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Selbst- und Fremdbestimmung / warum es kein schicksal gibt

AW: Selbst- und Fremdbestimmung / warum es kein schicksal gibt

"Säe Gedanken und Du erntest Taten.
Säe Taten und Du erntest Gewohnheiten.
Säe Gewohnheiten und Du erntest ein Schicksal."

östliche Weisheit​
 
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AW: Selbst- und Fremdbestimmung / warum es kein schicksal gibt

An den Autor:

Ich glaube Du unterliegst bereits bei deinen anfänglichen Prämissen einem grundlegendem Fehlschluss.
Du gehst davon aus, dass der Mensch einen freien Willen hat. Und nur unter Anerkennung dieser Prämisse funktioniert deine Konklusion, dass es kein Kollektivschicksal, also eine kosmische Teleologie gibt.

Dies kann meiner Auffassung nach aber nicht als (absolute) Wahrheit angesehen werden:

Es ist doch genauso gut möglich, dass der Kosmos einem determiniertem/determinierendem System unterliegt. Geht man beispielsweise von einem Nullpunkt der Zeit aus (was u.A. Gegenstand vieler physikalischer Theorien ist). So könnte der daraus folgende Wirkverlauf als Singularität verstanden werden. Unter Einbindung des Gesetzes der Kausalität wäre demnach auch die Behauptung naheliegend, als dass man, wenn man zum Anbeginn der Zeit alle Faktoren kannte, sich die gesamte Zukunft hätte ausrechnen können. Da wir als Menschen (vermutlich) nicht dazu in der Lage sind, alle diese Faktoren zu erkennen (besonders wenn man davon ausgeht, dass es unendlich viel Energie, und demnach auch unendlich viele Faktoren gibt) - so sind die Menschen auch nicht in der Lage ihr Schicksal zu wissen/erkennen. Gäbe es jedoch eine Entität die alle diese Faktoren kennt, so wüsste sie auch über das kosmische Schicksal. Irrelevant ob von jemandem oder etwas gewusst, wäre dieses Schicksal, diese Teleologie existent.

Für den freien Willen des Menschen hieße dies zudem, dass er in der Form wie er Begriffen wird (und auch so wie du ihn in deinen Ausführungen beschrieben hast) schlichtweg nicht existiert. Unsere vermeintlich "freien" Handlungen und Entscheidungen wären demnach nur das Ergebnis eines höchstkomplexen Zusammenwirkens unzähliger Faktoren. Subjektiv wird dies als "freier Wille" beschrieben - aber das hieße, dass es dem Menschen möglich sein müsste sich außerhalb des Einflusses der Umwelt zu stellen, und dies sehe ich als schlichtweg unmöglich an.



In Addition möchte ich anmerken, dass es mir so vorkommt, als würdest Du viele Dinge, nun ja, zusammenwerfen, und es mir realtiv schwerfällt deiner argumentativen Linie zu folgen. Wobei das auch schlichtweg mein Fehler sein kann, also nimm das vielleicht nicht so ernst ;)

Was ich aber damit meine ist, dass du im ersten Thesenteil (s. ""erfolgreiches" Leben") von Subjektiven Empfindungen sprichst. Man also durch Reflexion und Selbsterkenntnis ein erfüllteres Leben führen kann. Von diesem Teil schließt du (zumindest partiell, bezogen vor Allem auf dein Beispiel) auf eine Aussage in der Objektiven Dimension (die ich im oberen Teil versuchte zu relativieren).
Auch fehlt mir für die letzte Aussage ("Eine Selbstbestimmung des einzelnen ist erst dann nötig, wenn es sich um ein Soziales
Netzwerk handelt.") irgentwie eine Erklärung.

Abschließend möchte ich nocheinmal darauf hinweisen, dass ich nicht meine (sagen wir einmal:) Theorie als "ultima ratio", bzw. absolute Wahrheit empfinde; möchte aber nahelegen, dass deine These dies aus den genannten Gründen jedoch auch nicht für sich in Anspruch nehmen kann.

Ich finde jedoch, dass die Theorien die einen Determinismus zugrunde legen, sagen wir mal "naheliegender" oder "einleuchtender" erscheinen als ihre Antagonisten; was natürlich auch in unserem momentanen Zeitgeist geschuldet ist. Ich meine damit, dass Erkenntnisse aus den Naturwissenschaften zumindest eher darauf hindeuten.

Trotz allem ein interessanter Ansatz!

MfG, Xhanthan
 
AW: Selbst- und Fremdbestimmung / warum es kein schicksal gibt

........


1. Ich finde jedoch, dass die Theorien die einen Determinismus zugrunde legen, sagen wir mal "naheliegender" oder "einleuchtender" erscheinen als ihre Antagonisten; was natürlich auch in unserem momentanen Zeitgeist geschuldet ist.
2. Ich meine damit, dass Erkenntnisse aus den Naturwissenschaften zumindest eher darauf hindeuten.
...
Zu 1.:
Sowohl für den Determinis- als auch für den Indeterminis-mus:lachen: gibt es plausible Argumente, wie bereits Meister KANT in der "Kritik der reinen Vernunft" ausgeführt hatte !!! Und hier zur Erinnerung nochmal seine 3. und 4. Antinomie:
a) "Es gibt neben Kausalität noch Freiheit u n d es geschieht alles nach Naturgesetzen."
b) "Es gibt als Teil oder Ursache der Welt ein notwendiges Wesen u n d es existiert nicht."

Wer diese Antionomien (+ die 1. und 2. Antinomie) auflöst, erhält den Nobelpreis für Philosophie, den es "Gott-sei-Dank!" nicht gibt ...:lachen::lachen::lachen:
Zu 2.:
Es gibt so viele Erkenntnisse der Naturwissenschaften (Physik, Chemie, Biologie, Hirnforschung usw.) !!!
Welche Erkenntnis deutet auf was hin ...:confused::dontknow:
Der blaue moebius
 
AW: Selbst- und Fremdbestimmung / warum es kein schicksal gibt

Schicksal ist Alles, was der Zu-Fall ist, also was dem Menschen so zu-(und manchmal auch ein-)fällt - also auch die Einfalt und Einfältigkeit ....:clown2:

Und möglicherweise :)confused:) gibt es Zusammenhänge zwischen dem, was früher Schicksal genannt wurde - und dem, und heute als un-bewusste Prozesse bezeichnet wird ....:dontknow:
"Ach wie gut, dass ich nichts weiss -
und nicht Rumpelstilzchen heiss!"
:lachen::lachen::lachen:

S1) Die Welt ist alles, was ein Aktenzeichen hat (Zimmermann'sches Gesetz)

S2) Die Summe aller Zufälle entspricht der Summe aller Abfälle (Kirchenregel)

S3) Ein unbewußter Prozess ist dann gegeben, wenn der Richter nicht weiß, daß er vom Ankläger zum Verteidiger verurteilt worden ist (Wetterregel)

S4) Worüber man nicht lachen kann, sollte man zumindest keinem Weib erzählen (ausbleibende Regel)

Der Rote Baron
 
AW: Selbst- und Fremdbestimmung / warum es kein schicksal gibt

@HashBean: Was genau verstehst du unter Schicksal?
 
AW: Selbst- und Fremdbestimmung / warum es kein schicksal gibt

Zu 1.:
Sowohl für den Determinis- als auch für den Indeterminis-mus:lachen: gibt es plausible Argumente, wie bereits Meister KANT in der "Kritik der reinen Vernunft" ausgeführt hatte !!! Und hier zur Erinnerung nochmal seine 3. und 4. Antinomie:
a) "Es gibt neben Kausalität noch Freiheit u n d es geschieht alles nach Naturgesetzen."
b) "Es gibt als Teil oder Ursache der Welt ein notwendiges Wesen u n d es existiert nicht."

Wer diese Antionomien (+ die 1. und 2. Antinomie) auflöst, erhält den Nobelpreis für Philosophie, den es "Gott-sei-Dank!" nicht gibt ...:lachen::lachen::lachen:
Zu 2.:
Es gibt so viele Erkenntnisse der Naturwissenschaften (Physik, Chemie, Biologie, Hirnforschung usw.) !!!
Welche Erkenntnis deutet auf was hin ...:confused::dontknow:
Der blaue moebius

Hmm, ich hätte mich wohl genauer ausdrücken sollen - zugegeben.
zu a)
Ich wollte nur sagen, dass ich den Determinismus als einleuchtender empfinde(rein intuitiv, wenn man so möchte); dies aber in keiner Weise einen höheren Wahrheitsanspruch hat als es der Indeterminismus haben kann.
zu b)
muss ich natürlich wiederholen, dass auch dies nur ein persönlicher Eindruck ist. Ich beziehe mich hier vor allen Dingen auf positivistische (Astro-)Physiker wie Stephen Hawkins und Paul Townsend.
 
AW: Selbst- und Fremdbestimmung / warum es kein schicksal gibt

S1) Die Welt ist alles, was ein Aktenzeichen hat (Zimmermann'sches Gesetz)

S2) Die Summe aller Zufälle entspricht der Summe aller Abfälle (Kirchenregel)

S3) Ein unbewußter Prozess ist dann gegeben, wenn der Richter nicht weiß, daß er vom Ankläger zum Verteidiger verurteilt worden ist (Wetterregel)

S4) Worüber man nicht lachen kann, sollte man zumindest keinem Weib erzählen (ausbleibende Regel)

Der Rote Baron

Zu S 1)
War das der frühere Bundes-Innenminister von der ChristlichSaudummenUnion aus Deppenland :confused:
Zu S2)
Und die Summe aller Mißbrauchsfälle entspricht dem Maß der ekklesial-neurotischen Pathologie des auslaufenden/sich selbst zerstörenden Katholizis- und Protestantis-mus ...:lachen:
Zu S3)
Das wird als Kachelmann'sches Gesetz in die Metereologie eingehen ...:clown2:
Zu S4)
Und was ist, wenn einige "Weiber" mit ausbleibender Regel über sich selbst zu lachen vermögen ...:confused:
Möglicherweise vermag man(n)/frau in und ausserhalb der Regel zu :lachen::lachen::lachen:, was aber erst noch durch intensive trans-zen-dental-trottel-onto-empirisch-logische Untersuchungen fest-gestellt werden mus(s)...:lachen::lachen::lachen:
Der blaue moebius
 
AW: Selbst- und Fremdbestimmung / warum es kein schicksal gibt

.....
zu b)
muss ich natürlich wiederholen, dass auch dies nur ein persönlicher Eindruck ist. Ich beziehe mich hier vor allen Dingen auf positivistische (Astro-)Physiker wie Stephen Hawkins und Paul Townsend.

Muß ich natürlich erneut darauf hinweisen, dass dieser Theoretische Physiker, der sich aus Gründen der unlösbaren mathematischen Komplexität aus dem ehrgeizigsten Forschungsprojekt seiner Wissenschaft, der Suche nach der TOE (= Vereinigung von ART und QM zur Theorie der Quantengravitation), mit deren Hilfe noch etwas Naturwissenschaftliches über die Anfangs-Singularität des Universums (genannt "Urknall") erkannt und ausgesagt werden soll, zurückgezogen hat, nicht Hawkins, sondern HAWKING heisst...
 
AW: Selbst- und Fremdbestimmung / warum es kein schicksal gibt

moebius schrieb:
Welche Erkenntnis deutet auf was hin ...

Chemie ist das was knallt und stinkt. Physik ist das was nie gelingt. Biologie erklärt die Evolution und Hirnforschung...

Alles deutet auf die Erkenntnis hin, der Mensch denkt um die Zusammenhänge besser zu verstehen! Schritt für Schritt...
 
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AW: Selbst- und Fremdbestimmung / warum es kein schicksal gibt

Chemie ist das was knallt und stinkt. Physik ist das was nie gelingt. Biologie erklärt die Evolution und Hirnforschung...

Alles deutet auf die Erkenntnis hin, der Mensch denkt um die Zusammenhänge besser zu verstehen! Schritt für Schritt...

Chemie ist das, womit Chemiker ihr Geld verdienen. Physik ist das, womit Physiker ihr Geld verdienen. Biologie ist das, womit Biologen ihr Geld verdienen und Hirnforschung ist das, womit Hirnforscher ihr Geld verdienen.

Alles deutet darauf hin, dass der Mensch denkt und lenkt um Geld zu verdienen.
 
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