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Weiß jemand, was Erich Fromm unter Transzendenz versteht?

Malefic

New Member
Registriert
6. Dezember 2009
Beiträge
4
Hallo,

ich schreibe gerade meine Diplomarbeit und behandle darin die Ansicht von Erich Fromm über das "Wesen" des Menschen, oder wie er es nennt "die menschliche Situation".
Er sagt, der Mensch habe das Bedürfnis nach Transzendenz. Weiß jemand, was Erich Fromm unter Transzendenz versteht? :verwirrt1

:danke:

Gruss,
Malefic
 
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AW: Weiß jemand, was Erich Fromm unter Transzendenz versteht?

Hallo,

ich schreibe gerade meine Diplomarbeit und behandle darin die Ansicht von Erich Fromm über das "Wesen" des Menschen, oder wie er es nennt "die menschliche Situation".
Er sagt, der Mensch habe das Bedürfnis nach Transzendenz. Weiß jemand, was Erich Fromm unter Transzendenz versteht? :verwirrt1

:danke:

Gruss,
Malefic

Hallo Malefic,

das ist doch nicht Dein Ernst?

fragt
Axl

Nachtrag: Okay das war eine Gegenfrage, welche aber nur mein Unverständnis ausdrückt, in wieweit ein studierter Menschen Erich Fromm und den begriff der Transzendenz nicht versteht.

Ich bin Dir gerne behilflich ~ habe fast alle Fromm-Bücher gelesen und bin großer Fan, wenn man dies so sagen kann.
Vielleicht noch ein paar Informtionen von Dir wären nett, wie z.B.:

> Was studierst Du? (ich tippe auf Soziologie)
> Welche Bücher von Fromm hast Du gelesen?
> Evtl. eine konkrete Angabe ~ Seitenzahl und Buchtitel, wo Fromm von Transzendenz schreibt? (damit ich darauf genau Bezug nehmen kann...)

Lieben Gruß
Axl
 
Zuletzt bearbeitet:
AW: Weiß jemand, was Erich Fromm unter Transzendenz versteht?

Hallo Axl,

entschuldigung für die Frage! Ich weiß: :doof:

nun gut, aber das kann man ja ändern, ne! :jump4:

Also, ich studiere Sozialpädagogik.
Folgende Bücher habe ich ganz, oder fast ganz gelesen: Wege aus einer kranken Gesellschaft, Vom Haben zum Sein, Die Kunst des Liebens (ist aber schon was länger her), Die Furcht vor der Freiheit und Haben oder Sein.

Ich verstehe schon, was Fromm ungefähr sagen will, aber ich würde es gerne ganz genau wissen.
Der Text steht in:
Wege aus einer kranken Gesellschaft
dtv Verlag, 2006
S. 38-39
"Transzendenz durch Kreativität oder Destruktivität".
Also, wenn ich den Text gerade nochmal lese, dann habe ich Probleme mit dem Begriff "Transzendenz" im allgemeinen. Was meint man damit: Man kann das Leben transzendieren? (Fromm: "Auch indem ich das Leben zerstöre, kann ich es transzendieren." S. 38 unten)
Ich habe schon über das Wort recherchiert, über die genaue Bedeutung, aber irgendwie ist es immernoch nicht richtig schlüssig für mich (um nicht zu sagen, gar nicht! :)

Ich würde mich sehr freuen, wenn du mir da helfen könntest!

Marion
 
Zuletzt bearbeitet:
AW: Weiß jemand, was Erich Fromm unter Transzendenz versteht?

Hallo Axl,

entschuldigung für die Frage! Ich weiß: :doof:

nun gut, aber das kann man ja ändern, ne! :jump4:

Also, ich studiere Sozialpädagogik.
Folgende Bücher habe ich ganz, oder fast ganz gelesen: Wege aus einer kranken Gesellschaft, Vom Haben zum Sein, Die Kunst des Liebens (ist aber schon was länger her), Die Furcht vor der Freiheit und Haben oder Sein.

Ich verstehe schon, was Fromm ungefähr sagen will, aber ich würde es gerne ganz genau wissen.
Der Text steht in:
Wege aus einer kranken Gesellschaft
dtv Verlag, 2006
S. 38-39
"Transzendenz durch Kreativität oder Destruktivität".
Also, wenn ich den Text gerade nochmal lese, dann habe ich Probleme mit dem Begriff "Transzendenz" im allgemeinen. Was meint man damit: Man kann das Leben transzendieren? (Fromm: "Auch indem ich das Leben zerstöre, kann ich es transzendieren." S. 38 unten)
Ich habe schon über das Wort recherchiert, über die genaue Bedeutung, aber irgendwie ist es immernoch nicht richtig schlüssig für mich (um nicht zu sagen, gar nicht! :)

Ich würde mich sehr freuen, wenn du mir da helfen könntest!

Marion

Supi ~ das Buch habe ich natürlich nun nicht da, kann es mir aber Dienstag gleich in der Bibliothek ausleihen. Wie gut dass ich nur 2 Minuten zu Fuß davon entfernt wohne.

"Die Seele des Menschen" ist mit den von Dir genannten wohl auch meine Lieblings-Fromm-Bücher.

Ich möchte jetzt nicht vorgreifen und die mögliche Bedeutung für Fromm mutmaßen.

Vermutlich bezieht er sich auf Kant, bin mir aber nicht wirklich sicher.

Lieben Gruß
Axl
 
AW: Weiß jemand, was Erich Fromm unter Transzendenz versteht?

AH.....ich glaub, jetzt hab ich`s! :)

Ich hab ja, wie gesagt, ein Problem mit dem Wort Transzendenz an sich gehabt, aber jetzt hab ich`s verstanden!
Transzendenz bedeutet "überschreiten" (des Wahrnehmbaren) und behandelt die Frage nach dem Wesen der Dinge.

So, und jetzt hab ich nochmal den Text von Fromm gelesen, und jetzt hab ich auch eher eine Idee, was er meint:

Jeder Mensch wird geboren, lebt und muss dann wieder sterben, ohne gefragt zu werden. Er hat diese Gegebenheiten nicht zu entscheiden. Da der Mensch sich selbst aber reflektieren kann, weil er mit Vernunft und Vorstellungsvermögen ausgestattet ist, kann er sich mit dieser passiven Rolle in der Natur nicht abgeben. Er muss selbst zu einem Schöpfer werden. Und somit ist die Kunst, das Handwerk, etc. entstanden.

Da kommt bei mir eine These auf:
Es gab ja sicherlich mal eine Zeit, zu der die Menschen noch nicht wußten, wie Babys entstehen. Daher ging der Mensch wahrscheinlich davon aus, dass die Frau so etwas wie ein Gott sein muss, da sie Leben schaffen kann.
Bei fortschreitender Entwicklung der Selbstreflexion und Hinterfragung nach den Dingen an sich musste der männliche Teil der Menschheit feststellen, dass er nicht in der Lage ist, Leben zu erschaffen. Da er aber trotzdem das Bedürfnis nach Transzendenz, also nach Überwindung der Passivität des Daseins hat, musste er "wenigstens" Leben zerstören. Zusätzlich war er vielleicht neidisch auf die Frauen, daher die über Jahrtausende anhaltende Unterdrückung der Frau seitens der Männer.

Hmm.....ist nur ne Vermutung.

Was sagst du dazu?

LG,
Marion alias Malefic
 
AW: Weiß jemand, was Erich Fromm unter Transzendenz versteht?

Es gab ja sicherlich mal eine Zeit, zu der die Menschen noch nicht wußten, wie Babys entstehen

das ist eine Ente!

die Menschen haben sich schon immer mit Tieren umgeben
(sowohl die Nomanden als auch die Sesshaften)

die Zucht von Haustieren/Nutztieren/Nutzpflanzen setzt voraus, daß man weiss, wie eine Frau schwanger wird

Bei fortschreitender Entwicklung der Selbstreflexion und Hinterfragung nach den Dingen an sich musste der männliche Teil der Menschheit feststellen, dass er nicht in der Lage ist, Leben zu erschaffen. Da er aber trotzdem das Bedürfnis nach Transzendenz, also nach Überwindung der Passivität des Daseins hat, musste er "wenigstens" Leben zerstören.

das ist eine nihilistische Position,
die sicher nicht zu FROMM passt

der Krieg als Mutter aller Dinge?

aus Sicht der Patriarchen
haben die Männer, da sie keine Kinder gebären können,
damit begonnen, aus dem KOPF zu gebären
 
AW: Weiß jemand, was Erich Fromm unter Transzendenz versteht?

Jeder Mensch wird geboren, lebt und muss dann wieder sterben, ohne gefragt zu werden. Er hat diese Gegebenheiten nicht zu entscheiden. Da der Mensch sich selbst aber reflektieren kann, weil er mit Vernunft und Vorstellungsvermögen ausgestattet ist, kann er sich mit dieser passiven Rolle in der Natur nicht abgeben. Er muss selbst zu einem Schöpfer werden. Und somit ist die Kunst, das Handwerk, etc. entstanden.

Da kommt bei mir eine These auf:
Es gab ja sicherlich mal eine Zeit, zu der die Menschen noch nicht wußten, wie Babys entstehen. Daher ging der Mensch wahrscheinlich davon aus, dass die Frau so etwas wie ein Gott sein muss, da sie Leben schaffen kann.
Bei fortschreitender Entwicklung der Selbstreflexion und Hinterfragung nach den Dingen an sich musste der männliche Teil der Menschheit feststellen, dass er nicht in der Lage ist, Leben zu erschaffen. Da er aber trotzdem das Bedürfnis nach Transzendenz, also nach Überwindung der Passivität des Daseins hat, musste er "wenigstens" Leben zerstören. Zusätzlich war er vielleicht neidisch auf die Frauen, daher die über Jahrtausende anhaltende Unterdrückung der Frau seitens der Männer.

Hmm.....ist nur ne Vermutung.

Was sagst du dazu?
hi marion,
ich sage dazu, gut nachempfunden.
aus meiner sicht war die erste gesellschaftsform ganz sicher eine matriarchale...das heißt: die frauen hatten die oberhoheit über leben und gebären - aber auch heilen und salben - also den übertritt ins totenreich...
die männer waren da, um den hormonellen haushalt zu regulieren und riskante hilfestellungen für die sippe zu ermöglichen.
bis ihnen das zu wenig erfüllen wurde.
(siehe auch hier im thread Gedanke über dem wahren Geschlechtsorgan des Menschen # 19

alles natürlich auch nur vermutungen.
aber für mich sehr stimmige......und "transzendente". ;)

liebe grüße
kathi
 
AW: Weiß jemand, was Erich Fromm unter Transzendenz versteht?

Bei fortschreitender Entwicklung der Selbstreflexion und Hinterfragung nach den Dingen an sich musste der männliche Teil der Menschheit feststellen, dass er nicht in der Lage ist, Leben zu erschaffen. Da er aber trotzdem das Bedürfnis nach Transzendenz, also nach Überwindung der Passivität des Daseins hat, musste er "wenigstens" Leben zerstören.


das ist eine nihilistische Position,
die sicher nicht zu FROMM passt

der Krieg als Mutter aller Dinge?

aus Sicht der Patriarchen
haben die Männer, da sie keine Kinder gebären können,
damit begonnen, aus dem KOPF zu gebären

o.k., ich hab das ein bißchen provokativ geschrieben, aber eigentlich anders gemeint:

Mir geht es darum, dass es ja irgendeinen Grund geben muss, warum so gut wie überall auf der Welt die Männer über einen solangen Zeitraum die Frauen unterdrückt haben und von ihnen dachten, sie wären "minderwertig".

Das Männer irgendwann neidisch auf die Fähigkeit der Frauen waren, Kinder zu gebären, also Leben in die Welt zu bringen, das kann ich mir wirklich gut vorstellen. Ich denke, daß daher vielleicht der lang andauernde Hass der Männer auf die Frauen herkommen könnte?!
Das die Männer im Gegenzug auch "gebären" wollten, ist natürlich auch klar. Sie haben wahrscheinlich versucht etwas zu erschaffen, indem sie künstlerisch und handwerklich tätig wurden. Aber wenn ihnen das nicht möglich war, dann haben sie halt "zerstört". Hauptsache, sie konnten sich transzendieren.

Hat sonst jemand eine einigermaßen plausible Theorie, warum die Geschlechter sich so lange bekriegt haben und in einigen Ländern immer noch tun?
 
Zuletzt bearbeitet:
AW: Weiß jemand, was Erich Fromm unter Transzendenz versteht?

BOKUN, B.(1986): Humor therapy in cancer , psychosomatic diseases, mental disorders,
crime, interpersonal an sexual relationships.-
5. Auflage 1997 (Wer lacht, lebt), 223 S., Ariston

14
Nun könnte man fragen,
weshalb es innerhalb unserer ... von Natur aus verspielten und fröhlichen Spezies so viele ernste und schwermütige Menschen gibt.
Was hat eine glückliche, schäkernde, liebenswürdige und harmlose Spezies
zu einer unzufriedenen, oft depressiven und aggresiven gemacht?
17
Die Antwort lautet: männliche Jugendliche.
17f
Durch ihre Jugendrevolutionen ersetzten sie die natürliche,
auf die Mutter-Kind-Beziehung basierende Ordnung durch ihre eigene.
Diese Jugendrevolutionen fanden in dem Zeitraum von zwölftausend bis zweitausend Jahren vor unserer Zeitrechnung statt ...
Seit Beginn jener Ära wurde die Menschheit durch Banden regiert,
Banden einsamer, jugendlich unreif denkender Individuen.
19
Bei den von Schutz und Fürsorge der Gemeinschaft ausgeschlossenen Jugendlichen entstanden zusätzliche Ängste.
Sie ergaben sich aus der Einsamkeit und waren deshalb besonders schlimm für jemanden,
den die Natur eigentlich für ein Leben in der Gemeinschaft geschaffen hatte.
20
Es kam ... zu folgenden Neuerungen:
Verringerung sinnlicher Wahrnehmung,
stärker auf Gefühle ausgerichtetes Denken,
Zögern,
Suche nach Ordnung.
Diese vier Neuerungen erzeugten einen neuen kognitiven Mechanismus:
unser affektives, das heißt gefühlsbetontes Denken
mit seiner Welt der Annäherungen, Annahmen, Ansichten und Meinungen,
Hoffnungen, Hypothesen und Phantasien.
21
Unser Denken schuf sich von Anbeginn seiner Existenz
seine eigene mächtige Waffe der Selbstbestätigung: den Glauben.
Das Denken erfand den Glauben,
weil nur der Glaube Hoffnung in eine Welt der Vorstellungen bringen kann.
23
In seiner Phantasie ersetzte der Jugendliche sein unzulängliches, schwaches Ich durch eine Ich-Idee, ein idealisiertes Soll-Ich.
Nachdem er sein idealisiertes Ich erfunden hatte, berauschte er sich daran,
denn es liegt in der Natur des Schöpfers, sich in seine Schöpfungen zu verlieben.
Mit Hilfe der Eigenliebe wurde das Ich des Jugendlichen schließlich zum Zentrum des Alls.
30
Durch gewisse abstrakte Ideen oder Meinungen vereint,
schlossen sich die wurzellosen Jugendlichen also zu Banden zusammen
und zwangen ihre Denkweise, ihre Meinungen und Verhaltensweisen
den sozialen Gruppen auf.
Die Jugendlichen begannen dann, sich nach Besitz zu sehnen.
Sie wollten die Personen und Dinge, in die sie sich verliebten, besitzen.
Mit Besitz hofften sie, ihre mangelnde Zugehörigkeit und ihre Einsamkeit auszugleichen.
Durch ihre Isolation richteten sie nun ihr ganzes Augenmerk auf den Besitz
und schufen eine Intimbeziehung, einen engen Umgang mit ihren Besitztümern.
Sie begannen, ihrem Besitz gleichsam zu gehören, und dies machte sie zu Sklaven der Besitztümer .
Nicht das Privateigentum hat den Menschen entfremdet
... sondern entfremdete Menschen erfanden Privateigentum und persönlichen Reichtum.

38
Im neuen Zeitalter , also jener Ära, die durch die Jugendrevolution eingeleitet wurde, trat nun der Konkurrenzkampf an die Stelle des früheren natürlichen Zusammenhaltes unter den Mitgliedern einer sozialen Gemeinschaft,
und zwar begann das Konkurrenzdenken mit den selbstgeschaffenen Ängsten
oder mit den Gefühlen der Verwundbarkeit.
41f
Da der unreife Geist den natürlichen Prozeß des Reifens gehemmt oder ganz unterbunden hatte,
schuf er sich seine eigene Art von Reife.
Hauptziel der Jugendlichen war es, erwachsen zu erscheinen...
Entsprechend ihren eigenen Vorstellungen von Reife blieb es nicht aus,
daß die Jugendlichen begannen, Rollen zu spielen, zu posieren, sich zu verstelle,
sich angeberisch oder übertrieben feierlich zu geben.
Das Individuum wurde zur persona, was im Lateinischen Maske bedeutet.
33f
Bei jugendlich-unreifer Mentalität kommt es zu einem weiteren seltsamen Phänomen
- zu eingebildetem seelischem Leiden.
Ein solcher Mensch leidet, wenn seine Eitelkeit bedroht, angegriffen und verletzt wird.
BUDDHA hat wohl zu Unrecht menschliches Leiden auf Unwissenheit zurückgeführt
er hätte es der Eitelkeit und Anmaßung zuschreiben sollen,
die erst dann auftreten, wenn wir glauben,
besser Bescheid zu wissen.
45
Der beste Weg,
mit unserer eigenen Unvollkommenheit und Unzulänglichkeiten dieser Welt
klar zurechtzukommen,
besteht wohl darin,
alledem mit Humor zu begegnen,
mit dem Lachen über die unwillkürliche und oft unfreiwillige Komik,
die unser Leben und unsere Existenz mit sich bringen.
 
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Hallo Malefic! Fromm hat keinen einfachen Transzendenzbegriff. Er nimmt Anleihen bei Spinozas Ethik, bei Meister Eckhardts Predigten und beim Zen-Buddhismus von Daisetz Suzuki. Die Richtung, in die man da denken kann, ist ein Selbst, das zu sich transzendiert. Viel Erfolg


AH.....ich glaub, jetzt hab ich`s! :)

Ich hab ja, wie gesagt, ein Problem mit dem Wort Transzendenz an sich gehabt, aber jetzt hab ich`s verstanden!
Transzendenz bedeutet "überschreiten" (des Wahrnehmbaren) und behandelt die Frage nach dem Wesen der Dinge.

So, und jetzt hab ich nochmal den Text von Fromm gelesen, und jetzt hab ich auch eher eine Idee, was er meint:

Jeder Mensch wird geboren, lebt und muss dann wieder sterben, ohne gefragt zu werden. Er hat diese Gegebenheiten nicht zu entscheiden. Da der Mensch sich selbst aber reflektieren kann, weil er mit Vernunft und Vorstellungsvermögen ausgestattet ist, kann er sich mit dieser passiven Rolle in der Natur nicht abgeben. Er muss selbst zu einem Schöpfer werden. Und somit ist die Kunst, das Handwerk, etc. entstanden.

Da kommt bei mir eine These auf:
Es gab ja sicherlich mal eine Zeit, zu der die Menschen noch nicht wußten, wie Babys entstehen. Daher ging der Mensch wahrscheinlich davon aus, dass die Frau so etwas wie ein Gott sein muss, da sie Leben schaffen kann.
Bei fortschreitender Entwicklung der Selbstreflexion und Hinterfragung nach den Dingen an sich musste der männliche Teil der Menschheit feststellen, dass er nicht in der Lage ist, Leben zu erschaffen. Da er aber trotzdem das Bedürfnis nach Transzendenz, also nach Überwindung der Passivität des Daseins hat, musste er "wenigstens" Leben zerstören. Zusätzlich war er vielleicht neidisch auf die Frauen, daher die über Jahrtausende anhaltende Unterdrückung der Frau seitens der Männer.

Hmm.....ist nur ne Vermutung.

Was sagst du dazu?

LG,
Marion alias Malefic
 
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