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Religion und Sexualität

Ich wollte ich wäre so gescheit wie ihr. Ich meine das wirklich ernst, aber vielleicht sollte ich sagen, so viel Wissen haben, denn ein bißerl gescheit bin ich ja auch, ich verstehe was ihr schreibt (zumindest in diesem Thread) und das spricht eindeutig für Euch.
Ich glaube an viele Dinge, denn glauben heißt für mich nichts Wissen, und da ich nicht alles weiß, glaube ich eben manches.
Ich könnt' mir sogar noch vorstellen, daß es eventuell vielleicht doch möglich sein könnte daß es Gott gibt, das Gegenteil beweisen kann ich ja nicht, aber Wissen ob es wahr ist wenn ich es glaube , das werde ich nicht, zumindest nicht solange ich lebe.
Und das stört mich an den "tiefgläubigen" Menschen. Sie tun so, als ob sie es wissenwürden und daß alles was in der Bibel steht die absolute Wahrheit ist.
Schade daß ich nie erfahren werde, was Menschen, falls es dann überhaupt noch welche gibt, in 2000 Jahren von uns denken werden.
Wenn sie unsere Bücher lesen, die Filme sehen usw. Werden die auch alles glauben was sich mehr oder weniger begabte Schriftsteller/Drehbuchautoren ausgedacht haben? Was anderes bleibt ihnen aber auch nicht übrig, denn Zeitzeugen wird's dann ja nicht mehr geben.
Werden die Historiker dann nach den sprechenden Hunden, Katzen, reichen Enten, Godzillas usw. suchen so wie heute noch immer nach der Tora gesucht wird, deren Existenz ja absolut nicht angezweifelt wird?
Der einzige Grund, warum ich mir wünschen würde, Gott gibt's doch ist, daß er mich ab und zu (natürlich nur wenn ich ein braves Engerl bin) auf die Erde schaun läßt.
Denn diese "wissenschaftlichen" Diskussionen wären sicher amüsanter für mich als die von den heutigen Historikern, Forschern usw. Denn dann würd' ich ja genau wissen, wie's damals war.

@Rhona!

Der Schwule/die Lesbe in der Nachbarschaft lösen Angst vor den eigenen unbewußten, oder unbekannten Gefühlen aus.
Nur absolute Heteros haben keine Berührungsängste und daher auch kein Problem mit homosexuellen Nachbarn.
Steinigt mich nicht, wenn ihr anderer Ansicht seid.
Meine Meinung hat sich im Laufe der Jahre durch Erfahrung gebildet.
Das heißt aber nicht, daß ich nicht Umdenken kann, falls sie falsch ist.
Lg.Eule
 
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Was der Papst so macht, wenn ...

Yo, endlich mal ein "extremes" Thema,

Sunnyboy schrieb:
Im Zusammenhang mit Religion ist mir heute wieder eine Frage eingefallen, die ich mir schon oft gestellt habe:
Warum haben soviele Religionen eine extreme Einstellung zur Sexualität?
Bei den einen darf man nicht vor der Ehe den Geschlechtsverkehr ausführen, bei den anderen darf man selbst wenn man verheiratet ist nur in bestimmten Stellungen miteinander schlafen (echt wahr, die Missionare in der Südsee haben den eingeborenen erzählt, dass nur die Missionarsstellung die einzig gottgefällige Stellung sei, daher der Name.), die andern haben etwas gegen Homosexualität. Bei anderen Religionen gehörten wiederum sexuelle Feste zu ihrer Religion (Beispielsweise das Erntefest der Kelten, ich glaube es war Beltane, bin mir aber nicht sicher.).
Warum können manche Religionen nicht einfach nur sagen: Solange ihr niemanden schadet könnt ihr in euren Schlafzimmern tun und lassen was ihr wollt?
Was denkt ihr darüber?

Ich denke darüber, dass DIESE suggestive Frage 1. an der Realität voll vorbeigeht, 2. das arme Wort "Religion" mit Füßen tritt.

Was die REALITÄT betrifft, solltest du mal in einer größeren Videothek vorbeischauen (die mit großem Keller). Dort findest zahlreiche Beispiele "extremer Einstellungen" zum Thema Sexualität. (Und ich glaube nicht, dass die katholische Kirche oder gar Opus Dei dahinterstecken, wenn sie auch sonst eine Menge Dreck am Stecken haben.) Dagegen empfinde ich die von dir erwähnten Beispiele "religiöser" Sexualmoral eher als harmlos, wenigstens nicht als "extrem".

Zumal deine Beispiele sich ja auch gegenseitig relativieren. Das könnte einen darauf bringen, dass diese unterschiedlichen Tabus (das, was "absolut" nicht sein darf) im engeren Sinne "kulturell" bedingt sind und mit Religion (im engeren Sinne, als etwas Geistigem) nicht allzuviel zu tun haben. Versuche mal in der Bibel eine Aussage von Jesus über Sexualität zu finden. No chance. Das aber SOLLTE nicht nur für die christliche Religion maßgeblich sein, sondern IST es für mich auch.

Nach meinem Begriff von "Religion" darf man das nicht damit verwechseln, was irgendwelche Theologen als Sexualmoral verzapfen, während gleichzeitig zahlreiche "Würdenträger" angeklagt sind wegen Kindesmissbrauch.

Du erwähnst die Intoleranz gegenüber Homosexualität. Selbstverständlich verträgt sich Intoleranz NICHT mit dem christlichem Gedanken der Nächstenliebe (analoges gilt für die andern Hochreligionen). Die sogenannte "christliche" Kultur ist aber nicht gerade durchdrungen und nicht gerade hauptsächlich bestimmt von diesem Gedanken der Nächstenliebe. Auch viele THEOLOGEN nicht, eher wenige. Erstaunlicherweise.

Konsequenz: Religion nicht gleich Theologie (einschließlich Sexualmoral).

Die Nächstenliebe ist in "unserer Kultur" ein Gedanke neben vielen. Und deshalb existiert auch hier, wie überall woanders: Intoleranz. Mit oder ohne Religion.

Glaubst du Intoleranz braucht Religion, um zu existieren?

Was die Kirche betrifft, wäre Intoleranz gegenüber Homosexualität ein echter Kracher. Tipp 2: Geh mal in ein Priesterseminar und frag mal nach, wer von den Seminaristen NICHT homosexuell ist. Also keine Panik. All gates open. (Toleranz ist schon ein sehr relativer Begriff.)

Tipp 3: Geh mal in eine Kneipe in irgendeinem Kuhdorf und setz dich einen Abend lang mit an den Stammtisch. Mal sehen, als wie TOLERANT die sich gegenüber Homosexualität erweisen. Andererseits ist dort vielleicht was mit Tieren angesagt oder ein bisschen "lustige" Vergewaltigung an Fasching. Und GANZ OHNE religiösen Hintergrund.

Wie sieht's da aus mit DEINER Toleranz?
Vielleicht doch ein paar Tabus gefällig?

Die Frage, warum Religionen überhaupt was mit Sexualität zu schaffen haben, beantworte ich versuchsweise so:

Wenn du meinem Rat befolgt bist (das mit der Videothek oder auch das mit dem Stammtisch in Hintertupfing-Ochsenheim), dann kommst du vielleicht selber auf den Gedanken:

"Das ist doch krank."

Und genau SO oder SO ÄHNLICH könnte das in allen "Religionen" angefangen haben mit der Sexualmoral. Der Mensch scheint Regeln zu brauchen, weil einige Menschen (oder viele, keine Ahnung) in dieser Hinsicht offenbar nicht richtig ticken.

Das ist natürlich schlecht und eine "Beleidigung der Intelligenz" von Menschen, die auch ohne solche Regeln auskommen würden. Diese Regeln und Tabus sind wohl URSPRÜNGLICH auch nicht für so intelligente Leute wie dich gedacht, sondern für DIE ANDERN, für die "Extremen".


pergola
 
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Zitat von Sunnyboy:
Warum haben soviele Religionen eine extreme Einstellung zur Sexualität?

Gute Frage - weiß wer eine Antwort?

Es gibt auf Deine Frage unterschiedliche Antworten. Auf das Christentum bezogen war das Ziel der Religionsmacher nach meiner Meinung zum einen, Angst vor der Rache ihres Gottes zu erzeugen, der die Menschen verdammt, die sich nicht zu ihm bekehren und der sich an „Ungläubigen“ mit Höllenstrafen rächen will. Zum anderen wurden Schuldgefühle erzeugt, etwa wegen dem Ausleben der Sexualität außerhalb dessen, was laut Bibel „gut“ sein soll und etwa Ehebruch oder Homosexualität als Todsünde behauptet. Als Universal-Allheilmittel wurde ein Sündenerlöser angeboten, laut dem den Menschen, die nicht die von ihm geforderte ultimative Nächstenliebe geübt haben, die Ewige Pein im Feuer angedroht wird, aber der letztlich den Menschen alle Sünden vergeben will, bis auf das Lästern des Heiligen Geistes:

„Alle Sünden werden den Söhnen der Menschen vergeben werden, und die Lästerungen, mit denen sie auch lästern mögen; wer aber gegen den Heiligen Geist lästern wird, hat keine Vergebung in Ewigkeit, sondern ist ewiger Sünde schuldig;“ (Mark. 3, 28-29)

Das war ein geniales Erfolgsrezept, das es ermöglichte, auf den Armutsgeboten Jesus und seiner Forderung, allem Besitz mit den Armen zu teilen, die reichste Religionsorganisation der Erde zu realisieren und das Gottesgnadentum. Wie pervers das war, vermögen viele gar nicht zu erkennen ;-)
 
Es gibt auf Deine Frage unterschiedliche Antworten. Auf das Christentum bezogen war das Ziel der Religionsmacher nach meiner Meinung zum einen, Angst vor der Rache ihres Gottes zu erzeugen, der die Menschen verdammt, die sich nicht zu ihm bekehren und der sich an „Ungläubigen“ mit Höllenstrafen rächen will. Zum anderen wurden Schuldgefühle erzeugt, etwa wegen dem Ausleben der Sexualität außerhalb dessen, was laut Bibel „gut“ sein soll und etwa Ehebruch oder Homosexualität als Todsünde behauptet. Als Universal-Allheilmittel wurde ein Sündenerlöser angeboten, laut dem den Menschen, die nicht die von ihm geforderte ultimative Nächstenliebe geübt haben, die Ewige Pein im Feuer angedroht wird, aber der letztlich den Menschen alle Sünden vergeben will, bis auf das Lästern des Heiligen Geistes:

„Alle Sünden werden den Söhnen der Menschen vergeben werden, und die Lästerungen, mit denen sie auch lästern mögen; wer aber gegen den Heiligen Geist lästern wird, hat keine Vergebung in Ewigkeit, sondern ist ewiger Sünde schuldig;“ (Mark. 3, 28-29)

Das war ein geniales Erfolgsrezept, das es ermöglichte, auf den Armutsgeboten Jesus und seiner Forderung, allem Besitz mit den Armen zu teilen, die reichste Religionsorganisation der Erde zu realisieren und das Gottesgnadentum. Wie pervers das war, vermögen viele gar nicht zu erkennen ;-)
Es machen viele aber mit,die gegen Andersdenkende ihre Nächstenliebe vermissen lassen.
 
Es machen viele aber mit,die gegen Andersdenkende ihre Nächstenliebe vermissen lassen.

Ist das verwunderlich, wenn Menschen einen Gott anbeten, der die Menschen verdammt, die sich nicht zu ihm bekehren und der sich an „Ungläubigen“ mit Höllenstrafen rächen will? Also den Bibelgott anbeten, für den es gottgefälliges Handeln gewesen sein soll, alle Menschen von 6 Völkern abzuschlachten, um deren Länder rauben und deren Religion zu 100% eliminieren zu können? Aber euch gegenüber „Gleichdenkende“ ist Nächstenliebe nicht durch Androhung der Ewigen Pein im Feuer zu erzwinge.
 
Das Thema Sexualität steht bei den wenigsten Religionen im Fokus. Mir selbst fällt ad hoc auch keine längere Abhandlung darüber in der Bibel ein. Es sind überwiegend externe Religionskritiker, die es schwerpunktmäßig in die Religionen hineintragen. Das hat viel mit Kopfkino und Projektion zu tun.
 
Das Thema Sexualität steht bei den wenigsten Religionen im Fokus. Mir selbst fällt ad hoc auch keine längere Abhandlung darüber in der Bibel ein. Es sind überwiegend externe Religionskritiker, die es schwerpunktmäßig in die Religionen hineintragen. Das hat viel mit Kopfkino und Projektion zu tun.

Meinst Du damit, dass Religionskritiker die Gesetze des Christengottes in die Bibel aufgenommen haben, die das TÖTEN von Ehebrechern (3. Mos. 20, 10) und Homosexueller (3. Mos. 20, 13) fordern?

Und glaubst Du, dass man den Sündenerlöser grundlos von einer allzeit jungfräulichen Gottesmutter hat gebären klassen?
 
Meinst Du damit, dass Religionskritiker die Gesetze des Christengottes in die Bibel aufgenommen haben, die das TÖTEN von Ehebrechern (3. Mos. 20, 10) und Homosexueller (3. Mos. 20, 13) fordern?

Und glaubst Du, dass man den Sündenerlöser grundlos von einer allzeit jungfräulichen Gottesmutter hat gebären klassen?
Vielleicht solltest Du einfach mal Geschichte und Vergangenheit seriös wissenschaftlich angehen und Deinen Hang, die Dinge eher im esoterischen Stil zu betrachten, kurz mal zur Seite legen?
 
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Zitat von Frischling: Meinst Du damit, dass Religionskritiker die Gesetze des Christengottes in die Bibel aufgenommen haben, die das TÖTEN von Ehebrechern (3. Mos. 20, 10) und Homosexueller (3. Mos. 20, 13) fordern?

Und glaubst Du, dass man den Sündenerlöser grundlos von einer allzeit jungfräulichen Gottesmutter hat gebären klassen?

Vielleicht solltest Du einfach mal Geschichte und Vergangenheit seriös wissenschaftlich angehen und Deinen Hang, die Dinge eher im esoterischen Stil zu betrachten, kurz mal zur Seite legen?

Was ist am kritischen Aufzeigen der Gesetze des Christengottes und der vorgeblichen Geburt des Namensgebers des Christentums durch eine Jungfrau esoterisch? Glaubst Du etwa, das hätte die Einstellung von Christen zur Sexualität nicht mitgeprägt? Alleine dass die Menschen sich nach dem von Religionsmachern konstruierten Sündenfall wegen ihrer ganz natürlichen Nacktheit geschämt haben sollen, war eine verdammt schlechte Basis für eine gesunde Einstellung zur menschlichen Sexualität.

Ansonsten ist für mich kein Wort aus dem christlichen Buch der Widersprüche und Universalausreden das wahre Wort Gottes, sondern berechnend konstruiert, um die Schäfchen leichter melken zu können. Mit nichts war das leichter zu erreichen, als durch das Erzeugen von Schuldgehlen wegen Übertretung von Gottesgesetzen, von denen zu erwarten war, dass sie von vielen übertreten werden ;-)
 
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