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Zufälle im Leben

Oder vielleicht doch. Ich denke nicht, dass die Menschheit auch nur ansatzweise reif für eine echte Geisteswissenschaft ist. Im Moment können wir in diesem Bereich nichts anderes machen, als den bisherigen Versuch zu erhalten und auf bessere Zeiten zu hoffen.
Ich bin überzeugt, dass es dramatische Unterschiede zwischen den Menschen in der inneren Entwicklung gibt. Aber ich würde dennoch sagen, dass da nicht der eine Überflieger ist, sondern dass es zwar wenige, aber durch die Generationen und Kulturen dann doch etliche Menschen gibt, die spirituelle Erfahrungen gemacht haben, die man vergleichen kann.
Das sollte man auch tun, mit eigenen Erkenntnissen vergleichen und daher kann man auch mitreden, Fragen stellen und die Stärken und Schwächen der jeweiligen Perspektiven herausarbeiten.
Der Appell an den Glauben ist einfach unüberzeugend, da muss dann schon mehr kommen. Das kann ja durchaus, das muss man dann aufzeigen und die Bereich getrennt betrachten.
Man kann nicht den Naturalismus scharf kritisieren und auf der anderen Seite jeden Fehlschluss durchwinken, zumindest kann und will ich das nicht tun. Finde ich aber auch zu hilflos, man kann durchaus gute Argumente finden, nur muss man immer schauen, für welchen Bereich nun welches Argument gilt, oder eben auch nicht. Die Redlichkeit ist in der Spiritualität aber nicht etwas, was man augenzwinkernd vergessen kann, ich bin der Meinung, dass sich der Selbstbetrug hier noch mehr auswirkt.
Was habe ich davon, wenn ich erfolgreich die Welt bescheiße, aber mir letztlich selbst nicht glaube? Ist nicht meine Baustelle.
 
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Wobei ich dieses 'wir wissen es nicht', so dass sich jeder seine Deutung zurecht biegen kann, letztlich unbefriedigend finde. Der Begriff der Notwendigkeit ist immerhin an Ideen dahinter gebunden, die Frage wäre ja, wie Schopenhauer darauf kommt, dass es diese Notwendigkeiten tatsächlich gibt.
So war es nicht gemeint. Wir wissen zwar nicht wie Zufälle entstehen, können es auch gar nicht wissen (und eigentlich ist das auch ganz gut so, denn wer will schon in einer Welt leben die zu 100 % berechenbar ist), aber wir können ihr Ereignis richtig interpretieren und erst daraus konstituiert sich unsere Aufgabe und eine angemessene, uns entsprechende Etablierung von Folgegedanken. Die zu erforschende Frage müsste eigentlich lauten: "wer bin ich, das ich für diese und jene Ereignisse eine Empfänglichkeit aufweise und was lässt es mich diesbezüglich denken?" Diese Fragestellung ist mit ausreichend Selbsterkenntnis ausführbar, denn ich wüsste nicht was es bringen soll, rein ortsgebunden zu fragen "woher kommen Zufälle?".

Ich mute jedem Menschen die Fähigkeit zu, dass er seine Erfahrungen bezüglich Zufälligkeiten mit ausreichend Besonnenheit und Geduld selbstständig richtig weisen kann, und sich nicht aus Unsicherheit von irgendjemanden beraten lässt, denn wichtig ist zu beachten, dass die Antworten in einem Selbst liegen und nicht beim Nachbarn XY, und auch nicht im Denkforum ;) Also bitte mehr Mut sich seines eigenen Verstandes zu bedienen und zu guter Letzt: die Welt gehört viel mehr philosophisch theoretisiert und nicht mit Gefühlen zubetoniert.
 
Ich mute jedem Menschen die Fähigkeit zu, dass er seine Erfahrungen bezüglich Zufälligkeiten mit ausreichend Besonnenheit und Geduld selbstständig richtig weisen kann, und sich nicht aus Unsicherheit von irgendjemanden beraten lässt, denn wichtig ist zu beachten, dass die Antworten in einem Selbst liegen und nicht beim Nachbarn XY
Ein Leib philosophiert.
… "beat'boxin" ?
… "Hyperventilation" ?
… "re"flex' ?

:spei1:
 
Der Größte Zufall ist, dass wir am Leben sind und es hier her geschafft haben.
Dann ist Essen haben auch ein Zufall, ein Dach über dem Kopf ebenso.
Das Zufällige ist kein Zufall, weil wir es als Selbstverständlich erachten.
Aber was ist in der Welt selbst verständlich?
Manche haben gar nichts.
Da spricht die Leere aus der Mitte.

Zufall ist, was uns seelisch zufällt. Oder auffällt.
Auffälligkeiten sind Synchronizitäten/Zufallsgeneratoren, die wir selbst erzeugen.
 
Die zu erforschende Frage müsste eigentlich lauten: "wer bin ich, das ich für diese und jene Ereignisse eine Empfänglichkeit aufweise und was lässt es mich diesbezüglich denken?"
Das wäre dann der Umgang mit dem Ereignis, aber die Frage nach dem Zufall, ob es ihn überhaupt gibt, geben kann - es gibt ja die Diskussion um echte Zufälle vs. verborgene Variablen - ist m.E. durchaus auch von philosophischer Relevanz.
Also bitte mehr Mut sich seines eigenen Verstandes zu bedienen und zu guter Letzt: die Welt gehört viel mehr philosophisch theoretisiert und nicht mit Gefühlen zubetoniert.
Naja, ich denke, dass die Frage der Abwägung nach dem, was etwas für mich bedeutet und dazu gehört auch die Relevanz des primären Erlebens, eine Frage ist, die wieder neu sortiert werden muss. Da ist keine so große Kluft, auch nicht, zu den Gefühlen. Wobei Gefühl natürlich unterschiedlich breit und eng definiert werden kann.
 
Der Größte Zufall ist, dass wir am Leben sind und es hier her geschafft haben.
Man kann es so sehen.
Zufall ist, was uns seelisch zufällt. Oder auffällt.
So sagen es auch einige Esoteriker. Finde ich gar nicht schlecht.
Auffälligkeiten sind Synchronizitäten/Zufallsgeneratoren, die wir selbst erzeugen.
Da gibt es immer die Diskussion, ob etwas tatsächlich gehäuft auftritt oder man aus irgendwelchen Gründen in besonderer Weise darauf geeicht oder fixiert ist. Die Frage nach der Resonanz.
 
Zufall in 3 Teilen:

Als Austauschschülerin in Seattle fragte mich eine in der Nähe platzierte andere Austauschschülerin ob ich mitkäme - ein Verwandter ihrer Gastfamilie arbeite in Los Angeles bei den Paramount Filmstudios und würde uns einladen zu einer Besichtigung. Wir fuhren hin und konnten zusehen, wie ein Bühnenbild entstand und dann die Schauspieler (Grace Kelly) ihre Rolle spielten. Anschliessend war Mittagessen mit Grace Kelly und Bing Crosby. Vow, für 17-Jährige eine tolle Sache. Der Film hiess: How to catch a thief

10 Jahre später gingen mein Mann und ich ins Kino. Der Film hiess: Über den Dächern von Nizza.
Mittendrin schrie ich fast auf, als die Szene auf der Leinwand kam, die ich kannte! Hatte keine Ahnung gehabt, dass dies der gleiche Film war
und die Zeit war für mich wie ausradiert, ich war voll zurück im Damals bei Grace Kelly.

Wieder 20 Jahre später war ich in einer Reisegruppe in Monacco. Wir gingen in den Exotischen Garten und ich war sofort fasziniert von einer
Kaktusblüte und fotografierte sie von allen Seiten, ohne auf die Umgebung zu achten. Als ich fertig war und mich aufrichtete, stand ich vor dem
Denkmal von Grace Kelly!!! Ich versteinerte buchstäblich, denn die Zeit versetzte mich gefühlt ein Jahrhundert voraus. Denkmäler sind ja meist
aus einer sehr alten Zeit.

Teil 1 würde ich nicht als Zufall werten. Teil 2 aber schon. Teil 3 war dann aber der Hammer, obwohl man in Monacco auf dieses Denkmal
stösst - aber in der Serie und der Bedeutung von Zeit, machte es Sinn, war also mehr als Zufall. Oder?


P1100976 (200x300).jpg
 
Zuletzt bearbeitet:
Zu den plötzlichen Anrufen und gewissen anderen Zufällen gibt es bei Rupert Sheldrakes "Morphogenetik interessante und auch wissenschaftlich schlüssige Erklärungen.

Man muss es Rupert Sheldrake zu Gute halten, dass er - wenn auch nicht repräsentativ und mit nur einer kleinen Gruppe von Probanden - das Phänomen der "erwarteten Anrufe" durch ein Experiment geprüft hat. Nach seiner Aussage funktioniert es dann, wenn die Teilnehmer sich persönlich gut kennen. Es wurde zufällig (duch Losziehen) bestimmt, welcher von 4 Bekannten die Testperson anzurufen hatte, welche vor dem Abnehmen den jeweiligen Bekannten erraten sollte.
Statistisch wäre ein Ergebnis einer Trefferquote von 25% zu erwarten gewesen, Sheldrake erreichte aber 75%, was selbst mit einer Anzahl von nur rund 20 Testpersonen ein ganz erstaunliches Ergebnis ist (unter Annahme, die Teilnehmer haben nicht gemogelt, was heutzutage ja nur zu einfach ist).

Ob Sheldrakes Erklärungen dazu auch wissenschaftlich schlüssig sind, da habe ich so meine Zweifel. Denn seine Erklärungen sind meistens mehr philosophischer Natur. Mir ergeht es mit Sheldrake immer so: Er stellt die richtigen (und oft zündenden) Fragen, aber seine Antworten auf sie sind meistens sehr spekulativ.

Zu allem anderen empfehle ich, einfach den Zufall akzeptieren. Letztendlich wenig spannend, ansonsten bleibt nur die Alternative an Schutzengel oder den Teufel zu glauben. Unbefriedigend.

Da habe ich auf der Straße einem Bekannten über einen Fahrradfahrer erzählt. Und genau in dem Augenblick kam ein Fahrradfahrer vorbei gefahren!
Karl Valentin
 
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Wieder 20 Jahre später war ich in einer Reisegruppe in Monacco. Wir gingen in den Exotischen Garten und ich war sofort fasziniert von einer Kaktusblüte und fotografierte sie von allen Seiten, ohne auf die Umgebung zu achten. Als ich fertig war und mich aufrichtete, stand ich vor dem Denkmal von Grace Kelly!!! Ich versteinerte buchstäblich, denn die Zeit versetzte mich gefühlt ein Jahrhundert voraus. Denkmäler sind ja meist aus einer sehr alten Zeit.

In Monacco ein Denkmal von Grace Kelly zu finden, nach ihrem Unfalltod ... dürfte ja wohl nichts Ungewöhnliches sein. Denn schließlich war sie ja die Fürstin von Monacco.
Oder anders:
Einst bestieg ich mit einem Freund, der aus Preussen zu Besuch war, die Porta Westphalica - und da fanden wir ein Denkmal von Kaiser Wilhelm II., dem König von Preussen!
 
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