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Zweifelhafte Moralvorstellungen

Zeilinger

Well-Known Member
Registriert
22. Mai 2004
Beiträge
16.501
Hallo !

Das/die Eingangsstatements möglichst kurz halten, bitte.

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Rache ist süß.

Auge um Auge, Zahn um Zahn.

Gut ist alles, wobei ich nicht erwischt werde.
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LG Zeili
 
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Rache ist süß.

Auge um Auge, Zahn um Zahn.

Gut ist alles, wobei ich nicht erwischt werde.

LG Zeili

Gegenentwürfe:

Rache ist Ausdruck einer Ver-zwei-felung, die weder leben noch sterben lässt.

Aug in Aug sich mal grämen, mal zähmen. (Zähmen im Sinne Exuperys: vertraut machen).

Gut ist alles, worin ich mich verbunden weiß.
 
Gegenentwürfe:

1.) Rache ist Ausdruck einer Ver-zwei-felung, die weder leben noch sterben lässt.

2.) Aug in Aug sich mal grämen, mal zähmen. (Zähmen im Sinne Exuperys: vertraut machen).

3.) Gut ist alles, worin ich mich verbunden weiß.
zu 1.) An sich gute Modernisierung, nur macht mich die Ver-zwei-felung verzweifelt.
An der Zerlegung "Ver-zwei" kann ich ja noch einen Sinn erkennen, was mache/n ich/wir aber mit dem Ausdruck "felung" ? Steckt eine Philosophie dahinter, falls ja, welche ?

zu 2.) "Aug' um Aug" und "Aug in Aug" sind wohl zwei (grund)verschiedene Paar Schuhe.

zu 3.) Stimme ich teilweise zu, nur würde ich statt gut angenehm setzen.

Unter Moral verstehe ich einmal grundsätzlich alles, was ein Zusammenleben zwischen Menschen fördert, eine zwischenmenschliche Win-Win-Situation.

LG Zeili
 
zu 1.) An sich gute Modernisierung, nur macht mich die Ver-zwei-felung verzweifelt.

LG Zeili

Lieber Zeili,

meine Gegenentwürfe folgen keinerlei reformerischer Absicht und erheben auch keinen Gültigkeitsanspruch im Sinne einer Moral.

Das Spiel mit der Sprache könnte ein Weg aus der Ver-zwei-felung sein: Statt Vorstellung gegen Vorstellung zu setzen und Entscheidungsdruck und Lippenbekenntnisse zu erzeugen vermag der Fluss der Sprache die in Begriffe gegossene Rechthaberei wieder aufzuweichen und neuen Verknüpfungen Raum zu schenken.
 
Zitat von Zeilinger:
Rache ist süß.
Auge um Auge, Zahn um Zahn.
Gut ist alles, wobei ich nicht erwischt werde.
LG Zeili[Quote[/Quote]

Gegenentwürfe:

Rache ist Ausdruck einer Ver-zwei-felung, die weder leben noch sterben lässt.

Aug in Aug sich mal grämen, mal zähmen. (Zähmen im Sinne Exuperys: vertraut machen).

Gut ist alles, worin ich mich verbunden weiß.

Das Gesetz „Auge um Auge“ (2. Mos. 21, 24) in den Thoragesetzen, die laut Jesu Christi (Matth. 5, 17-19) unverändert bis zum Vergehen der Erde NICHT aufgelöst werden sollen, spiegeln die Grausamkeit der Zeit, in der sie entstanden sind. Sie sind zudem extrem widersprüchlich. So wird im 6. Gebot gefordert:

„Du sollst nicht töten!“

Du sollst also keinen Menschen gegen dessen Willen umbringen. Das gilt aber nur gegenüber Menschen des eigenen Volkes! Bei anderen Völkern sollen auf ultimativen Befehl des Gottes, das das TÖTEN verboten hat, alle Säuglinge und Kinder und Frauen und Männer von 6 Völkern anderer Religion abgeschlachtet werden, wie das aus 5. Mos. 20, 16-18 hervor geht und am deutlichsten bezüglich des Volkes der Amelekiter so:

„Und vollstreckt den Bann an ihnen, an allem, was es hat, und verschone ihn nicht, sondern TÖTE Mann und Frau, Kind und Säugling“ (1. Sam. 15, 3)

Dass Menschen diesen Gesetzgeber-Gott als Lieben Gott anbeten zeigt, wie sehr Religion das Denken von Menschen pervertieren kann.
 
Lieber Zeili,

meine Gegenentwürfe folgen keinerlei reformerischer Absicht und erheben auch keinen Gültigkeitsanspruch im Sinne einer Moral.

Das Spiel mit der Sprache könnte ein Weg aus der Ver-zwei-felung sein: Statt Vorstellung gegen Vorstellung zu setzen und Entscheidungsdruck und Lippenbekenntnisse zu erzeugen vermag der Fluss der Sprache die in Begriffe gegossene Rechthaberei wieder aufzuweichen und neuen Verknüpfungen Raum zu schenken.
Dear Kaawi,
ich wollte weder Entscheidungsdruck noch Lippenbekenntnisse erzeugen; um einen Konsens zu erreichen, muss man aber Vorstellung gegen Vorstellung setzen, es sei denn, man ist so naiv, dass man annimmt, bei 7,3 Milliarden Menschen gäbe es nur eine Moralvorstellung.

Zeili
 
Dear Kaawi,
ich wollte weder Entscheidungsdruck noch Lippenbekenntnisse erzeugen; um einen Konsens zu erreichen, muss man aber Vorstellung gegen Vorstellung setzen, es sei denn, man ist so naiv, dass man annimmt, bei 7,3 Milliarden Menschen gäbe es nur eine Moralvorstellung.

Zeili

Weiß ich doch, Zeili, ICH habe meinen Beitrag doch selbst "Gegendarstellung" betitelt, ohne das Potential des darin enthaltenen Missverständnisses zu beachten. Lies Beitrag 6 einfach als konstruktive Selbstkritik meinerseits. ;)
 
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» Die Niete in der Nische
schweißt den Nietzsche zusammen. »

Zitat von unbekannt.

.
» Indem wir fortwährend uns üben, es mit allerlei Mitmenschen auszuhalten,
üben wir uns unbewußt darin, uns selber auszuhalten:
was eigentlich die unbegreiflichste Leistung des Menschen ist. «

Friedrich Nietzsche

.

Der Zusammenhang eignet sich als Hang zum Schlittenfahren,
was durchaus eine begreifliche Leistung des Menschen wäre,
sich selbst gerade nicht den Buckel runterrutschen zu können.

Bernhard Layer (Bernies Sage)​
 
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