• Willkommen im denk-Forum für Politik, Philosophie und Kunst!
    Hier findest Du alles zum aktuellen Politikgeschehen, Diskussionen über philosophische Fragen und Kunst
    Registriere Dich kostenlos, dann kannst du eigene Themen verfassen und siehst wesentlich weniger Werbung

Wann ist der Mensch frei?

AW: Wann ist der Mensch frei?

Axl,

Was ist für dich "innerliche Freiheit", bzw. "innerliche Unfreiheit"?

Liebe Joan05,

gern möchte ich versuchen Dir mein Denken zu erklären.
Die innere Freiheit ist für mich in erste Linie die völlige Akzeptanz des GANZEN selbst im Sein. Nur was heißt das?
Meine Gefühle sind mir besonders wichtig, weshalb ich mir über meine Gefühle stets Gedanken mache, warum habe ich dieses Gefühl und welche Bedeutung hat dies für mich. Aus den eigenen Gefühlen kann man viel lernen, die Welt zu verstehen, sie als gefühlte Lebendigkeit wahr werden zu lassen. Eins steht doch fest, ohne unsere Gefühle sind wir so gut wie tot. Gefühle sind nicht nur die Grundemotionen, die bei jeden Menschen unabhängig seiner Herkunft, Bildung oder Religion, nahezu gleich bzw. sehr ähnlich sind, sondern die Grundemotion, wie z.B. Freude, Angst usw., wird mit unserer Vorstellungskraft multipliziert/potenziert. Dadurch hat die eigene Vorstellungskraft eine fundamentale Bedeutung für die Intensität der Gefühle bzw. ist die Vorstellungskraft ein wesentlicher Faktor für die Individualität unserer Gefühle. Die Gefühle bestimmen unser Leben, sie erregen unsere Aufmerksamkeit, so dass sich unser Interesse auf die eine oder andere Sache konzentriert = Sinnesbündelung oder aber wir stoßen durch Ekel und Verachtung jene Sache ab, die sich mit unseren Gefühlen nicht vereinbaren lässt. Näheres zu den Sinnen, den Gefühlen in meiner Denkschrift hier: https://www.denkforum.at/threads/7306

Doch was haben meine Gefühle mit der inneren Freiheit zu tun?
Nur wenn ich alle meine Gefühle auch zulasse, sie eben NICHT unterdrücke und verdränge, dann bin ich innerlich frei.
Weiterhin gilt es auch seinen eigenen Schatten zu akzeptieren. Jeder hat doch bestimme Charaktereigenschaften, die wichtigsten sind angeboren, entweder vererbt oder durch kosmologische Tendenzen, die sich dann im Laufe des Lebens als Erlebnis feststellen lassen, die einem selbst und auch anderen nicht gefallen. Ich bin beispielsweise rechthaberisch, arrogant, überheblich, voreilig usw.. Die Erziehung durch Familie, Schule, Beruf und sozialer Umwelt macht einen doch stets auf diese Unvollkommenheit aufmerksam und man richtet den Wunsch auf einem, diese unvollkommenen Tatsachen zu beseitigen. Wie häufig hat man schon gehört: "Jetzt reiß Dich mal zusammen." oder "Das reicht jetzt aber." usw..

Die Frage, die sich jeder selbst beantworten muss ist doch folgende: Sind alle diese unvollkommenen Eigenschaften wirklich zu eliminieren oder machen wir uns da etwas vor?
Ich denke die Psychologie und auch die Philosophie hat mir ausreichende Antwortmöglichkeiten dazu gegeben. So denke ich, dass wir diese unvollkommenen Eigenschaft nur unterdrücken und verdrängen können. Dafür braucht man Kraft, geistig-mentale Kraft. Dadurch wächst die unterdrückte und verdrängte Eigenschaft weiter an, sie wird sogar viel stärker, als sie jemals gewesen wäre, je länger man diese Unterdrückung und Verdrängung aufrecht erhält. Es reicht dann eben der kleinste Funken aus, um angestaute Aggressionen, aus Verachtung, Wut und Missverständnis zum Explodieren zu bringen.

Zurück zur inneren Freiheit:
Also ALLE Gefühle sind wichtig und ich werde über meine Gefühle immer versuchen, mir darüber Klarheit und Bewusstsein zu verschaffen. Wenn ich mich ärgere, dann mache ich Sport oder ich trommele auf meinen Djemeben so lange drauf ein, bis die Wut und der Ärger verflogen sind. Nur raus müssen sie, am besten sofort, damit sich nichts anstaut. Auch durch die Meditation können innere Balance und Harmonie hergestellt werden. Man braucht dafür nicht unbedingt wie ein Mönch im Lotussitz zu verweilen, auch ein schöÖöner Spaziergang allein in der freien Natur, z.B. im Wald, wo man einfach mal in Ruhe zu sich kommen kann, wo man sich nicht nur seiner eigenen Existenz Bewusstsein verschafft, sondern wo man auch mal Tagträumen kann, den Gedanken freien Raum zu geben, zu Phantasieren, sich auf die eigene Vorstellungskraft zu konzentrieren und es einfach mal geschehen lassen.

Zu meiner innerlichen Freiheit gehört es auch, dass ich mir spontan vorstellen kann, ich wäre jetzt auf Bali, sitze an Strand und lausche dem Klang der Wellen. Ich rieche die blühenden Orchideen und Hibisken, ich vernehme ein Lachen und in der Ferne höre ich ein Trommeln und Gesang, vor mir fliegt ein wunderschöÖöner bunter tropischer Schmetterling und wenn ich meine Augen schließe, dann bin ich wirklich da. Dies alles ist im Inneren meines Selbst durch die Vorstellungskraft und den Spiegelneuronen tatsächlich so, auch wenn es nur eine Illusion ist, aber auch diese Illusion ist existent, wenn man sie bewusst auslebt.

Zu meiner inneren Unfreiheit:
Wenn ich mich unter den genormten Bürgern bewege, dann kann ich nicht alle meine Vorstellungen und Gefühlen die absolute Freiheit geben. Wir leben in der Koexistenz mit uns selbst und den anderen. Dadurch MUSS man sich anpassen, diese Anpassung ist im Übrigen automatisch vollziehend und völlig normal. Jedoch ist es fatal, sich bewusst an den Anderen zu orientieren und sie als Maßstab für das eigene selbst im sein zu nehmen. Dadurch haben wir diese Ellenbogengesellschaft. Der Nachbar hat ein größeres Auto, als meins und deshalb muss ich auch ein größeres haben. (Bemerkt: Ich habe gar keine Auto, da dies nur meine Freiheit einschränkt.) Mit dem Plasma-TV oder LCD-Flatscreen ist es doch genauso. Wie oft habe ich schon gehört: "Das haben doch alle." Solch ein BlöÖödsinn. Ich habe einen alten Rohren-TV und er tut es für die wenigen Male, wo er in Betrieb ist.

Allgemeiner Gedanke, der mir heute wieder ins Bewusstsein gedrungen ist. Ich lebe hier in NRW in der sogenannten Industriekultur. Das sind die Zechen und Schwerindustrieanlagen, die teils weit über 100 Jahre alt sind und seit Jahren oder Jahrzehnten brach liegen. Die Natur erobert sich diese Orte wieder zurück. Die Pflanzen beschweren sich nicht darüber, dass der Mutterboden mit Asphalt zu betoniert wurde, sondern sie orientieren sich an den kleinen Lücken, die sie besiedeln und mit ihren Wurzeln tief in das Innere des Boden vorstoßen, wohin gehen sich der Kopf der Pflanze IMMER zum Licht hin wendet. Durch das Eindringen der Wurzeln in das Innere, werden die Asphaltspalte immer größer, es gesellen sich andere Pflanzen hinzu und bilden eine auf Koexistenz beruhende Gemeinschaft, wobei die über dem Boden liegenden Pflanzenteile nach oben zum Licht streben. Innerhalb weniger Jahre ist so aus einzelnen Gräser ein kleiner Birkenwald geworden, der meine Körpergröße schon überragt. Vögel, Nager und andere Tiere siedeln sich da an, wo Jahre zuvor Lärm, Schmutz, Gift und die materiallische Tätigkeit des nach Macht strebenden Menschen, die Tiere einst vertrieb und eine Koexistenz des Zusammenlebens unmöglich war. Aus den Orten der "übermenschlichen" Produktion sind beschauliche Oasen der Natur geworden.
Was will ich mit dieser Exkussion ausdrücken?

Satt über die wenigen Nachteile zu streiten, sollte man doch die vielen Vorteile des Lebens zu nutzen wissen. Nicht in die Dunkelheit schauen und auf Besserung warten, sondern sich dem Licht zuwenden und die Verbesserung selbst herbei führen, indem man seine eigenen Freiheit ausweitet und erlebbar macht. Nicht aus Egoismus heraus, sondern in Koexistenz und Akzeptanz des GANZEN selbst und aller anderen.

Lieben Denkergruß
in Freiheit, zur Ganzheit
Axl
 
Zuletzt bearbeitet:
Werbung:
AW: Wann ist der Mensch frei?

Aber, Du bist nicht "Herr in Deinen vier Wänden", maximal ein "Herrchen" zum "Hündchen", wenn Du Hundebesitzer bist (auch da gibt es eine Unzahl an Auflagen und Gesetzen).

Du unterliegst auch in Deinen vier Wänden einer Vielzahl, nicht nur strafrechtlicher Gesetze (z. B.: Haschischbesitz in Europa, Alkoholbesitz in Saudi-Arabien), sondern auch bürgerlicher Normen und bürgerlicher Gesetze, extrem dann, wenn Du Familie hast. Du kannst Dein Kind, auch unter besten Bedingungen, kaum selbst unterrichten in allen Belangen und Dich der staatlichen Fürsorge gegenüber des Kindes entziehen; denn da geht es nicht um mehr und weniger, bessere oder schlechtere Bildung, sondern um Erziehung (Einordnung) an den Staat (das weist Du als ehemaliger DDR Bürger viel besser als ich). Die Sozialisierung versus Rekrutierung der Bürger an den Staat lässt keinen Freiraum, auch nicht in Deinen vier Wänden.

aus Deinem Zitat: ...... Und wenn ich mich unter das genormte Volk begehe ............

Und wenn Du Dich nicht zum "genormten Volk" zählst, dann bist Du "abnorm", dem Gesetze genüge auch in eine Anstalt zu verweisen um Dir dort zu "helfen".

So bleibt Dir am Schluss auch keine "geistige Freiheit", wenn sich Deine Geistigkeit aus der Norm bewegt und Du es zum Ausdruck bringst, erklärst Du damit Deinen Geist abnorm und wieder wird man Dir Hilfe anbieten. (Beispiele von vielen: Donatien Alphonse François, Marquis de Sade, der persönlich ein harmloses Privatleben hatte, nur sein kreativer Geist entsprach nicht der Norm, verstarb aber tragisch, ohne rechtlichen Grund; es gibt viele Beispiele auch in der Kunst, denke an Deinen schönen Beitrag von Leonardo, auch E. Schiele, W. A Mozart, u. v. a.

Gerade der Geist ist es, das dem Gesetz ein Dorn ist, um Deinen Geist zu lenken und zu steuern, schrieben ganze Heerscharen von Staatsmännern Juristen Psychologen Religionsbücher wie die Tora den Talmud (vom Tun und Nichttun), die Bibel, den Koran, u.s.w.

Wer sich gegen diese "Geistigkeit" auflehnt, den Staat in Frage stellt, der wird dann betreut und besucht, da kommen dann irgend welche "Religionsheinis" mit ihren "Hefterl'n" und wollen Dich wieder zurückholen, auf den (staatlichen) geistigen Weg bringen; (im Auftrag der Justiz, in Ö. ist das so spreche aus Erfahrung, wegen meiner Geschichtsstudien und Bücher die ich schrieb; denn als alles nichts half, stellte man mir die Wohnung mehrmals auf den Kopf)

So hat der Geist nur das Gesetz und staatliche Norm zu sein, auch in Deinen vier Wänden und in Deinem Kopf, wer das nicht einsieht und in Frage stellt, wird verfolgt und benachteiligt, sein Leben lang.

Mit lieben Gruß
Kultus Maximus

Lieber Kultus,

ich bin der Herr in meinem Heim, wenn Du dies Herrchen nennst, dann kann auch das Pfeifchen mit dem Mischchen nichts daran ändern, dass ich mir ab und zu ein Kifferchen gönne. Im Übrigen sind die natürlichen Substanzen wirksamer und weniger schädlich, als synthetische oder teilsynthetische Stoffe. Marinol, synthetisches THC (Tetrahydrocanabinol), kann man auf Rezept erhalten, ist aber um mindestens 1000 % schlechter, sowohl von der Verträglichkeit, als auch von der Gesamtwirkung her. Aber das echte, das natürliche Hanf, die älteste Nutz- und Heilpflanze der Menschheit, welches seit mindestens 6000 Jahren genutzt wird, da ist der Besitz, der Erwerb und der Gebrauch strafbar. Nunja ein Irrtum, des primitiven Intellekts, auch aus der Zeit der Prohibition und der Rassengesetze, war es doch die "Droge" der Schwarzen, die es zu verdammen galt. Sponsert bei Heroin, Kokain und Novokain von Bayer und die ganze Winzer- und Biergenossenschaft war sofort dafür....
...diese Falschheiten und Lügen sind doch bis heute in den Köpfen vieler Menschen existent und Hanf gilt immer noch als Einsteigsdroge, obwohl es eine Heilpflanze ist.
Ich habe eine ethisch und moralisch vertretbare Sittlichkeit und bin froh, dass ich nicht in Bayern lebe, wo man wegen einem halben Gramm eine Anzeige bekommt, hier in NRW ist es schon recht liberal und die Gesetzeshüter wissen, wer ein Dealer ist und wer kein kleiner Konsument. Die Menge machts, nicht nur in strafrechtlicher Hinsicht, sondern insbesondere unterscheidet sich so der Gebrauch vom Missbrauch. Auch im Sinne Paracelsus, all Ding ist Gift, nur die Dosis machts, dass es kein Gift ist.....

Ja - für den genormten und beschränken Bürger bin ich abnorm, ich nenne es ver_rückt nach Leben, nach Freiheit, nach Lebendigkeit....also positiviert verrückt, aber das weißt Du ja :)

Ich denke die richtige Mischung machts, nicht nur in der Pfeife der Anteil von Tabak und Haschisch, sondern auch die Mischung von absoluter Lebendigkeit und geistiger Freiheit, wenn der Freiraum (mein Zuhause und das Zuhause meiner Freunde) gegeben ist mit der Akzeptanz der Regeln und Normen, über die ich mich in der Öffentlichkeit nicht hinwegsetzen darf. Es ist schon ein Unterschied, ob man ein Leben wie Marquis de Sade führt oder man um die Mitte des Lebens für den Weltfrieden tanzt. Sade war krank und der Tot von kranken Menschen ist immer tragisch. Ich lebe aber und ich fühle mich lebendig und wohl und bin frei von Last und Schuld.

Im Übrigen kommt in meine Wohnung niemand rein, der nicht ausreichend von mir gecheckt wurde. Zutritt nur für Freunde, freundschaftliche, gute Bekannte und Familie. Ansonsten gibt es keine Klingel, kein Namensschild und die Eingangstür muss man erstmal finden. Nur wer mich kennt, kann zu mir kommen. Dazu benötigt man Kenntnisse über mich und über die Regeln, die ich als HAUSHERR bestimme. Wegen zu lauter Musik stand mal die Polizei vor dem Haus und kam nicht rein, weil die Türen verschlossen waren und sie haben über Megaphon eine Ansage gemacht, dass man die Musik leiser machen sollte. Seitdem bekommen alle Nachbarn eine Ansage, wenn ich mal die Wohnung als Partyburg umfrisiere und meine Freunde einlade, dass sie dann bitte meine Telefonnummer anrufen sollen, wenn es zu laut wird. Seitdem gab es aber nie wieder Ärger. Meine Nachbarn im Nebenhaus sind taub, die über mir sind nachts auf LKW-Fahrt und unter mir ist Gewerberaum. Man muss sich schon seine Freiräume genau aussuchen. Ich könne in einen klassischen Mehrfamilienhaus nicht leben, dafür bin ich zu laut und zu lästig....
Und mit dem Polizeihäuptling sollte man sich auch gut verstehen - die machen auch nur ihren Job - verstehst Du?

Lieben Gruß
Axl
 
Zuletzt bearbeitet:
AW: Wann ist der Mensch frei?

Hallo Axl,

Also so ganz verstehe ich deine Ausführungen nicht.

Da schreibst du einerseits davon, all deine Emotionen akzeptieren zu müssen und auch die negativen (wer entscheidet denn da über positiv und negativ?) nicht zu unterdrücken, weil sie dadurch nur verstärkt würden.

Dafür schaffst du dir Ablenkungshandlungen, die diese negativen Gefühle dann "herauslassen" - tun sie das?

Und indem du sie so "herausläßt", akzeptierst du sie?

Andererseits gibst du mir keinen Hinweis darauf, was du mit deiner Zustimmung zu Bherkas Einwurf, ohne innerliche Freiheit könne es auch keine äußerliche Freiheit geben, meinst.

Bherka sagte da etwas von innerlicher Unfreiheit, sollte man sich von anderen Menschen beeinflussen lassen.
Was bedeutet es denn, wenn ich völlig unbeeinflussbar bin? Wenn ich nichts an mich heranlasse, dann bin ich frei? Wenn mich nichts trifft, ich einfach sturheil denke und tue was ich eben denke und tue, nie auf einen anderen soweit eingehe, dass ich auch seine Sicht zumindest überdenke, dann ist das die innere Freiheit, die die äußere bedingt? (Wie das ablaufen soll ist mir sowieso schleierhaft, aber vielleicht kommt da ja noch was...)

Ich bin also mehr oder weniger so klug als wie zuvor...

Grüße,
Joan
 
AW: Wann ist der Mensch frei?

Hallo,
was ich alles verpasse in diesem Forum wenn ich hier nicht täglich mehrere Stunden verbringe. Auch diesen interessanten Thread mit fluuu in der Einleitung habe ich gerade erst entdeckt. Das Thema: "Wann ist der Mensch frei?"
Kurz gesagt, wenn er tun und lassen kann was er will und die Konsequenzen verantworten kann.
Über die Freiheit ist viel geschrieben worden, im Moment fällt mir "Die Philosophie der Freiheit" von Dr. Rudolf Steiner ein, ein sehr interessantes aber auch schwieriges Werk. Die Freiheit ist eine so vielschichtige Angelegenheit, mit absoluter Grenzenlosigkeit, selbst wenn sie ginge, ist es nicht getan. Um Freiheit spüren zu können ist Unfreiheit zwingend notwendig oder anders ausgedrückt ist Freiheit real nur in einem gewissen Rahmen möglich, so meine Überzeugung. Das Gegenteil von Freiheit ist meiner Ansicht nach sich irgendwelchen von wenigen Menschen gemachten Regeln, Gesetzen oder Konventionen zu unterwerfen um eine Sicherheit für die physische Existenz zu erlangen, es kommt der geistigen Selbstaufgabe gleich.

gruß fluuu
 
AW: Wann ist der Mensch frei?

Hallo,
was ich alles verpasse in diesem Forum wenn ich hier nicht täglich mehrere Stunden verbringe. Auch diesen interessanten Thread mit fluuu in der Einleitung habe ich gerade erst entdeckt. Das Thema: "Wann ist der Mensch frei?"
Kurz gesagt, wenn er tun und lassen kann was er will und die Konsequenzen verantworten kann.
Über die Freiheit ist viel geschrieben worden, im Moment fällt mir "Die Philosophie der Freiheit" von Dr. Rudolf Steiner ein, ein sehr interessantes aber auch schwieriges Werk. Die Freiheit ist eine so vielschichtige Angelegenheit, mit absoluter Grenzenlosigkeit, selbst wenn sie ginge, ist es nicht getan. Um Freiheit spüren zu können ist Unfreiheit zwingend notwendig oder anders ausgedrückt ist Freiheit real nur in einem gewissen Rahmen möglich, so meine Überzeugung. Das Gegenteil von Freiheit ist meiner Ansicht nach sich irgendwelchen von wenigen Menschen gemachten Regeln, Gesetzen oder Konventionen zu unterwerfen um eine Sicherheit für die physische Existenz zu erlangen, es kommt der geistigen Selbstaufgabe gleich.

gruß fluuu

na, da hast du aber noch nicht so recht verstanden, wie das mit den Illusionen funktioniert... so mancher glaubt, er sei am Herrschen, und ist in Wirklichkeit doch bloß der Knecht... ;-)

und dann gibt es wieder andere, deren Bewußtsein so sehr mit dem Über-Ich verklebt ist, daß ihnen die Unterdrückung ihres Kind-Ichs nicht als Verbrechen, sondern als "Freiheit" erscheint. Da haben dann Papa und Mama einen würdigen Nachfolterer gefunden...

Liebe Grüße vom Roten Baron
(macht schon wieder lustige Figuren auf fremden Radarschirmen... ;-)
 
AW: Wann ist der Mensch frei?

ein mensch ist niemals frei.
von geburt an sind bestimmte handlungen und bewegungsabläufe im menschlichen gehirn festzementiert, das aua bei schmerz und das essen bei hunger.
wir (ich meine jetzt "normale" menschen, keine yogis, die auch ohne grundebedürfnise auskommen) sind einfach festgezwängt vom unterbewusstsein, dass unserem körper etwas befiehlt, ohne dass wir es bewusst wahrnehmen und wir gehorchen.

nicht nur dass, wir werden auch beeinflusst ohne ende, uns werden schönheitsideale vorgespielt und meinungen eingetrichtert, von dem augenblick an, von dem wir sie aufnhemen könne.

der augenblick, in dem man am freisten ist, ist meiner meinung anch kurz nach der geburt, wenn man noch nichts von den eltern gelernt bekommt, noch nichts von freunden empfohlen kriegt.
 
für Fluuu

einen hab' ich noch:

"Unter allen Wipfeln liegt Fluuu, bald herrschst auch du."

(Theodor Fontäne)
 
AW: Wann ist der Mensch frei?

hallo joan

also gedanken sind absolut frei, ich kann denken was ich will und wo ich will.
gedanke haben sogar die macht schmerz zu vertreiben - beim autogenen training zb.
gedanken können den körper beherrschen!

über dich denke ich zb das du ein ziehmlicher egomane bist der sich nicht mit denken zufrieden gibt sondern sich unbedingt mitteilen muss um sich zu bestätigen, dies lese ich zumindest aus deinem satz hier heraus:
Was nutzen dir deine freien Gedanken, wenn sie sich ausschließlich in deinem Kopf aufhalten ohne dass du eine Möglichkeit hast sie auch jemandem mitzuteilen?


Ich glaube übrigens nicht, dass die Gedanken so frei sind wie in dem Lied behauptet. Auch die Gedanken unterliegen dem Umfeld, werden also ebenso von Krankheit und Schmerz beeinflusst wie von der Zeit und Umgebung in der man lebt.
gedanken sind absoulut frei - ich kann über mein umfeld denken was ich will und keiner, absolut niemand kann mich daran hindern.

und bei schmerz kann ich denken was ich will, ich kann ihn zulassen oder bekämpfen, ihn beschimpfen oder mit autogenem training lindern - ich kann denken was ich will.

unfrei wären sie nur wenn du sie lesen könntest und mir vorschreiben würdest was ich zu denken habe - aber das kannst du nicht und somit bin ich frei.

ich kann reisen machen wohin ich will und niemand kann mich aufhalten, übrigens brauch ich kein gefolge dem ich mich mitteilen muss und das mir zujubeld!;)


Ein Schuss Pulver und Blei deines Jägers in dein Bein, und deine Gedanken ändern augenblicklich die Richtung.
schön geschrieben aber in welche richtung sollen sie denn gehen und wo waren sie denn vorher - ah ich vertsehe du weisst es nicht oder?

lg binchen
 
AW: Wann ist der Mensch frei?

ein mensch ist niemals frei.
von geburt an sind bestimmte handlungen und bewegungsabläufe im menschlichen gehirn festzementiert, das aua bei schmerz und das essen bei hunger.
wir (ich meine jetzt "normale" menschen, keine yogis, die auch ohne grundebedürfnise auskommen) sind einfach festgezwängt vom unterbewusstsein, dass unserem körper etwas befiehlt, ohne dass wir es bewusst wahrnehmen und wir gehorchen.

nicht nur dass, wir werden auch beeinflusst ohne ende, uns werden schönheitsideale vorgespielt und meinungen eingetrichtert, von dem augenblick an, von dem wir sie aufnhemen könne.

der augenblick, in dem man am freisten ist, ist meiner meinung anch kurz nach der geburt, wenn man noch nichts von den eltern gelernt bekommt, noch nichts von freunden empfohlen kriegt.

was du schreibst fühlst/denkst nur du so!

wer befield dir zu essen?
wenn du nicht willst bist du so frei und kannst essen und trinken verweigern, du stirbst dann aber es kann dich niemand zwingen auch dein körper nicht.

und schönheitsideale ändern sich im laufe der zeit und es gibt millionen die nicht auf schönheitsideale stehen, also wenn du davon befangenn bist und dich dadurch unfrei fühlst, so behaupte nicht alle menschen seine unfrei!

und die geburt ist für mich das unfreiste was es gibt, denn ich werde gefüttert und bemuttert und kann nicht entscheiden!

in dem moment des todes ist die freiheit vollkommen - körperlich wie geistig.

lg binchen
 
Werbung:
AW: Wann ist der Mensch frei?

Binchen,

Du denkst in der Schiene der Kultur, in die du hinein geboren wurdest, denkst entlang deiner Sprache.
Dein Denken ist in keinster Weise frei, auch nicht, wenn du dir durch autogenes Training Schmerz wegzudenken imstande bist - was ich übrigens nicht für möglich halte.
Dein gesamtes Umfeld, Arbeit, gesellscharftlicher Status, finanzielle Umstände, Familie, Landstrich, politisches Gebilde "Land" in dem du lebst, etc, etc,...prägt in jeder Sekunde dein Denken, sogar nachts im Traum. Von Freiheit kann da keine Rede sein.

Allerhöchstens kannst du mittels ERLERNTER Fähigkeiten dein Denken auf die eine oder andere Weise ein ganz klein wenig manipulieren, das Umfeld für einen kurzen Zeitraum ausblenden. Während dieser Zeit wirst du aber nicht fähig sein, frei zu denken.

Und ob der Tod Freiheit bringt, wird sich erst herausstellen.

Gruß,
Joan
 
Zurück
Oben