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Gibt es einen Zusammenhang zwischen Schuld, Religiosität und Ökonomie ?

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AW: Gibt es einen Zusammenhang zwischen Schuld, Religiosität und Ökonomie ?

Hallo Philosophen und philosophisch Interessierte !
Schuld ist ein Gefühl.
Und Gefühle wurden unseren Eltern und Großeltern getötet um gehorsamere und funktionierende Untertanen zu erhalten. Diese Generation schiebt sie ab und wäscht sich die Hände in Unschuld wie Pontius Pilatus.
Der Meister lehrte stets, das wir jedes Schuldgefühl meiden sollten wie den Teufel selbst.
"Aber sollen wir den unsere Sünden nicht hassen?" fragten die Schüler
"Wenn ihr euch schuldig fühlt, dann hasst ihr nicht eure Sünden sondern euch selbst!"
antwortete der Meister​

Religiosität ist - meiner Meinung nach - auch ein Gefühl.
Religion bedeutet Bindung an.
Es ist also die Frage: An was hat sich der Geist gebunden? Und wie kann er seine Freiheit erlangen ohne i9n die Isolierung zu geraten?

Ökonomie ist hingegen eher etwas Geistiges.
Das habe ich nicht verstanden, Zeilinger und zum Glück moebius auch nicht. Wenn ich mit etwas ökonomisch umgehe verwalte oder horte und plane mit ich mit Material. Dazu brauche in in der Tat Verstand und Vernunft, aber wenn ich nichts besitze kann ich auch sehr gut auf Ökonomie verzichten, weil nichts außer meinem Leben und meiner Anwesenheit da ist.

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In der Religiosität nach christlichem Verständnis ist mMn "Schuld" recht stark eingebunden.
Ja und auch das habe ich nicht verstanden. Wenn wir an Weihnachten glauben, dass Gott geboren wurde und zwar als ein kleines und armes Kind im Stall, warum hat sich dann die schwarze Pädagogik entwickelt die, dem Kind bei der Taufe den Teufel austreibt? Was ist da für ein irrsinniges Lügengebäude entstanden? Jesus war doch ebenfalls nur ein nicht eheliches Kind, denn warum wollte Josef sonst Maria verlassen? Josef hat sich dann des Kindes und seiner Mutter angenommen und was ist mit Herodes, der den neugeborenen König töten wollte?
Woher kommen da die Schuldgefühle? ist nicht einfach die Frohbotschaft nur zu einer Drohbotschaft umgemünzt worden?
Steckt dahinter nicht ganz tief verborgen der Gebärneid des Mannes? Weil die Frau schon immer einen Gottessohn/tochter geboren hat und
Die Hand,
die die Wiege hält
regiert die Welt.

Wenn wir die Ökonomie separiert sehen, geht es hier alleine darum, wirtschaftlich zu leben, sei es jetzt in der kleinen Einheit Haushalt, in der Volkswirtschaft eines Landes, in der Wirtschaft eines Staatenbundes oder überhaupt global gesehen.
Da liegt eben der Denkfehler heute noch irgendetwas immer wieder zu versuchen separiert zu sehen. Das eine greift in das andere hinein. Ohne Moos nichts los sagte mir neulich eine Verkäuferin. Erst kommt das Fressen und dann kommt die Moral

Hier wird eigentlich jede Moral ausgeklammert, hier geht es um Zahlen und sonst nichts.
Nein noch nicht einmal das. Es ist gar keine Moral mehr da. Jede Menschlichkeit geht dabei flöten und niemand ist verantwortlich.

Wird der einzelne als Individuum aber immer glücklich, wenn er sein Gewissen wegzuschalten versucht ?
Solange der Mensch sich in der Masse wohl und geborgen fühlt und er nichts vermisst, wird sein Gewissen nicht einmal anschlagen, weil sich gar keins entwickelt hat. Es hat eben noch gar keine Individuation stattgefunden. Da braucht der Mensch einfach Hilfe. Er ist sonst wie Gulliver bei den Liliputanern mit tausend Fäden festgebunden und da gilt es ganz einfach Faden für Faden zu lösen, damit der Mensch wieder in seine aufrechte Haltung kommt.
Es gilt so ein paar Binsenweisheiten wieder ins Gedächtnis zu rufen:
Jeder ist seines eigenen
Glückes Schmied

und

Wie man in den Wald rein ruft
so schallt es auch heraus!

So lange also der Irrglaube noch fest verankert ist, dass der Mensch eben nicht göttlich und okay ist, wird sich auch kein gutes Gewissen bilden können. lebt der Mensch aus einem geistigen Mangelbewusstsein heraus und handelt eben danach: Haste was biste was, haste nix biste nix
So haben wir eben eine christliche Neidkultur entwickelt, die sich wieder in eine Leitkultur wandeln kann. Aber das bedarf des Mutes leiden zu zulassen.

:liebe: :geist: :schaf: rg​
 
AW: Gibt es einen Zusammenhang zwischen Schuld, Religiosität und Ökonomie ?

ich wünsch euch echt von herzen das ihr irgendwann mal aus eurem spiegelkabinet herrausfindet:blume1:
 
AW: Gibt es einen Zusammenhang zwischen Schuld, Religiosität und Ökonomie ?

ich wünsch euch echt von herzen das ihr irgendwann mal aus eurem spiegelkabinet herrausfindet:blume1:


Ach, das ist doch kein Problem! Einen großen Hammer nehmen, draufschlagen und klirr - weg isses! :)
 
AW: Gibt es einen Zusammenhang zwischen Schuld, Religiosität und Ökonomie ?

Hallo Philosophen und philosophisch Interessierte !

Schuld ist ein Gefühl.


Hallo Zeili! :)


Ist das sicher? Ich hab mich schon oft gefragt, was Schuld im religiösen, im juristischen und im finanziellen Bereich gemeinsam haben. Mir kommt es vor, als wär da was vermischt worden, was nicht wirklich zusammen gehört. Man kann jemandem etwas schulden, in seiner Schuld stehen - das muss aber nicht unangenehm sein.
Und man kann eine Schuld auf sich geladen haben - aber wem schuldet man dann was? :confused:
Hm, vielleicht muss man zwischen Schuld und Schuldgefühl unterscheiden. Muss ja nicht dasselbe sein.


Religiosität ist - meiner Meinung nach - auch ein Gefühl.


Ich glaube, nicht nur ein Gefühl, sondern ein ganzer Komplex von Gefühlen.


Ökonomie ist hingegen eher etwas Geistiges.


Hm, es ist auch praktisch! Aber vielleicht sind geistig und praktisch ja auch daselbe in Grün! :)


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In der Religiosität nach christlichem Verständnis ist mMn "Schuld" recht stark eingebunden. Wenn wir die Ökonomie separiert sehen, geht es hier alleine darum, wirtschaftlich zu leben, sei es jetzt in der kleinen Einheit Haushalt, in der Volkswirtschaft eines Landes, in der Wirtschaft eines Staatenbundes oder überhaupt global gesehen. Hier wird eigentlich jede Moral ausgeklammert, hier geht es um Zahlen und sonst nichts.

Wird der einzelne als Individuum aber immer glücklich, wenn er sein Gewissen wegzuschalten versucht ?

Bitte um Eure Stellungnahmen.

Zeili

Schwierige Frage - ein schlechtes Gewissen macht auf keinen Fall glücklich. Man macht aber auch immer mal wieder Fehler, die einem ein schlechtes Gewissen eintragen. Wegschalten würde ich das Gewissen aber trotzdem nicht - nicht wegen einer äußeren, höheren Instanz, sondern damit man sich selber im Spiegel noch angucken kann!


LG

EarlyBird :)
 
AW: Gibt es einen Zusammenhang zwischen Schuld, Religiosität und Ökonomie ?

Aber moebius ist Kaawis liebster GegenSpieler - Hauptsache fairplay!

LG Kaawi :blume2:
:fechten: = 2 Gegenspieler, die fair spielen ...
LG, und ein schönes Oster-Fest! (mit vielen bunten Eiern als Symbol des Lebens , moebius :sekt:
 
AW: Gibt es einen Zusammenhang zwischen Schuld, Religiosität und Ökonomie ?

Hallo Zeili! :)

... vielleicht sind geistig und praktisch ja auch daselbe in Grün! :)
LG
EarlyBird :)
:lachen:
Auch aus meiner Sicht eine hervorragende,
auf jeden Fall erwägenswerte, Idee ... :sekt:
Ostergruß
Reinhard :)
(heute noch im Wolkenschatten)​
 
AW: Gibt es einen Zusammenhang zwischen Schuld, Religiosität und Ökonomie ?

Hallo rotegraefin, Earlybird, moebius !

Zitat von mir:
Ökonomie ist hingegen eher etwas Geistiges.

rotegraefin:
Das habe ich nicht verstanden, Zeilinger und zum Glück moebius auch nicht.
Warum zum Glück moebius auch nicht ? Geistig meinte ich semantisch authentisch; ist etwas geistig oder vorwiegend geistig, gibt es kein Gefühl dazu oder ein verschwindend kleines. Der Ökonom in Reinkultur hat kein Mitgefühl mit armen Menschen, er nimmt dem, der € 100,- besitzt hemmungslos noch € 90,- davon weg, nur um seine Taschen zu füllen. Er lässt höchstens das mit einem materiellen Besitz verbundene Machtgefühl zu.

Wenn ich mit etwas ökonomisch umgehe verwalte oder horte und plane mit ich mit Material. Dazu brauche in in der Tat Verstand und Vernunft, aber wenn ich nichts besitze kann ich auch sehr gut auf Ökonomie verzichten, weil nichts außer meinem Leben und meiner Anwesenheit da ist.
Das hat jetzt 0 (Null) mit der Fragestellung nach dem Zusammenhang mit Schuld und Religiosität zu tun.

>Earlybird: Du fragtest, ob "Schuld" und "Schuldgefühl" nicht zweierlei sein könnten ? Rein semantisch-philologisch kann man das schon behaupten, sonst gäbe es ja auch keine zwei Wörter dafür. Ich fühle bei beiden Worten das gleiche, es ist für mich immer etwas, was ich losbringen will.
Schuld und Verdienst sind meiner Meinung nach zwei höchst sittliche Begriffe; dass es im Geschäftsleben - insbesondere im Handel - ohne Schulden machen kaum geht, ist mir dabei klar. Auch ein junges Paar, bei dem emotionell alles stimmt, wird oft nicht darüber hinwegkommen, Schulden zu machen, um in einem gemeinsamen Haushalt leben zu können. Dass man auf seine Schuld bzw. Schulden stolz ist, halte ich für krankhaft bis sündhaft.

Dein Zitat:
Hm, es ist auch praktisch! Aber vielleicht sind geistig und praktisch ja auch daselbe in Grün!
Ökonomie ist schon ein praktisches Gebiet. Geistig verhält sich zu praktisch aber eher gegensätzlich. Eine Idee kann mE gründlich durchdacht, ohne praktisch durchführbar zu sein.

Liebe Grüße

Zeili
 
AW: Gibt es einen Zusammenhang zwischen Schuld, Religiosität und Ökonomie ?

>Earlybird: Du fragtest, ob "Schuld" und "Schuldgefühl" nicht zweierlei sein könnten ? Rein semantisch-philologisch kann man das schon behaupten, sonst gäbe es ja auch keine zwei Wörter dafür. Ich fühle bei beiden Worten das gleiche, es ist für mich immer etwas, was ich losbringen will.
Schuld und Verdienst sind meiner Meinung nach zwei höchst sittliche Begriffe; dass es im Geschäftsleben - insbesondere im Handel - ohne Schulden machen kaum geht, ist mir dabei klar. Auch ein junges Paar, bei dem emotionell alles stimmt, wird oft nicht darüber hinwegkommen, Schulden zu machen, um in einem gemeinsamen Haushalt leben zu können. Dass man auf seine Schuld bzw. Schulden stolz ist, halte ich für krankhaft bis sündhaft.


Hi Zeili! :)

Na ja, ich finde es auch bescheuert, wenn man auf 's Schulden machen stolz ist - früher oder später kriegt man die Quittung, wie man heute ja z.B. in den USA gut sehen kann. Andererseits hat man den Menschen aber auch weisgemacht, sie seien blöd, wenn sie sich nicht verschulden....
Aber man kann sich ja auch schuldig machen in einem ethisch/moralischen Sinne. Manchmal kommt es auf die persönliche Einstellung an. Es gibt z.B. Menschen, die keine Probleme haben, neben ihrer Hauptbeziehung noch Parallelbeziehungen zu führen. Und manche gehen einmal "fremd" und leiden ewig unter Schuldgefühlen.


Dein Zitat:
Ökonomie ist schon ein praktisches Gebiet. Geistig verhält sich zu praktisch aber eher gegensätzlich. Eine Idee kann mE gründlich durchdacht, ohne praktisch durchführbar zu sein.

Liebe Grüße

Zeili


Nun, meiner Auffassung nach hat man eben NICHT gründlich gedacht, wenn man nicht berücksichtigt, was möglich ist und was nicht! Das läuft aber parallel - wenn man was umsetzen möchte, macht man Erfahrungen und muss die in den Denkprozess immer wieder einfließen lassen.


LG


EarlyBird :)
 
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AW: Gibt es einen Zusammenhang zwischen Schuld, Religiosität und Ökonomie ?

Hallo Philosophen und philosophisch Interessierte !

Schuld ist ein Gefühl.

Religiosität ist - meiner Meinung nach - auch ein Gefühl.

Ökonomie ist hingegen eher etwas Geistiges.

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In der Religiosität nach christlichem Verständnis ist mMn "Schuld" recht stark eingebunden. Wenn wir die Ökonomie separiert sehen, geht es hier alleine darum, wirtschaftlich zu leben, sei es jetzt in der kleinen Einheit Haushalt, in der Volkswirtschaft eines Landes, in der Wirtschaft eines Staatenbundes oder überhaupt global gesehen. Hier wird eigentlich jede Moral ausgeklammert, hier geht es um Zahlen und sonst nichts.

Wird der einzelne als Individuum aber immer glücklich, wenn er sein Gewissen wegzuschalten versucht ?

Bitte um Eure Stellungnahmen.

Zeili

Hallo Zeili,

Deine Frage:
„Gibt es einen Zusammenhang zwischen Schuld, Religiosität und Ökonomie ?“

ist sehr gut gestellt.

Ich würde sagen, absolut, denn:

„Schuld – Religion“ sind nicht nur unzertrennbar verbunden und bedingen gegenseitig, ohne deren (Schuld – Religion) kein Gesetz auf Dauer hält, - aber - in beiden Fällen handelt es sich um kulturelle, nicht um naturrechtliche Konstruktionen.

Großkatzen in der Wildnis haben keine „Schuld“ wenn sie ein Tier aus einer Herde reißen um zu überleben, der Gepard hat keine „Schuld“ wenn er 120 km/h läuft und neben ihm auf der Landstraße nur 80 km/h erlaubt sind. Ähnlich verhält es sich in verschiedenen Kulturkreisen, vor allem Kulturepochen, was dort erlaubt, ist anderswo verboten und umgekehrt, - Schuld, damit auch Gesetze sind ausgesprochen relativ.

Der Zusammenhang zwischen „Schuld“ und „Religion“ ist absolut und nicht auseinander zubringen, auch deshalb, weil der Papst/die Kirche damit im christlichen Rechts- und Kulturkreis nicht wegzudenken ist, durch die mythologische Grundlage von Gesetzen (das behaupte ich als agnostischer Atheist), daran wird die EU entweder scheitern, oder sich dem Papst unterordnen, trotz aller Vorwürfe!

- Und die „Ökonomie“ ergibt sich aus der dadurch entstehenden Rechtslage, jemand der dieser Moralität, also der: „Schuld – und damit auch Religions – Auffassung“ nicht entspricht, wird es (bei aller Anstrengung) beruflich nicht sehr weit bringen, denn er/sie entspricht nicht der Rechts- und Moralnorm.

(sämtliche Anwälte und Richter, welche ich kennen lernte, waren/sind absolute Atheisten/Agnostiker und waren/sind gleichzeitig brave Kirchengeher und Katholiken, geben ihre Kinder in Klosterschulen, weil es „karrieretechnisch“ nicht anders geht)

Gruß
K. M.
 
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