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[WORTMAGIE] Buchstabenmagie, Wortschatz, (Ur) Wortspielerei, Mantras etc.

Argumentum ad hominem (lateinisch, „Rede gegen den Menschen“) ist ein Scheinargument, das die Person des Streitgegners angreift. Dies geschieht in der Absicht, die Position und ihren Vertreter bei einem Publikum in Misskredit zu bringen. In der Rhetorik kann ein argumentum ad hominem bewusst als polemische und unter Umständen auch rabulistische Strategie eingesetzt werden. Wenn der Angriff keinen inhaltlichen Zusammenhang zum Thema des Streits aufweist, dann spricht man auch von argumentum ad personam.

Als argumentum ad personam bezeichnet der Philosoph Arthur Schopenhauer in seinem Werk zur eristischen Dialektik ein Scheinargument, das sich wie beim argumentum ad hominem auf die Person des Gegners richtet, dabei jedoch keinen Bezug mehr zum eigentlichen Streitthema enthält und ausschließlich sachlich irrelevante persönliche Eigenschaften angreift. https://anthrowiki.at/Argumentum_ad_personam#cite_note-1 Es benötigt im Gegensatz zum argumentum ad hominem keinen logischen Aufbau und besteht im Extremfall aus einer schlichten Beleidigung. Schopenhauer führt es als letztes Mittel in einem Streitgespräch an:
„Wenn man merkt, daß der Gegner überlegen ist und man Unrecht behalten wird, so werde man persönlich, beleidigend, grob.“
Diese Vorgehensweise sei beliebt, da sie von jedermann angewandt werden könne. Im Gegensatz dazu sei die Fähigkeit zu einer sachlichen Auseinandersetzung und dem Eingestehen des eigenen Unrechts nicht jedem gegeben, und er bemerkt:
„Daraus folgt, daß unter Hundert kaum Einer ist, der wert ist, daß man mit ihm disputiert.“
Schopenhauer betont, dass ein dialektischer Sieg, also das sachliche Widerlegen einer Position, einen Streitgegner weit mehr erbittert als eine bloße Beleidigung, und empfiehlt dieses Vorgehen als Gegenstrategie.
 
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Illeismus (englisch illeism) ist eine latinisierende Wortbildung des Englischen ohne direktes Vorbild im Lateinischen, gebildet aus dem lateinischen Pronomen ille („jener“, vulgärlat. auch „er“) und dem Nominalsuffix -ism (lat. -ismus), und bezeichnet heute gewöhnlich das Sprechen von sich selbst in der dritten Person, indem das Personalpronomen der 1. Person Singular durch ein Personalpronomen der 3. Person Singular oder durch ein Nomen ausgetauscht wird. https://de.wikipedia.org/wiki/Illeismus#cite_note-1 Kinder vor dem zweiten Geburtstag können sich noch nicht als eigenständige Person wahrnehmen, daher reden Eltern oft in der dritten Person mit ihnen und sagen z. B. „Komm mal zu Papa“ anstelle von „Komm mal zu mir“.
Das Wort illeism ist zuerst Anfang des 19. Jahrhunderts belegt bei Samuel Taylor Coleridge, und zwar als eine Kontrastbildung zu egotism (von lat. ego ‚ich‘) und Analogiebildung zu tuism (von lat. tu ‚du‘). Es steht im Zusammenhang mit seiner Befürwortung eines nicht prahlerischen, sondern ehrlichen egotism, der sich ohne Umschweife zu seiner Meinung bekennt. Dem gegenübergestellt werden illeism und tuism als zwei Varianten einer „exzessiven“, nur vorgeblich bescheidenen, in Wahrheit von Eigensucht getriebenen Vermeidung des Pronomens „ich“, bei der die eigene Meinung nicht als eigene vertreten, sondern eine andere Person (im illeism als „er“-Aussage, im tuism als „du“-Aussage) als deren Vertreter mit lobender Zustimmung angeführt wird, um indirekt die eigene Vorzüglichkeit zu inszenieren.
Das Sprechen über sich selbst in der dritten Person, kann eine wirksame Methode zur emotionalen Selbstkontrolle und Stressbewältigung sein. Wissenschaftliche Studien zeigen, dass Selbstgespräche in der dritten Person dazu führen, dass emotionale Reaktionen schneller abklingen und die Hirnaktivität bei negativen Reizen geringer ist. Dieser Effekt wird durch die sprachliche Distanzierung und den dadurch entstehenden gedanklichen Abstand erklärt, wodurch Personen mehr über sich selbst nachdenken wie über andere Menschen.
 
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