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Auf der Suche nach Verschollenem...

Aus aktuellem Anlass…

…muss ich mich mal heftigst auskotzen.

Manchmal stelle ich mich aber auch wirklich blöd an. Ich weiß ja, dass ich nicht viel Fantasie habe, aber dass es nicht mal dafür reicht, mir etwas Schönes vorzustellen, um zu entspannen, stinkt mir schon ganz gewaltig. Es ist für mich unheimlich wichtig, das zu können. Es ist entscheidend für viele Dinge, die ich in naher Zukunft vorhabe.

Ich hielt mich ja schon immer für unfähig, wenn es sich um irrationale Dinge handelt, nur hat das auch noch nie eine so wichtige Rolle gespielt. Früher habe ich meine Fantasie verflucht. Allzu oft hat sie mir Dinge aufgezeigt, die ich nicht wissen wollte…ja, nicht mal wahrnehmen wollte, vom darüber Nachdenken ganz zu schweigen. Sie hat mir alles in schrecklichen Farben gemalt und mir Träume verschafft, die keiner braucht.

Heute hätte ich gern einen Teil davon zurück, aber ich finde nichts mehr. Irgendwann in den letzten 20 Jahren muss ich sie Stück für Stück verloren haben. Wenn ich nur wüsste, WO…verdammt…

Ich werde mich auf die Suche begeben müssen...

Kommentare

Wie ist das denn mit der Fantasie so im Allgemeinen?
Was mich betrifft, ist meine Erfahrung vielleicht eine andere als deine. Meine Fantasie – ich nehme an, dass das ihr echter Name ist, denn als solche hat sie sich vorgestellt – also meine Fantasie hat sich schon seit einiger Zeit zu einer echten Reisenden entwickelt.

Das kam so: ich hörte sie eines Tages murmeln: "du wirst mir zu langweilig…" – und als ich nachfragte was sie damit meint, tat sie ganz unschuldig, sie hätte ja nichts gesagt….

Doch kurze Zeit danach, befand sie sich schon auf einer langen Reise – und es sollte nicht die letzte sein.
Das anstrengende dabei ist, dass sie meist in Raum und Zeit reist. Wie neulich als sie Georg Forster auf seine Reise um die Welt folgte: dabei reiste sie zeitlich zurück ins 18. Jahrhundert, räumlich aber es wird einem dabei ganz schwindlig, durch entfernte Länder der Welt, zum Teil sich wie Forster den Expeditionen von Captain James Cook anschließend.

Als die Fantasie zurück war, berichtete sie tagelang darüber, sie war von Georg Forster völlig fasziniert. Schwärmte von seinen wunderbaren Zeichnungen, stellte sich dabei noch Vieles vor über die Entstehung der Bilder, na ja wenn sie das nicht tun würde, verdiente sie nicht den Namen Fantasie.

Ich dachte, nun sei es gut, wir haben einige Zeit Ruhe. Dem war nicht so, bald befand sie sich auf einer neuen fernen Reise in die Arktis. Und dabei reiste sie zeitlich auch bis zum Ende des 21. Jahrhunderts, guckte besorgt auf das Bild das die Arktis dann bieten würde, wenn die Eislandschaft weiterhin schmelzen sollte.

Auch jetzt ist die Fantasie wieder auf Reisen – diesmal nicht so weit weg. Ihr Ziel war die wunderschöne Museumsinsel Hombroich – mal sehen was sie von dort berichten wird.


 
Liebe Miriam,

wenn ich deine Erfahrungen mit der Fantasie mal so durchdenke, dann muss ich sie ja vielleicht gar nicht suchen und gegebenenfalls wiederfinden. Vielleicht findet sie mich ja ganz von allein und kommt freiwillig mit vielen neuen Berichten zu mir zurück.

Ich frage mich nur, wie lange sie denn gedenkt, auf Reisen zu sein. Ich brauche sie jetzt dringender als jemals zuvor. Es wäre schön, wenn sie das einsehen würde und schnellstens "nach Hause" zurückkehrt.

Geduld ist eine Eigenschaft, die ich leider nicht besitze. Aber ich übe noch...

Danke, Miriam...für diese andere Sichtweise.
 
Aus meiner sehr persönlichen Sicht, versuche ich nun darüber nachzudenken warum die Geduld beim vielschichtigen Thema Fantasie nötig ist.
Du hast es ja selber gesagt, dass meine Sichtweise eine andere ist als deine. Nun, sie bezieht sich ja auch nur auf meine Erfahrung mit der Fantasie.

Doch ich werde dir etwas verraten, Offside: ich habe den Eindruck, dass sie ein Vielfraß ist. Ihr Hunger treibt sie durch die Welt um Proviant zu sammeln.
Da spielt dann eben die Geduld eine Rolle, ich denke dass man diese aufbringen muss wenn die Fantasie sich unterwegs mal verspätet.
Sie ist ja nicht nur ein Vielfraß, sondern auch noch ein Feinschmecker.


Manchmal kommt sie nachhause und schleppt einen ganzen Sack mit sich – das erinnert mich ein wenig an meine Enkeltöchter, wenn sie zu Sankt Martin oder aber auch zum Karnevalszoch losziehen und mit den vielen Süßigkeiten nachhause kommen.
Genau wie in diesem Falle, wird auch bei der Dame Fantasie ein wenig ausgemistet, natürlich ganz im Geheimen.
Letztendlich wohnt sie bei mir – und ich kann nicht alles unterbringen was sie nachhause anschleppt.

Als ich noch ein kleines Kind war, kam die Fantasie meist gerade wenn ich brav Nachmittagsschläfchen halten sollte. Da musste sie aber noch nicht so weit reisen: die bunte Gardine vor dem Fenster bot ihr viele Reiseziele. Sie saß auf einem weißen Pferd und ritt durch die Hügellandschaft der Gardine. Bis es mir zu bunt wurde – und ich laut schrie, denn ich hörte allerhand Gespräche, meist geführt mit dem Schimmel.

Na ja, meine Mutter eilte herbei und wusste, dass sie es wieder versäumt hatte die Gardine einfach zur Seite zu ziehen.
 

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Offside
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