ichbinderichwar
Well-Known Member
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AW: Worüber sich nicht s t r e i t e n lässt...
nietzsche lass gotfried keller (leute von seldwyla)eckermann gespräche mit goethe(das beste buch für ihn)lichtenberg s aphorismenSo seh ich das auch.![]()
Und abgesehen von moralischen Aspekten
gibt es ja auch noch ganz andere.
Beispielsweise den,
dass Nass und Trocken nicht gleichzeitig geht.
Soll heißen, die Zeit,
die ein liebevoller Schreiner
mit Nichtstun im Sinn von Nichtlesen zubringt,
verbringt er ja tatsächlich
mit Tun im Sinn seiner Entdeckungsfreude.
Ich werkel seit Wochen
an dieser Figur herum.
Und verbringe dabei
sehr viel Zeit nichtstuend.
In der sie mich
anhaltend und vielschichtig beschäftigt.
Ich erschaffe sie nicht, sie wächst -
innen wie außen.
Ein faszinierender Prozess.
Vorhin hab ich im Buchladen
mal wieder in Zarathustra reingeschaut.
Ich schlug die Stelle auf,
an der er sich über Kreative
und deren Haltung
zum Lebensunterhalt äußert.
Dahingehend,
dass es für sie Wichtigeres gibt,
als äußeren Sollte-Vorstellungen nachzukommen.
Weil Künstlerseelen halt sind, wie sie sind -
das ist nicht beschlussfähig.
Ich las es, wusste genau,
wie ich es in meinem Derzeitigen verstehe,
integriere es abwägend und filternd und gut.
Nietzsche hat lauter Essenzen
seiner Gedankenprozesse festgehalten (oder abgelassen).
Tut so mancher / manches -
jeweils ganz eigenartig.
Ich mag seine Gedanken -
obschon ich sie immer wieder vergesse.
Aus dem einfachen Grund,
weil sie mir überwiegend wie meine vorkommen -
eben bloß in anderem Stil.
Trotzdem gabelt sich verbindendes Denken
an einem bestimmten Punkt.
So, unnu Bogen zurück zum Thema gespannt:
Es kann kein verpflichtendes 'Sollte'
im Sinn moralischer Lesepflicht geben,
weil das angesichts menschlicher Lebensvielfalt
einfach zu flach greift.
Und es spielt dabei keine Rolle,
wie etwas von außen aussieht -
wichtig ist nur, dass der Einzelne weiß,
was ihm wie am besten bekommt.
Ich verstehe Nietzsche recht leicht
und les ihn trotzdem nicht am Stück.
Aus ureigenen Gründen.
Andere verstehen ihn vielleicht nicht so leicht.
Und lesen ihn auch nicht -
ebenfalls aus ureigenen Gründen.
Ein Ausdruck selbstverständlicher Freiheit.
Herr Nietzsche hat übrigens selbst
nicht viel von anderen gelesen.
Nur das allernötigste.
Weil ihm viel Raum für eigenes Denken
wichtiger war.
Hat er irgendwo mal drüber geschrieben.
Ich hab vergessen, wo.![]()
