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Fleisch essen ist Mord

Benjamin

Well-Known Member
Registriert
27. Januar 2005
Beiträge
2.268
(in Anlehnung an den Thread "Rache für die Tiere")

Jeder Fleischesser ist ein Unterstützer von Mord. Dies ist eine Tatsache, die man meiner Meinung nach nicht vernünftig abstreiten kann. (Natürlich steht es aber jedem frei, das zu versuchen...)

Ich will nun nicht sagen, dass das "falsch" wäre. Nein, das sage ich noch gar nicht. Aber will ich dieses Faktum einmal hier festhalten. Jeder, der Fleisch isst, ist zugleich ein (Tier)Mörder. Es spielt gar keine Rolle, ob er das Tier selbst erlegt, oder ob es jemand anders für ihn macht. Würde kein Mensch auf Erden Fleisch essen, so müsste kein Tier deshalb getötet werden. Insofern sind alle Fleischesser dafür verantwortlich, dass Tiere zu diesem Zweck geschlachtet werden.

(Und Claus, wäre der Pferderipper weniger grausam in deinen Augen, wenn er die Pferde nach dem Mord essen würde? Oder stützt du deine Ansichten jetzt mit der Ausrede, der Ripper würde sie ja viel qualvoller hinrichten, als es die europäischen Schlachthöfe machen.
Na ja, deinem Gerechtigkeitsempfinden nach wären die Schlachtmeister dann ja auch gleich zu behandeln. Man schlachtet sie einfach ebenso "quallos" hin, wie die Tiere in ihren Höfen? Oder wie nun???? Den Ripper willst du ja auch lynchen, wie er die Pferde. Also gehören deinem Rechtsempfinden nach die Schlachtmeister auf dieselbe Weise geschlachtet?
Oder liegt der Unterschied bloß darin, dass der Ripper die Pferde nach dem Mord nicht isst?
Oder liegt es doch nur daran, dass dein Rechtsempfinden überhaupt keinen Sinn macht, sondern einfach nur Rachegelüste sind? Also ich kenn mich jetzt gar nicht mehr aus. :confused:
Aber ich bin sicher, du kannst es mir (nicht) erklären...)

Ben
 
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Benjamin, lieber Benjamin, willst Du mir sehr böse sein, wenn ich eine - böse - Geschichte erzähle, die ich schon vor einiger Zeit in diesem famosen Thread "Was esst Ihr gerade?" geschrieben habe? Ich kann einfach nicht widerstehen - aber vielleicht könnte es die Atmosphäre entspannen?...
Liebe Freunde!

In diesem Thread hat man so viel Fleisch gegessen! (Ich fresse keine Frösche, da ich ein Vegetarier bin).

Jetzt möchte ich Euch erzählen - wenn Ihr es mir erlaubt - wie schön es ware, wenn alle Menschen Vegetarier wie ich wären! Es würde keine Kriege mehr geben! Die Menschen würden im Frieden leben! (Im Denk-Forum würden die Benutzer nicht miteinander zanken...).

Um das zu beweisen, möchte ich Euch meine wunderbare Hypothese vorstellen:

Der Mensch stammt vom Affen. Am Anfang war der Affe Vegetarier, er war friedlich und machte keine Kriege. Aber eines Tages hat er zufällig Fleisch gegessen, das hat ihm gefallen, und er hat angefangen, die anderen Tiere zu töten um sie zu fressen. So entstanden die Kriege.

Eine wunderschöne, wunderbare Hypothese, nicht wahr?! Und nun, um sie völlig zu beweisen, frage ich Euch: wie hieß der berühmteste Vegetarier des 20.Jahrhunderts? Der Name ist Adolf Hitler...

Ach, die schönen Hypothesen!...
Herzliche Grüße von Eurem
beau.becir
 
...und vegetarier sind pflanzenmörder
...und hygienische menschen sind bakterienmörder (milliardenfache)

zu überleben bedeutet praktisch immer den tod von anderem leben
die moralischen maßstäbe, was man zum essen töten darf und was nicht sind eher kulturell und nicht "gottgegeben"
der moralische vegetarier zieht die grenze zwischen tier und pflanze
das ist aber mMn eine völlig willkürliche
man könnte sie genausogut zwischen säugetieren und dem rest der biologie ziehen
oder zwischen wirbeltieren und wirbellosen tieren

warum zieht aber der moralische vegetarier die grenze ausgerechnet zwischen tieren und pflanzen ?
vielleicht aus der willkürlichen behauptung heraus, tiere könnten fühlen und pflanzen nicht ?
diese ist keineswegs untermauert
es ist zwar ziemlich klar, dass tiere fühlen, aber auf eine andere art als der mensch
wenn man tieren, auch wenn sie es auf eine andere art tun, fühlen zugesteht, dann muss man es auch bei pflanzen tun
auch pflanzen reagieren auf ihre umwelt mit entsprechenden reaktionen

warum darf man nun aber pflanzen töten um zu essen, nicht aber tiere ?
weil pflanzen keine stimme haben, mit denen sie ihren schmerz ausdrücken können ?
dann müsste man eigentlich auch fische dürfen....
weil sie keine mimik haben, die sich unserer ähnelt und deswegen gefühle auslöst ?
dann müsste man auch vögel dürfen....

alles in allem:
die grenzziehung, die den verzehr von pflanzen erlaubt, jenen von tieren aber verbietet, ist willkürlich
wenn das jemand für sich als richtig sieht, ist das sein gutes recht
sich aber moralisch überlegen zu geben, und sich andere vielleicht auch noch missionarisch maßregeln zu erlauben, steht demjenigen aber nie und nimmer zu

lg,
Muzmuz
 
beau.becir schrieb:
Benjamin, lieber Benjamin, willst Du mir sehr böse sein, wenn ich eine - böse - Geschichte erzähle, die ich schon vor einiger Zeit in diesem famosen Thread "Was esst Ihr gerade?" geschrieben habe? Ich kann einfach nicht widerstehen - aber vielleicht könnte es die Atmosphäre entspannen?...

Herzliche Grüße von Eurem
beau.becir



......und die Affen blieben Vegetarier. Sie ernährten sich ausschließlich von Pflanzen und Früchten. Es gab keine Kriege oder Streitereien um Fleisch. Schließlich aber wurden die Pflanzen und Früchte knapp, weil sich diese nicht im gleichen Tempo vermehrten wie die Affen, deren Zahl immer größer und größer wurde.
Die starken und klügeren Tiere aber verstanden es, die schwächeren und weniger klügeren Affen für sich "arbeiten" zu lassen, indem sie diese dazu brachten, für sie Pflanzen und Früchte heranzuschaffen, um ihnen als Lohn für ihre Arbeit einen geringen Teil der Pflanzen abzugeben. Die starken und klugen Affen wurden somit im reicher und mächtiger, während es den schwächeren Tieren immer schlechter ging und deren Unzufriedenheit wuchs. Es kam so wie es kommen musste: Irgendwann begehrten die Unzufriedenen auf, griffen nach Steinen und Kokosnüssen, bauten sich Steinschleudern, versammelten sich, um zum Baum des Oberaffen zu gehen, der sich in dessen Krone ein regelrechtes Vorratslager angelegt hatte, und verlangten die Herausgabe der Vorräte, um sie dann unter sich aufteilen zu können. Natürlich wollten sich die inzwischen reichen und mächtigen Affen von ihren "Schätzen" nicht trennen, und so beschloss die aufgebrachte Affenmeute den Oberaffen mit Gewalt zu verjagen.
Es gelang ihnen sogar, aber inzwischen hatten sich Missgunst, Habgier und Neid unter den Affen breit gemacht. Kaum einer entfernte sich in Zukunft noch weit von "seinem" Baum, weil er befürchtete, einer seiner Rivalen könnte die nächstbeste Gelegenheit ausnutzen, um seinen Baum zu plündern. Schon nach kurzer Zeit waren die eigenen Bäume kahlgefressen und den Affen blieb nichts anderes übrig, als wieder die Wälder nach Nahrung zu durchstreifen. Jeder Artgenosse, den man auf seinen Streifzügen traf, wurde argwöhnisch und misstrauisch beobachtet. Die fruchtbaren Ecken des Urwaldes verriet man nicht, sondern machte lange Umwege, um zu ihnen zu gelangen, um damit etwaige Beobachter oder Verfolger in die Irre zu führen.
So ging es über einen sehr, sehr langen Zeitraum.
Aber Affen sind sehr intelligente Tiere und blieben in ihrer Entwicklung keineswegs stehen.
Nachdem ein hungriges Affenmännchen der Versuchung nicht widerstehen konnte, das Fleisch eines frisch verendeten Wasserschweins zu probieren und verwundert feststellte, dass dieses Fleisch zwar fremd und eigenartig schmeckte, ihm aber trotzdem gut zu bekommen schien, ging es immer wieder zu der Stelle, an der das tote Tier lag, um von dessen Fleisch zu essen. Aber von Mal zu Mal schmeckte es weniger gut und irgendwann war es nicht mehr zu genießen, weil sich inzwischen auch schon tausende von Maden und Würmer darüber hergemacht hatten.
Das kluge Affenmännchen erinnerte sich daran, dass ihm das Fleisch des noch warmen Tieres gut geschmeckt hatte und auch gut bekommen war. Weil der Affe aber noch lange nicht intelligent genug war, um einen Plan auszuhecken, der ihn immer wieder in den Genuss frischen Fleisches kommen ließ, vertraute er sich anderen Affen an. Zuerst skeptisch, doch dann durch die Begeisterung des anderen überzeugt, machten sie sich an die Planung.
Zuerst sammelten sie scharfkantige Steine, um mit deren Hilfe Äste und Stöcke mit dünnen Spitzen zu fertigen, die ihr Opfer durchbohren und töten sollten. Sie hoben tiefe Gruben aus, in die es, wenn sie es jagten, stürzen sollte.
Sie überlegten sogar, wie sie das Fleisch länger haltbar machen könnten.
Sie planten.............

Becir, so könnte deine Geschichte auch weitergehen..........

Rhona
 
Muzmuz schrieb:
...alles in allem:
die grenzziehung, die den verzehr von pflanzen erlaubt, jenen von tieren aber verbietet, ist willkürlich
wenn das jemand für sich als richtig sieht, ist das sein gutes recht
sich aber moralisch überlegen zu geben, und sich andere vielleicht auch noch missionarisch maßregeln zu erlauben, steht demjenigen aber nie und nimmer zu

lg,
Muzmuz
Dem stimme ich vollinhaltlich zu.
Kathi
 
Muzmuz schrieb:
...und vegetarier sind pflanzenmörder
...und hygienische menschen sind bakterienmörder (milliardenfache)

zu überleben bedeutet praktisch immer den tod von anderem leben
die moralischen maßstäbe, was man zum essen töten darf und was nicht sind eher kulturell und nicht "gottgegeben"
der moralische vegetarier zieht die grenze zwischen tier und pflanze
das ist aber mMn eine völlig willkürliche
man könnte sie genausogut zwischen säugetieren und dem rest der biologie ziehen
oder zwischen wirbeltieren und wirbellosen tieren

warum zieht aber der moralische vegetarier die grenze ausgerechnet zwischen tieren und pflanzen ?
vielleicht aus der willkürlichen behauptung heraus, tiere könnten fühlen und pflanzen nicht ?
diese ist keineswegs untermauert
es ist zwar ziemlich klar, dass tiere fühlen, aber auf eine andere art als der mensch
wenn man tieren, auch wenn sie es auf eine andere art tun, fühlen zugesteht, dann muss man es auch bei pflanzen tun
auch pflanzen reagieren auf ihre umwelt mit entsprechenden reaktionen

warum darf man nun aber pflanzen töten um zu essen, nicht aber tiere ?
weil pflanzen keine stimme haben, mit denen sie ihren schmerz ausdrücken können ?
dann müsste man eigentlich auch fische dürfen....
weil sie keine mimik haben, die sich unserer ähnelt und deswegen gefühle auslöst ?
dann müsste man auch vögel dürfen....

alles in allem:
die grenzziehung, die den verzehr von pflanzen erlaubt, jenen von tieren aber verbietet, ist willkürlich
wenn das jemand für sich als richtig sieht, ist das sein gutes recht
sich aber moralisch überlegen zu geben, und sich andere vielleicht auch noch missionarisch maßregeln zu erlauben, steht demjenigen aber nie und nimmer zu

lg,
Muzmuz



Ich finde diesen Beitrag einzigartig, ganz Deiner Meinung!

Liebe Grüße

suche :blume1:
 
Hallo zusammen!

Muzmuz, dein Beitrag gefällt mir sehr gut!

Wie ich ja auch schrieb, wollte ich mit meinem Eingangsbeitrag nicht sagen, dass Tiermord "falsch" wäre. Nein, ich korrigiere mich: Ich habe ja noch nicht einmal gesagt, dass Mord "falsch" ist.

Aber wie ihr seht, ist das nun ein sehr problematisches Thema. Allgemein denkt man in unserer Gesellschaft, dass der Mord an einem Menschen ein Verbrechen ist. Moralisch wie gesetzlich.
Tiermord jedoch absolut nicht. Pflanzenmord schon gar nicht. Wie sinnvoll ist denn hier die Grenzziehung? Und vor allem: Wie gerecht ist sie?

Und nun wieder in Anlehnung an den Thread "Rache für Tiere":
Wenn der Pferderipper die Pferde umbringen würde und dann essen, wäre es dann ein weniger schweres Verbrechen?
Claus meint, man solle ihn gleich lynchen. Schlachtmeister jedoch ist ein anerkannter Beruf. Nie würde jemand auf die Idee kommen ihn auf dieselbe Weise hinzurichten, wie er die Tiere.

Das zeigt mir doch, wie willkürlich Grenzen gezogen werden zwischen Verbrechen und Nicht-Verbrechen, zwischen schuldig und unschuldig. Aber auch wie fatal es sein kann, wenn wir einfach so aus unserem Bauch heraus entscheiden, und die Handlungen anderer beurteilen wie verurteilen.

liebe Grüße
Ben
 
Muzmuz schrieb:
zu überleben bedeutet praktisch immer den tod von anderem leben
die moralischen maßstäbe, was man zum essen töten darf und was nicht sind eher kulturell und nicht "gottgegeben"
der moralische vegetarier zieht die grenze zwischen tier und pflanze
das ist aber mMn eine völlig willkürliche
Hallo Muzmuz,

dein gesamter Beitrag ist in der Tat hervorragend.

Diese Theorie der Abgrenzung zwischen Tieren und
Pflanzen nennt sich Speziezismus und versteht
sich als Phänomen in einer Reihe mit Rassismus
oder Sexismus.

Was für mich grotesk ist.

Gruss
Camajan
 
Zwei Argumente, die gegen die "Abschaffung der Fleischesser" sprechen, habe ich im thread noch nicht entdeckt:

1.) Die immensen Kosten, die durch die totale Umstellung auf pflanzliche Ernährung entstehen würden

2.) Die - europaweit - hundertausenden Arbeitsplätze, die es zur Zeit rund um die Fleischwirtschaft gibt und die in der Folge verloren gingen.

Ansonsten ist dem Beitrag Nr. 3 von Muzmuz nichts hinzuzufügen.

Liebe Grüße

Zeili
 
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Zeilinger schrieb:
Zwei Argumente, die gegen die "Abschaffung der Fleischesser" sprechen, habe ich im thread noch nicht entdeckt:

1.) Die immensen Kosten, die durch die totale Umstellung auf pflanzliche Ernährung entstehen würden

2.) Die - europaweit - hundertausenden Arbeitsplätze, die es zur Zeit rund um die Fleischwirtschaft gibt und die in der Folge verloren gingen.
zu 1.)
Die Kosten wären nicht höher,als die jetzigen durch die Tierhaltung.
Viele finanz. Faktoren (z.B. Tierarzt-,Futter-, und Energiekosten,um nur die herausragenden zu nennen) würden schlicht wegfallen und kämen dem Getreideanbau zugute...
Allerdings müßten, um eine komplette pflanzl. Ernährung gewährleisten zu können, alle Waldflächen der Erde gerodet werden,...ohne Wald kein Sauerstoff ect...alles in allem bleibt wohl diese Vorstellung ,den Menschen nur noch durch pflanzl. Produkte ernähren zu wollen, zum jetzigen Zeitpunkt reine Utopie...
 
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