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Instinkt?

wirrlicht

New Member
Registriert
26. Juni 2003
Beiträge
968
Guten Morgen zusammen - gerade habe ich in einem anderen Forum was ganz erstaunliches gelesen, nämlich:

Zitat:
Instinkt = angeborenes oder vererbtes Verhalten.

Haben wir als Menschen nicht! Wir besitzen keine genetische Bedingtheit, es wäre keine Entwicklung und Kretivität möglich. Unsere Intelligenz ist variationsfähig, durch den Einfluß einer Modifikation und durch Lernprozesse.
Angeborenes instinktives Verhalten, wie im Tierreich ist relativ starr genetisch determiniert und durch Umwelteinflüsse kaum veränderbar (deshalb sterben Tiere aus und wir nicht so leicht!).
Wir haben nur instinktähnliche Verhaltensmuster, wir können anders. Wir sind nicht gezwungen, genetisch festgelegte Verhaltensmuster zu zeigen, wir können aktiv eingreifen in unsere Umwelt und diese gestalten.

Als Beweis für Instinkt wird oft das "Kindchen-Schema" angeführt, also das wir alles was klein, pausbäckig und große Augen hat als süß empfinden und schützen wollen. Es dürfte dann eigentlich keine Kindermörder geben.


Was haltet Ihr davon? Ich kann mir das nicht vorstellen, ich bin eigentlich immer davon ausgegangen, daß der Mensch eine Kombination aus Instinkt und Intelligenz sei. :confused:


LG, wirrlicht
 
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zugrunde liegt die Vorstellung,
daß der Mensch etwas grundsätzlich anderes ist als ein Tier

1. das Tier ist geistlos, der Mensch ist religiös (Andersgläubige sind Untermenschen)
2. das Tier handelt böse, der Mensch handelt ethisch verantwortlich
3. das Tier ist primitiver Herkunft, der Mensch göttlicher (DÄNIKEN: außerirdischer) Herkunft

was Menschen sind,
darüber zerbrechen sich Philosophen den Kopf

Vom Wesen des Menschen
(hab ich gerade bei ebay ersteigert)
 
Wie so oft gibt es halt kein Schwarz / Weiss. Wir bestehen weder nur aus reinem Willen noch aus reinen Trieben.

Nur weil wir das Kindchenschema in uns haben können wir trotzdem an Kindern zu Tätern werden.

Ist zwar ein lausiger Vergleich aber trotzdem möchte ich da auf die Gene verweisen: nur weil wir eine Prädisposition für eine Krankheit haben bricht sie nicht unbedingt aus...
 
Als Beweis für Instinkt wird oft das "Kindchen-Schema" angeführt, also das wir alles was klein, pausbäckig und große Augen hat als süß empfinden und schützen wollen. Es dürfte dann eigentlich keine Kindermörder geben.
Auch die Bandbreite der Instinkthandlungen ist groß: Es gibt Rüden, die ihre Welpen tot beißen. Besonders Tiere, die in Gefangenschaft leben (Zoo), verstoßen oft ihre Jungen.

Gysi
 
instinkt = intuition / tier - mensch

tier = instinkt = unbewußt.
mensch = intuition = bewußt.
 
Instinkt


Es ist im weitesten richtig, was Du in diesem anderen Forum gelesen hast.
Der Mensch hat ebenso wie das Tier Instinktverhalten, was schon aus dem ontogenetischen Zusammenhang zwischen Mensch und Tier resultiert.
In der moderneren Forschung nennt man aber Instinkt nur noch die organischen Triebe des Menschen, die physiologisch im Menschen verwurzelt sind- Hunger, Durst, Stuhldrang, Sex. Sie geben Antwort auf die physiologischen Bedürfnisse des Menschen.

All das Andere, die so genannte 2. Natur des Menschen sind Leidenschaften, die charakter= bedingt sind. Sie sind ein gewisser Ersatz für die nur schwach entwickelten Instinkte des Menschen. Diese Leidenschaften geben Antwort auf existenzielle Bedürfnisse des Menschen, wie Drang nach Zärtlichkeit, Liebe, Freiheit, aber auch Zerstörungslust, Sadismus oder Masochismus.

Existenzielle Bedürfnisse sind für alle Menschen gleich. Sie unterscheiden sich allerdings bei der Durchsetzung sowohl bei Individuen als auch bei Gruppen.
Ein Beispiel: Ein existenzielles Grundbedürfnis des Menschen ist es, etwas zu bewirken .Dieses Bedürfnis kann nun entweder von Liebe, menschlicher Zuneigung usw getrieben sein oder aber von dem Bedürfnis zu zerstören.

Ob nun das Eine oder das Andere im bewirkenden Handeln des Menschen vorherrscht, hängt von den sozialen Umständen ab, denen der Handelnde unterliegt.
Hier kommen die berühmten Faktoren Umwelt(Erziehung) , genetische Ausstattung und Selbststeuerung zum Tragen. Interessant ist es auch, finde ich, dass diese Umsetzung eben nicht „automatisch“, also instinktiv stattfindet, sondern menschliche Leidenschaften formen den Charakter, der wiederum wird von sozibiologischen Faktoren beeinflusst. Das ganze ist ein interdependenter (ein sich rücksteuernder) Vorgang.

Wir sehen also auch hier, dass Menschsein nichts Starres (Instinktgesteuertes) ist. sondern den ständigen Einflüssen von außen unterliegt, denn auch, wie der Mensch mit seinem genetischen Code umgeht, ist nichts Naturgegebenes.

<<<<<<<<<übrigens; meine Quelle für das Statement ist: Fromm „Die Anatomie der menschlichen Destruktion“<<<<<<<<<<<<<<<
 
instinkt = intuition / tier - mensch

Original geschrieben von Binchen
tier = instinkt = unbewußt.
mensch = intuition = bewußt.
Original geschrieben von walter
Da lehnst Du Dich jetzt aber weit aus dem Fenster :D

meinst du? :D

Instinkt ist Intelligenz, die unfähig ist, sich ihrer selbst bewußt zu werden.
Sterling

Das eigentlich Wertvolle ist im Grunde die Intuition. (The intellect has little to do on the road to discovery. There comes a leap in consciousness, call it intuition or what you will, and the solution comes to you and you don't know how or why.)
Albert Einstein (1879-1955), dt.-amerik. Physiker (Relativitätstheorie), 1921 Nobelpr.


Überall geht ein frühes Ahnen dem späteren Wissen voraus.
Alexander von Humboldt (1769-1859), dt. Naturforscher u. Geograf

Verlass dich ruhig auf deine Ahnungen. Sie beruhen gewöhnlich auf dicht unterhalb der Bewußtseinsschwelle registrierten Fakten.
Joyce Brothers

Intuition ist der eigenartige Instinkt, der einer Frau sagt,
dass sie recht hat, gleichgültig, ob das stimmt oder nicht.
Oscar Wilde

Instinkt = Jener untrügliche innere Kompaß, der einer Frau auch in einer fremden Wohnung sofort verrät, wo das Schlafzimmer liegt.
Marcel Aymé (1907-67), frz. Schriftsteller
:p
 
... Intuition, etwas ahnen, unterschwellig wahrnehmen

wenn irgendetwas nicht stimmt, bekommen Tiere Angst
(Schlachthof, Vulkanausbruch, Sonnenfinsternis)

Katzen, Hunde betrachten uns Menschen scheins als Artgenossen
wenn das zutrifftt,
dann müssen die intuitiv auch irgendetwas ahnen

wir spüren oft,
ob eine Sache (Naturdenkmal, Kunstwerk ...) etwas Schützenswertes oder etwas Gewöhnliches darstellt

(laut Tabelle)
TRAUM
- Stimme
- Ahnung
- Phantasie
- Intuition (heilig, profan)
 
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"
Instinkt ist Intelligenz, die unfähig ist, sich ihrer selbst bewußt zu werden.
Sterling" (Binchen)


"
Überall geht ein frühes Ahnen dem späteren Wissen voraus.
Alexander von Humboldt (1769-1859), dt. Naturforscher u. Geograf " (Binchen)


"Instinkt = Jener untrügliche innere Kompaß, der einer Frau auch in einer fremden Wohnung sofort verrät, wo das Schlafzimmer liegt.
Marcel Aymé (1907-67), frz. Schriftsteller " (Binchen)



Das sind sehr geistreiche Apercus über die Füllung des Begriffs - haben aber eigentlich nicht viel mit dem streng wissenschaftlichen Begriff Instinkt zu tun.


Sag mal, Binchen - voller Bewunderung in den Tasten frage ich Dich, wo hast Du auf die Schnelle diese Fülle von Geistesreichtum hergeholt ? Es gefiele mir auch, wenn ich zum Beweis mancher meiner Ideen so flugs anerkannte Größen zitieren könnte.


mit freundlichen Grüßen:) Majanna
 
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