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haben oder sein - erich fromm

nachtdenker

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24. August 2008
Beiträge
269
hey..

ich lese gerde eines der interessantesten bücher die wohl meiner meinung nach in den letzen jahrzehnten geschrieben wurede. und zwar von erich fromm- die seele des menschen(ihre fähigkeit zum guten und zum bösen). naja da gehts um die mechanisierung der welt die immer mehr von statten geht und charakterzüge- wie der mensch selbst zum ding wird weil er in einem bürokratischen industriestaat lebt usw.. ich kann dem herrn nur zustimmen und es macht mich sehr nachdenklich. vor ein paar jahren las ich von e.f. :haben oder sein, was ein echt augenöffnendes buch ist. wie gesagt denk ich gerade viel nach über solche themen, mir kommen die menschen auch immer hölzener und mechanisch im denken vor. wie soll das weiter gehn, mit dieser ganzen materialisierung von menschen. hm..tja das wars schon fast von meiner seite.
wollt fragen ob einer von euch das buch kennt oder andere bücher die sich mit diesen themen beschäftigen. möchte mehr erfahren da es mir viell. hilft mich selber und alles um mich herum besser zu verstehn. finde der herr fromm versucht in seinen büchern nicht mit dem finger auf menschen zu zeigen sonder einfach zu sagen wie es is, er schreibt sehr einfach und doch sind die wörter stark, ausdrucksfähig, treffen den kern.


o.k. na dann bis dann


gruß
 
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AW: haben oder sein - erich fromm

Hallo nachtdenker,

ich kann Deinem Urteil nur zustimmen. Gerade aus dem Buch "Die Seele des Menschen" und seine Fähigkeit zum Guten und Bösen hat mir vieles erklärt was dann erst einmal in mir geschlummert hat und ich jetzt praktisch anwende.

Jeder Mensch hat die Liebe zum Tod und die Liebe zum Leben in sich und das schöne der Mensch hat jeden Augenblick neu um sich für das eine oder das andere zu entscheiden.

meint :megaphon::schaf: rg
 
AW: haben oder sein - erich fromm

hey rotegräfin!!


das hast du sehr schön geschrieben, stimme dir absolut zu..zur zeit hab ich so viel zeit zum lesen, keine arbeit aber was solls, jetz les ich alles was ich so mal gekauft hab und nie richtig gelesen hab wegen zeitmangel, faulheit und so.
das heißt angefangen von de sade bis zu fromm, krasser unterschied aber man sollte beim lesen nicht immer alles bewerten finde ich, es wirken lassen und sehen was für einen dann zutrifft. eben das mitnehmen was einem hilft sich weiter zu entwickeln..es gibt noch viel zu lesen und zu erfahren was sich lohnt das is sicher.

lg auf bald
 
AW: haben oder sein - erich fromm

Erich Fromm seine Bücher kann ich allesamt empfehlen. Ich habe sie alle mehrmals gelesen.

„Die Seele des Menschen“
„Die Kunst des Liebens“
„Haben und Sein“
„Die Furcht vor der Freiheit“

haben mich am meisten beeindruckt.

„Anatomie der menschlichen Destruktivität“
ist mit über 500 Seiten nicht nur umfangreicher, sondern auch im sprachlichen Stil wissenschaftlicher und anstrengender zu lesen.

Für alle, die Erich Fromm noch nicht kennen, empfiehlt sich das Erich Fromm Lesenbuch.
http://www.amazon.de/Erich-Fromm-Lesebuch/dp/3423300604

Hier die Doku:

Teil 1 - die weiteren Teile bitte bei YouTube......

Teil 2 - die weiteren Teile bitte bei YouTube......
 
AW: haben oder sein - erich fromm

hey..

hab mir die doku sonntag reingezogen also den 2ten teil, danke fürs posten
aktivdenker. ja das buch"anatomie der menschlichen destruktivität" is echt schwer "freud"mäßig geschrieben, habs mal angefangen und dann aufgegeben da ich nich grad psychologie studiert habe und mich so das buch nich wirklich weiterbrachte aber viell. hab ich irgendwann mal zeit für sowas(in der pension oder der irrenanstalt:teufel2:). mir hatt persönlich das "haben oder sein" am besten gefallen aber "die kunst des liebens" und "die seele des menschen" sind auch echt sehr intressant. werd mir also "die furcht vor der freiheit" wahrscheinlich noch zulegen aber wie schon erwähnt bei mir liegen so viele halbgelesene bücher rum die ich noch wälzen sollte..


also danke und bis bald..
 
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AW: haben oder sein - erich fromm

dazu passend
von mir
Januar 2002

Was kommt nach Pisa?
Im Alter von 40 bis 50 Jahren pflegen Menschen eine seltsame Erfahrung zu machen. Sie entdecken, daß die meisten derer, mit denen sie aufgewachsen sind und Kontakt behielten, Störungen der Gewohnheiten und des Bewußtseins zeigen.[1]

Das sind ja heitere Aussichten!
Es ist, als ob die Menschen zur Strafe dafür, daß sie die Hoffnungen ihrer Jugend verraten und sich in der Welt einleben, mit frühzeitigem Verfall geschlagen würden.[2]

Brave Schüler werden belohnt.
Studenten, die an der Existenzweise des Habens orientiert sind, hören eine Vorlesung, ... so daß sie sich später ihre Notizen einprägen und eine Prüfung ablegen können.[3]

Das ist ja auch Sinn und Zweck der Schule.
Für Studenten, die in der Weise des Seins zur Welt bezogen sind, hat der Lernvorgang eine völlig andere Qualität ... Statt nur passiv Worte und Gedanken zu empfangen, hören sie zu und hören nicht bloß, sie empfangen und antworten auf aktive und produktive Weise.[4]

Die stören immer den Unterricht.
Was sie hören, regt ihre eigenen Denkprozesse an, neue Fragen, neue Ideen, neue Perspektiven tauchen dabei auf.[5]

Ach deshalb konnte ich früher keine Bücher lesen. Nach einer halben Seite ging immer meine Phantasie mit mir durch.​

Die Schule ist bemüht, jedem Schüler eine bestimmte Menge an 'Kulturbesitz' zu vermitteln, und am Ende seiner Schulzeit wird ihm bescheinigt, daß er zumindest ein Minimum davon hat.[6]

Hat bei mir nichts genützt. Ich hab mir lieber experimentelle Musik angehört und über Chaostheorie und Ökologische Marktwirtschaft philosophiert.​

Was er nicht lernt, ist das, was über den Wissensbesitz hinausgeht.
Er lernt nicht, die Philosophen in Frage zu stellen, mit ihnen zu reden, gewahr zu werden, daß sie sich selbst widersprechen, daß sie bestimmte Probleme ausklammern und manche Themen meiden.
Er lernt nicht unterscheiden zwischen Meinungen, die sich dem Verfasser aufdrängten, weil sie zu seiner Zeit als 'vernünftig' galten und dem Neuen, das er beitrug.
Er spürt nicht, wann der Autor nur seinen Verstand sprechen läßt und wann Herz und Kopf beteiligt sind,
er merkt nicht, ob der Autor authentisch oder ein Schaumschläger ist - und vieles andere.[7]



Ich wollte immer selbst denken, sah das 'Eigentliche' darin, wo es der Lehrer nicht bemerkte.​

Der Leser in der Weise des Seins kann dagegen zu der Überzeugung gelangen, daß selbst ein hochgelobtes Buch mehr oder weniger wertlos ist. Vielleicht versteht er auch ein Buch manchmal besser als der Autor selbst, dem alles, was er schrieb, wichtig erschien.[8]

Inzwischen habe ich verstanden, was 'Sein' und 'Haben' bedeutet. Ich könnte Ihnen den Unterschied sogar erklären, lasse aber gerne die Original-Autoren zu Wort kommen. Alle drei sind um die Jahrhundertwende geboren.​

Literatur:
FROMM, E.(1976/9): Haben oder Sein.-
29. Auflage 2000; 215 S., München.
Zitat [3] auf Seite 38
Zitat [4],[5] auf Seite 39
Zitat [6],[7],[8] auf Seite 44f
HORKHEIMER, M.& ADORNO, T.W.(1947/1969): Dialektik der Aufklärung.-
Limitierte Sonderausgabe 1998; 275 S., Frankfurt.
Zitat [1],[2] auf Seite 256
 
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