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Zur Sinnhaftigkeit von Atomkraft

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Gründe, warum sich AKWs nicht rechnen:

Aus diesen wirklich sehr gut erklärten Überlegungen:
"... weil die grundlegende Herausforderung der Kernkraft, nämlich die Entsorgung der gefährlichen radioaktiven Abfälle bestehen bleibt."
-!
Davor haben -vernünftiger Weise- die meisten Menschen Angst - ich auch!
 
So viel zur Sicherheit bei der Langzeitlagerung von Atommüll - und die Bergung der Fässer wird Jahre dauern und Unsummen verschlingen:

 
Moin!
Argumente für Atomkraft (Pro)
  • Versorgungssicherheit: Atomkraftwerke liefern kontinuierlich große Mengen Strom, was die Stabilität des Netzes erhöht und eine Grundlast sicherstellt.
  • Klimaschutz: Sie emittieren im Betrieb wenig Treibhausgase, können also helfen, fossile Brennstoffe zu ersetzen.
  • Geringer Flächenbedarf: Im Vergleich zu Wind- und Solarenergie benötigen sie pro erzeugter Energiemenge weniger Fläche.
 
Moin!
Argumente für Atomkraft (Pro)
  • Versorgungssicherheit: Atomkraftwerke liefern kontinuierlich große Mengen Strom, was die Stabilität des Netzes erhöht und eine Grundlast sicherstellt.
  • Klimaschutz: Sie emittieren im Betrieb wenig Treibhausgase, können also helfen, fossile Brennstoffe zu ersetzen.
  • Geringer Flächenbedarf: Im Vergleich zu Wind- und Solarenergie benötigen sie pro erzeugter Energiemenge weniger Fläche.
Wenn man in Zeiträumen von einem Menschenleben denkt, dann könnte man bei diesen Argumenten schwachwerden.
Das Problem ist, dass man bei der Atomkraft in Zeiträumen von Hunderttausenden von Jahren denken muss, denn die Hinterlassenschaften der Atomkraftwerke zwingen uns dazu. Komm also in ein paar Tausend Jahren nochmal mit deinen Argumenten und ich werde dir aufmerksam zuhören, solltest du bis dahin deine Meinung noch nicht geändert haben.
Bis dahin bin ich eher für solche Projekte:
 
Wenn man in Zeiträumen von einem Menschenleben denkt, dann könnte man bei diesen Argumenten schwachwerden.
Das Problem ist, dass man bei der Atomkraft in Zeiträumen von Hunderttausenden von Jahren denken muss, denn die Hinterlassenschaften der Atomkraftwerke zwingen uns dazu. Komm also in ein paar Tausend Jahren nochmal mit deinen Argumenten und ich werde dir aufmerksam zuhören, solltest du bis dahin deine Meinung noch nicht geändert haben.
Bis dahin bin ich eher für solche Projekte:
Die Hinterlassenschaft die du ansprichst ist der sogenannte Atommüll. Aber Laien übersehen gerne, dass Radioaktivität ein natürliches Phänomen und in der Natur allgegenwärtig ist. Das Ungewöhnliche bei Atommüll im Unterschied zu natürlicher Strahlung ist hauptsächlich die Konzentration auf engem Raum. Das kommt daher, dass die Menschen diese möglichst weit weg von sich haben bzw die 'atomfreie' Fläche möglichst groß haben wollen.
Das heißt, diese Abneigung gegen Atommüll lässt das Problem eskalieren. In anderen Worten, es ist weniger die Natur bzw Physik als vielmehr die politische anti-atom-Haltung, die das Problem verschärft.
Weiß der Laie, dass ein kalorisches Kraftwerk deutlich mehr Radioaktivität emittiert als ein AKW? Dass durch jene Radioaktivität und sonstige Folgen durch jene Abgase weit mehr Opfer gefordert hat und fordert als AKWs, trotz der allseits bekannten Störfälle?

Menschen haben mehr Angst vorm Fliegen als vom Autofahren, obwohl deutlich mehr Menschen durch Autos stetben bzw verletzt werden. Ja, auch das Fliegen birgt seine Gefahren und Vorsichtbist angebracht, aber das Ausmaß der Angst davor ist irrational, wie eben jene vor Radioaktivität bzw Atommüll.

Die Gefahr von Atommüll wäre vernachlässigbar, wenn man ihn nicht möglichst konzentrieren, sondern ihn im Gegenteil möglichst global verteilen würde.
Dann bekäme zwar jedes Fleckchen auf der Erde seine Portion ab, aber diese wäre so gering, dass sie keine Bedeutung hätte.

Es ist ähnlich wie eine Gesellschaft, die aus Angst vor Neonazis kontraproduktive Gegenmaßnahmen unternimmt.
Nehmen wir an, in der Gesellschaft gäbe es einen geringen Anteil an Neonazis, der sich aber homogen verteilt. Die Gesellschaft will sie nicht unter sich haben und sie möglichst weit weg von sich schaffen und möglichst viele Räume frei von ihnen halten. Also sorgt man dafür, dass sie sich irgendwo auf engem Raum konzentrieren, von dem man sich selbst möglichst fern hält. Beispielsweise sollen alle Neonazis in Adolfshausen wohnen. Aber würde das die Angst und die Gefahr verringern? Wohl eher das Gegenteil würde geschehen.
Während die homogen verteilten Nazis eher keine Gefahr darstellen würden, wäre Adolfshausen für viele Menschen ein gefährliches Pflaster. Und solche Pflaster beschäftigen Menschen viel mehr. Ein Skinhead auf der Straße macht keine Angst. 100 Skinheads eher schon. Ist in der Stadt in jeder Straße nur einer, hätte niemand Angst. Sind alke 100 in einer Straße, haben alle Angst. Die einen, weil die 100 in ihrer Straße sind, die anderen weil jene 100 ja auch in ihre Straße kommen könnten. Soviel zur Angst. Aber auch die reale Gefahr steigt durch die Konzentration. Einerseits durch den von mir oben schon beschiebenen Umstand, abererseits durch die verstärkende Interaktion untereinander, sowohl bei Neonazis wie auch bei Radioaktivität. Je konzentrierter, desto mehr passiert - exponentiell.

Fazit, das Atommüllproblem ist technisch ein sehr kleines. Politisch aber wurde und wird es zu einem großen gemacht.
 
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Das Ungewöhnliche bei Atommüll im Unterschied zu natürlicher Strahlung ist hauptsächlich die Konzentration auf engem Raum.
Er war ja als natürliche Radioaktivität Millionen von Jahren unterirdisch vorhanden, aber man hat ihn künstlich konzentriert, ohne an eine Lösung zu denken, wie man ihn wieder auf das Niveau der natürlichen Radioaktivität zurückversetzen kann. Jetzt ist er hochkonzentriert und sorgt für mittel bis hochradioaktive Strahlung die irgendwo endgelagert werden muss, um keinen Schaden anzurichten, aber man findet kein Endlager, das über viele Jahrtausende hinaus, Sicherheit garantieren kann.
Der Mensch hat schließlich nicht mehr als ein paar übereinander gestapelte Steinblöcke geschaffen, die gerade mal über einige Jahrtausende unbeschadet geblieben sind.
Man pumpt schließlich auch seit Jahrzehnten das Wasser aus den stillgelegten Schächten vom Steinkohleabbau, sonst wären Teile des Ruhrgebiets längst eine Seenplatte.
Nehmen wir an, in der Gesellschaft gäbe es einen geringen Anteil an Neonazis, der sich aber homogen verteilt.
Die Altnazis leben doch schon auf der Rückseite des Mondes und aktuell laufen Planungen für neue Mondlandungen...;)
Fazit, das Atommüllproblem ist technisch ein sehr kleines. Politisch aber wurde und wird es zu einem großen gemacht.
Die Technologie muss nicht die Menschen mitnehmen, sie entwickelt sich, weil sie sich nach dem richtet, was möglich ist.
Die Politik muss sich nach dem richten, was die Menschen wollen, - zumindest in funktionierenden Demokratien - denn das ist ihr Auftrag.
Das Atommüllproblem ist dennoch kein Kleines, weil man den Atommüll nicht in seinen ursprünglichen Zustand versetzen kann als er unter der Erde lag: schön fein verstreut, der natürlichen Radioaktivität entsprechend. Das hat man der Technologie zu verdanken und der Politik, die man heute nicht mehr zur Verantwortung ziehen kann.
 
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