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Gedicht

Illusions

New Member
Registriert
9. März 2003
Beiträge
31
das ist eines von meinen:

Evolution

Als das Leben einst entstand
In tiefen tosenden Meeren
War noch niemanden bekannt
Was aus uns entstanden wäre

Hätte es den Menschen nie geben
Gesunde Erde, friedlich ohne verdruß
Doch es muss weichen, ihr gesamtes Leben,
Durch euren Egoismus...

Die Gier nach Macht, Gewalt
Ohne grenzen , ohne Pegel
Machte eure Herzen kalt
Und ließ euch vergessen die goldene Regel

Die Illusion als eure Welt
Nur wenige sehen können, wie sie zerfällt
Die Fassaden bröckeln, kein Stein mehr hält
Es ist nicht mehr als eure Welt ...


gedanken anmerkungen immer her damit ;)
 
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Die letzte Zeile von *Illusions* Gedicht lautet:

Es ist nicht mehr als eure Welt ...

Ich erlaube mir, mit meinen Gedanken anzuschließen:

Jeder lebt in SEINER eig´nen Welt,
so wie es im passt und auch gefällt.
Und ohne Neiden oder Gieren
sollt´ jeder den/die anderen respektieren.
Übt euch in Toleranz und Lebensgüte,
jeder Mensch ist eine interessante Blüte!
Und tun wir zu unserem Lebensende auch verdorren,
unsere erworbenen geistig´ Güter gehen nicht verloren!


Jeder lebt in DER Welt, die er sich selbst erdacht,
da ist er "daheim" und auch so seine eig´ne Macht,
er gestaltet darin seinen Inhalt, vom Tag bis hin zur Nacht,
entfaltet so seinen Willen - im Lauten wie auch im Stillen,
im bipolaren Wechsel von "Gut" und "Böse" in aller Pracht,
und so hat sich jeder
seine "Hölle" oder "Himmel" selbst gemacht.
 
Hallo,

(E)ike meint :Evolution ist Höherentwicklung oder Anpassung, in jedem Fall aber Fortschritt. Ständig auf ein und demselben Stand zu verharren ist mit der Aufgabe jeglicher Hoffnung gleichzusetzen. Wir wissen, dass die Erde einst untergehen wird. Hätten wir keine Intelligenz entwickelt, würde mit der Erde auch alles von ihr stammende Leben untergehen(soundso). Doch wir sind durch gerade diese Intelligenz in der Lage, Teile des irdischen Lebens auf andere Planeten zu retten. Sicher ist die Intelligenz gefährlich, da sie uns auch jetzt, bevor wir etwas tun konnten, schon vernichten kann. Aber die Erde werden wir eines Tages verlieren; wir haben also nichts mehr zu verlieren, können aber noch gewinnen. Fortschritt heisst immer Risiko, aber wenn er die letzte Hoffnung ist, dann ist sein Einsatz das einzig sinnvolle.

:schaukel:

lg bine
 
Hallo zusammen!

Wenn ich das 'mal so derb sagen darf: Ich finde beide hier auftretenden Positionen recht zweifelhaft.

Dieses Herumreiten auf Egoismus - als sei es eine menschliche Krankheit - führt zu wirklich NICHTS und ist eigentlich eine völlig --> leere <-- Aussage.
Das weltzerstörerische an "dem" Menschen ist nicht sein "Wesen" oder seine "Kultur". Seine ganze Lebensform steht nicht im Einklang mit der Natur, die Population ist schlicht wider- natürlich.

Ich möchte nicht behaupten, dass wir nicht "umweltgerechter" leben könnten. Aber die Anklage, die hier erhoben wird, verläuft auf einer sehr oberflächlichen Ebene und wird dem eigentlichen Umstand der menschlichen Existenz, wie sie sich auf dem größeren Teil der Erde darstellt, nicht gerecht.

Auch rein inhaltlich möchte ich stark anzweifeln, dass es ohne den Menschen eine "Welt ohne Verdruss" gegeben hätte: Ohne den Menschen wäre die Welt einfach. Völlig wertfrei. Alles, was wir kritisieren und als "schlecht" wahrnehmen, kann so nur auf Grund der paradoxen Wechselbeziehung zwischen der vom Menschen zerstörrten Umwelt und seinen Moralansprüchen wahrgenommen werden.

Lieber Illusions, liebe spitzeFeder:

ich bewundere euch ein wenig für euer Bestreben, die Welt in Reime zu fassen, ich könnte das nicht. Zum einen, weil ich mich vor der "ver- Büttenrediesierung" der Welt scheue, zum Anderen weil in eurem Fall m.E. "Halbwahrheiten" produziert und "phrasiert" werden.
Ich bin kein "Dichter", wenn auch ein großer Literaturliebhaber, sicher erklären sich so ein wenig die Probleme, die ich mit eurer Dichtkunst habe.

--

Maja-bine:
Du sprichst die Evolution an. Allein hier ist der Platz des Menschen in der Evolution zweifelhaft, die Vernichtung eines Ökosystemes durch Lebewesen ist nicht- evolutionär.
Die Mechanismen der nat. Auslese sind durchbrochen und liegen scheinbar allein in der Hand des Menschen, evolutionäre Argumentationen setzen hier aus, der Mensch steht in einem gewissen (eingeschränktem) Maße außerhalb der Natur.

Dennoch empfinde ich deine "Evolutionstheorie" als typische Allmachtsphantasie des Menschen: Die Krone der Schöpfung, die selbst zerstörrten Öko- Systemen entfliehen und somit trotzen kann.
Abgesehen davon, dass es mehr als spekulativ ist (illusorisch eigentlich), jemals wirklich auf einem anderen Planeten siedeln zu können (also als neuer "Heimatplanet"): es ist auch schlicht nicht das Bestreben des Menschen. Die "welt- räumlichen" Ambitionen des Menschen sind nur teil des von dir angesprochenen Forschungsgefüges, sie erfüllen m.E. einen marktwirtschaftlich- ökonomischen "Selbstzweck", zudem befriedigen sie natürlich einen gewissen "Wissensdurst"; weiterhin soll Technik "Lebensqualität" steigern;

Fortschritt bedeutet Risiko, es ist aber nicht "letzte Hoffnung". Viel mehr wendet sich die Entwicklung an einem gewissen Punkt, so dass wir uns fragen müssen, ab wann die erhoffte Lebensqualität durch die immerneuen technischen Manipulationen nur noch weiter eingeschränkt wird.

---

Ich möchte nicht zurück zu den "Jäger & Sammlern", ebensowenig wünsche ich mir aber diese "Technikgeilheit".
Die hier dargestellten Thesen gehen prinzipiell - sehr polar - von dem "verdammten" und dem "rettenden" Menschen aus.

Ich denke also, dass wir ersteinmal ein stringentes Menschen- (selbst-) Bild entwickeln sollten, bevor wir leichtfertig eine Wertung erheben.

Aber dennoch ein wunderschönes Thema, hier wird doch eine der grundlegensten Fragen der Philosophie gestellt *freu*

mit lieben Grüßen

ein kaltes Herz ;)
 
Geschätzter *Coeur Froid*, du schriebst:
... weil in eurem Fall m.E. "Halbwahrheiten" produziert und "phrasiert" werden.

Antwort: Meine Beiträge hier in den Foren sind der Ausdruck meiner pers. subj. Sicht
der Dinge des Lebens und sind unverbindlich und wertfrei, also: keine Behauptungen.

Du schriebst: ... sicher erklären sich so ein wenig die Probleme, die ich mit eurer Dichtkunst habe.

Antwort: Da stehst du nicht allein da. Ich weiss, dass zu lang gehaltene Gedichte anstrengen.
Anderseits, wenn ich an Goethes "Faust" denke ... aber das ist eben das "Problem": Man kann es
nicht allen recht machen. Übrigens, auf meine "Dichtkunst" bilde ich mir gar nix ein, es ist eher ein
innerlicher Zwang und Drang, Gedanken mit Sinn und Klang zu verbreiten - in der Foren Weiten *gg*

Einige Gedanken zur Evolution:
Die Weiterentwicklungen der unterschiedlichsten Lebensformen sind auch stark abhängig vom
Charakter der einzelnen Individuen - egal, ob bei Pflanze, Tier od. Mensch. Wir können dies beobachten
in unserem Umfeld: Wer Pflanzen od. Tiere betreut, weiss, wovon ich spreche. Und wir selbst:
Es gibt nicht nur lauter Akademiker, sondern eben auch Menschen, die wir (vorschnell u. gedankenlos)
als gering einstufen. Und da lasse ich die Behauptung nicht gelten, dass solchen Personen der Zugang
zu besserer Ausbildung verwehrt wäre. Ich kenne genug Leute, die entweder keinen eigenen Antrieb
oder auch nur schlicht zu faul sind, um sich weiter zu entwickeln.

Und weil das Thema "Gedicht" heißt, abschließend ein solches:

Der Mensch, ein Produkt der Evolution
trug von sämtlichen Kreaturen
auf allen kosmisch-irdenen Naturen
dank seines Genius den Sieg davon.
Sein Instinkt wurde verdrängt vom Intellekt,
der aber kaum die gemachten Fehler überdeckt.
Ja, der Mensch ist wahrlich ein seltsam Wesen,
doch durch seine Erfahrungen soll er genesen.
 
Hi spitzeFeder,

erst'mal danke, dass du meine Kritik nicht persönlich genommen zu haben scheinst... nicht selbstverständlich ;)

Auch mir fallen diese ignoranten Mitmenschen auf, aber das rechtfertigt deine Kritik in meinen Augen nicht. Ich fürchte, dass wir etwas aneinander vorbeireden, darum werde ich es nocheinmal ziemlich pointiert zusammenzufassen versuchen:

1) Evolution / "dumme" Menschen: Ich habe die These aufgestellt, dass das, was du als menschliche Ignoranz bezeichnen würdest eben KEIN persönliches Defizit einzelner Individuen aber auch KEINES der ganzen "Rasse" ist: die Zerstörung unserer Umwelt hängt unweigerlich und unabwendbar mit unserer Lebensform zusammen. Das Streben nach gesteigerter Lebensqualität, die medizinische Entwicklung, das Bevölkerungswachstum: Die menschliche Population ist völlig unvereinbar mit einem ausgewogenem Ökosystem.
Natürlich würden sich Verbesserungen schon durch etwas mehr Umsichtigkeit des Menschen erzielen lassen, da stimme ich dir zu. Aber das grundsätzliche Problem ist ein völlig anderes.

Aus diesem Grund halte ich auch recht wenig davon, wenn man den Menschen als "ignorant" oder "egoistisch" zu bezeichnen versucht. Natürlich mag das in einem gewissen Rahmen zutreffend sein, aber hinsichtlich des Themas deines Gedichtes ist es eine ganz krasse Vereinfachung und - eigentlich - überhaupt nicht zutreffend. Die von dir geschilderte Problematik ist NICHT durch eine "Verbesserung" des Menschen im Sinne der Altruistik und Friedfertigkeit zu bereinigen.

Es geht mir also nicht nur darum, dass du vereinfachst, sondern auch darum, dass du einen - meiner Meinung nach - nicht korrekten Ansatz verfolgst.
Jeder Mensch wird dein Gedicht lesen können, ohne sich angesprochen zu fühlen, es ist schlicht zu abgedroschen.

2) "subj. Meinung": Letzte Zeit hört man diesen Satz wieder öfters und ich bin mir nicht ganz sicher, was du damit sagen möchtest. Würdest du sagen: "Mein Pullover ist eher blau als schwarz", dann mag man das als subj. Meinung gelten lassen.
Sobald du aber ein kausales "weil" anfügst, beginnst du aber zu argumentieren, d.h. du greifst auf allgemein zugängliche log. und empirische Ressourcen zurück. Das ist viel mehr als eine "Meinung", bereits hier vertritt man einen "intersubjektiven" Anspruch, d.h. den Anspruch, dass das wahrgenommene und bedachte von anderen ebenso wahrgenommen werden müsste, wenn sie korrekte logische Schlüsse und zutreffende empirische Daten verfolgten.
Gerade in diesem Thema kannst DU keine bloße "pers. Meinung" gelten lassen, da das zu Grunde gelegte Menschenbild essenziell wichtig für die Umweltproblematik ist.

3) Dichtkunst allgemein: Also den Vergleich mit Faust finde ich schon wirklich hart. Und ich glaube nicht, dass Goethe sich das gerne anhören würde. Immerhin erhebst du in deinen 16 Zeilen ja weitreichende Vorwürfe gg. den Menschen, die völlig "leer" im Raum stehen. Wissenschaft kann man so nicht betreiben, du versuchst es aber (warum sonst in diesem Forenbereich).

Ich hätte niemals dieses "Fass" eröffnet, wenn du dein Werk im "Gedichte"- Bereich veröffentlich hättest...!

mit aufrichtigen Grüßen,

cf
 
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Original geschrieben von Coeur Froid
Allein hier ist der Platz des Menschen in der Evolution zweifelhaft, die Vernichtung eines Ökosystemes durch Lebewesen ist nicht- evolutionär.
Die Mechanismen der nat. Auslese sind durchbrochen und liegen scheinbar allein in der Hand des Menschen, evolutionäre Argumentationen setzen hier aus, der Mensch steht in einem gewissen (eingeschränktem) Maße außerhalb der Natur.

Dennoch empfinde ich deine "Evolutionstheorie" als typische Allmachtsphantasie des Menschen: Die Krone der Schöpfung, die selbst zerstörrten Öko- Systemen entfliehen und somit trotzen kann.

Mit dem übrigen Inhalt des gesamten Beitrages fast völlig konform gehend, regt sich hier Widerspruch:

In der Evolution gab es auch schon vor dem Menschen Arten, die den Teil der Natur vernichteten, der ihr eigenes zur Erhaltung notwendige Teil-Öko-System darstellte, und folgerichtig zugrunde gegangen sind.
Die Vorstellung, der Mensch stehe ausserhalb der Natur, ist eben eine aus seiner Allmachtsphantasie entspringende Wahnvorstellung, die durch evolutionäre Argumentation widerlegbar ist.
Die paradoxe Wirkungsweise menschlichen Denkvermögens als Teil der evolutionären Entwicklung wird sich positiv oder negativ nur auf den Menschen selbst (und einige parallel existierende Arten) und den zu seiner Arterhaltung notwendigen Teil der Natur auswirken, niemals auf die Natur als Ganzes. (Nur wenn diese Lachen könnte, hätte sie sich vermutlich schon längst über diese von ihr hervorgebrachte Art totgelacht.)

Letztendlich entscheidet das Gesamtsystem, ob die Art Mensch überlebt oder nicht. Zwischen der Umweltveränderung durch den von Ameisen gebauten Haufen und der durch die Erbauung von Städten durch Menschen besteht aus der Sicht der "Natur" nur ein qualitativer und kein prinzipieller Unterschied.

So gesehen passt alles "Menschliche" sehr wohl in die übergeordnete Evolutionsfunktionalität, denn "try and error" ist ein darin enthaltenes Teilprinzip, das dem Gesamtsystem nicht schadet.
 
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