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Wozu Krieg?

AW: Wozu Krieg?

Hallo!

Eine interessante Frage von jemanden der Che Guervara zitiert:
¡Hasta la victoria siempre! Patria o Muerte!

Alleine der Satz sagt doch genau wozu Krieg: "Immer für den Sieg! Vaterland oder Tod!"

Genau so wie dein Meinhof Zitat:
"Protest ist, wenn ich sage, das und das passt mir nicht.
Widerstand ist, wenn ich dafür sorge, dass das, was mir passiert nicht weiter geschieht."

Beides sind Aufrufe zur Gewalt und zum gewaltsamen Durchsetzen der eigenen Ziele und Ideen.
Beide Zitate sagen genau worum es geht: Irgendetwas passt mir nicht, also ändere ich es. Egal mit welchen Mitteln und egal was es kostet. Und am besten noch für das Vaterland im allgemeine, damit wir eine Rechtfertigung haben. Dulce et decorum est Pro patria mori.

Vielleicht wäre es besser sich am Spruch von Maria Theresia zu orientieren:
"Merkt euch eins: Lieber ein mittelmäßiger Frieden als ein glorreicher Krieg!"

MvG,
Ziva


hallo, ziva!

danke, dass du dich hier so ausführlich über meine einstellungen auslässt (das mein ich ernst:blume1:). ich hatte schon eher damit gerechnet, darauf angesprochen zu werden. das ist ja genau mein dilemma, was ich im letzten beitrag geschildert habe. Widerstand, Gegenwalt für subjektiv besseres (vllt auch objektiv) oder Passivität, friedliches Nischensuchen bzw. völlige Desinteresse?

(und fangt bitte nicht an, dass man mit wahlen und böses du-du-du-zeigen die gegenwärtigen missstände beheben kann)

es ist ein dilemma, was ich für mich noch nicht zu lösen vermag...:confused:
 
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AW: Wozu Krieg?

"Als zum erstenmal das Wort »Friede« ausgesprochen wurde, entstand auf der Börse eine Panik. Sie schrien auf im Schmerz: Wir haben verdient! Lasst uns den Krieg! Wir haben den Krieg verdient!"
(Karl Kraus)​
Es gibt keinen anderen Grund für Krieg!
 
AW: Wozu Krieg?

Hallo bakunin! Ja, nur bin ich nun versucht auf Walters Beitrag ganz zu Beginn zurückzugreifen, nämlich den Vergleich mit Forenstreitereien. Wem nützen die?!

Genauso (siehe mein voriges Posting hier): wenn in der Diskussion die Argumente, die Logik und der Verstand nichts mehr erreichen, und wenn einer glaubt, dass er seine Ansichten trotzdem durchsetzen muss, dann greift er zu Gewalt und beginnt zu streiten (also mit Worten gegen Personen zu kämpfen).

Das kann dazu führen, dass die anderen nicht mehr mit ihm reden, und ihm gibt es das Gefühl, dass er alle in die Flucht geschlagen hat. Das ist sein "Nutzen".

Es gibt in einem Forum aber auch Teilnehmer, die man einfach in die Flucht schlagen muss, weil sie das Forum versauen. Das wird nicht immer mit guten Worten gehen. Schlussendlich bleibt manchmal sogar nur die "Vernichtung" durch Ausschluss aus dem Forum.

lg Frankie
 
AW: Wozu Krieg?

"Als zum erstenmal das Wort »Friede« ausgesprochen wurde, entstand auf der Börse eine Panik. Sie schrien auf im Schmerz: Wir haben verdient! Lasst uns den Krieg! Wir haben den Krieg verdient!"
(Karl Kraus)​
Es gibt keinen anderen Grund für Krieg!

(Siehe mein voriges Posting) Zum Beispiel so ein Foren-Teilnehmer.

Ich versuche es jetzt vorerst einmal mit guten Worten:

Lieber Asymptoter! Wir würden uns sehr viel respektierter fühlen, wenn du zuerst die Postings in einem Thread liest und dann eine differenzierte Stellungnahme dazu abgibst.

Etwas, das Gedankengänge, Argumente und Diskutierbares enthält.

Könntest du das bitte ab jetzt beherzigen?

lg Frankie
 
AW: Wozu Krieg?

Hallo bakunin!

Ja, nur bin ich nunversucht auf Walters Beitrag ganz zu Beginn zurückzugreifen, nämlich den Vergleich mit Forenstreitereien.

Wem nützen die?!

Grüße Raphael

Hallo Raphael!
Mir nützen sie, wenn ich dabei eine aktive Rolle übernehmen. Streit ist grundsätzlich nichts Negatives, so meine ich.
Ich lerne mich und meine "Gegner" dabei von einer neuen Seite kennen, und mache dabei neue Erfahrungen, die mein Weltbild ergänzen bzw. neu ordnen.

Ich finde sogar, dass ein guter Streit, wo Ziel und Absicht nicht hinter vorgeschobenen Argumenten versteckt werden, einen Krieg - sprich: eine gewaltsame Auseinandersetzung - verhindern kann. Der Streit kann also Krieg verhindern, wenn er nicht zu einer Lösung des Konflikts führt, kann er ihn auch auslösen.
Nicht zu streiten heißt allerdings nicht, dass auch kein Konflikt vorhanden ist. Der bricht dann manchmal wie aus heiterem Himmel auf, weil er vorher immer wieder beschwichtigt wurde.

Das Thema überschneidet sich z.T. mit Methusalems Thread "Was ist Beziehungsfähigkeit?", denn dort geht es u.a. auch um Konfliktbewältigung.

:blume1:
 
AW: Wozu Krieg?

Ich versuche es jetzt vorerst einmal mit guten Worten:
Das war eine sehr weise Entscheidung, zumal ich auf das Eingangsposting antwortete und niemanden zitierte. Wo liegt also der konstruktive Sinn mich anzuflegeln? - wohl nur um zu zeigen, wie Krieg funktioniert. Der eitle Hang zum Perfektionismus in uns (höher, weiter, schneller, mächtiger, schöner, gscheiter, beliebter, reicher, angesehener, uswusf.), lässt sich heute mit möglichst viel Geld kompensieren.

Da es aber in unserem System immer nur mehr Schulden geben kann als überhaupt Geld im Umlauf ist, muss es zwangsläufig zu Kriegen kommen - ist doch in einer vollständig verkapitalisierten Gesellschaft logisch, oder? Niemand kann vom Ganzen das Ganze plus einer Teilmenge des Ganzen zurückgeben.
 
AW: Wozu Krieg?

ich habe von euch viele erklärungen und philosophien gelesen, aber eines
fehlt mir. krieg ist geschäft und es gibt zuviele nutznießer. es geht doch
immer nur um macht und gewinn. in den USA ist es doch offensichtlich
geworden, wirtschaft+militär bestimmen was die regierung zu tun hat. solange
wir unseren wohlstand mit dem leid der anderen erkaufen, solange wir "unsere"
kriege "auslagern" um arbeitsplätze und aktienkurse zu sichern, solange ist
doch die frage, wozu krieg äußerst scheinheilig.
denkt bakunin
 
AW: Wozu Krieg?

hallo, bakunin!

du hast ja recht mit deinen feststellungen über die nutznießer von kriegen. nur es geht jetzt um die frage: wenn man sie kennt, wie will man damit umgehen? sie weiter agieren lassen oder sie versuchen zu ändern?
 
AW: Wozu Krieg?

Hallo psbvbn1!

Mir kommt Dein Dilemma sehr bekannt vor.
Ich denke, dass das eine Frage ist, die man nicht für sich selbst beantworten kann.

Widerstand, Gegenwalt für subjektiv besseres (vllt auch objektiv) oder Passivität, friedliches Nischensuchen bzw. völlige Desinteresse?
(und fangt bitte nicht an, dass man mit wahlen und böses du-du-du-zeigen die gegenwärtigen missstände beheben kann)

Ich halte nicht viel von Gutmenschen, die meinen man könne alles mit Wahlen oder einem erhobenen Ziegefinger regeln.
Ich halte auch nichts von Gutmenschen, die meinen man müsste unbedingt auch die andere Wange hinhalten.
Genauso wenig halte ich von Eiferern, die blindlings Losstürmen um ihre Ideen und Visionen zu vertreten und zu verbereiten.
Auch der Spruch, das der Zweck die Mittel heiligt, finde ich in dieser Hinsicht völlig absurd.

Aber ich denke es gibt einen gangbaren Mittelweg den man beschreiten sollte, wenn es um Konfliktlösung und Konfliktvermeidung geht.
Kompromissfähigkeit ist eines der besten Mittel gegen den Krieg. Aber auch nur bis zu einem gewissen Punkt.
Meines Erachtens ist die Frage eine, die man erst dann beantworten kann, wenn sie aktuell ist. Sich im Vorhinein auf eine Antwort festlegen, wäre heuchlerisch. "Ich bin gegen Krieg" ist eine Aussage, die sich nur halten lässt, wenn man nicht davon betroffen ist, oder ein brennender Wunsch wenn man davon betroffen ist. Die bessere Frage wäre: "Was sind wir bereit zu tun/ zu akzeptieren, damit es nicht erst zu einem Krieg kommt?"

Aber das ist nur meine Meinung.
Deshalb auch das Zitat von Maria Thereisa.

MvG,
Ziva
 
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AW: Wozu Krieg?

Also, wenn jeder von euch als einzelner Mensch die Macht hätte, einen ganzen Krieg zu verhindern, dann hätte ja auch jeder einzelne Mensch auf der Welt die Macht, einen Krieg zu beginnen. Einfach so. - Das würde aber nur wenige Sekunden lang gutgehen, meint ihr nicht?

Zum zweiten sind die meisten Nutznießer eines Krieges nicht die, die ihn führen. Oder habt ihr schon einmal einen Waffenhändler oder einen Hersteller von Armee-Uniformen dabei ertappt, dass er einem Land den Krieg erklärt?

Und zum dritten verwechselt ihr, glaube ich, die Auswirkungen des Kapitalismus mit Krieg. Glaubt ihr nicht, dass da ein Unterschied ist? Krieg ist das, wo Bomben vom Himmel fallen, Kapitalismus ist das, wo Menschen das Geld im Leben eines Menschen mit dem Sinn im Leben eines Menschen vertauschen und darüber sehr verrückt werden.

lg Frankie
 
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