• Willkommen im denk-Forum für Politik, Philosophie und Kunst!
    Hier findest Du alles zum aktuellen Politikgeschehen, Diskussionen über philosophische Fragen und Kunst
    Registriere Dich kostenlos, dann kannst du eigene Themen verfassen und siehst wesentlich weniger Werbung

- Vorurteile ? -

Re: „Ursachen der Ausländerfeindlichkeit“

Original geschrieben von Jan Amos
Eine der Ursachen ist sicherlich der Begriff „Multikulturelle Gesellschaft“, mit dem politische Ziele schöngeredet werden sollen, denn in Wirklichkeit entsteht ein Konglomerat – ähnlich wie in den USA - aus vielen Kulturen, was zur Folge haben wird, dass Deutschland sein historisch-kulturelles Erbe endgültig verlieren wird.

Um dem entgegenzuwirken, wurde im Herbst 2000 vom Vorsitzenden der Unionsfraktion, Friedr. Merz, eine: „deutsche Leitkultur“ kreiert. Es wurde gefordert, dass sich zugewanderte Ausländer anzupassen haben. D.h. „die Werteordnung nach unserer christlich-abendländischen Kultur“ ist der Maßstab, nach dem alles zu beurteilen ist.

Ich kenne als Nicht-Deutscher leider weder die Debatte noch den genauen Inhalt dieser "Leitkultur", hast Du irgendwo einen Link zum genauen Inhalt damit ich mir das genauer durchlesen kann? Spontan habe ich mich nur gefragt was ich als Atheist mit dem Christentum am Hut habe :)

Und im Art. 3, Abs. 3 des GG, ist die multikulturelle Gesellschaft bereits klar definiert, denn er lautet: „Niemand darf wegen seines Geschlechtes, seiner Abstammung, seiner Rasse, seiner Sprache seiner Heimat und Herkunft, seines Glaubens, seiner religiösen oder politischen Anschauungen benachteiligt oder bevorzugt werden.“

Was genau ist eine multikulturelle Gesellschaft jetzt in Deinem Sinne oder im Sinne des Grundgesetzes? Mir fehlt da die begriffliche Schärfe.

Deutschland hat bekanntlich die freiheitlichste Verfassung aller Staaten der Welt.

Ich kenne die deutsche Verfassung nicht, warum ist sie die freiheitlichste der Welt?

[/QUOTE]Diese Tatsache nutzen kriminelle Elemente für sich aus und nehmen sich die Freiheit, in Deutschland zu tun was ihnen in ihren Heimatländern im Traum nicht einfallen würde.[/QUOTE]

Glaubst Du nicht auch dass es auch straffällige Deutsche im Ausland gibt? Ich habe eher den Verdacht dass die Polizei seit Jahren mehr damit beschäftigt ist sich zu Verwalten als dass sie das tut was Kriminalität wirksam eindämmen würde: Präsenz vor Ort.

Der Datenschutz wurde angeblich zum Schutz der Person eingeführt, aber ich habe eher den Eindruck, als sei dieser in weiser Voraussicht zum Schutze der Behörden geschaffen worden, um sich vor dem mündigen Bürger zu schützen, denn dahinter kann man sich jederzeit verstecken, wenn dieser eine Auskunft begehrt.

Was meinst Du damit? Welche Auskunft begehrst Du denn? Und meist ist es mit dem Datenschutz nicht sehr weit...
 
Werbung:
@Walter
Vielleicht sollte man erstmal unterscheiden zwischen "Ausländer" und "kriminelle Ausländer".
Man kann sich nicht vorstellen, dass Deutsche auf die Idee kommen im Ausland Straftaten zu planen und nebenbei auf deren Staatskosten zu studieren und zu leben.
Anders in Deutschland, in Hamburg ist soetwas möglich. Denk' mal an das Verbrechen vom 11. September. Die Verbrecher sind in das World Trade Center geflogen, viele werden die schrecklichen Bilder nie mehr vergessen, am wenigsten die Angehörigen der Opfer. In Hamburg haben einige der Verbrecher gelebt, sich dort zusammengerottet und das Verbrechen geplant und organisiert. Selbst die USA hat auf D gezeigt und ermahnt etwas gegen den Terrorismus zu tun, zu Recht.
 
Re: „Ursachen der Ausländerfeindlichkeit“

Original geschrieben von Jan Amos
Eine der Ursachen ist sicherlich der Begriff „Multikulturelle Gesellschaft“, mit dem politische Ziele schöngeredet werden sollen, denn in Wirklichkeit entsteht ein Konglomerat – ähnlich wie in den USA - aus vielen Kulturen, was zur Folge haben wird, dass Deutschland sein historisch-kulturelles Erbe endgültig verlieren wird.
Alles vergeht, alles entsteht. Die wirtschaftlichen und sozialen Beziehungen und die Mobilität der Menschen wächst rasend geschwind. Also verändern sich auch die Gesellschaften. Ich bin FÜR eine multi-kulturelle Gesellschaft. Weil die INTERNATIONALISIERUNG der Welt die menschenverachtenden Egoismen der NATIONEN und damit die KRIEGE endgültig abschaffen wird!
Ich bin dazu allerdings für eine offene, zivile Diskussion.
Was ist denn das "historisch-kulturelle Erbe Deutschlands"? Was ICH will, ist eine Gesellschaft der Verständigungs-, Lern- und Fortschrittsbereitschaft, des freundlichen Mit- und Nebeneinanders und ein Leben ohne Angst.

Aber so lange jede Kritik an jenen Ausländern, die unsere Gastfreundschaft missbrauchen, als Ausländerfeindlichkeit gegeißelt wird, ist leider nicht damit zu rechnen, dass ein freundschaftliches Verhältnis aufgebaut werden kann.
Dem stimme ich zu!

Gysi
 
Auf jeden Fall ist die multikulturelle Gesellschaft etwas anderes als nur das Nebeneinanderleben verschiedener Kulturen. Sie bedingt den gegenseitigen Respekt und die gegenseitige Toleranz, ohne die ein Nebeneinanderleben nicht möglich wäre. Kulturen, die mit einem jeweiligen Universalanspruch (z.B. der Religionen) aufeinander treffen, MÜSSEN diesen Universalanspruch aufgeben. Wer das nicht will oder kann, ist als Teil einer multikulturellen Gesellschaft gescheitert. Wir MÜSSEN uns jedoch mE um diese MKG BEMÜHEN: Jeglicher Separatismus, der nicht mit anderen Gesellschaftsformen vereinbar ist, ist ein Schritt zurück in die Kriegsgefahr!

Gysi
 
Gut, aber man sollte schon anerkennen, dass in (fast) jedem Land eine bestimmte Kultur "zuhause" ist. Wir nehmen ja, wenn wir z.B. in die Türkei oder nach Südamerika auswandern, auch ein bisschen Rücksicht.

Ob man das unbedingt kämpferisch (und möglicherweise missverständlich) als "Leitkultur" bezeichnen muss, weiß ich nicht.
"Heimatkultur" fände ich besser, bietet auch weniger Zündstoff.

Aber auf jeden Fall ist auf Kompatibilität zu achten, damit es kein "Nebeneinander", sondern ein "Miteinander" gibt. Selbstverständlich aber darf man niemanden seinen Glauben aufzwingen oder ihn an der Ausübung seines Glaubens hindern.

Wenn solche Dinge gewährleistet bleiben, könnte ich mich mit einer multikulturellen Gesellschaft anfreunden.

Gruß,
Michael
 
Original geschrieben von Pantau
Gut, aber man sollte schon anerkennen, dass in (fast) jedem Land eine bestimmte Kultur "zuhause" ist. Wir nehmen ja, wenn wir z.B. in die Türkei oder nach Südamerika auswandern, auch ein bisschen Rücksicht.
Absolut! Ich erwarte, dass die Zureisenden Respekt vor der hiesigen Kultur haben. Toreranz ist auch so eine Kategorie unserer Kultur. Nicht jeder, der Deutschland als seine neue Heimat auswählt, bringt diese Toleranz mit... Andrerseits sind die hier lebenden Ausländer oder (verwaltungstechnisch) Eingedeutschten nicht nur unsere Urlaubsbesucher, die sich nach den deutschen Lebensgewohnheiten zu richten haben. Sie bringen eigene Lebensgewohnheiten mit. Allerdings liegt es an IHNEN, die Kompatibilität mit unserer Kultur zu gewährleisten.

Selbstverständlich aber darf man niemanden seinen Glauben aufzwingen oder ihn an der Ausübung seines Glaubens hindern.
Die Religionsausübung bestimmter Glaubensgruppen findet in den weltlichen Gesetzen ihre Grenzen. Schwierig wird´s bei Gläubigen, die das Wort Gottes über das weltliche Wort stellen. Und das müsste doch eigentlich konsequenterweise JEDER Gläubige tun... HIER sehe ich DIE latente Bruchstelle unseres friedlichen Zusammenlebens: Wenn irgend welche Hetzer nach Kriegs- oder Bürgerkriegsgründen suchen: Die Waffen sind den Gläubigen - resp. manchen, vielen Gläubigen - schnell in die Hände gelegt...

Gysi
 
Wow aus Spaß wurde Ernst und Ernst ist jetzt drei Seiten alt.

Also ich denke es ist egal wo wer wohin geht, es geht darum dass jeder jeden respektiert und das ist das Miteinander.

Wir sind alle Ausländer, kommt immer drauf an wo wir sind.

Humor hat, wer über sich selber lachen kann.

Also Sanitäter find ich nicht schlecht, sind oft kompetenter als Ärzte.

Grüsse Andi
 
Original geschrieben von andi.hexe
Wow aus Spaß wurde Ernst und Ernst ist jetzt drei Seiten alt.
Jou. Muss auch mal sein. Oder?

Also ich denke es ist egal wo wer wohin geht, es geht darum dass jeder jeden respektiert und das ist das Miteinander.
Es gibt auch Deutsche, die sich im Urlaub nicht benehmen können. Aber gib doch zu: Wer guckt dich schon schief an, wenn du das erzählst? Also wird das gerne und oft erzählt.
Aber es gibt viele Ausländer, die nicht so viel Respekt vor uns Deutsche haben - wer redet schon gerne offen darüber? Dem hängt gleich das Stigma des Ausländerhassers und RECHTSradikalen an. Ich wiederhole: Ich bin FÜR eine multikulturelle Gesellschaft, und ich bin dafür, die Konflikte, die sich daraus ergeben, offen auszutragen. Aber ich LEIDE darunter, wenn mir das die o.g. Nachteile bringt. Ich fühle, wie ich mich WINDE, wenn es um das Thema Ausländer geht, jeder Satz hierzu durchläuft dreimal meine innere Zensur, bevor ich ihn formuliere. Das ist doch nicht normal! Es gibt viele Ausländer in meinem weiteren Bekanntenkreis, und zu denen habe ich in der Regel einen freundlichen Kontakt. Aber mit keinem einen näheren. Das war fürher mal anders. Aber es hat sich verändert.

Wir sind alle Ausländer, kommt immer drauf an wo wir sind.
Absolut. Und ich hoffe, dass das jedem gewahr ist.

Humor hat, wer über sich selber lachen kann.
Ja, ich lach mich halb tot! :rolleyes:

Gysi
 
Werbung:
Original geschrieben von Gisbert Zalich
Es gibt viele Ausländer in meinem weiteren Bekanntenkreis, und zu denen habe ich in der Regel einen freundlichen Kontakt. Aber mit keinem einen näheren. Das war fürher mal anders. Aber es hat sich verändert. Gysi
Woran liegt das, Gysi? Ich vermute, die netten alten Bekannten aus "Wienerhof-Zeiten", die irgendwann weggezogen sind, waren einfach nicht zu ersetzen? Und wer lernt schon täglich neue Leute kennen?

Aber zumindest glaube ich nicht, daß Dein sehr guter Ruf in Deinem Stadtviertel zustande kam, weil Du die Klappe hältst. Ich meine, Du bist sehr geduldig im Umgang mit "Andersartigen", hörst lange zu und verurteilst nicht gleich die Macken oder Drogensucht so mancher versumpfter Zeitgenossen. So mancher von denen hat aber, glaube ich, zu viele Probleme, um sich zu öffnen und mehr als Smalltalk zu betreiben. Oder meinst Du nicht? Dein Wohnumfeld ist halt auch - neben der Lebendigkeit und beinahe "Idylle" - eine sozialer Brennpunkt mit Krawallen und vielen Problemen.
 
Zurück
Oben