finde dich symphatisch.
b) Ich finde dich optisch attraktiv.
c) Mir gefällt etwas an dir was du (gerade) tust, sagst, ausdrückst, darstellst.

Das ist sicherlich eine Gratwanderung: das, was Du erwähnst, wäre für mich kein Flirt und damit auch kein Problem. Natürlich darf man andere Menschen attraktiv, sympathisch sowie ansprechend finden und dieses auch zum Ausdruck bringen. Hier kommt es aber meines Erachtens auf die Art und Weise dieses Ausdrucks an. Beispielsweise bekam ich heute ein Kompliment von einer Frau, das war aber völlig offensichtlich nicht sexuell-erotisch gefärbt. Darauf folgte ein kurzes, nettes Gespräch, auch dieses war frei von implizitem Beiknistern.

Das Flirten ist für mich auf einer anderen Ebene angesiedelt, welche auch relativ eindeutig - so meine ich - ersichtlich ist.

Wer flirtet hat nicht zwangsläufig Sex im Sinn, das schrieb Fluuu ja schon.
Aber natürlich, wer viel flirtet, zeigt auch ohne sexuelle Interessen ein Stück weit ein offenes Wesen, Interesse an anderen, neuen Menschen, dass sich da eher sexuelle Dinge entwickeln können ist logisch, man lernt sich eben leichter kennen.

Ich behaupte, dass ein Mensch, der "viel flirtet", immer sexuelle Interessen verfolgt. Es kann ja sein, dass er nicht den sexuellen Akt im Sinn hat, doch zumindest möchte er eine erotische Spannung erzeugen und/oder daran teilhaben. Für mich ist das also eine Handlung im erweiterten sexuellen Kontext.

Man steigt ja generell eher nicht mit Leuten ins Bett, egal ob "Fremde" oder der eigene Partner, wenn nicht eine gewisse Portion Sympathie und einige nette Worte da sind.

Soll das nun bedeuten, dass man mit "einige[n] nette[n] Worte[n]" und "eine[r] gewisse[n] Portion Sympathie" ins Bett steigt, während der Partner zu Hause auf einen wartet?

Was wäre denn passiert, wenn du auf solche Blicke, mit ebensolchen Blicken geantwortet hättest? Ein netter Blick, ein Lächeln, schaltet ja deine Prinzipien trotzdem nicht aus. Bremsen kann man immer....zumindest sehr lange noch.

Das sehe ich anders. Wenn man den Prozess des Flirtens beginnt oder daran teilnimmt, dann sollte man zumindest vorher mit dem Partner ein entsprechendes Abkommen getroffen haben, so dass er damit einverstanden ist. Ich denke das ist jedoch eher seltener der Fall, die Gründe hierfür dürften auf der Hand liegen.

Vielleicht hört sich das uncool an, aber ich finde, dass man in einer Partnerschaft die gegenseitige Verbundenheit pflegen sollte. Diese Verbundenheit fußt auf einem emotionalen Miteinander: eine Weise der Zweisamkeit also, die sehr speziell ist und das auch nur sein kann, wenn eine authentische Basis vorhanden ist: echte Gefühle eben.

Irgendwo gabs mal einen Spruch:
"Flirten ist ein Spiel, wer sich verliebt hat verloren."
Ich sehe es als Spiel ohne Ziel so lange es allen Spaß macht. Es verpflichtet zu nichts und nur vom Flirten ist man noch kein Fremdgänger. Egal ob mit Blicken oder mit Worten oder mit anderen Gesten geflirtet wird.

Auch wenn Du es anders siehst: für mich ist der Flirt durchaus eine Weise des Fremdgehens. Denn das, was u.a. beim Flirt geschieht, entspringt einer besonderen Weise der zwischenmenschlichen Aufmerksamkeit: bspw. ein zärtliches Streicheln, ein sanfter Blick oder eine feste Umarmung im rechten Augenblick - eine sehr intime Sphäre wird hierbei also eröffnet. Schenke ich jene Aufmerksamkeiten auch anderen Menschen, so bedeutet dies, dass meine Partnerin für mich nur 'eine' und nicht länger 'die' Partnerin ist. Ich wollte mit keiner Frau zusammen sein, die hinter meinem Rücken mit anderen Männern flirtet - mit unserer Liebe "spielt". Aber ich pflichte Dir in einer Sache bei: wenn beide Partner damit einverstanden sind, dann spricht sicherlich nichts gegen die Dauerflirterei.

Es grüßt Dich,

Philipp
 
AW: Der Dauerflirtblick, oder: untreue Menschen

Hallo aktivFreidenker,

Lieber Philipp,

flirtest Du denn nicht gerne?
Oder bereitet es Dir Unbehagen, weil Du Dich fürchtest?

Vor was sollte ich mich fürchten?

Ich flirte natürlich gerne, aber nicht mit jeder, sondern ausschließlich mit meiner Freundin.

Na ja ~ allen Grund hast Du dazu ~ denn der Mensch - vor allem die Männer - sind von Natur aus polygam. Es liegt in der Natur der Sache selbst, möglichst breit sein Genmaterial unter den paarungswilligen "Weibchen" zu verteilen.

Das ist alter Tobak, der hinten und vorne nicht stimmt. Tatsächlich gehen Männer und Frauen in etwa gleich häufig fremd. Wäre "der Mensch ... von Natur aus" polygam, so hätte sich unsere heutige Form der Ehe wohl niemals durchgesetzt, bwz. wäre schon längst abgelöst.

Dies aber steht im Gegensatz zu dem angeblichen "gesunden Menschenverstand" des naiven Realisten bzw. des durch die Religionen hervorgerufenen moralisch-sittlichen Bewerten von natürlichen Sachverhalten und Tatsachen.

Aber wenn Du nun die Polygamie zum eigentlich "natürlichen Sachverhalt" erklärst, der lediglich durch Verstand und Glaubensdogma ausgebremst worden sei, dann ignorierst Du die Tatsache, dass eben der Verstand die menschliche Natur (spezifisch) mitprägt.

Noch dazu ist Polygamie eine sehr verstandeslastige Angelegenheit: es dürfte nicht eben einfach sein, mehrere Frauen (bzw. Männer) als Lebensgemeinschaft zu organisierien und zu regulieren.

Also fürchte Dich nicht vor den verführerischen Blicken der Frauen und genieße Dein Leben ~ denn Du hast nur dieses EINE.

Was Lebensgenuss für mich bedeutet, das kann ich Dir sehr leicht auf den Punkt bringen: Nachhaltigkeit in allen Dingen. Insofern pflege ich lieber eine Beziehung und lass' die flüchtigen Augenblicke fahren; denn: ich hab' nur diese EINE. :blume1:

Es grüßt Dich,

Philipp
 
AW: Der Dauerflirtblick, oder: untreue Menschen

Könnte es also sein, dass Menschen noch in scheinbar funktionierenden Beziehungen stehen und dennoch damit beginnen, im eigenen näheren Umfeld (resp. das des/der Freundes/Freundin) nach alternativen Partnern/Partnerinnen Ausschau zu halten? Oder flirten diese Menschen schlichtweg ständig, gleichgültig, ob sie ihren momentanen Partner noch lieben oder nicht?


Hi Phillipp! :)


Ich denke, es gibt beides! Wenn du wissen willst, welche Variante im Einzefall zutrifft, musst du die Frau halt fragen! :)


LG


EarlyBird
 
Werbung:
AW: Der Dauerflirtblick, oder: untreue Menschen

Lieber Philipp,

Das ist alter Tobak, der hinten und vorne nicht stimmt. Tatsächlich gehen Männer und Frauen in etwa gleich häufig fremd. Wäre "der Mensch ... von Natur aus" polygam, so hätte sich unsere heutige Form der Ehe wohl niemals durchgesetzt, bwz. wäre schon längst abgelöst.


Ich meine, dass der Mensch an sich von Natur aus polygam veranlagt ist. Die heutige Form der Ehe ist religiös, politisch und juristisch begründet, nicht evolutionär-biologisch. Tatsächlich gegen Männer und Frauen gleich häufig fremd ~ ich allerdings nur bekannt, weil mit mir fremden Personen tausche ich keine Körperflüssigkeiten aus. *lach*

Sicherlich gibt es auch so edle Charaktere wie Dich ~ welche tatsächlich nur mit einer einzigen Person eine feste partnerschaftliche Bindung eingehen. Tatsächlich aber sind die Personen in der Minderheit. Aus meiner eigenen Familie weiß ich, dass es nur meine Großeltern ein monogames Liebesleben geführt haben. Alle anderen Familienmitglieder und Freunde und bekannte, welche ich kenne, sind meist mehrfach verheiratet gewesen bzw. leben in einer FREIEN Partnerschaft. Ich selbst bin ja Ende der 70er Jahre in Ostdeutland großgeworden und wenn ich an die Partys meiner Eltern so denke, dann ************ Puuuuuuuuh ************ so freizügig wie damals lebe ich mit Sicherheit nicht.



Aber wenn Du nun die Polygamie zum eigentlich "natürlichen Sachverhalt" erklärst, der lediglich durch Verstand und Glaubensdogma ausgebremst worden sei, dann ignorierst Du die Tatsache, dass eben der Verstand die menschliche Natur (spezifisch) mitprägt.

Noch dazu ist Polygamie eine sehr verstandeslastige Angelegenheit: es dürfte nicht eben einfach sein, mehrere Frauen (bzw. Männer) als Lebensgemeinschaft zu organisierien und zu regulieren.


Also zu mindestens ist die Polygamie des Menschen kein unnatürlicher Sachverhalt, weil es die natürlichste Sache der Welt ist, sich Fortzupflanzen und seine Gene möglichst weit zu verbreiten. Zudem ist der Akt der Liebe die beste Medizin. Würden die Menschen mehr Liebe machen, dann gäbe es weniger Krieg.


Was Lebensgenuss für mich bedeutet, das kann ich Dir sehr leicht auf den Punkt bringen: Nachhaltigkeit in allen Dingen. Insofern pflege ich lieber eine Beziehung und lass' die flüchtigen Augenblicke fahren; denn: ich hab' nur diese EINE. :blume1:


Das ist ein sehr edler Grundsatz und es ehrt Dich sehr. Ich hoffe Du bist damit glücklich und kannst aber auch akzeptieren, wenn andere Menschen dies nicht so leben können/wollen.


"Der Geist ist willig; das Fleisch ist schwach." Matthäus 26,41

Ja ~ ja ~ die menschlichen Schwächen machen uns erst zu dem, was wir sind => Menschen mit Fehlern!

Ich flirte gerne und liebe die Liebe.
In meinen festen Beziehungen habe ich auch immer monogam gelebt und war stets treu der Partnerin ergeben. Allerdings hat dies auch Anstrengungen gekostet, den Versuchungen und Neigungen nicht nachzugehen. Nun lebe ich FREI ~ also ohne feste Partnerschaft. Ich hatte auch eine längere Phase in meinem Leben, welche ich asexuell gelebt habe.

Wie dem auch sei, mag sein, dass auch ich noch die Liebe meines Lebens kennen lerne und begreife, dass diese Besonderheit besonders schützenswert, auch vor fremden Versuchungen und persönlichen Neigungen ist.

:blume1:

Lieben Gruß
Axl
 
Zurück
Oben