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[WUNDER+NATUR+WISSEN] Phänomene und Bräuche, zu Himmel, zu Erde, zu Wasser

hylozoik

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21. Dezember 2010
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Halo (Singular der Halo; Plural Halos oder Halonen) oder Lichthof bzw. Hof[1] ist ein Sammelbegriff für Lichteffekte der atmosphärischen Optik, die durch Reflexion und Brechung von Licht an Eiskristallen entstehen.
Je nach Größe und Orientierung der Eiskristalle sowie dem Winkel, unter dem Licht auf die Kristalle trifft, entstehen an verschiedenen Stellen des Himmels teils weißliche, teils farbige Kreise, Bögen, Säulen oder Lichtflecken.
Das Wort Halo ist aus dem Mittellatein entlehnt worden, wo halō aus dem Akkusativ des seltenen lateinischen Wortes halōs entstanden ist.[2] (Der normale lateinische Ausdruck ist corona.) Dies war ein griechisches Fremdwort im Lateinischen, das (in lateinischen Buchstaben) die Form, Aussprache und Bedeutungen des griechischen Wortes ἅλως (hálōs) übernahm. Die ursprüngliche Bedeutung des griechischen Wortes war „Dreschtenne“. Dort liefen die Ochsen im Kreis, woher dann die späteren, zusätzlichen Bedeutungen „Scheibe“ und „Sonnen- oder Mondscheibe“ und dann auch „Lichthof von Sonne oder Mond“ kamen.[3][4] Der Ursprung des griechischen Wortes ist unbekannt.
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https://de.wikipedia.org/wiki/Halo_(Lichteffekt)#/media/Datei:220302_Halo_Ramsau-am-Dachstein.jpg

Eisnebel-Halo-Effekt (c) 11.01.2022 auf dem Fichtelberg/Erzgebirge

Wandernde Steine (engl. wandering rocks oder sailing stones) sind ein Phänomen auf der Racetrack Playa (dt. „Rennbahn-Ebene“) im kalifornischen Death-Valley-Nationalpark.
Auf einem ausgetrockneten See im Nordwesten des Death-Valley-Nationalparks wandern bis zu 350 kg schwere Felsbrocken sporadisch über die fast vollkommen flache Ebene und hinterlassen dabei Spuren in der Geländeoberfläche. Die Bewegungen, die erst 2014 von Menschen direkt beobachtet werden konnten, finden meist im Winter statt. Am häufigsten sind Bewegungen mit einer Tendenz von Süden nach Norden und Nordwesten. Die Rillen sind zwischen wenigen Zentimetern und etwa 1000 Metern lang, teilweise schnurgerade, teilweise vielfach gewunden. Nach spätestens einigen Jahren verschwinden die Rillen durch Erosion wieder, was die Verfolgung des Gleitens der Steine über längere Zeiträume erschwert.
Zur Ursache des Phänomens gab und gibt es verschiedene Theorien, Ende August 2014 wurde bekanntgegeben, dass das Geheimnis um die Wandernden Felsen von Forschern und Geologen im Scripps Institution of Oceanography in La Jolla geklärt wurde.[1] Voraussetzung für die Bewegung sind dünne, nur wenige Millimeter dicke Eisdecken. Wenn diese zu schmelzen beginnen, genügen selbst geringe Windstärken ab drei Beaufort, um die Steine in Bewegung zu setzen. Die eigentliche Bewegung wird durch den Druck der auf großer Fläche trotz geringer Dicke schweren Eisplatten bewirkt.
Racetrack_Playa_(Pirate_Scott).jpg

Menhir ist eine aus dem Bretonischen entlehnte Bezeichnung[1][2] für einen vorgeschichtlichen, hochragenden Steinblock, der auch als Hinkelstein bekannt ist. In der prähistorischen Archäologie bezeichnet das Wort einen länglichen Einzelstein (bretonisch maen „Stein“ und hir „lang“), der in vorgeschichtlicher Zeit von Menschen aufrecht gestellt wurde.[3] Die Identifikation als Menhir ist oft nur durch eine Ausgrabung zu verifizieren. Aufrechte Steine dienten auch als Grenzsteine, Ruhsteine, Werbung für Steinbrüche, moderne Gedenksteine und Gartenornamente[3] sowie als Markierung von Straßen.[4] Menhire sind, abgesehen von der Antarktis und Australien, über alle Kontinente verbreitet. Ihr europäischer Schwerpunkt liegt im Westen. Von Skandinavien über Irland, Großbritannien, Belgien, Deutschland, Frankreich (inkl. Korsika), Luxemburg, Tschechien und die Schweiz sind sie auch im mediterranen Raum von Portugal (der Menhir da Meada ist mit etwa sieben Metern der höchste) bis Spanien (inkl. Baskenland, dort als baskisch Zutarria), und Italien (inkl. Sardinien) verbreitet. Östlich davon gibt es kaum Vorkommen.
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https://de.wikipedia.org/wiki/Menhir#/media/Datei:Menhir_Grosse_Pierre_06.JPG
 
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Ein Steinkreis (auch -ring oder -tanz) ist eine rundliche Anordnung von aufrecht stehenden (oder liegenden) Steinen, die nicht als Einfassung dient.[1] Sie schließen zumeist nichts ein und können in der Regel von allen Seiten betreten werden.[2] Der walisische Begriff Cromlech, der baskische Harrespil (plur. harrespilak) und der skandinavische Begriff Domarring sind etwas weiter gefasst.
Kreisförmig gesetzte große Steine wurden auch als Einfassung von Dolmen, Grabhügeln, Tor-Cairns oder ähnlichen Strukturen verwendet. Manche Henges, darunter Avebury und der Ring von Brodgar, weisen Steinkreise auf, werden aber nicht als Steinkreis bezeichnet.
Die ältesten Kreise sind die etwa 175.000 Jahre alten, von Neandertalern erstellten Steinkreise in der Höhle von Bruniquel in Frankreich.
Unerforscht sind die prädynastischen Steinkreise von Nabta-Playa in der Sahara. Auch in den Berbergebieten im Süden Marokkos (z. B. bei Taouz) finden sich kleinere Steinkreise, die – über den Karawanenhandel – eine gewisse Verwandtschaft zu den nordafrikanischen Bazinas haben könnten, doch ist vieles bislang unerforscht.
la_structure_de_la_grotte_de_bruniquel-2010.jpg steinkreis-von-nabta-playa-in-afrika.gif
https://de.wikipedia.org/wiki/Datei:La_structure_de_la_grotte_de_Bruniquel.jpg <><><><> | https://de.wikipedia.org/wiki/Nabta-Playa

Stonehenge [1] ist ein Megalith-Bauwerk der Jungsteinzeit nahe dem Avon bei Amesbury, Süd-England. Es wurde ab wenigstens 3000 v. Chr. in mehreren nach und nach aufeinander folgenden Versionen errichtet. Die Anlage wurde mindestens bis in die Bronzezeit weiter genutzt und danach aufgegeben. Seither wurde sie stark beschädigt.
Die jüngste Version der Anlage besteht aus einem ringförmigen Erdwall, in dessen Innerem sich verschiedene, um den Mittelpunkt gruppierte Formationen aus bearbeiteten Steinen befinden. Ihrer Größe wegen nennt man sie Megalithen. Die auffälligsten unter ihnen sind der große Kreis aus ehemals 30 stehenden Quadern, die an ihrer Oberseite einen geschlossenen Ring aus 30 Decksteinen trugen, und das große „Hufeisen“ aus ursprünglich zehn solcher Säulen, die man durch je einen aufgelegten Deckstein zu fünf Paaren miteinander verband, die sogenannten Trilithen. Jeweils innerhalb dieses Hufeisens und Kreises standen zwei der Form nach ähnliche Figuren: beide aus viel kleineren und ehedem doppelt so vielen, aber nicht durch Decksteine miteinander verbundene Menhire. Alle Hypothesen, auch die eher rein spekulativen, stimmen in einem Punkt überein: Die Hufeisen und die ihren Öffnungen senkrecht vorangestellten Steine sind exakt auf den damaligen Sonnenaufgang am Tag der Sommerwende ausgerichtet. Aufgrund der gebrochenen Symmetrie in diesen von Oben betrachtet Hufeisen-ähnlichen Bögen unterscheidet sich Stonehenge deutlich von jenen Monumenten, die lediglich aus Steinkreisen bestehen: hier blieb die Symmetrie ungebrochen.
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https://de.wikipedia.org/wiki/Datei:Stonehenge,_Salisbury_retouched.jpg


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Moai (eigentlich rapanui Moai Maea „steinerne Figur“) werden die kolossalen Steinstatuen der Osterinsel genannt. Sie sind Bestandteil größerer Zeremonialanlagen (Marae), wie sie ähnlich auch aus anderen Bereichen der polynesischen Kultur bekannt sind. Das genaue Alter der Figuren ist umstritten, mittlerweile gilt jedoch als gesichert, dass sie nicht älter als 1500 Jahre sind. Sebastian Englert nummerierte und katalogisierte 638 Statuen, das Archaeological Survey and Statue Project von 1969 bis 1976 ermittelte 887, vermutlich waren es jedoch ursprünglich über 1000.[1]
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https://de.wikipedia.org/wiki/Datei:Ahu_Tonga_Riki_sur_Rapa_Nui.jpg
 
Apropos Loch ... :zauberer2

Der Lake Berryessa ist ein Stausee in Napa County im US-Bundesstaat Kalifornien. Der See wurde nach den ersten europäischen Siedlern im Tal der Berryessa, José Jesús und Sexto Sisto Berrelleza, benannt, die im Jahre 1843 die Rancho Las Putas besiedelten. Aufgestaut wird der Stausee durch die Talsperre Monticello.
Er hat ein Einzugsgebiet von 1490 km² und eine Fläche von 84 km², die sich auf eine Länge von 24,9 Kilometer sowie eine Breite von 4,8 Kilometer verteilt. Die tiefste Stelle des Sees beträgt etwa 84 Meter.
Große Bekanntheit erlangte der Überfalltrichter, der sich auf der Wasserseite der Staumauer befindet und als weltweit größtes Bauwerk dieser Bauart gilt.[1] Er ist bekannt als Morning Glory Spillway, Glory Hole oder Bottomless Pit und dient als Hochwasserentlastungsanlage: Ist das Stauziel erreicht, verhindert er, dass ein weiteres Ansteigen des Seepegels die Staumauer überhöhtem Wasserdruck aussetzen würde. Überdies unterbindet er, dass das Wasser über die Staumauer hinwegfließt. Mögliche damit einhergehende Beschädigungen der Staumauer – oder schlimmstenfalls gar ein Totalversagen – werden somit vermieden.
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https://de.wikipedia.org/wiki/Datei:Glory_Hole,_Lake_Berryessa.jpg


Als Überfalltrichter oder Überlauftulpe (englisch: "Bell-Mouth") bezeichnet man im Bauingenieurwesen eine trichterförmige Vorrichtung zur Hochwasserentlastung.[1]
Knapp oberhalb des Stauziels auf einen Hochwasserentlastungsturm aufgesetzt, dient der Überfalltrichter als Überlauf bei zu hohen Wasserpegeln. Bei höheren Wasserständen fällt das überschüssige Wasser in den Überlauf und wird durch den Hochwasserentlastungsturm abgeleitet.
Oft sind zur Verbesserung des Strömungsverhaltens Strömungspfeiler am Überfalltrichter angebracht. Überfalltrichter müssen so entworfen werden, dass sie nicht zuschlagen, d. h. vom Freispiegelabfluss in den Druckabfluss übergehen, da sich dann der Strömungswiderstand stark erhöht und sich die Flussrate nur noch durch starke Druckerhöhung wesentlich steigern lässt (→ Gesetz von Hagen-Poiseuille). Anders gesprochen: das Innere des Überfalltrichters muss ausreichend weit sein.[2]
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Loch (Aussprache [lɔx], mit kehligem «ch») ist das schottisch-gälische Wort für einen See, eine Meeresbucht oder einen Fjord (englisch Firth). Das Wort entstammt dem altirischen loch, rekonstruierte indogermanische Wurzel wäre *laku-, wie in lateinisch lacus, engl. lake.
In Schottland werden die meisten Wasserflächen Loch genannt. Dies gilt für nichtfließende Gewässer aller Art, egal ob es sich um natürliche Binnenseen, Stauseen oder Meeresarme handelt. Kleinere Seen werden zum Teil auch als Lochan, selten als Lochie bezeichnet; wiederum gibt es einige wenige größere Seen, die trotz ihrer Ausdehnung Lochan genannt werden.[1] Eine Definition, ab welcher Größe ein See wie zu bezeichnen ist, existiert nicht.
Die folgende Liste führt die bedeutendsten nichtfließenden Gewässer in Schottland auf – also auch jene relativ seltenen Ausnahmen, deren Namen nicht die Bezeichnung Loch oder eine davon abgeleitete Form enthalten.
Das Ungeheuer von Loch Ness, auch Nessie genannt, soll ein Tier oder eine Gruppe von Tieren sein, die im Loch Ness, einem See in Schottland, in der Nähe der Stadt Inverness leben. Nessie wird üblicherweise als Plesiosaurier beschrieben, mit einer Länge von bis zu 20 Metern. Ihre Existenz wäre als so genanntes Kryptid erklärbar, ein dem Menschen unzugängliches und somit unerforschtes Tier, vergleichbar mit Bigfoot und Yeti.
Die meisten Wissenschaftler und Experten erklären die Berichte über Nessies Existenz allerdings als absichtliche wie unabsichtliche Falschmeldungen oder Fehlbestimmungen von gewöhnlichen Tieren. Regional ist der Mythos eine wichtige Einnahmequelle, da der See eines der Hauptziele für den Tourismus in Schottland ist. Nessie wird gelegentlich in der Presse thematisiert, besonders während des Sommerlochs.
Vor 1800
  • Die erste bekannte Erwähnung des Seeungeheuers ist auf das Jahr 565 datiert. In der Vita Columbae des Abtes Adamnan, einer Beschreibung des Lebens des Columban von Iona, wird berichtet, wie der Heilige das Leben eines Pikten rettete, der im Fluss Ness angegriffen wurde. „Columban machte das Kreuzzeichen in die Luft und rief den Namen Gottes an, während er dem wilden Tier befahl: ‚Nicht mehr weiter! Berühre ihn nicht! Zieh dich sofort zurück!‘ Als das Tier die Worte des Heiligen hörte, floh es vor Angst, als ob es von Seilen von dort weggezogen würde, obwohl es nur eine kurze Entfernung vom Mann weg gewesen war.“
  • 1527: Duncan Campbell will am Ufer des Loch Ness ein schreckliches Ungeheuer erblickt haben.
  • 16. Jahrhundert: Einer alten Chronik zufolge stieg ein riesiges Tier aus dem Loch Ness und erschlug drei Männer.
  • Um 1650 berichtet ein englischer Chronist, das berühmte Loch Ness sei wegen seiner „schwimmenden Inseln“ bekannt.
  • Am 12. August 1661 wurde bei Inverness ein schätzungsweise 3,50 Meter langer Stör beobachtet.
Manche Berichte vom Erscheinungsbild des Monsters, einschließlich der historischen Berichte, weisen auf eine Ähnlichkeit zum ausgestorbenen Plesiosaurus hin. Aus dem vorliegenden Material dieser Kreatur aus dem Mesozoikum lässt sich ein großes Tier mit langem Hals und kleinem Kopf konstruieren, das sich mit Flossen fortbewegt. Die angebliche Verbindung zwischen Plesiosaurus und Monster von Loch Ness wurde zu einem bekannten Thema der Kryptozoologie. Doch sowohl die meisten Wissenschaftler als auch die allermeisten ernsthaften Kryptozoologen halten die Idee, das Monster von Loch Ness sei ein Überrest des Mesozoikums, für sehr unwahrscheinlich
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Als Seiches (frz. [sɛʃ]) bezeichnet man stehende Wellen des Wassers in Seen, Buchten oder Hafenbecken. Sie entstehen, wenn an Beckenrändern anlaufende Wellen reflektiert werden und sich als ablaufende Gegenwellen mit den ankommenden überlagern. Der Begriff Seiche wurde Ende des 19. Jahrhunderts durch François-Alphonse Forel vom gezeitenähnlichen Trockenfallen der Uferbereiche hergeleitet, das er wiederholt am Genfersee beobachtet hatte. Auffällig sind die Seiches der Großen Seen Nordamerikas, wo bis zu drei Meter hohe Schwankungen des Wasserstandes beobachtet werden.
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https://de.wikipedia.org/wiki/Datei:LochNessSeiche.jpg (c) Urheber Smokeonthewater
Seiche in der Nähe der Ortschaft Invermoriston am Loch Ness.
 
Schwarze Raucher und Weiße Raucher (englisch Black Smoker, White Smoker) sind zwei unterschiedliche Arten hydrothermaler Quellen am Grund der Tiefsee. Das aus dem Meeresgrund austretende heiße Wasser enthält unterschiedliche Stoffe in Lösung, die sich bei der Vermischung mit dem wesentlich kühleren Umgebungswasser zu mineralischen Partikeln abscheiden. Diese feinen Partikel werden je nach Zusammensetzung als dunkle oder helle Wolken im Meerwasser sichtbar. Der visuelle Eindruck einer Rauchwolke führte zur Bezeichnung „Schornstein“ für das röhren- oder kegelförmige Gebilde, aus dem das Thermalwasser austritt.
Im austretenden Heißwasser der Raucher sind vor allem Sulfide sowie andere Salze von Eisen, Mangan, Kupfer und Zink gelöst. Das beim Austritt bis über 300 °C heiße[1] Wasser der Thermalquelle, reich an gelösten Stoffen, trifft mit dem 2 °C kalten Wasser des Meeresgrundes zusammen. Bei der Abkühlung werden Minerale als feine Partikel ausgefällt; sie bilden durch Mineralabscheidung den Austrittskegel oder Schornstein wie auch dessen „Rauchfahne“. Ist diese Partikelwolke reich an Eisensalzen (z. B. Pyrit), so hat sie eine charakteristische schwarzgraue Färbung, weshalb von „Schwarzer Raucher“ gesprochen wird.
Ein Beispiel für Schwarze Raucher ist Lokis Schloss (nördlicher Mittelatlantischer Rücken). Sind dagegen im austretenden Thermalwasser in größerer Menge Sulfate, wie Anhydrit und Gips sowie Carbonate, oder Siliziumdioxid gelöst, wird eine helle Partikelwolke gebildet, die Kegel werden dann als „Weiße Raucher“ (gelegentlich auch als „Carbonat-Raucher“) bezeichnet.[2] Beispiele sind Lost City (Mittelatlantischer Rücken zwischen Kuba und den Kanaren) und im Pescadero-Becken (Golf von Kalifornien).
Die höchsten Wassertemperaturen, die bisher an Schwarzen Rauchern gemessen wurden, erreichten die beiden Schlote Two Boats und Sister Peaks auf dem Mittelatlantischen Rücken in 3000 Metern Tiefe: Sie stoßen bei einem Wasserdruck von 298 Bar schwadenweise bis zu 464 °C heißes Wasser aus.[3]
Die Schlote von Schwarzen Rauchern erreichen Höhen von im Mittel etwa 20 bis 25 Metern. Hydrothermalquellen anderer chemischer Zusammensetzung, wie jene des atlantischen Hydrothermalfeldes Lost City, können Schlote von bis zu 60 Metern Höhe ausbilden (Stand 2001).[4]
champagne_vent_white_smoker_japan.jpg
Weißer Raucher des untermeerischen Vulkans Eifuku (Japan) (c) http://oceanexplorer.noaa.gov/explorations/04fire/logs/hirez/champagne_vent_hirez.jpg

Ein Geysir [ˈgaɪ̯ziːɐ̯], auch Geiser [ˈɡaɪ̯.zɐ], ist eine heiße Quelle, die ihr Wasser in regelmäßigen oder unregelmäßigen Abständen als Fontäne ausstößt. Einen solchen Ausbruch bezeichnet man als Eruption. Namengebend für Geysire ist der Große Geysir auf Island. Die Bezeichnung Geysir (Geiser) wurde im 19. Jahrhundert aus dem isländischen geysir (Name der vorhin erwähnten heißen Springquelle, dann als Appellativ verallgemeinert für alle derartigen Phänomene) entlehnt. Es handelt sich um ein Nomen Agentis zum schwachen Verb geysa „in heftige Bewegung versetzen, hervorstürmen, -stürzen“, das wiederum das Frequentativum des Verbs gjósa „hervorbrechen, -sprudeln, -stürzen“ ist.[1]
Weitere postvulkanische oder mit Thermalquellen in Zusammenhang stehende Erscheinungen:
strokkur,_iceland.jpg Funktionsweise_Geysir_de.svg.png
https://de.wikipedia.org/wiki/Strokkur (isländisch: Butterfass) ist ein Geysir in Island. (c) Chris from Falmouth, UK
https://de.wikipedia.org/wiki/Datei:Funktionsweise_Geysir_de.svg (c) Huebi~commonswiki


Ein Kaltwassergeysir ist eine besondere Form von künstlichen Kohlensäurequellen (gas-artesischer Brunnen), die wie echte Geysire ihr Wasser in mehr oder minder regelmäßigen Abständen als Fontäne ausstoßen. Die treibende Kraft für den Wasserausstoß ist aufperlendes Kohlenstoffdioxid. Der Mechanismus ist vergleichbar mit dem Aufschäumen von Mineralwasser aus einer Mineralwasserflasche beim Öffnen.[1]
Voraussetzung für einen Kaltwassergeysir ist Kohlenstoffdioxid (CO2), das durch vulkanische Vorgänge freigesetzt und von Grundwasser durch Lösen aufgenommen wird. Das Grundwasser kann Kohlenstoffdioxid bis zur druckabhängigen Löslichkeit in die flüssige Phase aufnehmen. Steigt ein gesättigtes Paket Wasser im Aquifer etwa durch Wärmekonvektion ausreichend rasch und weit auf, können sich (an Siedekeimen) Gasblasen aus CO2 bilden. Für die Entstehung eines Kaltwassergeysirs ist wie bei echten Geysiren ein eng begrenzter Aufstiegskanal für den Wasserausstoß nötig. Dieser ist in der Regel künstlich und entsteht, wenn das kohlenstoffdioxidhaltige Grundwasser angebohrt wird und die Bohrung verrohrt wird. In diesem Eruptionskanal hat das Grundwasser eine direkte Verbindung zur Oberfläche.
geysir_andernach_2016.jpg
Geysir Andernach (ursprünglich: Namedyer Sprudel) mit etwa 50 bis 60 Metern Auswurfhöhe der höchste Kaltwassergeysir der Erde.
https://de.wikipedia.org/wiki/Geysir_Andernach (c)
Wolkenkratzer
 
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Als Mineralquelle bezeichnet man eine Quelle, die Mineralwasser ergibt. Vom Standpunkt des Geowissenschaftlers ist die Unterscheidung zwischen Mineralquelle und „Quelle“ eine Frage relativ willkürlich festgelegter Grenzwerte der Mineralisation ihrer Wässer. Die Anschauungen darüber haben sich im Verlauf der Geschichte sehr gewandelt. Frühe Aussagen über Mineralwässer und ihre Quellorte finden sich beispielsweise in den Schriften von Jacob Theodor[1] und Martinus Rulandus.[2][3] Der Quellaustritt von Mineralwässern erfolgt in einer Spalte des umgebenden Gesteins oder an der Oberseite einer wasserundurchlässigen Schicht im Gestein. In der letzteren Situation können mehrere Mineralquellen nebeneinander auftreten. Deren Austrittsebene wird als Quellhorizont bezeichnet. Voraussetzung für eine Mineralquelle ist, dass das Wasser eine signifikante Menge gelöster Minerale enthält. Diese können aus dem unmittelbar umgebenden Gestein stammen oder wurden über größere Distanzen im Wasser bis zum Austrittsort transportiert.
1466-sankt-mauritius-quelle-1906-quellfassung.jpg

Eine Thermalquelle ist eine Quelle, bei der Grundwasser austritt, das in der Regel signifikant wärmer[1] ist als das umgebende oberflächennahe Grundwasser. In Deutschland sind Grundwässer als Thermalwässer definiert, wenn ihre Temperatur am Austrittsort mehr als 20 °C beträgt.[2] Generell treten Thermalquellen in Bereichen mit erhöhter vulkanischer Aktivität (z. B. Japan, Taiwan, Island) und bzw. oder in der Nähe von tiefreichenden Strömungssystemen (z. B. Aachen, Baden-Baden) auf. Das Wasser wird unterirdisch erhitzt, entweder durch vulkanische Aktivitäten oder indem das Wasser bis in tiefere Bereiche der Erde zirkuliert und sich dort entsprechend der geothermischen Tiefenstufe erwärmt. Dabei erreichen die heißesten Quellen Europas in Bad Blumau (Tiefbohrung) 107 °C,[3] Bad Radkersburg (Tiefbohrung) 80 °C, Chaudes-Aigues (Frankreich, natürliche Quelle) 81,5 °C,[4] Aachen (natürliche Quelle) 74 °C, in Karlsbad (natürliche Quelle) 72 °C und in Wiesbaden (natürliche Quelle) 66 °C. In vulkanogenen Gebieten ist die Wassertemperatur teilweise nahe dem Siedepunkt. Wobei generell zu beachten ist, dass der Siedepunkt von Wasser abhängig von der Meereshöhe (dem Luftdruck) und der Menge der gelösten Stoffe ist (siehe dort) und die oben angegebenen Wassertemperaturen mitunter untereinander nicht vergleichbar sind. Beim Aufstieg an die Erdoberfläche werden meist verschiedene Gase, wie beispielsweise Schwefel-Gase oder Kohlendioxid, freigesetzt. Das Gebiet mit der weltweit größten Konzentration von heißen Quellen an Land ist das obere Geysir-Becken im Yellowstone-Nationalpark (USA). 62 % sämtlicher heißen Quellen (mit Ausnahme der Ozeane) befinden sich dort.
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Die drittgrößte heiße Quelle der Welt: Grand Prismatic Spring im Yellowstone-Nationalpark (Durchmesser 91 m)
https://de.wikipedia.org/wiki/Datei:Aerial_image_of_Grand_Prismatic_Spring_(view_from_the_south).jpg (c)
Carsten Steger
 
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Genossenschaftliche Knallkrebse: Pistolenkrebs - die stärkste Waffe im Tierreich

Die Knallkrebse (Alpheidae), auch Pistolenkrebse, sind eine sehr artenreiche Garnelenfamilie aus der Teilordnung der Caridea. Sie sind überwiegend in den Tropen und Subtropen verbreitet, wobei besonders viele Arten in Korallenriffen leben, dringen aber mit einigen Arten bis in gemäßigte Breiten vor. Wenige Arten leben auch in Brackwasser, vier Arten sogar in Süßwasser.[1]

Alle Alpheidae sind bodenlebend (benthisch) und schlechte Schwimmer. Sie kommen in einer großen Formenfülle von Küstenlebensräumen (Litoral), wie z. B. Mangrovenwäldern, bis in die Tiefsee vor. Viele Arten leben als Einmieter (Inquilinen) oder symbiotisch in oder auf großen Organismen wie z. B. Schwämmen, Seesternen, Polypen von Nesseltieren, andere leben in Gemeinschaft mit Fischen (Grundeln) und anderen Krebsen.
Im Jahr 1996 entdeckte der amerikanische Meeresbiologe J. Emmett Duffy vom Virginia Institute of Marine Science, dass der Knallkrebs Synalpheus regalis ein staatenbildendes eusoziales Tier ist[6], inzwischen wurde soziales Verhalten bei einer Reihe verwandter Arten, die alle in der Karibik an Schwämmen leben, ebenfalls gefunden. Bis zu 350 Einzeltiere leben im Innern von Schwämmen. Die Schwämme bilden auch die Nahrungsgrundlage der Art, die deshalb als Parasit klassifiziert werden kann. Ob der Wirtsorganismus dadurch nennenswerten Schaden davonträgt, ist bisher nicht geklärt. Viele Arten sind wirtsspezifisch bei einer einzigen Schwammart.

Jede Kolonie besteht aus einem einzigen reproduktiven Paar (Königin und König) und dessen Nachwuchs und besiedelt einen Schwammorganismus. Der Schwamm wird gegen eindringende Artgenossen oder Angehörige verwandter Arten verteidigt.
Eusozialität (von griechisch εὐ ‚gut‘ und lateinisch socialis ‚kameradschaftlich‘) ist eine Bezeichnung für eine besondere Form des Sozialverhaltens sozialer Insekten wie Termiten, Ameisen und Bienen und anderer sozialer Tierarten. Der Begriff wurde 1969 von dem Bienenforscher Charles Michener eingeführt, um unterschiedliche Formen des sozialen Verhaltens, die bis dahin begrifflich oft nicht unterschieden worden waren und meist summarisch unter dem Terminus „sozial“ zusammengefasst worden waren, präziser beschreiben zu können. Michener griff dabei eine Wortschöpfung seiner Schülerin Suzanne Batra von 1966 auf[1] und verallgemeinerte sie. Micheners Terminologie ist innerhalb der Biologie, besonders der Soziobiologie, akzeptiert und weithin angewandt worden. In jüngerer Zeit wird sie von einigen Forschern als zu schematisch kritisiert.[2]

Eusoziale Sozialverbände, überwiegend von sozialen Insektenarten, werden im deutschen Sprachraum als Staat (Insektenstaat, bei Hautflüglern Hymenopterenstaat, bei Honigbienen Bien) oder Volk bezeichnet, die entsprechenden Arten als staatenbildend. Im englischen Sprachraum spricht man von insect societies.
In der Terminologie nach Michener bezeichnet „eusozial“ das, was frühere Forscher sozialer Insekten meist einfach „sozial“ genannt hatten. Es handelt sich um die am höchsten integrierte Form des Sozialverhaltens bei Tierarten abseits des Menschen. Kennzeichnend für eusoziale Verbände sind:
  • kooperative Brutpflege durch mehrere Tiere
  • gemeinsame Nahrungsbeschaffung und auch - verteilung, zum Beispiel durch gegenseitige Fütterung (Trophallaxis)
  • der Verband umfasst mehrere unterscheidbare Teilgruppen, die arbeitsteilig verschiedene Aufgaben erfüllen, die Kasten genannt werden. Beispiele wären etwa Nahrungsbeschaffer (Arbeiter) und Verteidiger (Soldaten) in den Staaten der Termiten.
  • Zusammenleben von Tieren mehrerer Generationen, meist in Familienverbänden aus Müttern und Töchtern
Ein Verband, der diese Voraussetzungen erfüllt, wird dann Staat genannt, die entsprechende Art staatenbildend.
Innerhalb der Eusozialität werden noch zwei Abstufungen unterschieden.
  • hoch oder komplex (eu)sozial sind Arten, bei denen sich die Kasten nicht nur in Verhalten, Physiologie und ggf. Körpergröße unterscheiden, sondern klar unterschiedliche Morphologie mit unterschiedlichen Merkmalen umfassen. Dazu gehören innerhalb der Bienen die Honigbienen (Apini) und die stachellosen Bienen (Meliponini)
  • primitiv (eu)sozial sind Arten, die eusozial sind, bei denen aber die Kasten nur am Verhalten oder ggf. der Physiologie, aber nicht morphologisch unterschieden werden können. Bei den Bienen gehören dazu z. B. viele Furchenbienen der Gattungen Halictus und Lasioglossum; die Hummeln (Bombus) stehen zwischen primitiv und komplex eusozial.
 
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Border Collie | Information für Kinder | Anna und die Haustiere

Der Border Collie ist eine von der FCI anerkannte Rasse von Arbeits- und Hütehunden aus Großbritannien (FCI-Gruppe 1, Sektion 1, Standard Nr. 297).

Die erste Beschreibung über die Arbeitsweise des heutigen Border Collies stammt von John Caius, Leibarzt von Königin Elisabeth I., festgehalten im Buch Of Englishe Dogges aus dem Jahre 1576.[1]
„Sobald dieser Hund die Stimme seines Herrn oder das Schütteln seiner Faust wahrnimmt, bringet er die umher irrenden Schafe an eben jenen Ort, den sein Meister wünscht, so dass der Schäfer mit nur wenig Arbeit und Mühe, ohne Beanspruchung seiner Füße, seine Herde beherrschen und leiten kann … ob sie nun vorwärts gehen, still stehen oder sich zurückziehen soll, oder hierhin abbiegen, oder jenen Weg nehmen.“
– John Caius (1576)[2]
Die ersten Berichte über arbeitende Schäferhunde stammen aus Italien, aus der Zeit kurz vor Christi Geburt, nachdem die Römer in Britannien eingefallen waren und mehrere dieser Hunde nach Italien mitgenommen hatten.

Auch um das Jahr 800 nahmen die Wikinger bei ihrer Rückkehr von Feldzügen gegen Britannien Hirtenhunde mit in ihre Heimat.

Als Stammvater des heutigen Border Collies gilt Old Hemp (1893–1901), im Besitz des Farmers Adam Telfer. Dieser Hund verfügte über außergewöhnliche Hütefähigkeiten und wurde deshalb zum bedeutendsten Zuchtrüden seiner Rasse.
 
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