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Das Leben und die Entropie

AW: Das Leben und die Entropie

Gier. Was man hat, will man nicht hergeben und ist natürlich auch nicht ausreichend. Es muss MEHR her.

ja, das scheint mir eine leuchtende Erklärung. Das Nicht-Hergeben-Wollen ist dabei das Eine. Schlimm genug. Aber ich glaube, das MEHR-Habenwollen soll noch eine weitere wichtige Aufgabe erfüllen: erst durch die Konzentration auf das im Selbstbild lagernde "ich-bin-ok" läßt sich die wahre Natur, also das vorherrschende Gierig-Sein, vor sich selbst verbergen. Wichtig scheint mir dabei auch die Abgrenzung dieser speziellen Art der Gier: des Besitzenwollens. Diese ist immer auf die eigene und einzelne Person bezogen. Das ist dadurch etwas anderes als Neid, bei dem man das Besitzen-Wollen den anderen nicht gönnt.


Nähme die "Ordnung" in diesem Sinne ab, würde das Risiko Gewinneinbußen zu schreiben steigen. Wieviele unter den einflussreichen Leuten können das mit ihrer Gier vereinbaren?

Das scheint mir aber wieder relativ. Würde eine großzügige Umverteilung des Einkommens der Völker stattfinden, könnte darüber ja aufwendig und streng Buch geführt werden. Das würde dementsprechend wieder zu einer neuen Ordnung führen. Sozusagen Geldbuch statt Spargeld.


Das Wirtschaftswachstum muss positiv gehalten werden. Wer aber schon viel leistet, muss für weiteren Zuwachs noch MEHR leisten. MEHR MEHR MEHR. Der Gesamtwohlstand der Menschheit befindet sich meiner Meinung nach so gut wie auf einem Maximum. Damit die Entwicklungsländer also aufholen können, muss sich der Wohlstand verschieben. Somit wären wir wieder bei der Gier.

ja, die Gier ist schlimm. Ich frage mich manchmal auch, wie dieser unangenehme Wesenszug in der Welt fortbestehen kann. Wie wird die Gier weitergegeben? Wird sie vielleicht vererbt? Auch die Gene stellen eine Form von Ordnung dar, und jede menschliche DNS hat einen bestimmten Entropiegrad. Zum Glück hat es die Natur so eingerichtet, daß sich der Genpool immer wieder rekombiniert, um einseitige Extreme zu vermeiden.



Ein sinnvoller Weg wäre bestimmt Bewusstsein in der Bevölkerung zu schaffen.

Ein bestimmtes Bewußtsein schwebt mir da auch vor...


Der Rote Baron
 
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AW: Das Leben und die Entropie

Liegt wohl daran, dass deine Kugel kein rein abgeschlossenes System darstellt und der Zeitraum deines "Experiments" einfach viel zu klein ist.

Natürlich ist es abgeschlossen. Und das Experiment kannst du zeitlich so lang ausweiten, ohne dass sich etwas ändert, bis es irgendwann nicht mehr abgeschlossen ist, sprich, die Kugel von außen bewegt wird oder bricht.

Ich denke eher, dir ist selber nicht ganz klar, wovon du da sprichst.
 
AW: Das Leben und die Entropie

Es gibt meiner Meinung nach keine Unordnung, sondern nur Chaos.
Das Chaos aber ist NICHT unordentlich, sondern folgt der natürlichen chaotischen Ordnung. Das was wir im Allgemeinen als Ordnung meinen ist doch nur eine über dem natürlichen Maße hinausgehende Ordnung.

Was ist eine chaotische Ordnung? Die sogenannte Unordnung. ;)

Sowohl Chaos als auch Ordnung sind natürlich. Das heißt, sie kommen in der Natur vor. Nur eben nicht zur gleichen Zeit am gleichen Ort.
 
AW: Das Leben und die Entropie

Ich verstehe diese Entropie Definition nicht ganz, hab mich auch nicht wirklich damit beschäftigt! Streben nach Unordnung!

Würde ich jetzt zB alle Zahlen (es gibt ja unendlich viele Zahlen) ihrer Grösse nach ordnen, so müsste ja irgendwann (in der Unendlichkeit) die Entropie einen solchen Wert erreicht haben, wo ich trotz grösster Sorgfallt Zahlen "verunordnen" müsste, oder?
 
AW: Das Leben und die Entropie

Was ist eine chaotische Ordnung? Die sogenannte Unordnung. ;)

Sowohl Chaos als auch Ordnung sind natürlich. Das heißt, sie kommen in der Natur vor. Nur eben nicht zur gleichen Zeit am gleichen Ort.

Ja ~
ich bin ein Chaot und fühle mich auch in meinem Chaos sehr wohl.
Mein Chaos ist aber geordnet ~ auch wenn andere es als Unordnung bezeichnen.

Beispielsweise ist meine Ordnung stets autodynamisch.
Soll heißen, dass sich die Dinge stets neu sortieren lassen ~ ich denke darüber nicht nach, sondern es passiert ~ wahrscheinlich unwillkürlich und unbewusst.

Aber ich mache auch bewusst Chaos. Beispielsweise dann, wenn ich meine Wohnung aufgeräumt habe und mir alles zu ordentlich erscheint. Dann fühle ich mich nicht wohl und muss wieder ein gemütliches Chaos schaffen.

Lieben Gruß
:blume2:
Axl
 
AW: Das Leben und die Entropie

Ich verstehe diese Entropie Definition nicht ganz, hab mich auch nicht wirklich damit beschäftigt! Streben nach Unordnung!

Würde ich jetzt zB alle Zahlen (es gibt ja unendlich viele Zahlen) ihrer Grösse nach ordnen, so müsste ja irgendwann (in der Unendlichkeit) die Entropie einen solchen Wert erreicht haben, wo ich trotz grösster Sorgfallt Zahlen "verunordnen" müsste, oder?

Tröste Dich ~
ich kann mit der Entropie auch nicht wirklich etwas anfangen.

Mir kommt es so vor ~ als sei dies nur ein Begriff für etwas, was man nicht verstanden hat.

Es gibt keine Unordnung ~ sondern nur Unverständnis!

meint
Axl
 
AW: Das Leben und die Entropie

Tröste Dich ~
ich kann mit der Entropie auch nicht wirklich etwas anfangen.

Mir kommt es so vor ~ als sei dies nur ein Begriff für etwas, was man nicht verstanden hat.

Es gibt keine Unordnung ~ sondern nur Unverständnis!

meint
Axl

ich erklär's dir mal auf einfache Weise:

wenig Entropie, also einen hohen Ordnungsgrad, haben 100g Leberkäs.
viel Entropie dagegen sind in 100g Aufschnitt enthalten.

Wenn du jetzt entgegnen solltest, daß dir das Wurscht ist, dann rate ich dir, diesen Einkauf mal eine Woche auf deinem Nachttisch liegen zu lassen.

Der Rote Baron
 
Würde ich jetzt zB alle Zahlen (es gibt ja unendlich viele Zahlen) ihrer Grösse nach ordnen, so müsste ja irgendwann (in der Unendlichkeit) die Entropie einen solchen Wert erreicht haben, wo ich trotz grösster Sorgfallt Zahlen "verunordnen" müsste, oder?

Hm? Nein, das hat nichts mit Entropie zu tun.
 
AW: Das Leben und die Entropie

hm - ich fand die erklärungen für entropie bis jetzt nicht so besonders ausreichend werde also meinen senf auch nochmal hinzufügen...

der begriff entropie kommt aus der informatik und der physik
in der informatik bedeutet es soviel wie informationsdichte bzw verteilung..
als beispiel nenne ich mal ein neues kartenspiel wo die buben wie die anderen figuren alle nocjh zusammenhängend einsortiert sind. dies bedeutet eine geringe verteilung (liegen ja alle noch in ein block) somehr man diese karten mischt umso mehr verteilen sie sich über den stapel - bekommen eine größere verteilungwahrscheinlichkeit - sprich eine grössere entropie.

in der physik wird der begriff insbesonders in der thermodynamik angewendet als mass für die energieverteilung. (es gibt da in der ing wissenschaft für kraftwerke so ein entropie diagramm wo ich die zustände mit nadeln einsticht und so im diagramm die gewonnen enertgie aus kreisprozess sofort ablesen/abzählen kann aus der umfahrenen fläche)

stelle ich zum bsp ein gefäss mit 1 liter kochendes wasser und 10 liter kaltes eiswasser in einen raum so habe ich eine geringe entropie des raumes - daher geringe energieverteilung bzw eine hohe trennung der energiepotentiale.
wenn ich die gefässe mische bekomme ich eine andere energieverteilung - sprich 11l ca 10 warmes wasser - das wäre eine hohe verteilung der energie sprich eine hohe entropie im raum. die entropie des raumes ist also gestiegen mit der verteilung der energie. die energie selber ist konstantgeblieben.
so betrachtet werden wir auch keine energie verbrauchen ,obwohl wir eine rechnung bekommen für x kwh, sondern lediglich entropie produzieren daher die energie von hohen potentiale in niedriogere verteilen.
ander bsp wären die erosion von bergen oder das verhalten von kinderspielzeug welches sich durch eine gruppe von kindern von hoher dichte in spielzeugkiste bis niedrige dichte verteilt durch ganze wohnung ändert.

innerhalb von geschlossenen systemen(es kommt keine energie/information hinzu oder ab) wir sich innerhalb einer gewissen zeit die energie/information soweit verteilen das eine weitere änderung ohn potentialunterschied mehr möglich ist - man sprcht hier von entropietod.

zbsp in gesprächsgruppen, foren oder beziehungen würde sich ohne anregung von aussen der gesprächsstoff soweit verteilen das es nichts mehr gegenseitig zu erzählen gäbe.

wenn der wasserspiegel des talsees erstmal so hoch gestiegen ist wie der bergsee wird kein wasser mehr durch die turbine strömen können.

(bigban theorie)im universum gabe es am anfang nur eine singularität in der die gesamte masse/energie/information des universum auf einer 0 raumausdehnung enthalten war. die entropie des universums betrug somit 0.
nach big bang verteilt sich diese zusehends - das expandierende universum gewinnt also ständig an entropie. die zeit selber ist ein mass für die änderung/zunahme der entropie. vor singularität gab es keine änderung - also gab es keine zeit !

und leben und entropie..
es gibt da eine theorie das die unbelebte natur entropie überwiegend schafft und belebte natur immer entropie verbraucht daher ordnung schafft....

zbsp gibt es da so eine idee das die existenz der lachse dadurcfh gegeben ist das mit ihnen wichtige spurenelemente aus meer bis in die gebirgsregionen transportiert werden ... gegen strömung und erosionsgesetzen....... gehört aber jetzt mehr in die theologie ^^
 
Zuletzt bearbeitet:
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Es gibt meiner Meinung nach keine Unordnung, sondern nur Chaos.

Chaos ist meiner Auffassung nach die größte mögliche Unordnung.

Ich will die Entropie an einem weiteren Beispiel erklären:
Man stelle sich einen Raum vor, in dem ein Gas wäre, von mir aus Luft. Diese Luft wäre wunderschön geordnet, wenn alle Gasteilchen in Reih und Glied in einer Ecke des Raumes ruhen würden. Sagen wir es wäre zum Zeitpunkt Null auch so. Die Luft wäre in einer Ecke des Raumes versammelt. Was wird nun passieren, wenn die Zeit voranschreitet?

Na ja, Luft bewegt sich. Es gibt kein Gas deren Teilchen ruhen. Im Gegenteil, Gasteilchen bewegen sich wie wild hin und her. Das heißt, die Teilchen werden in allen möglichen Richtungen davon fliegen, bis sie an eine Wand prallen und ihre Richtung wieder ändern.
Nun sehen wir uns die Ordnung wieder an. Offensichtlich wird die wunderschöne Ordnung, die die Luft zu Beginn ausgezeichnet hat, mit der Zeit gestört, denn von Reih und Glied kann bei der wilden Bewegung keine Rede mehr sein. Jetzt fragen wir uns aber, ob es denn nicht möglich wäre, dass sich nach geraumer Zeit alle Luftteilchen wieder zufällig in einer Ecke des Raumes treffen und so wieder ihren wunderschönen Zustand der Ordnung einnehmen.
Tja, theoretisch wäre das sogar möglich. Nur ist es so unwahrscheinlich, dass es praktisch nicht passiert. Will man wirklich die Luft wieder in ein Eck bringen, wird kein Weg daran vorbei führen, Energie aufzubringen.

Die Erkenntnis, die man hieraus schließt, ist, dass sich Ordnung nicht von selbst einstellt, Unordnung aber offenbar schon. Die Naturwissenschaftler des 19. Jahrhunderts haben sich viele Gedanken darüber gemacht und sich vor allem auch gefragt, wie viel Energie man eigentlich braucht, um in so einem Gasbehälter Ordnung zu schaffen. Es war in dieser Zeit, als man den Begriff der Entropie einführte. Die Entropie ist wie gesagt, ein Maß für die Unordnung eines Systems, wie z.B. einen Gasbehälter. Es zeigt sich aus rein statistischer Überlegung, dass die Entropie in einem direkten Zusammenhang mit der Energie steht. Das heißt nichts anderes, als dass, wenn man Ordnung schaffen oder aufrechterhalten will, man Energie aufbringen muss.
Will man die Luftteilchen in einem Raum in ein Eck bringen, braucht man Energie dafür. Führt man keine Energie hinzu, werden sie sich wirr im Raum verteilen. Man sagt, die Entropie nimmt zu.

Das Interessante dabei ist, dass sich dieses Verhalten wirklich nur aus statistischen Überlegungen herleitet. Die Entropie kann theoretisch lokal auch abnehmen. Genau das muss sogar geschehen, damit Leben entstehen kann. Denn hätte die Entropie im Universum überall nur zugenommen, hätten sich nie so komplizierte und streng geordnete Strukturen wie unser Körper bilden können.
 
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