Hallo zusammen!
Wenn ich das 'mal so derb sagen darf: Ich finde beide hier auftretenden Positionen recht zweifelhaft.
Dieses Herumreiten auf Egoismus - als sei es eine menschliche Krankheit - führt zu wirklich NICHTS und ist eigentlich eine völlig --> leere <-- Aussage.
Das weltzerstörerische an "dem" Menschen ist nicht sein "Wesen" oder seine "Kultur". Seine ganze Lebensform steht nicht im Einklang mit der Natur, die Population ist schlicht wider- natürlich.
Ich möchte nicht behaupten, dass wir nicht "umweltgerechter" leben könnten. Aber die Anklage, die hier erhoben wird, verläuft auf einer sehr oberflächlichen Ebene und wird dem eigentlichen Umstand der menschlichen Existenz, wie sie sich auf dem größeren Teil der Erde darstellt, nicht gerecht.
Auch rein inhaltlich möchte ich stark anzweifeln, dass es ohne den Menschen eine "Welt ohne Verdruss" gegeben hätte: Ohne den Menschen wäre die Welt einfach. Völlig wertfrei. Alles, was wir kritisieren und als "schlecht" wahrnehmen, kann so nur auf Grund der paradoxen Wechselbeziehung zwischen der vom Menschen zerstörrten Umwelt und seinen Moralansprüchen wahrgenommen werden.
Lieber Illusions, liebe spitzeFeder:
ich bewundere euch ein wenig für euer Bestreben, die Welt in Reime zu fassen, ich könnte das nicht. Zum einen, weil ich mich vor der "ver- Büttenrediesierung" der Welt scheue, zum Anderen weil in eurem Fall m.E. "Halbwahrheiten" produziert und "phrasiert" werden.
Ich bin kein "Dichter", wenn auch ein großer Literaturliebhaber, sicher erklären sich so ein wenig die Probleme, die ich mit eurer Dichtkunst habe.
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Maja-bine:
Du sprichst die Evolution an. Allein hier ist der Platz des Menschen in der Evolution zweifelhaft, die Vernichtung eines Ökosystemes durch Lebewesen ist nicht- evolutionär.
Die Mechanismen der nat. Auslese sind durchbrochen und liegen scheinbar allein in der Hand des Menschen, evolutionäre Argumentationen setzen hier aus, der Mensch steht in einem gewissen (eingeschränktem) Maße außerhalb der Natur.
Dennoch empfinde ich deine "Evolutionstheorie" als typische Allmachtsphantasie des Menschen: Die Krone der Schöpfung, die selbst zerstörrten Öko- Systemen entfliehen und somit trotzen kann.
Abgesehen davon, dass es mehr als spekulativ ist (illusorisch eigentlich), jemals wirklich auf einem anderen Planeten siedeln zu können (also als neuer "Heimatplanet"): es ist auch schlicht nicht das Bestreben des Menschen. Die "welt- räumlichen" Ambitionen des Menschen sind nur teil des von dir angesprochenen Forschungsgefüges, sie erfüllen m.E. einen marktwirtschaftlich- ökonomischen "Selbstzweck", zudem befriedigen sie natürlich einen gewissen "Wissensdurst"; weiterhin soll Technik "Lebensqualität" steigern;
Fortschritt bedeutet Risiko, es ist aber nicht "letzte Hoffnung". Viel mehr wendet sich die Entwicklung an einem gewissen Punkt, so dass wir uns fragen müssen, ab wann die erhoffte Lebensqualität durch die immerneuen technischen Manipulationen nur noch weiter eingeschränkt wird.
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Ich möchte nicht zurück zu den "Jäger & Sammlern", ebensowenig wünsche ich mir aber diese "Technikgeilheit".
Die hier dargestellten Thesen gehen prinzipiell - sehr polar - von dem "verdammten" und dem "rettenden" Menschen aus.
Ich denke also, dass wir ersteinmal ein stringentes Menschen- (selbst-) Bild entwickeln sollten, bevor wir leichtfertig eine Wertung erheben.
Aber dennoch ein wunderschönes Thema, hier wird doch eine der grundlegensten Fragen der Philosophie gestellt *freu*
mit lieben Grüßen
ein kaltes Herz