• Willkommen im denk-Forum für Politik, Philosophie und Kunst!
    Hier findest Du alles zum aktuellen Politikgeschehen, Diskussionen über philosophische Fragen und Kunst
    Registriere Dich kostenlos, dann kannst du eigene Themen verfassen und siehst wesentlich weniger Werbung

Covid 19 in Österreich, Schweiz und Deutschland

Werbung:
Das ist wieder mal eine klassische Einstellung, wie sie dem materialistischen Weltbild entspringt. Hauptsache den Körper so lange wie möglich am Leben erhalten, jeder Tag zählt, denn danach ist alles vorbei. Diese Verkrampfung und absolute Ablehnung des Todes ist ein Symptom des gegenwärtigen Zeitgeistes. Ich denke bei diesem Punkt vor allem an diejenigen Mitmenschen, die in diesen Tagen ihren Lebensabend in den Altenheimen verbringen. Da ich eine Altenpflegerin persönlich kenne, weiß ich, dass die alten Leute in diesen Tagen fürchterlich unter ihrer Isolation leiden. Diese Leute würden lieber das Risiko einer Infektion und sogar des verfrühten Todes eingehen, wenn sie dafür ihre Liebsten noch ein paar mal sehen dürften. Aber für solche seelischen Bedürfnisse hat die materialistische Medizin kein Verständnis. Hauptsache die Leute können ihren Körper 90+ Jahre lang am leben halten, unter welchen unwürdigen Bedingungen auch immer.
Ich war Altenpflegerin und weiß aus eigener Erfahrung, dass viele alte Menschen auch schon vor Corona unter Einsamkeit litten und ihre Angehörigen gerne gesehen hätten. Und ich betreute auch viele, die trotz schwerer Krankheit am Leben hingen und sich gegen den Tod bis zuletzt wehrten. Was ich damals nicht verstand und überzeugt davon war, wenn ich so sehr leide, werde ich gerne sterben. Heute bin ich in dieser Situation und freu mich über jeden Tag, den ich noch leben darf....
 
Ich war Altenpflegerin und weiß aus eigener Erfahrung, dass viele alte Menschen auch schon vor Corona unter Einsamkeit litten und ihre Angehörigen gerne gesehen hätten. Und ich betreute auch viele, die trotz schwerer Krankheit am Leben hingen und sich gegen den Tod bis zuletzt wehrten. Was ich damals nicht verstand und überzeugt davon war, wenn ich so sehr leide, werde ich gerne sterben. Heute bin ich in dieser Situation und freu mich über jeden Tag, den ich noch leben darf....
Ja, die Einsamkeit der Alten ist auf einmal ein Schlagthema in den Medien, es erzeugt Mitleid, mehr nicht. Dabei hat Einsamkeit nicht nur etwas mit Alleinsein zu tun, sondern auch nie gelernt zu haben mit der inneren Stimme zu kommunizieren, weil stets das ganze Leben lang Menschen drumherum wahren, das lernt man schon, als Kind zu organisieren. Dieses berühmte, der Mensch braucht die Anderen unbedingt und die Eheschließung ist dann die vertragliche Absicherung eines Mitmenschen in der Nähe. Wer ein Leben lang mit einem Partner in der Gemeinschaft lebte, tut sich im Alter alleine logischerweise schwer. Jedoch Schuld ist nicht die Einsamkeit, sondern ganz einfach nie gelernt zu haben mit sich zu sein. Deshalb empfehle ich jungen Paaren die Nähe zu genießen, sie ist wunderbar aber vor allem auf die Distanz zu achten um bei sich sein zu können, das ist, wenn man verliebt ist nicht so einfach und kostet Überwindung. Denn vor Einsamkeit schützt weniger die Präsenz der Anderen als viel mehr der gute innere Kontakt mit sich selbst und das kann man üben durch alleine sein immer wieder im Leben. Krankheiten die Bewegungen einschränken verringern den Radius der Aktivität, um so wichtiger ist es Harmonie und inneren Frieden mit sich selbst zu erleben denn die Bespaßung von außen steht nicht permanent zur Verfügung und in der Corona-Krise noch weniger.
 
So denkt man immer nur, wenn man für sich selbst den Tod in weiter Ferne sieht. Ist er nah, dann denkt man da oft anders.

Man muss hier unterscheiden zwischen dem körperlichen Selbsterhaltungstrieb und der geistigen Einstellung. Auf der geistigen Ebene habe ich keine Angst mehr vor dem Tod, weil ich weiß, oder um es ganz korrekt zu formulieren, mir sehr sicher bin, dass es danach weitergeht. Das sagt sich so leicht dahin, aber es macht wirklich einen riesigen Unterschied. Ich kann mich überhaupt nicht mehr in die heutige Standardvorstellung des Todes als das Ende hineinversetzen. Es ist viel zu lange her, dass ich diese Vorstellung teilte, vielleicht habe ich sie im Kern meines Wesens sogar niemals geteilt. Plötzlich wird das worst case scenario, dass es mit allen Mitteln zu verhindern gilt, zu einem Übergang, dem Beginn eines neuen Kapitels. Das verwandelt die Angst vor dem Tod in ein Interesse am Tod, sogar eine gewisse Vorfreude schwingt beim Gedanken an den Tod mit. Aber, und das ist ein großes Aber, natürlich gibt es auch den körperlichen Selbsterhaltungstrieb. Und dieser zittert natürlich beim Gedanken an den Tod. Obwohl auch er es nicht müsste. Die Atome, die jetzt meinen Körper bilden, waren einmal Teil eines Sterns, und nach meinem Tod werden sie andere Formen bilden. Genau genommen stirbt nicht einmal der Körper. Das einzige, was wirklich stirbt, ist das Ego. Deshalb sollte man dieses schon zu Lebzeiten in die Schranken weisen. Natürlich kann es sein, dass auch bei mir, wenn es wirklich auf den Tod zu geht, der Selbsterhaltungstrieb die Überhand gewinnen wird. Ausschließen kann ich das nicht. Das werde ich dann sehen, wenn es soweit ist.

Das weiß "die" Medizin (ich halte nichts von solchen Kategorisierungen) ganz genauso.
Sie hat nur kein ethisches Konzept das anders zu organisieren. Niemand lebt im Altenheim allein, wie schützt man einen Insassen dann also, der es anders sieht als w.o.?

Wir sind es mittlerweile so gewohnt, dass jedes Detail von oben geregelt wird, dass wir das Wesentliche aus dem Blick verloren haben: die Eigenverantwortung! Das zeigt diese Krise mehr als alles andere. Wenn ein Altenheimbewohner unbedingt Besuch von seiner Familie haben möchte, weil er die Einsamkeit nicht mehr aushält, dann sollte er selber abwägen dürfen, ob er dieses Risiko eingehen will oder nicht, und zwar sowohl für sich selber als auch für andere. Wenn man ihm klar macht, dass er auch seine Mitbewohner einem Risiko aussetzt und er dennoch gewillt ist, dies einzugehen, weil der Leidensdruck der Einsamkeit einfach überwiegt, dann sollte man ihn machen lassen. Er trägt nun die Verantwortung und kennt die möglichen Konsequenzen. Aber in dieser Denke liegt noch ein weiteres Problem, nämlich: Die Reduzierung des Mitmenschen auf einen potentiellen Infektionsherd. Wenn wir jetzt bei jedem Zusammentreffen immer im Hinterkopf haben, dass zum Beispiel der Mitmensch gegenüber mich anstecken könnte, ich dann meinen kleinen Neffen, dieser seine Großeltern, welche dann elend sterben werden usw... wohin soll das führen? Ein solches Denken kann nur im Wahnsinn enden. Dann traut man sich irgendwann gar nicht mehr vor die Türe, denn alleine schon das Verlassen des Hauses könnte einen Kaskadeneffekt auslösen, der zum Weltuntergang führt. Letzteres Beispiel ist bewusst übertrieben, soll aber veranschaulichen, wozu dieses Angst-Denken letztlich führt: Zur völligen Lähmung! Dann kann man nur noch paralysiert aus dem Fenster schauen und traut sich gar nichts mehr.
 
Zitat von Frischling: Wer die Zahl der weltweit an den Folgen einer Covid-19-Erkrankung verstorbenen Menschen anzweifelt, aber nicht seinen eigenen Realitätssinn, ist immun gegen logische Argumente ;-)

Das ist eine subjektive Beurteilung, aber keine nachvollziehbare Antwort auf meine Frage ! Und eine nicht nachweisbare Zahlenangabe ist kein logisches Argument !

Natürlich darfst Du stolz darauf sein, festgestellt zu haben, dass nicht bei allen der 3.272.898 Menschen, die aktuell laut der Johns Hopkins University (https://gisanddata.maps.arcgis.com/apps/opsdashboard/index.html#/bda7594740fd40299423467b48e9ecf6) an und mit Covid-19 verstorbenen sind, eine Autopsie durchgeführt wurde.

Du darfst auch stolz darauf sein, mir gesagt zu haben, dass ich selbst nicht alle von mir genannten Zahlen überprüft habe. Und natürlich dürfen Ignoranten, die die Gefahr von Covid-19 aus Gott weiß welchen Gründen nicht wirklich erkennen können, nur das glauben, was sie selbst zu 100% auf die aus ihrer Sicht einzig richtige Wahrheit hin überprüft haben ;-)
 
Hätte man von Beginn an den Lockdown so konsequent durchgeführt, wie etwa in China, dann wären in der BRD nicht über 84-Tausend Menschen gestorben...

Dann hätte man eben entweder einen richtigen Lockdown machen sollen oder gar nichts. Und wenn wir es hier mit der Pest zu tun hätten, dann müsste man die Menschen sicher nicht per Gesetz dazu zwingen, sich voneinander fernzuhalten, sie würden es freiwillig tun.
 
Werbung:
Zurück
Oben