• Willkommen im denk-Forum für Politik, Philosophie und Kunst!
    Hier findest Du alles zum aktuellen Politikgeschehen, Diskussionen über philosophische Fragen und Kunst
    Registriere Dich kostenlos, dann kannst du eigene Themen verfassen und siehst wesentlich weniger Werbung

Darf der Staat foltern?

Werbung:
Wenn er noch rational denken kann, dann wird er ob dessen umgehend jede Aussage verweigern, bzw. erklären. dass alles was er künftig sagt, erzwungen und unwahr ist. Später wird er vielleicht Selbstmord begehen, um der Folter zu entgehen.

Ich will nicht sagen, dass Folter vollkommen sinnlos ist. Als eine Art von "Bestrafung" mag es was taugen, aber keinesfalls um einem Delinquenten die Wahrheit zu entlocken. :(
Wie bereits geschrieben: Softcore Folter funktioniert oft nicht.
Wenn der zu Verhörende praktische Menschenrechte genießt und sogar nur auf einen Anwalt zu warten braucht ist das Softcore.
Damit Folter zuverlässig funktioniert gibt es mal eine Grundlage: Der zu Folternde hat keine Rechte.
Er ist in einer Black Site untergebracht die es offiziell gar nicht gibt und selbstverständlich ist er auch nicht dort.
Offiziell ist er verschollen. Niemand weiß wo er ist. Keine Menschenrechtsorganisationen. Keine Anwälte.
Dort kann er nichts rechtlich widerrufen, weil es für ihn gar keine Rechte gibt.
Selbstmord kann man ausschließen indem man für eine Fixierung sorgt. Wie gesagt wird bei einer härteren Gangart sogar
eine ständige Beißsperre notwendig, damit sich Derjenige nicht selbst die Zunge abbeißen kann in der Hoffnung zu verbluten.
Folter funktioniert grundsätzlich nicht ist falsch. Blümchenfolter funktioniert nicht. Wenn Folter funktionieren soll muss man auch sehr grausam sein.
"Der Preis der Wahrheit", wie der Film auch heißt.
 
Werbung:
Nur so kann es funktionieren. Mir geht es aber um das Ziel der Folter.
Man kann mit Folter womöglich vieles erreichen, aber nicht, dass der Gefolterte 100% die Wahrheit sagt.
Die Beziehung zwischen einem Verhörspezialisten und seiner Zielperson kann tiefgreifend sein.
Wenn der Verhörer sein Handwerk versteht und keine moralischen Grenzen kennt (und es auch keine rechtlichen gibt, weil er von seiner Regierung freie Hand bekommt) wenn es um die
Erfüllung seines Auftrags geht kann er mehr über die Zielperson erfahren als jeder andere auf der Welt.
Die Zielperson wird ihm Dinge verraten die er nicht mal seinen besten Freunden, seinen Eltern, seiner Frau und seinen Kindern anvertrauen würde.
Aber das kommt mit einem hohen Preis. Womöglich muss der Verhörspezialist so grausam sein das es selbst den meisten pathologischen Sadisten den Magen umdrehen würde das mit anzusehen.
Und da stellt sich eine entscheidende Frage: Will man selbst ein Monster werden um Monster zu besiegen?
 
Zurück
Oben