• Willkommen im denk-Forum für Politik, Philosophie und Kunst!
    Hier findest Du alles zum aktuellen Politikgeschehen, Diskussionen über philosophische Fragen und Kunst
    Registriere Dich kostenlos, dann kannst du eigene Themen verfassen und siehst wesentlich weniger Werbung

Besser ein Leben ohne Denken?

noraA

New Member
Registriert
29. Juni 2009
Beiträge
8
Guten Tag. Habe mich erst vor Kurzem angemeldet, begrüße alle recht herzlich.
Zu meiner Person? Gibt 's eigentlich nicht viel zu sagen. Interesse habe ich natürlich an Philospohie, Literatur, Kunst, Psychologie und blah blah halt...
Jedenfalls bin ich mir nicht sicher, ob ich diesen Beitrag und wo und wie ich ihn posten sollte.
Meine grundlegende Thematik, mein grundlegendes Problem: Ich habe die "Lebenslust" verloren durch grundlegendes Nachdenken über meine Existenz. Prinzipiell sehe ich keinen Sinn (wirklich rational) in meinem Leben, es spricht nichts für oder gegen das Weiterführen dieses Zustands. Hinzukommend bin ich der Meinung, dass ich als Mensch sowieso keine Entscheidungsfreiheit (starker Determinismus) besitze und damit sowieso alles relativ obsolet ist. Nun Ja... Ich frage mich in letzter Zeit, ob es nicht besser gewesen wäre, wenn ich nie Nietzsche, Schopenhauer, Kant und wie die alten Männer alle heißen gelesen haette. Hinzu kommt bei mir persönlich auch wahrscheinlich, dass ich depressiv bin und mehr als einmal bereits versucht habe, mir das Leben zu nehmen... seit ich das Leben allerdings als objektiv sinnlos "entlarvt" habe, ist es wesentlich schlimmer.
Ich weiß nicht so recht, ob jmd. nach diesem kurzen Text wirklich nachvollziehen kann, was ich abtippte, allerdings wuerde mich interessiere, ob es Personen gibt, die Ähnliches aufgrund ihrer Erfahrungen mit der Philosopohie machen bzw. gemacht haben?
mFg
Aaron
 
Werbung:
AW: Besser ein Leben ohne Denken?

.....
1. Meine grundlegende Thematik, mein grundlegendes Problem: Ich habe die "Lebenslust" verloren durch grundlegendes Nachdenken über meine Existenz. 2. Prinzipiell sehe ich keinen Sinn (wirklich rational) in meinem Leben, es spricht nichts für oder gegen das Weiterführen dieses Zustands.
3. Hinzukommend bin ich der Meinung, dass ich als Mensch sowieso keine Entscheidungsfreiheit (starker Determinismus) besitze und damit sowieso alles relativ obsolet ist. Nun Ja...
4. Ich frage mich in letzter Zeit, ob es nicht besser gewesen wäre, wenn ich nie Nietzsche, Schopenhauer, Kant und wie die alten Männer alle heißen gelesen haette.
5. Hinzu kommt bei mir persönlich auch wahrscheinlich, dass ich depressiv bin
6. und mehr als einmal bereits versucht habe, mir das Leben zu nehmen...
7. seit ich das Leben allerdings als objektiv sinnlos "entlarvt" habe, ist es wesentlich schlimmer.
8. allerdings wuerde mich interessiere, ob es Personen gibt, die Ähnliches aufgrund ihrer Erfahrungen mit der Philosopohie machen bzw. gemacht haben?
mFg
Aaron
Hallo Aaron!
Herzlich Willkommen! :blume1:
Zu 1.:
Not lehrt denken...Mögilcherweise vertauschst Du Ursache und Wirkung :dontknow:
Zu 2.:
In welchen Szenen/Situationen/Kontexten Deines bisherigen Lebens spielte die Frage nach dem Sinn keine Rolle...:dontknow:
Zu 3.:
Das kommt wohl immer auf die Perspektive an ..., vermute ich ...
Zu 4.:
Was die klugen Philosophen angeht, sehe ich 2 Probleme:
a) Wie kommt man gescheit ins philosphische Labyrinth hinein?
b) Wie kommt man gescheit aus diesem Labyrinth wieder heraus?
Zu 5.:
Das spricht nicht gegen Dich ...
Zu 6.:
Ich vermute, dass es Gründe gibt, warum Dir das bisher nicht gelungen ist ...
Zu 7.:
Was Du "objektiv" nennst, ist eine Verabsolutierung Deiner depressiven Grundstimmung, vermute ich ...:dontknow: Denn es gibt nicht das Leben, sondern zunächst einmal Dein Leben...
Zu 8.:
Ja, ich zum Beispiel!
Mir hat das Philosphieren unter anderem geholfen, aus Depressionen wieder herauszukommen - allerdings nicht alleine nur das Philosophieren ...
Gruß, moebius
 
AW: Besser ein Leben ohne Denken?

Hallo Aaron,

ich finde es sehr interessant, dass du deinen Text unter "Gefühle, Liebe, Sexualität" gepostet hast, und nicht unter einem philosophischen Titel.

Ist darin nicht schon die Antwort enthalten, dass bei der Sinnsuche Liebe eine entscheidende Rolle spielt?

Denken kommt für mich selbst erst an zweiter Stelle, da aber ist es unverzichtbar, um mich als selbständiger Mensch zu fühlen.

Ich habe soviel Scheiße erlebt und trotzdem nie aufgehört, immer wieder von Neuem mich im Vertrauen zu üben und das gleiche wünsche ich dir auch!

Grüße von Kaawi
 
AW: Besser ein Leben ohne Denken?

Guten Tag. Habe mich erst vor Kurzem angemeldet, begrüße alle recht herzlich.
Zu meiner Person? Gibt 's eigentlich nicht viel zu sagen. Interesse habe ich natürlich an Philospohie, Literatur, Kunst, Psychologie und blah blah halt...
Jedenfalls bin ich mir nicht sicher, ob ich diesen Beitrag und wo und wie ich ihn posten sollte.
Meine grundlegende Thematik, mein grundlegendes Problem: Ich habe die "Lebenslust" verloren durch grundlegendes Nachdenken über meine Existenz. Prinzipiell sehe ich keinen Sinn (wirklich rational) in meinem Leben, es spricht nichts für oder gegen das Weiterführen dieses Zustands. Hinzukommend bin ich der Meinung, dass ich als Mensch sowieso keine Entscheidungsfreiheit (starker Determinismus) besitze und damit sowieso alles relativ obsolet ist. Nun Ja... Ich frage mich in letzter Zeit, ob es nicht besser gewesen wäre, wenn ich nie Nietzsche, Schopenhauer, Kant und wie die alten Männer alle heißen gelesen haette. Hinzu kommt bei mir persönlich auch wahrscheinlich, dass ich depressiv bin und mehr als einmal bereits versucht habe, mir das Leben zu nehmen... seit ich das Leben allerdings als objektiv sinnlos "entlarvt" habe, ist es wesentlich schlimmer.
Ich weiß nicht so recht, ob jmd. nach diesem kurzen Text wirklich nachvollziehen kann, was ich abtippte, allerdings wuerde mich interessiere, ob es Personen gibt, die Ähnliches aufgrund ihrer Erfahrungen mit der Philosopohie machen bzw. gemacht haben?
mFg
Aaron

Hallo Nora,

JAAAAA - ich hatte 2006/2007 ein "lebensunlustigen" Wandel. Ich wollte mir aber nie das Leben nehmen und bin eher leicht melanchonisch verträumt, statt depressiv....

So wie Du dies sache schilderst, rate ich Dir dringen von davon ab, Nietzsche und Schopenhauer-Sophistik zu lesen, wo es beim einem um "NICHTS" geht, die Schopenhauer-Philosophie ist die Philosophie des Giftes, wie Schopenhauer selbst meinte und wer darin zu lange badet, geht wie Mainländer zum Dachboden rauf und erhängt sich - es ging ja um "Nichts".
Nietzsche ist die Philosophie des Hammers - er zerschlägt all jene verkrusteten Strukturen seiner Zeit und radikalisiert sich - bis er sich aus der Mitte des Lebens katapultierte.
Wenn Du trotzdem Nietzsche lesen möchtest kann ich Dir nur die drei seiner Werke empfehlen, der Rest ist poetische Literatur und Sophistik:
"Menschliches, Allzumenschliches"
"Morgenröte"
"Die fröhliche Wissenschaft"

Ich möchte Dir eher Erich Fromm ans Herz legen. Bei mir war er der reinste Seelenbalsam. Die Bücher sind meist auch sehr gut zu lesen und haben einen positivierenden Effekt.
https://www.denkforum.at/forum/showthread.php?p=223473#post223473

Aus meiner persönlichen Erfahrung heraus, kann ich Dir sagen, dass wenn sich Dein Blick von den geschlossenen Türen entfernt, Du jene Türen erblickt, die weit geöffnet sind.

Lieben Gruß
Axl
 
AW: Besser ein Leben ohne Denken?

Hallo Aaron,

bin auch ganz neu hier. Und kenne aus eigener Erfahrung Lebenskrisen (heute nicht mehr akut, aber früher waren sie schon heftig).

Ich halte sehr viel von Viktor Frankls Ansatz (möchte im Herbst auch eine entsprechende Ausbildung beginnen) - er nimmt ja sehr viel Bezug auf das Sinnthema im Leben.

Ich denke nicht, dass du keinen Sinn im Leben sehen kannst, weil du Depressionen hast oder dich mit den Gedanken von Schopenhauer, Nietzsche und Kant befasst, sondern umgekehrt: du siehst keinen Sinn im Leben, WEIL du Depressionen hast. Das ist nämlich eine Charakteristik von Depressionen. Die Sinnfrage stellt sich so deutlich nur, wenn schon etwas am eigenen Leben nicht mehr gestimmt hat.

Das Leben hat nicht mehr oder weniger Sinn, wenn es dir gut oder schlecht geht. Wenn es einem gut geht, stellt man sich nur kaum jemals die Frage nach dem Sinn.

Das wird jetzt wahrscheinlich nicht so tröstlich klingen - aber auch Krisen können sehr sinnvoll sein. Rückblickend waren sie es bei mir immer. Ich konnte mit Altlasten aufräumen, mich von etlichen unbewussten Blockaden und Fehlprägungen befreien. Dazu muss man aber mit der Krise arbeiten - nur darunter zu leiden hilft nicht wirklich. Ich habe eine Menge psychologische Literatur gelesen, um die seelischen Mechanismen zu verstehen und das hat mir tatsächlich weiter geholfen. Wenn's zu heftig wurde, habe ich auch Unterstützung bei Therapeuten gesucht. Allerdings ist es ganz wichtig, da den richtigen zu finden - und das hängst wiederum davon ab, welche Art von Unterstützung man braucht.
Eins der wichtigsten Kriterien dabei ist, sich mit ihm/ihr wohl zu fühlen und jedes Mal, wenn man aus der Praxis raus geht, sich ein Stück weit besser als vorher zu fühlen. Den Weg der Selbsterkenntnis muss man ohnehin selber gehen und auch durch die Krisen muss man selber durch - aber es kann auch sehr gut tun, dabei ermuntert zu werden.

Ich weiß nicht, wie alt du bist, aber vielleicht macht es dir Mut, dass ich es kenne, sehr tief unten gewesen zu sein und das ich jahrelang nie locker gelassen habe dabei, da durch zu kommen. Heute habe ich das Gefühl, dass mein seelischer Rucksack nicht mal mehr einen Bruchteil dessen wiegt wie das anfangs der Fall war.

Man braucht Mut dazu, man muss einfach damit beginnen, sich zu stellen. Auch wenn einem immer wieder die momentane Überzeugung von Sinnlosigkeit davon abhalten will. Es lohnt sich wirklich, jedoch erkennt man das meist erst, wenn es schon wieder bergauf geht.
 
AW: Besser ein Leben ohne Denken?

Liebe NoraA...

Vor viele Jahren, landete ICH auch in eine tiefe Loch, meines Lebens, und hatte keine Ahnung, warum mir das geschah. Aber Heute weiß ICH, das es keinen Zufall gibts, und das wir viele schmerzhafte Situationen "erlernen" müssen, damit wir eines Tagen dessen SINN erkennen dürfen. Es geht ALLES vorbei, und ICH bin mir sicher, das wenn du dir jetzt Zeit läßt, und auch nicht unbedingt, dein Kopf mit neue Theorien vollstoppst, deine Seelen ruhe einkehrt.
Ja, mann Lebt besser ohne Gedanken, aber dafür müßte man erst, Gedanken-Kontrolle üben. Villeicht fängst du mal an zu Meditieren, oder einfach eine ruhige Musik zu hören. Richte deine Aufmerksamkeit auf dich, und Liebe dich SELBST jetzt
 
Zuletzt bearbeitet:
AW: Besser ein Leben ohne Denken?

Welche Zusammenhänge bestehen zwischen:
Erkenne dich selbst!
Liebe dich selbst!
:dontknow:
Gruß, moebius
 
AW: Besser ein Leben ohne Denken?

Welche Zusammenhänge bestehen zwischen:
Erkenne dich selbst!
Liebe dich selbst!
:dontknow:
Gruß, moebius

Es geht, um DICH SELBST.
Erkenne, wer du bist, den "DU bist DAS", sagen die Heiligen zur Suchender.
Leider gehen die Suchender, auf die suche nach der DAS, (GOTT, und wie, und warum?) und überhören das DU.
DU bist DAS, wonach DU suchst.
Liebe diese, deine SELBST, und DU hast gefunden, wonach Du auf die Suche bist.
 
AW: Besser ein Leben ohne Denken?

Welche Zusammenhänge bestehen zwischen:
Erkenne dich selbst!
Liebe dich selbst!
:dontknow:
Gruß, moebius

Gute Frage, Doktor Moebius, die Du
selbst (sebstverständlich) auch sehr ernst
beantworten könntest.

Eine Idee (von vielen?) dazu:

Unser Körper (mit allem, was drin und dran)
ist viel ehrlicher als der sogenannte Verstand.
(Habe ich unlängst irgendwo gehört oder
gelesen).

Also konzentriere ich mich (z.B. "meditierend")
voll auf die guten und schmerzhaften Gefühle
dieses "Instruments". Wer das längere Zeit
"durchhält", fängt wahrscheinlich irgendwann
an, SICH (das ICH) ganz zu akzeptieren - und
(immer öfter) zu lieben. - Ja?

Übrigens wurde gestern abend im ARD gezeigt,
wie man Schmerzen mit Hypnose besser und viel
länger als mit Vollnarkose beseitigen kann. War
m.E. wirklich erstaunlich. Und da ist offenbar
unser "Unterbewusstsein" wesentlich effektiver
als der (blöde) Gedanke: ALLES IST PRIMA.

Es sucht sICH mal eine Expertin. :zauberer2

Reinhard70
 
Werbung:
AW: Besser ein Leben ohne Denken?

Hallo,

ich glaube gar nicht, dass ein Leben ohne Denken ein besseres wäre. Wozu könnten wir dann denken?
Es ist doch unbestritten, dass mittels Denken Wichtiges geschaffen wurde, dass es auch nötig ist, um zu Erkenntnis zu finden. Keiner könnte hier im Forum schreiben, wenn er nicht denken könnte und sich der Sprache bedient. Wir hätten keine Bewusstheit unserer selbst, wir wären dann wie die Tiere. Das meine ich nicht negativ, weil ich Tiere sehr mag, aber wie sind nun mal Menschen.

Es kommt immer darauf an, was man daraus macht. Wenn ich aus der Einheit von Körper-Seele-Geist, die jeden Menschen ausmacht, nur mehr das Geistige lebe und alles andere nicht mehr beachte, komme ich in ein Ungleichgewicht. Das wäre aber bei den beiden anderen Bereichen genau so. Menschsein zeichnet sich doch dadurch aus, dass wir eine Einheit aus allen drei Bereichen sind.

Das Zusammenspiel macht die Ganzheit aus. Kein Bereich ist besser oder schlechter als ein anderer. Aus der Balance gerät man nur, wenn man diese Ganzheit nicht berücksichtigt.

Natürlich wird es individuell immer Unterschiede darin geben - der eine ist körperbetonter, der andere vergeistigter und wieder ein anderer fühlt ganz viel. Aber das sind graduelle Unterschiede und keine grundsätzlichen. Ich glaube kaum, dass ein Mensch überlebensfähig ist, der nicht alle drei Bereiche lebt und integriert hat.
 
Zurück
Oben